Ultraleichtes Reisestativ

Fragen zum Equipment für exakten Bildaufbau, unverwackelte Fotos und perfekte Panoramen

Moderator: pilfi

Thomas S.

Beitrag von Thomas S. »

Fritz42 hat geschrieben:Danke für den Bericht über das Sirui.
Hört sich gut an, ich hatte auch vor für den Islandurlaub im Sommer das Sirui zu holen, war allerdings von den unterschiedlichen Rezensionen bei Amazon etwas verunsichert. Aber wenn es dein 70-200 plus Body locker hält, dann müsste meine D7000 mit 10-24 ja gar kein problem sein.

Nun bleibt nur noch die Frage ob ich das 1204x oder das 1205x nehme. Den einzigen Unterschied den ich zwischen den beiden finden kann ist die Länge.
Nun das 1204x hat 4 Auszüge und das 1205x 5 wobei die Beine da noch dünner werden denke ich als noch instabiler.
acmite
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Beitrag von acmite »

Fritz42 hat geschrieben:...war allerdings von den unterschiedlichen Rezensionen bei Amazon etwas verunsichert.
Würde mich nicht wundern, wenn bei denen die Qualitätskontrolle nicht so funktioniert wie's sein sollte und so einige Gurken im Verkauf landen.

Zum andern könnte ich mir vorstellen dass der ein oder andere vielleicht glaubt, ein vollwertiges Stativ zu erwerben - dem ist nicht so - bei der Grösse und dem Gewicht ist es einfach ein Kompromiss. Möglicherweise führt das zu Frustration, wenn's dann auf dem Tisch liegt. Auch sollte man nicht erwarten, dass man Gitzo Qualität zur Hälfte des Preise erhält. Dennoch glaube ich, dass man für den Betrag einen guten Gegenwert bekommt, wenn man sich der o.g. Punkte bewusst ist und die in Kauf nehmen kann.
Fritz42 hat geschrieben:Aber wenn es dein 70-200 plus Body locker hält, dann müsste meine D7000 mit 10-24 ja gar kein problem sein.
Das sollte funktionieren!
Fritz42 hat geschrieben:Nun bleibt nur noch die Frage ob ich das 1204x oder das 1205x nehme. Den einzigen Unterschied den ich zwischen den beiden finden kann ist die Länge.
Da sind wir wieder bei den Kompromissen. Wenn dir Packmass wichtig ist nimm das 05er. Fünf Beinsegmente statt vier sind aber wieder der Stabilität nicht wirklich zuträglich. Am besten irgendwo anschauen!
standaca
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Beitrag von standaca »

Ich halte die Sirui Stative nach wie vor schon vom Material und von der Verarbeitung her für sehr schwingungsanfällig. Von daher befürchte ich, dass die Wahl von den möglichen die Schlechteste war. :((

Wenn ich eine Mittelsäule nicht oder nur eingeschränkt nutzen kann, gebe ich eine Grundanforderung an das Stativ - die Stabilität - auf. Verstärkend wirkt hier die Verbindung mit den vielen Auszügen. Ich will doch nicht noch die Belichtungszeiten im Auge haben müssen, wenn ich mit Stativ fotograifere. Mir wäre der Kompromiss zu groß. :hmm:

Aber wie gesagt: my two cents. Ich lege meine Prämissen eben anders. ;)

Nichtsdestrotrotz viel Spaß mit der Kombi. :cool:
D810, Nikkore AF 50/1.4, AF-S 14-24, 24-70, 70-200 je f/2.8G, AF-D 200/4 Micro und 135/2 DC, VL 20/3.5 Skopar, Zeiss 185/2 + Stative: ich zittere!
stl
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Beitrag von stl »

standaca hat geschrieben:Ich halte die Sirui Stative nach wie vor schon vom Material und von der Verarbeitung her für sehr schwingungsanfällig.
Verstehe nicht, worin das ständige Sirui-Bashing hier im Forum begündet ist und finde solche Kommentare wie den vorhergehenden mehr als subjektiv/überflüssig.
Gibt es einen einzigen Test, bei dem Sirui-Stative schlecht weggekommen sind?
Ich habe jetzt seit 1,5 Jahren ein M-3204 (meine Form des Reisestativs :bgrin: ). Zuvor hatte ich ein Velbon Sherpa Pro 530. Nicht wirklich vergleichbar, da das Sirui doppelt so teuer und 28% schwerer ist. Die Stabilität ist um Längen besser beim Sirui. Auch von der Verarbeitungsqualität und der Handhabung ist das Sirui wesentlich gefälliger. Nach intensivem Gebrauch kann ich folgende negative Punkte berichten:
- gepresste Verdrehsicherung viel heraus. Da das Teil nicht verloren ging wurde es mit Epoxy fixiert und hält seit dem
- Spikes mittlerweile stumpf. Dies liegt sicherlich auch daran, das der Spike-Auszug im Vergleich zu z.B. Velbon so genial funktioniert, dass ich diese ständig benutzt habe. Trotzdem frage ich mich, warum man nicht wie bei Leki-Wanderstöcken solche Hohlkehlspitzen einsetzen kann, die scheinbar nie Stumpf werden...

Sicher hat Sirui einige Serienstreuungsprobleme, weshalb ich mir auch keinen Kopf von denen zulegen werde, aber der Preis eines Gitzos, welches ich auch gerne mein Eigen nennen würde, ist doch halt eine andere Nummer. Um im Zeitalter des Internet-Versandhandels, kann man fehlerhafte Exemplare ja recht schnell ersetzten lassen...
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Beitrag von acmite »

standaca hat geschrieben: Ich lege meine Prämissen eben anders. ;)
Das is ja auch vollkommen ok! :)
standaca hat geschrieben: Von daher befürchte ich, dass die Wahl von den möglichen die Schlechteste war.
Für mich eben nicht. Da Gitzo will ich mir nicht leisten - ein schwereres Stativ nehme ich nicht mit - das Berlebach ist mir im Packmass zu lang und in der Arbeitshöhe zu kurz. Sprich, entweder nehme ich das Sirui mit oder eben keins.
standaca hat geschrieben: Wenn ich eine Mittelsäule nicht oder nur eingeschränkt nutzen kann, gebe ich eine Grundanforderung an das Stativ - die Stabilität - auf.
Für viele Aufnahmen brauche ich das Stativ zum Bildaufbau - nicht unbedingt wegen der Belichtungszeit.
standaca hat geschrieben: Ich halte die Sirui Stative nach wie vor schon vom Material und von der Verarbeitung her für sehr schwingungsanfällig
Klar schwingt das Stativ mehr als ein grosses. Inwieweit das von der Verarbeitung und Material herrührt, wage ich nicht zu beurteilen. Fakt ist, dass das vergleichbare Gitzo eben auch damit zu kämpfen hat. Genauso wie alle anderen in dieser Klasse der Stative <1kg>110 cm.
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Beitrag von standaca »

Ich hatte mir die Sirui-Stative auf der letzten Photokina intensiv angesehen. Mein Schluss war damals, dass die Stative sehr auf Gewichtsoptimierung getrimmt sind und darunter vor allem die Schwingungsanfälligkeit leidet: die Stative schwingen im vergleich zu anderen Herstellern ungewöhnlich lange nach.
Wenn wir uns jetzt ansehen, was ein Staitv in Schwingung versetzen kann, so treffen wir auf äußere einflüsse wie Wind und vor allem die Spiegelschlag. Die kritischen Belichtungszeiträume liegen etwa bei 1/10 bis 2 Sekunden, nicht zuletzt weil in diesem Zeitraum fast kein Stativ zur Ruhe kommt. Die Siruis schwingen aber teilweise wesentlich länger.
Haben wir jetzt noch einen Kopf, der den Spiegelschlag schlecht dämpft und mehr oder weniger direkt weitergibt, so wird aus dem vermeintlich stabilen Stativ ein fein schwingendes Pendel. :arrgw:

Ich wundere mich ab und an sowieso, woher manche Stative ihre Stabilität nehmen wollen, und zwar unabhängig vom Hersteller. 150cm Höhe bei 1,2kg Stativgewicht (um mal Eckdaten zu nennen) kann imho nicht gutgehen, da die äußeren Einflüsse zu groß werden. Wenn man also nicht schwerer tragen will kann die Lösung (fast) nur sein, die Höhe zu reduzieren. Oder ein Einbein zu verwenden. :cool:

@stl: mich würde mal interessieren, wo du dein Sirui ersetzen lassen möchtest. Wahrscheinlich würden die Portokosten den Wert recht schnell übersteigen.

Ich betreibe hier kein Marken-Bashing. Ich halte nur nichts von den Dingern, und begründe auch warum. Wenn sich einer eines kaufen will, dann soll er, kein Problem. So hat auch der TO abgewogen und kam zu dem Entschluss, dass dieser Kompromiss für ihn der Beste ist. Also weiß er, was er tut. Und ob die Entscheidung richtig war, weiß man immer erst hinterher, und nie vorher. Leider. :bgrin:

Ich jedenfalls wünsche ihm, dass es für ihn die Richtige war. :)
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Beitrag von donholg »

standaca hat geschrieben:Und ob die Entscheidung richtig war, weiß man immer erst hinterher, und nie vorher. Leider. :bgrin:
Ist bei 14 Tagen Rückgaberecht doch kein Problem.
Wenn's das nicht ist, kommt das Nächste.
Irgendwann hat man seine optimale Kombi dann gefunden.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
Thomas S.

Beitrag von Thomas S. »

donholg hat geschrieben:
standaca hat geschrieben:Und ob die Entscheidung richtig war, weiß man immer erst hinterher, und nie vorher. Leider. :bgrin:
Ist bei 14 Tagen Rückgaberecht doch kein Problem.
Wenn's das nicht ist, kommt das Nächste.
Irgendwann hat man seine optimale Kombi dann gefunden.
Ja das habt ihr besser als wir bei uns geht das leider nicht
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Beitrag von acmite »

Ich war gestern mal mit dem Ding draussen, mit dem Fahrrad - positiv war schon mal, dass das Stativ noch quer in meine Ortlieb Tasche passt.

Drauf kamen letztlich eine D7000 mit 17-55 plus Polfilter, Cokin Z Halter, ND und Verlaufsfilter. Ausgelöst habe ich ausschliesslich mit Fernauslöser und SVA. Belichtungszeiten waren etwa zwischen 1/4 - 4s. Der oben genannte kritische Bereich geht selbst bei ausgefahrener Mittelsäule (hat mich selbst überrascht). Allerdings war es windstill.

Generell und bei längeren Brennweiten sowieso, würde ich aber bei solchen Bedingungen die Mittelsäule unten lassen und nur max. zwei Auszüge ausfahren. Man muss sich halt dem Stativ etwas anpassen, dessen sollte man sich bewusst sein.

Mein Traumreisestativ sähe übrigens so aus: 1 kg, Arbeitshöhe von 120 cm; statt Gewicht für eine kaum benutzbaren Mittelsäule zu verschwenden, diese weglassen und die gesparten Gramm in einen soliden, flachen, vom Durchmesser grosszügig bemessenen Anschlussteller investieren (ähnlich Gitzo Systematic). Hoffentlich liesst das mal wer ;) :P

standaca hat geschrieben: Und ob die Entscheidung richtig war, weiß man immer erst hinterher, und nie vorher. Leider.
Wohl wahr! Der nächste Urlaub wird's zeigen! Das Berlebach steht trotzdem noch auf der Liste :bgrin:
standaca hat geschrieben: Ich jedenfalls wünsche ihm, dass es für ihn die Richtige war. :)
Danke! :)
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Beitrag von ISK »

Man sollte allerdings daran denken, dass alle leichten Reisestative, die mit einer DSLR verwendet werden sollen, nur bei Windstille wirklich zu gebrauchen sind.
Sobald der Wind etwas auffrischt, bringt die Kamera durch ihre rel. grosse Angriffsfläche das Stativ zum Schwingen.
Da hilft auch eine Beschwerung des Stativs (mithilfe des Hakens an der Mittelsäule) nur bedingt weiter.

Ingo

@ Thomas S.: Mit einem Sigma 100-300 würde ich das Sirui auf keinen Fall belasten...
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