Ich benötige eine Entscheidungshilfe, auch wenn es vergleichbare Themen in dieser Rubrik schon häufiger gegeben hat.
Ich habe eine D300 und benötige - wie ich es schon zu Analogzeiten gehalten habe - ein Zweitgehäuse. Um nicht mittelfristig in einer Sackgasse zu landen, will ich langsam aufs Vollformat umsteigen. Als DX-Objektiv habe ich nur noch das 16-85VR (die anderen Optiken sind schon nach und nach gegen Vollformatobjektive ausgetauscht worden).
Vor Weihnachten habe ich sowohl die D700 als auch die D3 testen können und vollständig überzeugen mich beide Gehäuse nicht: Bei der D700 stört mich, dass sie das Sucherbild nicht zu 100 Prozent anzeigt. Zudem finde ich das "Handling" nicht ganz so gelungen wie bei der D300 (die Griffmulde für den Daumen an der rechten Seite der Rückseite fällt viel schmaler aus, das Fach für die Speicherkarte ist umständlicher zu öffnen).
An der D3 (die sonst einen sehr wertigen und professionellen Eindruck bei mir hinterließ) vermisse ich die Sensorreinigung (was bei einer Kamera dieser Preisklasse ein Armutszeugnis ist); und (zu) weit ist der AE-L - (AF-L-) Knopf entfernt. - Seit F5-Zeiten benutze ich diesen bei nahezu allen Aufnahmen!!!
Ich habe mir angewöhnt, das bildrelevante Motivteil anzumessen, den Knopf gedrückt zu halten und mit der gespeicherten Belichtungsmessung auszulösen. Nebenbei: Warum finden angeblich alle Profis die AF-ON-Taste so furchtbar wichtig??? - Ich schalte den Autofokus ausschließlich mit dem Auslöseknopf an und hätte die Belichtungsspeicherung viel lieber dort, wo die AF-ON-Taste sitzt.
Meine Überlegung ist nun folgende: Ich kaufe mir zunächst die D700 (mit Batteriegriff und EN-EL4a; wie ich es auch bei der D300 habe) und werde in gut einem Jahr (das sind ja wohl inzwischen die Zyklen) den Nachfolger der D3 kaufen, an der dann hoffentlich die Mängel behoben sind. Dann werde ich die D300 abstoßen und ganz aufs Vollformat umsteigen ...
Was meint Ihr?
Schlagt mir aber jetzt bitte nicht die D3X vor, denn bis diese Kamera das Geld, das sie kostet, "verdient" hätte, wird es vermutlich eine D5 geben. Meine Einsatzgebiete sind vorwiegend Reportage, ein wenig Sport, Natur- , Reise- und Landschaftsfotografie. Wünschen würde ich mir zudem, dass Nikon die (unsinnigen) hohen ISO-Zahlen aufgibt und stattdessen lieber verwendbare niedrige ISO-Werte (100 oder noch besser 50 ISO) ermöglicht, um bei Langzeitaufnahmen nicht auf vorsintflutliche Graufilter ausweichen zu müssen.
Ich bin dankbar für jede Anregung.
Gruß
tirnanog
D700 oder D3???
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Der einzige Nachteil von meiner Sichtweise bei der D3 ist die Balkenanzeige für die Belichtungskorrektur am rechten Rand des Suchers bei der D3. Die ist von mir als Brillenträger praktisch nicht einzusehen.
Ein weiterer Vorteil der D700 ist, dass man sie sowohl mit wie auch ohne Batteriegriff betreiben kann.
In allen anderen Punkten (außer nat. dem Preis) sehe ich die D3 im Vorteil.
Ein weiterer Vorteil der D700 ist, dass man sie sowohl mit wie auch ohne Batteriegriff betreiben kann.
In allen anderen Punkten (außer nat. dem Preis) sehe ich die D3 im Vorteil.
Gruß Roland...
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Eine Sensorreinigung habe ich noch nie vermißt, halte ich auch für einen überflüssigen Marketinggag. Das als Entscheidungskriterium???
Dann sollte man auch keine Hasselblad kaufen, die hat das auch nicht.
Ich komme prima an die AE-L Taste meiner D3, nutze die Taste ebenfalls regelmäßig. Ist sicher auch eine Frage, wie groß die Hände sind - die D3 setzt da einiges voraus.
Dann sollte man auch keine Hasselblad kaufen, die hat das auch nicht.
Ich komme prima an die AE-L Taste meiner D3, nutze die Taste ebenfalls regelmäßig. Ist sicher auch eine Frage, wie groß die Hände sind - die D3 setzt da einiges voraus.
Viele Grüße
Gert
Gert
Die Sensorreinigung vermag nicht mehr zu leisten, als ein Blasebalg.An der D3 [...] vermisse ich die Sensorreinigung (was bei einer Kamera dieser Preisklasse ein Armutszeugnis ist) [...]
Sie dient rein der Vertriebsförderung in kleineren Klassen, um "uninformierte" Kaufinteressenten nicht gleich an die Mitbewerber abzugeben.
Außerdem ist es letztendlich blos etwas, was kaputt gehen kann.
Aber hoffentlich vertraust du nicht blind auf das, was der Belichtungsmesser dir vorgaukelt. Die Welt ist halt nicht mittelgrauIch habe mir angewöhnt, das bildrelevante Motivteil anzumessen, den Knopf gedrückt zu halten und mit der gespeicherten Belichtungsmessung auszulösen.

Die ermöglicht es mir, auf sehr bequeme Art und Weise, zwischen Autofokus und manuellem Fokus zu wechseln, solange ich Objektive mit "M/A-Technik" verwende.Warum finden angeblich alle Profis die AF-ON-Taste so furchtbar wichtig???
Bei Stativaufnahmen wird mein vorgewählter Fokus nicht überschrieben, wenn ich den Auslöser meines Fernauslösers betätige.
Ich kann deine Gründe zur Abneigung gegenüber der D700 vollends nachvollziehen.
Genau aus diesen Gründen ist sie für mich deutlich unattraktiver, als die D300.
Die D700 fällt in der Professionalität gegenüber der D300 so weit ab, dass mich das bisschen mehr Sensor auch nicht mehr interessiert

Aus deinen bisherigen Schilderungen würde ich dir daher eher zur D3 raten.
Und zusätzlich einen Satz gute Graufilter

Ich hatte bei der D300 einmal Schmutz auf dem Sensor. Der fiel mir unterwegs auf, weit weg von Eclipse und Reinigungspads. Mit dem Sensorwackler ging der Schmutz problemlos weg. Seitdem sehe ich durchaus einen Sinn in dieser Funktion.Bits@Work hat geschrieben:Eine Sensorreinigung habe ich noch nie vermißt, halte ich auch für einen überflüssigen Marketinggag.
Grüße
Andreas
Gibt es da für dich außer dem angeführten Handling (Griffmulde) und dem schwerer zu öffnendem Kartenfach noch weitere konkrete Argumente?ManoLLo hat geschrieben: Genau aus diesen Gründen ist sie für mich deutlich unattraktiver, als die D300.
Die D700 fällt in der Professionalität gegenüber der D300 so weit ab, dass mich das bisschen mehr Sensor auch nicht mehr interessiert![]()
Viele Grüße, Dietmar
(D300, D700, D7100)
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"Dicke Brocken" mögen durchaus damit zu entfernen sein. Bei kleineren Partikeln spielt der Zufall eine große Rolle.Andreas H hat geschrieben:Ich hatte bei der D300 einmal Schmutz auf dem Sensor. Der fiel mir unterwegs auf, weit weg von Eclipse und Reinigungspads. Mit dem Sensorwackler ging der Schmutz problemlos weg. Seitdem sehe ich durchaus einen Sinn in dieser Funktion.Bits@Work hat geschrieben:Eine Sensorreinigung habe ich noch nie vermißt, halte ich auch für einen überflüssigen Marketinggag.
Ein Blasebalg ist effizienter! Er entfernt noch Partikel, welche der Rüttler nicht entfernen konnte....
http://www.nikonpoint.de/viewtopic.php?p=540057#540057
Die D3 ist, wenn man ein paar der Unterschiede wie zus. Kartenfach, größerer Speicher bei Serienaufnahmen usw. nicht benötigt, den Mehrpreis zur D700 in meinen Augen nicht wert.
Reiner
Tach auch! Genau das interessiert mich auch sehr: ich bin gerade hin- und hergerissen von der Idee, meine D70s mit einer D300 oder einer D700 zu ersetzen...baloumx hat geschrieben:Gibt es da für dich außer dem angeführten Handling (Griffmulde) und dem schwerer zu öffnendem Kartenfach noch weitere konkrete Argumente?ManoLLo hat geschrieben: Genau aus diesen Gründen ist sie für mich deutlich unattraktiver, als die D300.
Die D700 fällt in der Professionalität gegenüber der D300 so weit ab, dass mich das bisschen mehr Sensor auch nicht mehr interessiert![]()
Grüße, Accuphan
Mein Hauptargument ist der 100%-Sucher der D300, den die D700 leider nicht bieten kann.baloumx hat geschrieben:Gibt es da für dich außer dem angeführten Handling (Griffmulde) und dem schwerer zu öffnendem Kartenfach noch weitere konkrete Argumente?ManoLLo hat geschrieben: Genau aus diesen Gründen ist sie für mich deutlich unattraktiver, als die D300.
Die D700 fällt in der Professionalität gegenüber der D300 so weit ab, dass mich das bisschen mehr Sensor auch nicht mehr interessiert![]()
Ich mache meine Kompositionen gerne direkt "fertig", sodas weder geradegerückt, noch beschnitten werden muss.
Die Sache mit dem Kartenfach liegt an meinem teilweise "professionellerem" Verwendungszweck.
Wenn ich beim Shooting nicht direkt in den Rechner schieße, arbeite ich lieber mit mind. 2 kleineren Karten. Ein Assi kann dann die Daten von Karte 1 schon mal in den Rechner schaufeln und vorbearbeiten, damit ich direkt eine bessere Voransicht der Ergebnisse bekomme und dem Kunden gleich besser zeigen kann, was für Ergebnisse zu erwarten sind.
Nebenbei mach ich mit Karte 2 weiter.
Es ist also manchmal ein ständiges auf und zu und rein und raus angesagt.
Bei der D300 ist das Kartenfach für diese Arbeitsweise viel robuster und praktischer im Handling, sagt mir mein Eindruck.
Die Überlegungen bzgl. Format sind für mich derzeit überhaupt nicht wichtig.
Offen gesagt ist es schon verdammt gut, was die D300 liefert.
Auf Prints, in Prospekten, auf Internetseiten ist doch wirklich nur beschwerlich ein Unterschied festzustellen, wenn man unvoreingenommen an die Betrachtung rangeht.
Der einzige Unterschied ist die Brennweite, sage ich mal ganz plakativ.
Ob ich jetzt 50 mm oder 35 mm als Normalbrennweite bezeichne, ist mir ehrlich gesagt wurscht

Das Ergebnis muss für mich stimmen und das würde ich mit ner D700 def. nicht besser hinbekommen.
Ganz im Gegenteil. Wenn ich durch den Sucher schaue, würde ich jedes mal Krämpfe wegen des 95%-Sucher bekommen.
Um Verwirrung vorzubeugen: Ich sagte an anderer Stelle, dass letztlich nichts über Formatgröße geht.
Der Meinung bin ich immer noch. Aber der Unterschied DX -> FX ist für mich Nikonintern so gering, dass es mich nicht juckt. Da entscheidet dann letztlich ob das Gehäuse meinen Ansprüchen genügt (Die D3 war damals zu teuer).
Wenn man über FX -> Mittelformat digital diskutiert, sieht es für mich ganz anders aus. Da kann es nur einen Gewinner geben.
Edit: Ich muss aber mal dazu sagen, dass der gesamte High-ISO-Bereich für mich nicht relevant ist. ISO 200 (also die Nennimpendaz) ist bei mir quasi immer eingestellt, und wandert nur selten mal nach oben. Und wenn schon. Ich finds nicht dramatisch, wenns mal rauscht. Ich habe auch schon mal ISO 6400 Bilder ohne Rauschunterdrückung bei 400 ppi ausbelichten lassen. Das sieht auf dem Papier ungelogen eher nach ISO 800 aus. Seitdem halte ich mich aus ISO-Diskussionen raus, weil es eh relativ ist und meiner Meinung nach eher die Bildschirm-100%-Fraktion betrifft.
Jeder der sich Zeit für Ausstellungen nimmt, weiß, das der Monitor für ernsthaften Bildgenuss suboptimal ist.
Zuletzt geändert von ManoLLo am Di 30. Dez 2008, 12:37, insgesamt 2-mal geändert.