Was mir bei dem Bild aufgefallen ist: Ich dachte sofort darüber nach, ob Du auch versuchst, schon heute einen Bildeindruck zu schaffen, von welchem man in xx-Jahren dann sagen könnte: "typischer Stil" dieser Zeit.
So wie man heute sofort die Farbbilder der 70er Jahre mit einer bestimmten Färbung verbindet, könnte das natürlich die nüchterne, digitale Abbildung der Realität sein... ?
Das mit der Schaffung des Bildeindruck wäre zu viel gesagt. Aber die natürlich nüchterne digitale Abbildung trifft es perfekt. Genau das ist es!
Ich möchte nichts verzerren oder dergleichen, weil das Raum für Fehldeutungen schafft. Die Realität ist schon gut, so wie sie ist.
Ja, die "Struffskys" und Bechers und co. haben zweifelsfrei sehr großen Einfluss auf mich.
Methodisch ist das wahrscheinlich (?) noch (?) nicht miteinander vergleichbar. Sorry, ManoLLo, aber das ist für mich auch der Grund für die teils skeptischen Reaktionen.
Ich glaube die wenigsten dachten hier gleich an die großen Meister und haben darauf aufbauend ihre Kritik formuliert.
Ich schrieb aber auch gleich im Eingangspost, dass ich selbst noch nicht zufrieden bin. Das dieses Bild das erste darstellt, womit ich mich mal halbwegs anfreunden kann. Dabei bleibe ich auch. Mit anderen Worten: Ich finde es selbst noch nicht so 100 % ...
danke room_66! Ich hätte es nicht besser schreiben können.
Ich muss jetzt mal mein Gefühl schildern, dass ich es eigentlich recht beleidigend finde, wenn so viele von "Schnappschuss" sprechen und "mehr Bedachtheit" beim Fotografieren verlangen. Nur weil was nicht in die Bildaufbauperfektionsanforderungen von Formen passt (scheinbar hat ein Bild bei Nichtbeachtung ja grundsätzlich keinen Wert!), ist es doch nicht gleich ein liebloser Schnappschuss.
Also ich meine, ich habe einen großen übergeordneten Gedanken, der mich treibt, ich sehe dieses Haus und denke... Ja, es passt perfekt, es wird fotografiert, ich warte auf den Tag, an dem das Licht passt; gleichzeitig darf kein Auto davor stehen. Dann fahre ich hin, mit Stativ, mit allem, was dazu gehört, lasse mir Zeit, baue mich auf, prüfe alles doppelt und 3-fach und mache dann das Bild.
Schnappschuss? Danke!
Also der Goldene Schnitt oder die Drittel-Regel oder ach so schreckliche Anschnitt oder dies oder das... Hat mich ehrlich gesagt überhaupt nicht interessiert! Weder beim Aufnehmen, noch jetzt, wo ich tausendfach dafür kritisiert werde. Also bei einer Einzelaufnahme für ein Architekturmagazin, hätte ich mir das gewinnbringend angehört und versucht zu verbessern.
Aber hier ist meine Intention einfach eine andere. Und nach einer 3/4 Stunde Beschnittwahl habe ich mit viel hin und her gefunden, was ich haben will...
So Bilder entstehen nicht für einen "WOW-Effekt", entstehen auch nicht für Perfektion in allen Belangen. Sie sind einfach nur ein Informationsträger. Quasi wie wissenschaftliche Fotografie, wenn man so will. (Es ist ja auch gewisser maßen eine Studie).
Abschließend muss ich sagen: Der größte Fehler, den ich machen konnte, war das Bild alleine, ohne eine Serie einzustellen. Aber: Bislang gibt es für mich nur das eine Bild.

Also kann ich auch keine Serie posten. Auf der Festplatte habe ich ca. 30 Baustellen, die alle das Potential haben, da rein zu kommen. (Da sind Brücken bei, fette Wohnblocks, Megavillen... Alles mögliche) Und in meinem Kopf sind an die 50 Orte, die ich noch festhalten möchte.
Aber wichtig ist halt, dass man sich keinen abbricht! So was braucht Zeit und die muss man dem ganzen auch zugestehen.
Also in sofern war mir eigentlich klar, dass es Kritik gibt. Ich kann sie auch nachvollziehen, wobei ich mich auch mit breiter Brust hinstelle und sage: Ja, Leute, ich sehe, was ihr meint, aber aus dem und dem Grund werde ich es nicht umsetzen.
Eigentlich hätte ich hier noch gerne ein bisschen weiter gemacht, mit weiteren Bildern.
Aber das wird mit Sicherheit schon wieder so dermaßen anstrengend, das ich ehrlich gesagt null Bock darauf habe.
Wenn ich hier was einstelle: Ich werde mich auf Sachen beschränken, mit denen jeder SOFORT was anfangen kann. Blümchen, Kinderchen, total krass fotografierte Architekturen (hauptsache WOW-Effekt)... Und ich werde peiiiiinlichst genau darauf Achten, das am Rand NIIIIICHTS zu sehen ist und alles genauuuuuuu in irgendwelche Gestaltungsregeln passt...
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EDIT: Nur... Dann werde ich nichts mehr zeigen, weil mich persönlich genau so was zu machen langweilt. Gute Arbeiten anderer in den Bereichen sehe ich mir aber gerne an!
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Mit dem Rest gehe ich künftig nur noch in Galerien und spreche darüber mit den entsprechenden Galeristen... Da gibt's auch Kritik! Keine Frage. Aber die hören einem auch zu und wollen genau wissen, was man verfolgt und warum man es so und so gestaltet.
Schade eigentlich! Aber es ist schon sehr anstrengend, wenn alles, was nicht der Norm entspricht gleich zerfleddert wird, statt erst mal zu fragen: "He, warum hast du das so und so gemacht? Ich möchte es gerne begreifen!" Aber so ist es erfahrungsgemäß in Foren nun mal nicht. Und ich habe sehr gut gelernt, warum man solche Fotografie in Foren so gut wie nie sieht.
Wenigstens wird hier noch anständig miteinander geredet...