La18y hat geschrieben: ....Bislang habe ich nur beim manuellen 55mm F2,8 Micro von verölten Blendenlamellen gelesen, und sonst bei keinem anderen Nikkor. …
Hiervon sind alle möglichen Brennweiten, von allen Herstellern, auch Mittelformat- und sogar Großformat- und auch AF-Linsen betroffen.
Feinmechanik lebt bis auf wenige Ausnahmen von der richtigen Ölung und Fettung der beweglichen Bauteile.
Alle Öle und Fette, ob auf organischer, mineralischer oder synthetischer Basis unterliegen einem stetigem Alterungsprozess (während des Gebrauchs und der Lagerung).
Stichwort: Separation (Ausbluten) / Oxidation.
Der Alterungsprozess ist abhängig von Zeit, Gebrauchshäufigkeit, Lagerung bei Nichtgebrauch, Temperatur und Umwelteinflüssen.
Die von der Verölung betroffenen Objektive haben alle schon einige Jahre auf dem Buckel; z.B. das Ai-S 55/2.8 Micro hatte den Produktionsbeginn im Dezember 1979, ist also max. 34 Jahre alt.
Was passiert, wenn ein Auto fahrbereit 34 Jahre nur herumsteht. Richtig - die Schmierstoffe sind hinüber. Der Kraftstoff ist nicht mehr zündfähig usw.
Muß, wenn selbiges Auto 34 Jahre gefahren werden soll ein Wechsel der Schmierstoffe erfolgen? Die Antwort dürfte bekannt sein.
Wie sieht es nun beim Objektiv aus? 34 Jahre ohne Wartung – die Antwort dürfte bekannt sein.
Da Objektive langlebige Präzisionsgeräte sind und in großen Stückzahlen hergestellt werden ist ein spezifischer Schmierstoff für das jeweilige Objektiv unumgänglich. Durch Prüfversuche wird die für die Praxis gewünschte weiche und zügige Gängigkeit bei langsamen Bewegungsabläufen (Drehbewegung beim Fokussieren) und die Feststellwirkung (nach dem Fokussieren) ermittelt - der Spezial-Schmierstoff für die Schneckengewinde wird exakt auf diese Vorgaben hin unter tribologischen Gesichtspunkten entwickelt.
Die Schmierstoffe, die Nikon (und auch die anderen Kamera-, Objektiv-, Mikroskop- und Feldstecher- Hersteller einsetzen) werden in Hannover, Deutschland entwickelt und produziert.
Bull 38 hat geschrieben: ....Ich habe einige manuelle Schneckengänge mit Spritus entfettet und mit "Würth" Wartungspray benetzt. Jetzt lassen sich die MF´s butterweich fokussieren. Aber behutsam vorgehen!
Natürlich gibt es einige Apparate, wo ein eingesprühtes "Tröpfchen" Öl scheinbare Abhilfe bringt. Aber das ist gefährlich. Sprühöle, insbesondere mit hoher Kriechfähigkeit, wandern auch gern auf und zwischen die Linsen.
Das war es dann.
Bull 38 hat geschrieben: .... ausserdem steht jedem frei was er/sie verwendet.
Man fettet oder ölt ja MF-Objektive nicht einfach aus Spaß nach.
Natürlich kann das jeder handhaben wie er möchte – nur ob´s Sinn macht mit nicht originalen, oder zumindest ähnlichen Schmierstoffen?
Duvel hat geschrieben: ….. Mit einfach meine ich jetzt Reinigung bei Staubeinschluss, Blenden reinigen und neufetten. Oder ist das schon gar nicht mehr so einfach?
Ohne genaue Kenntnis der Demontage-Reihenfolge und der richtigen Werkzeuge (hierzu gehören auch Kalibrierungsvorrichtungen) kann es im Grunde nur schief gehen.
Bei Staubeinschluss müssen Linsensysteme demontiert werden, die anschließende Rekonstruktion der Zerlegung kann das optisch korrekte Ende des Objektives bedeuten.
Und was sagt Nikon dazu?
Zitat Benutzerhandbuch:
Regelmäßige Wartung der Kamera und des Zubehörs
Bei dieser Kamera handelt es sich um ein hochwertiges Präzisionsgerät, das regelmäßig gewartet werden sollte. Nikon empfiehlt, die Kamera alle ein bis zwei Jahre von Ihrem Fachhändler oder von einem von Nikon autorisierten Kundendienst überprüfen zu lassen und alle drei bis fünf Jahre zur Inspektion zu bringen (beachten Sie bitte, dass diese Serviceleistungen kostenpflichtig sind).
Die regelmäßige Wartung wird insbesondere empfohlen, wenn Sie die Kamera beruflich einsetzen. Jegliches Zubehör, dass häufig mit der Kamera benutzt wird, wie z.B. Objektive oder optionale Blitzgeräte, sollten zusammen mit der Kamera regelmäßig gewartet werden.
KDW