zappa4ever hat geschrieben:Könntest du das mal näher erklären. Ich dachte immer dass für die Vermeidung der Tonwertabrisse 16 Bit Verarbeitung sinnvoll wären. Inwiefern ist ProPhoto daran beteiligt ?
Liegt das am nichtlinearen Gamma ? Oder nur am größeren Farbraum ?
Bisher habe ich proPhoto vermieden, da es in meinem Workflow dann zu Brüchen kommt afaik. In aRGB kann ich zur zeit alles halten, von erstellten Bild bis zur Ausgabe und dank FF3 und Safari kann man das jetzt auch im Internet angezeigt bekommen. Zudem dürften wohl die wenigsten Monitore ProPhoto abdecken.
16 Bit, ist sowieso Pflicht.
Im Standard "entwickele" ich die RAW's auch in Adobe 1998. Ich nutze einen Monitor welcher 1998 komplett abdeckt. somit habe ich, wie Du schon sagtest, die beste visuelle Kontrolle. Bis hin zum Drucker, der einen nicht synchronisierten, aber im Umfang vergleichbaren Farbumfang hat.
Wenn ich jedoch weiß, das ich eine Aufnahme starker EBV unterziehen will, muß, dann entwickel ich in ProPhoto. Das hat den Vorteil, das gerade in den blau, orange und gelb Tönungen ein weitaus höherer Umfang anliegt. Diesen kann ich dann für die EBV nutzen. Man hat keine sichtbaren Abrisse.
Der Nachteil ist jedoch, das der Farbraum größer als der der Ausgabegeräte ist. Ich lasse mir nun in PS die Farbumfangswarnung anzeigen. Die Farben, welche ausserhalb meines Farbumfangs liegen werden nun visualisiert. Mit ein wenig Erfahrung weiss man dann schon wie es ungefähr wird.
Nun proofe ich das Bild auf 1998 und sehe mein printbaren Umfang.
Bin ich mit der Bearbeitung komplett fertig, konvertiere ich auf 1998. That's all.
Mitte nächsten Jahres gibt es dann auch einen Proof fähigen Monitor auf dem Markt, welcher ProPhoto darstellen kann, dann wird es viel kompfortabler werden.
Dann siehst Du dein Ergebniss direkt am Schirm und mußt nur das Ausgabegerät proofen.
Vorrausetzung für diese Arbeitsweise ist jedoch, das Dein Monitor nicht nach einem linearen Gamma kalibriert ist. Ich nutze L* bei D65, 140° C und einem Schwarzpunkt von 0,4. Linearer Gamma ist ein Überbleibsel aus der analogen Welt. Die Sehgewohnheiten des Auges sind nicht linear. Unser Bestreben ist es ja einem Print, oder was auch immer, so zu erstellen, daß es dem menschlichen Sehgewohnheiten am ehesten entspricht.