Wenn man's 100%ig machen möchte, hat man immer den Selben Weißabgleich an der Kamera eingestellt (für leichteres Nacharbeiten im Fallk der Fälle) und macht jede Aufnahme entweder doppelt oder platziert den Checker in der Ecke zum später rausschneiden.
Der Checker ist die Referenz. Sensor, Linse, Beleuchtung und zum Teil auch das Motiv verhalten sich farblich so gut wie nie neutral.
- Die Linse hat eine feste Farbgebung, aber selten hat man nur eine. Immerhin bleiben sich die Hersteller in ihrem eigenen Sortiment dabei treu. Dennoch: Auch hier werden Farbanteile unterschiedlich stark abgeschwächt.
- Ein Motiv reflektiert leider auch nicht immer jede Wellenlänge gleich gut. - daher macht sich die Beleuchtung nicht nur generell in der Farbbalance bemerkbar, sondern bei genauer Betrachtung innerhalb der Motive unterschiedlich (sonst gäb's ja auch kein Wood-Effekt bei IR).
Dennoch ist der Effekt innerhalb des Motivs im Alltag recht gering, weshalb man mit den verschiedenen Standard-Einstellungen der Kameras heute schon ziemlich weit kommt und zur Not auch das berühmte weiße Blatt Papier als Referenz schon ziemlich weit hilft.
(Früher war nicht alles besser: Nur Tageslicht- oder Kunstlicht-Film, das war's. Aber das hat ja genauso gereicht, wie die 5x-Vergrößerung auf dem Leuchttisch zur Fokusbeurteilung

)
- der Sensor ist immer gleich, aber die Logik dahinter bemüht sich um Neutralität, genauso wie der Belichtungsmesser.
Beide wissen aber bei all der fortschreitenden künstlichen Intelligenz nicht immer, was man möchte und liegen gerne mal daneben.
Der Checker kombiniert neben einem neutralen Graukeil auch die häufigsten Farben, insbesondere Hauttöne, und ist nix anderes als viele verschiedene Farbkarten auf einmal, die das übliche Farbspektrum im Alltag möglichst gut abdecken sollen. (Wer sagt mir, dass mein weißes Blatt Papier wirklich weiß uind nicht schon leicht vergilbt ist).
Wirklich sinnvoll einsetzen und Arbeit sparen kann man da bei der Kombination aus Kunst- und Tageslicht und eben im Studio. Denn die Software mit autmoatischer Kamera-Profil-Erstellung macht das alles etwas bequemer, als der manuelle Abgleich.
Wenn ein Filter hier auch das Farbspektrum nicht ganz neutral durchlässt, ist er die einfachste Möglichkeit, nachträglich den Farbstich zu entfernen.
Im normalen Motiv habe ich nur scheinbar einen neutralen Referenzpunkt für die Pipette, mit dem Checker kann ich mich drauf verlassen (und habe auch gleich schwarz- und Weißpunkt).
Alles eine Frage des Anspruchs. Ich nehme ihn z.B. fast nur für's erste Bild eines Diafilms. Wenn er doch schon etwas "abgedriftet" ist, kann ich ihn im Scan vielleicht noch retten und so nebenbei auch das Labor kontrollieren.
Digital ist es bei mir wie gesagt immer die Wolke und ab und zu nachträgliche leichte(!) Anpassungen. Aber ein Lagerfeuer in neutralem Licht brauche ich nicht.
Hoffe, etwas geholfen zu haben.
Grüße
T.
[edit] Holger war schneller und nu is mein Kaffee kalt, hmpf

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