Mensch, jetzt schreibst Du hir einen Fotokurs, klasse.
Bis zu den konkreten Beispielen habe ich gelesen und keine Fehler gefunden, den Rest schaue ich mir später an,
Da Du es so "wissenschaftlich" angehst eine Zusatzinfo, die Blendestufen unterscheiden sich (abgesehen von Rundungsfehlern) um den Faktor Quadratwurzel aus 2 (etwa 1,4), die Blendenzahl bezieht sich auf den Durchmesser der Öffnung, in die Fläche (den Querschnitt Deines Wasserschlauchs geht der Durchmesser quadratisch ein, also Blendenzahl*1,4 => Doppelte Fläche.
Der Vergleich mit dem Wasserschlauch ist perfekt.
Zur Empfindlichkeit, vielleicht kennst Du es von Mikrofonen, wenn man leise reinspricht und heftig verstärkt, passt zwar die Lautstärke am Ende, aber man hört alle Nebengeräusche auch lauter. So ähnlich ist es mit der ISO, das Signal vom Sensor wird verstärkt. Dabei verstärken sich elektronische Störungen die jeder Sensor und die Elektronik dahinter produziert, d.h. Du hast am Ende zwar ein angemessen belichtetes Bild, aber eben grisselig / verrauscht.
Zahlen passen.
Programmautomatik, tja die Kriterien sind manchmal ein Problem, z:b. kann die Kamera merken, dass Du eine lange Brennweite an Deinem 18-300

eingestellt hast , belichtet sie kürzer, denn im Telebreich macht ein kleines Zittern Deiner Hand ganz große Wackler im Bild. Aber natürlich weiß die Kamera nicht, was Du willst, daher nutzen viele lieber Zeit- oder Blendenautomatik. Dann kann man der Kamera sagen,w as man fotografieren will, um der Automatik zu helfen, z.B. Motivprogramm Sport: Kurze Belichtungszeiten wg. schneller Bewegung.
Zum Zusammenhang Schärfentiefe (oder Tiefenschärfe) und Blende kann man ins Physikbuch schauen, manche Erklärungen sind für manche Leser nachvollziehbar, man kann es aber auch einfach so hinnehmen.
Crop ist vielleicht noch nützlich zu verstehen.
Drehen wir die Sache mal um, wenn ein Dia projiziert wird, entscheidet die Brennweite des Objektivs im Diaprojektor wie große es an die Wand geworfen wird. Mit einer großen Leinwand siehst Du das ganze Bild, wenn Du eine kleine Leinwand hast, siehst Du nur ein Teil davon. Jetzt kannst Du eine Lupe nehmen, um diesen Ausschnitt normal groß zu sehen.
So ist es auch bei der Aufnahme, das Objektiv wirft ein Bild ins Kameragehäuse, darin sitzen Sensoren unterschiedlicher Größe, ein großer Sensor sieht vielleicht einen ganzen Wald, ein kleinerer Sensor nur einen Baum und ein winziger Sensor nur einen Vogel im Baum. Du kannst nun die aufgenommenen Bilder auf z.B. Postkartengröße vergrößern, dann hat der winzige Sensor ein "Telebild, der mittelgroße eines mit normalem Blickwinkel und der große Sensor ein Weitwinkelbild geliefert. Die Brennweite des Objektivs bleibt unverändert, aber der Bildwinkel (Tele/Normal/Weitwinkel) ist ein anderer.
Alte Menschen haben halt früher mit normalem Film geknipst und daher im Kopf, dass ein 50mm-Objektiv einem normalen Blickwinkel entspricht, ein 28 mm Objektiv einem Weitwinkelbild etc.. Das alte Kleinbildformat nennt man heutzutage Vollformat oder bei Nikon FX. Wenn der Sesnor etwas kleiner ist (z.B. den 1,5-ten Teil der Seitenlänge hat), braucht man natürlich ein etwas anderes Objektiv, um aus dem selben Aufnahmeabstand den selben Ausschnitt aufzunehmen, also z.B. ein 35mm-Objektiv (an Vollformat ein leichtes Weitwinkel). Das Beispiel mit 1,5-tel war kein Zufall, diese Zwischengröße ist heute üblich, bei Nikon heißt das kleine Format DX, bei anderen APS-C, weil es analog mal ein entsprechendes Filmformat gab.
DX hat einen Cropfaktor von 1,5 bezogen auf Vollformat (FX). Wenn Du Objektive bezüglich des Bildwinkel vergleichen willst, musst Du diesen Faktor benutzen, ein 35mm-Objektiv an DX liefert das gleiche Bild wie ein 50'er an FX, das 50'er an der DX-Kamera liefert den Bildwinkel eines 75'er, also ein ganz leichtes Tele.
Zu analogen Zeiten hatten viele ein Standardzoom mit 28-70mm Brennweite und ein Telezoom mit 70-200mm, ein 18-135mm-Objektiv deckt genau diesen Bereich ab, 18x1,5=27 bis 105x1,5=200 mm.
Nun kommt nochmal die Physik und die Sache mit der Tiefenschärfe ins Spiel, vielleicht glaubt man es einfach oder liest es andernorts nach, es ist aber so, dass die Tiefenschärfe bei Verwendung einer längeren Brennweite an FX bei gleicher Blende kleiner ist als mit der entsprechenden kürzeren Brennweite an DX. Auch da kann man zum Vergleichen den Cropfaktor nutzen, also ein 35/2,0-Objektiv an DX und ein 50/2,8-Objektiv an FX liefern weitestgehend identische Bilder.
Unterschiede gibt es natürlich, der kleine Sensor kann natürlich weniger Licht auffangen als ein größerer, dieser Unterschied wird durch eine entsprechend größere Verstärkung des Signals vom Sensor ausgeglichen. Um dennoch Zeit/Blende/ISO vergleichen zu können, nennt man an DX die höhere Verstärkung, die z.B. bei Blende 8 und 1/125s ein richtig belichtetes Bild ergibt ISO 100 und die entsprechend geringere Verstärkung bei FX auch ISO 100, wenn das gleiche Motiv mit den selben Belichtunsgparamtern (Blende / Zeit) gleich hell aufgenommen wird. Damit ergibt sich, dass bei kleinerem Sensor das Rauschen schon bei niedrigeren ISO-Werten (defakto im Vergleich zu FX größerer Verstärkung) störender ist.
Bildkreis, Pixeldichte, Blitz liest Du Dir an oder fragst Du im Forum nach, wenn Du weiter in Dein neues Hobby einsteigen willst.
Tja und nun, doch das 18-300, um es später vielleicht mit großem Verlust zu verkaufen? Ich denke, wenn Dein Mann mitspielst, gewöhnst Du Dich ans Objektivwechseln und spielst mit Brennweite, Blende etc. herum. Evtl. ist die Investition in einen 2. Body lohnender als in ein Objektiv, dann könnt Ihr parallel arbeiten und Bilder vergleichen, Dein Mann muss (je nach dem wie pingelig er mit seiner Ausrüstung ist) wenig Angst haben, dass beim Objektivwechsel Dreck auf seinen Sensor kommt.
Vielleicht lauft Ihr demnächst dann auch gemeinsam bei usertreffen auf.
LG Jan
P.S.: Die Crop-Erklärung ist arg lang geworden, ich hoffe aber halbwegs strukturiert und verständlich.