Zoom-Objektiv mit großem Brennweiten-Bereich für Nikon 7100

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

ergobini
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Beitrag von ergobini »

Hallo Inge!

Warum kann man denn mit dem 18-300 keine Fotos bei Kerzenschein machen? Es unterscheidet sich vom 18-200 doch lediglich durch die längere Brennweite. Die Lichtstärke (das ist das was hinter den "f-Zahlen" steckt, hab ich gelesen :super: ) ist doch identisch.

Danke und viele Grüße,

Bine
nikontina
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Beitrag von nikontina »

hallo,
du suchst ein objektiv, willst keinen fremdhersteller, brauchst 300mm (kb) und ww an der d7100,
da gibt es keinen freien parameter (geld, gewicht, bildqualität, lichtstärke) mehr! die antwort lautet es gibt keine alternative!
selber testen und falls nicht geeignet die suchparameter verändern.

gruss tina
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zuglufttier

Beitrag von zuglufttier »

Bei Kerzenschein spielen die Zahlen hinter den Brennweitenangaben schon eine Rolle :D

Je kleiner die Zahl (1.8, 2.8, 5.6 oder sowas), desto mehr Licht kommt durch und das wiederum hilft die verwacklungsfreie Bilder zu machen. Je weniger Licht durchkommt, desto länger dauert es bis das Foto auch in der Kamera ist. Wenn's nicht eilig ist, würde ich mir vorher noch ein bisschen die Grundlagen angucken (z. B. hier: http://fotolehrgang.de/) und dann entscheiden, was es wirklich sein soll.

Letztlich ist es so, dass die Objektive alle schon eine ziemlich gute Qualität haben und wenn du dich nicht weiter mit der Technik auseinandersetzt und mehr so der Knippser bleibst (was ja vollkommen ok ist), dann nimm einfach das 18-300, damit hast du eine sehr große Reichweite. Oder wenn du einfach mal ein bisschen gucken willst, was dir so liegt, kauf dir das 18-55VR, das kostet gut 60-70 Euro gebraucht. Dann hast du ein bisschen Weitwinkel und das geht auch noch etwas über den Normalbereich hinaus. Das kann man dann immer noch vermutlich ohne Verlust wieder verkaufen und dann siehst du weiter. In meinen Augen eine bessere Lösung als auf Geratewohl irgendeins dieser doch recht teuren Alternativen zu kaufen. Du siehst dann auch, ob dir die Bildqualität reicht!
lottgen
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Beitrag von lottgen »

Hä???

Die Angaben zur Lichtstärke sind beim 18-200 und 18-300 gleich, beide sind arg lichtschwach, wie genau maximale Öffnung und Brennweite bei beiden Objektiven zusammenhängen weiß ich zwar nicht, aber ich denke, beide sind gleich geeignet oder ungeeignet für Bilder im Kerzenschein.

Du hattest jetzt viel Input, Zweitkamera ist kein Thema, Alternativen zum 18-300 gibt es nicht wirklich, keiner warnt, dass das Objektiv eine Gurke ist (man muss seine Limitationen kennen), m.E. ist damit auch klar, was Du machen solltest.
Über weitere Objektive machst Du Dir Gedanken, wenn Dich das Hobby packt (und dann schaust Du in die Tasche Deines Mannes),.

Jan

P.S.: An und für sich bin ich offen für Fremdhersteller, aber Dein Argument bzgl. automatsicher Korrektur überzeugt mich.

P.P.S.: Neben der nicht nachvollziehbaren Einschätzung der Kerzentauglichkeit von 18-200 vs. 18-300, die schon hinterfragt wurde, stoße ich mich in Inges Posting auch am Hinweis auf den 1,3-Crop-Modus, man kann aus jedem Bild eine Ausschnittvergrößerung machen, an der Brennweite des Objektivs ändert das aber natürlich nichts. Dass 300 mm an DX und dann evtl. noch weiter beschnitten einem extremen Tele entspricht, ist der TO vermutlich klar, es wurde auch schon mit der Empfehlung eines 18-105 implizit thematisiert.
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Beitrag von Oymel »

ergobini hat geschrieben:Warum kann man denn mit dem 18-300 keine Fotos bei Kerzenschein machen? Es unterscheidet sich vom 18-200 doch lediglich durch die längere Brennweite.
hallo bini,

keine ist vielleicht zu krass ausgedrückt, aber f3.5 hast du z.b. bei 18mm, bei 50mm bist du schon bei f4.8. das bedeutet in der praxis, dass die belichtungszeiten bei kerzenschein oft so lang werden, dass man trotz VR (antiwackel) aus der hand verwackelt. und wer will schon in einem lauschigen moment die kamera erst auf's stativ schnallen. :P

das verhalten ist für beide objektive, das 18-200 und das 18-300, identisch. du hast völlig recht, sie unterscheiden sich vor allem durch die brennweite - und halt das gewicht.
gruß inge

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Beitrag von Oymel »

lottgen hat geschrieben:...stoße ich mich in Inges Posting auch am Hinweis auf den 1,3-Crop-Modus...
ich hatte bini so verstanden, dass sie die bildbearbeitung ihrem mann überlässt - also auch das zuschneiden. mit der umstellung auf 1,3 an der kamera muss sie ihrem mann nicht bemühen und hat trotzdem -zugegeben subjektiv- mehr brennweite.
lottgen hat geschrieben:...Neben der nicht nachvollziehbaren Einschätzung der Kerzentauglichkeit ...
1/10tel sek. oder gar länger bei blende 4.8 oder gar 5.6 aus der hand? imho ist das nicht tauglich. da hilft auch kein VR mehr, es sei denn, man kann sich sehr solide abstützen.

sorry, jan, aber wenn man versucht, möglichst einfache erläuterungen für jemanden zu schreiben, der den weiter oben erwähnten fotolehrgang (noch) nicht absolviert hat, werden die vergleiche dem kundigen schon mal merkwürdig vorkommen. tut mir leid, wenn ich mich mißverständlich ausgedrückt habe.
gruß inge

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Beitrag von lottgen »

Alles verstanden, ich hatte es so gelesen, dass Du das 18-200 für kerzentauglich und das 18-300 für untauglich hälst, ohne dieses Mißvertsändnis kann ich Deine Postings gut verstehen und unterschreiben.
Schönen Tag, Jan
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Beitrag von ergobini »

Hallo liebe Leute!

zunächst einmal meinen Dank in die Runde für die vielen Tipps!

Ich habe mir Euren Tipp zu Herzen genommen, und mich mal ein Bisschen eingelesen, was diese ganzen speziellen Sachen (Blende, Verschlusszeit, ISO, Brennweite, Lichtstärke etc) angeht.

Tatsächlich habe ich mich gestern fast den ganzen Tag und die halbe Nacht damit auseinander gesetzt, meinen Mann genervt, und eine Menge gelernt, glaube ich.

Ich fasse mal zusammen, was ich so an Erkenntnissen für mich gewonnen habe, vielleicht könnt Ihr kurz drüberschauen, und falls allzu große Fehler/Missverständnisse auftreten, mich darauf hinweisen, damit ich nicht auf die falsche Fährte gerate.

Also los geht's:

Belichtung:
Grundsätzlich geht es darum, die richtige Menge Licht auf den Sensor zu bringen. Dabei gibt es verschiedene Einflussfaktoren:

Blende:
je größer das "Loch" (also je kleiner die f-Zahl), desto mehr Licht kommt durch. Dabei gilt: Eine Blendenstufe weiter auf oder zu bedeutet doppelt bzw. halb so viel Licht pro Zeit. Verzwickter Weise lässt sich die Blende in Drittelstufen einstellen...

Verschlusszeit:
Damit ist gemeint, wie lange der Verschluss offen ist, um das Licht durchzulassen. Logischer Weise kommt mehr Licht durch, je länger der Verschluss offen ist.

Und bemerkenswert (hier bin ich mir nicht ganz sicher): Verdoppelt man die Verschlusszeit, muss man die Blende um eine Stufe schließen, damit man die gleiche Menge Licht auf den Sensor bekommt.
Ich hab mir das mittels Wasserschlauch verdeutlicht: Verdopple ich den Querschnitt des Schlauches, muss ich bei gleichem Druck das Wasser nur halb so lange laufen lassen, bis der Eimer voll ist. Kann man das so vergleichen?

Insofern stehen die Blende und die Verschlusszeit in einer unmittelbaren Wechselwirkung zueinander.
-Verdopplung der Zeit => Halbierung der Blendenöffnung
-Halbierung der Zeit => Verdopplung der Blendenöffnung

Und damit ist auch klar, dass man mit Objektiven, die eine kleiner "f-Zahl" haben, besser "im Dunkeln" fotografieren kann. Das "Loch" im Objektiv ist größer, ich kann also eine kürzere Zeit einstellen, und es kommt trotzdem genug Licht auf den Sensor.

ISO-Empfindlichkeit:
Als dritter Einflussfaktor kommt die ISO-Einstellung dazu.
Hier ist es ähnlich: Verdoppelt man die ISO-Zahl (z.B. von 100 auf 200), kann man die Verschlusszeit halbieren oder die Blende um eine Stufe schließen.
Das ist mir allerdings noch nicht recht klar. Durch Blende und Zeit kann ich physikalisch steuern, wie viel Licht wie lange auf den Sensor fällt. Die ISO-Einstellung muss irgendwie anders funktionieren, Unabhängig von der ISO-Einstellugn fällt doch die gleiche Menge Licht durch's Objektiv, also muss der Sensor die gleiche Menge Licht irgendwie verstärken, damit ein richtig belichtetes Bild entsteht.

Zusammengefasst hat man also drei Parameter, für die allesamt gilt:
-Verdopplung/Halbierung eines Parameters bedingt die Halbierung/Verdopplung eines der anderen Parameter. bzw. die Aufteilung auf die jeweils anderen beiden Parameter.
z.B. so:
Belichtungszeit: 1/60
Blende: 8
ISO: 400

Verdopplung der Belichtungszeit:
Belichtungszeit: 1/30
Blende: 11
ISO: 400
ergibt die gleiche Belichtung (das Licht fällt doppelt so lange durch eine halb so große Öffnung)

oder:
Belichtungszeit: 1/30
Blende: 8
ISO: 200

oder:
Belichtungszeit: 1/30
Blende: ~9
ISO: ~300

Damit die Einstellung dieser drei Parameter zu einer richtigen Belichtung führt, bietet die Kamera verschiedene Automatiken an:
-Zeitautomatik (A) => die Zeit wird automatisch gesteuert, die Blende wird vorgegeben
-Blendenautomatik (S) => die Blende wird automatisch gesteuert, die Verschlusszeit vorgegeben
-Programmautomatik (P) => Blende und Zeit werden automatisch gesteuert (da frage ich mich allerdings, nach welchen Kriterien die Kamera das entscheidet)
-ISO-Automatik => die ISO-Zahl wird so hoch oder runter geregelt, dass es passt

neben diesen ganzen Punkten muss man jetzt noch andere Aspekte berücksichtigen:
-Verschlusszeit muss umso kürzer sein, je länger die Brennweite ist (Tele "wackelt" mehr als Weitwinkel, das weiß jeder, der mal durch ein starkes Fernglas geschaut hat)
-Je kleiner die Blendenöffnung, desto größer ist der Schärfebereich (warum das so ist, verstehe ich zwar überhaupt nicht, aber egal..)
-Je höher die ISO-Zahl desto mehr Rauschen ("Grisseligkeit") hat man


Und dann gibt es noch so Sachen wie Crop-Faktoren, FX, DX, Bildkreise, Pixeldichten und was weiß ich noch alles.
Dann noch der Blitz dazu der auch wieder heller/dunkler eingestellt werden kann, und von den zig Einstellungen des Autofokus will ich gar nicht reden.
Da wird's mir dann erstmal zu viel...

Naja,
Aber das Grundprinzip hab' ich glaube ich verstanden. Alles dreht sich darum, die richtige Menge Licht auf den Sensor zu lassen, und das wird eben von den drei Faktoren Blende, Zeit und ISO gesteuert.

Jetzt, wo ich das alles schreibe, ist mir auch klar, was diese bis gestern noch magischen Motivprogramme machen!
Stelle ich z.B. auf Sport, regelt die Kamera die Parameter so, dass bei Sportaufnahmen gute Ergebnisse erzielt werden, z.B. wahrscheinlich eine möglichst kurze Verschlusszeit, damit die Bewegungen "eingefroren" werden. Ich könnte das auch ebenso selbst einstellen, wenn ich wüsste wie...
Mag das auch der Grund sein, warum die dicken Nikons keine Motivprogramme haben? Der Profi weiß wie's geht, und braucht keine Motivprogramme?

Interessant alles, aber man muss sich schon damit beschäftigen.
Und wie man das jetzt alles einsetzt, und womit man welche Wirkung erzielt, das steht auf einen wieder anderen Blatt. Da hilft sicher nur üben, üben, üben.

Puh, das ist ne Menge Text geworden, aber es so strukturiert aufzuschreiben, hat noch mehr dazu geführt, es besser zu verstehen.

Würde mich über Rückmeldung freuen, ob ich das grundsätzlich richtig verstanden habe, oder ob ich auf dem falschen Weg bin.

Danke und viele Grüße,

Bine

PS: plötzlich habe ich Blut geleckt und ertappe mich dabei, mich plötzlich für andere Objektive als Universal-Immerdrauf-Super-Duper-Zooms zu interessieren...
Mein Mann wird sich bedanken, bisher habe ich mich für seine Schätzchen nicht interessiert, das wird jetzt anders!!
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Beitrag von nikontina »

schöne zusammenstellung :super:

welche objektive hat denn dein mann eigentlich?

gruss tina
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Beitrag von lottgen »

Mensch, jetzt schreibst Du hir einen Fotokurs, klasse.

Bis zu den konkreten Beispielen habe ich gelesen und keine Fehler gefunden, den Rest schaue ich mir später an,

Da Du es so "wissenschaftlich" angehst eine Zusatzinfo, die Blendestufen unterscheiden sich (abgesehen von Rundungsfehlern) um den Faktor Quadratwurzel aus 2 (etwa 1,4), die Blendenzahl bezieht sich auf den Durchmesser der Öffnung, in die Fläche (den Querschnitt Deines Wasserschlauchs geht der Durchmesser quadratisch ein, also Blendenzahl*1,4 => Doppelte Fläche.

Der Vergleich mit dem Wasserschlauch ist perfekt.

Zur Empfindlichkeit, vielleicht kennst Du es von Mikrofonen, wenn man leise reinspricht und heftig verstärkt, passt zwar die Lautstärke am Ende, aber man hört alle Nebengeräusche auch lauter. So ähnlich ist es mit der ISO, das Signal vom Sensor wird verstärkt. Dabei verstärken sich elektronische Störungen die jeder Sensor und die Elektronik dahinter produziert, d.h. Du hast am Ende zwar ein angemessen belichtetes Bild, aber eben grisselig / verrauscht.

Zahlen passen.

Programmautomatik, tja die Kriterien sind manchmal ein Problem, z:b. kann die Kamera merken, dass Du eine lange Brennweite an Deinem 18-300 ;) eingestellt hast , belichtet sie kürzer, denn im Telebreich macht ein kleines Zittern Deiner Hand ganz große Wackler im Bild. Aber natürlich weiß die Kamera nicht, was Du willst, daher nutzen viele lieber Zeit- oder Blendenautomatik. Dann kann man der Kamera sagen,w as man fotografieren will, um der Automatik zu helfen, z.B. Motivprogramm Sport: Kurze Belichtungszeiten wg. schneller Bewegung.

Zum Zusammenhang Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe) und Blende kann man ins Physikbuch schauen, manche Erklärungen sind für manche Leser nachvollziehbar, man kann es aber auch einfach so hinnehmen.

Crop ist vielleicht noch nützlich zu verstehen.
Drehen wir die Sache mal um, wenn ein Dia projiziert wird, entscheidet die Brennweite des Objektivs im Diaprojektor wie große es an die Wand geworfen wird. Mit einer großen Leinwand siehst Du das ganze Bild, wenn Du eine kleine Leinwand hast, siehst Du nur ein Teil davon. Jetzt kannst Du eine Lupe nehmen, um diesen Ausschnitt normal groß zu sehen.
So ist es auch bei der Aufnahme, das Objektiv wirft ein Bild ins Kameragehäuse, darin sitzen Sensoren unterschiedlicher Größe, ein großer Sensor sieht vielleicht einen ganzen Wald, ein kleinerer Sensor nur einen Baum und ein winziger Sensor nur einen Vogel im Baum. Du kannst nun die aufgenommenen Bilder auf z.B. Postkartengröße vergrößern, dann hat der winzige Sensor ein "Telebild, der mittelgroße eines mit normalem Blickwinkel und der große Sensor ein Weitwinkelbild geliefert. Die Brennweite des Objektivs bleibt unverändert, aber der Bildwinkel (Tele/Normal/Weitwinkel) ist ein anderer.
Alte Menschen haben halt früher mit normalem Film geknipst und daher im Kopf, dass ein 50mm-Objektiv einem normalen Blickwinkel entspricht, ein 28 mm Objektiv einem Weitwinkelbild etc.. Das alte Kleinbildformat nennt man heutzutage Vollformat oder bei Nikon FX. Wenn der Sesnor etwas kleiner ist (z.B. den 1,5-ten Teil der Seitenlänge hat), braucht man natürlich ein etwas anderes Objektiv, um aus dem selben Aufnahmeabstand den selben Ausschnitt aufzunehmen, also z.B. ein 35mm-Objektiv (an Vollformat ein leichtes Weitwinkel). Das Beispiel mit 1,5-tel war kein Zufall, diese Zwischengröße ist heute üblich, bei Nikon heißt das kleine Format DX, bei anderen APS-C, weil es analog mal ein entsprechendes Filmformat gab.
DX hat einen Cropfaktor von 1,5 bezogen auf Vollformat (FX). Wenn Du Objektive bezüglich des Bildwinkel vergleichen willst, musst Du diesen Faktor benutzen, ein 35mm-Objektiv an DX liefert das gleiche Bild wie ein 50'er an FX, das 50'er an der DX-Kamera liefert den Bildwinkel eines 75'er, also ein ganz leichtes Tele.
Zu analogen Zeiten hatten viele ein Standardzoom mit 28-70mm Brennweite und ein Telezoom mit 70-200mm, ein 18-135mm-Objektiv deckt genau diesen Bereich ab, 18x1,5=27 bis 105x1,5=200 mm.

Nun kommt nochmal die Physik und die Sache mit der Tiefenschärfe ins Spiel, vielleicht glaubt man es einfach oder liest es andernorts nach, es ist aber so, dass die Tiefenschärfe bei Verwendung einer längeren Brennweite an FX bei gleicher Blende kleiner ist als mit der entsprechenden kürzeren Brennweite an DX. Auch da kann man zum Vergleichen den Cropfaktor nutzen, also ein 35/2,0-Objektiv an DX und ein 50/2,8-Objektiv an FX liefern weitestgehend identische Bilder.

Unterschiede gibt es natürlich, der kleine Sensor kann natürlich weniger Licht auffangen als ein größerer, dieser Unterschied wird durch eine entsprechend größere Verstärkung des Signals vom Sensor ausgeglichen. Um dennoch Zeit/Blende/ISO vergleichen zu können, nennt man an DX die höhere Verstärkung, die z.B. bei Blende 8 und 1/125s ein richtig belichtetes Bild ergibt ISO 100 und die entsprechend geringere Verstärkung bei FX auch ISO 100, wenn das gleiche Motiv mit den selben Belichtunsgparamtern (Blende / Zeit) gleich hell aufgenommen wird. Damit ergibt sich, dass bei kleinerem Sensor das Rauschen schon bei niedrigeren ISO-Werten (defakto im Vergleich zu FX größerer Verstärkung) störender ist.

Bildkreis, Pixeldichte, Blitz liest Du Dir an oder fragst Du im Forum nach, wenn Du weiter in Dein neues Hobby einsteigen willst.

Tja und nun, doch das 18-300, um es später vielleicht mit großem Verlust zu verkaufen? Ich denke, wenn Dein Mann mitspielst, gewöhnst Du Dich ans Objektivwechseln und spielst mit Brennweite, Blende etc. herum. Evtl. ist die Investition in einen 2. Body lohnender als in ein Objektiv, dann könnt Ihr parallel arbeiten und Bilder vergleichen, Dein Mann muss (je nach dem wie pingelig er mit seiner Ausrüstung ist) wenig Angst haben, dass beim Objektivwechsel Dreck auf seinen Sensor kommt.

Vielleicht lauft Ihr demnächst dann auch gemeinsam bei usertreffen auf.

LG Jan

P.S.: Die Crop-Erklärung ist arg lang geworden, ich hoffe aber halbwegs strukturiert und verständlich.
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