größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

Mark
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Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?

Beitrag von Mark »

Andreas H hat geschrieben:
Hartmut hat geschrieben:Es geht mir um die größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen von Kristallen, Mineralien und Blumen
Die wirklich größtmögliche Tiefenschärfe gibt es hier (lens conversion project for a rainy day). Ich vermute mal daß man den Film Mikrokosmos mit ähnlichen - wenn auch sicherlich aufwändiger konstruierten - Optiken gedreht hat.

Ansonsten ist die Tiefenschärfe bei Makros lediglich von Abbildungsmaßstab und Blende abhängig. Die Brennweite wirkt sich auf die Perspektive und idealerweise auch noch auf den freien Arbeitsabstand aus.

Grüße
Andreas
Die reale Brennweite ist aber in der Formel zur Berechnung der Blende enthalten, somit -> siehe weinlamm

Das einzige was man noch berücksichtigen müsste ist dann die Beugungunschärfe die mit kleineren Sensor zunimmt usw...

Abbildungsmaßstab 1:1 kann heute kaum noch einer Beantworten und ist recht uninteressant 1:1 an Vollformat ist z.B. nur 1:2 an DX, interessanter sind kleinstmögliches Bildfeld (in mm) bei welchem Abstand.

Da die Sensoren - insbesondere bei kompakten nicht in Ihrer Größe genormt sind - und der Abbildungsmaßstab sich immer auf die Sensorgröße bezieht ist dieser Begriff im Grunde veraltet.

trotzdem - einfacher wie mit einer kompakten mit Ringlicht kann man keine Makros machen, einfach knips und weg da bin ich mit meiner DSLR und Makroobjektiv richtig am fummeln.

LG Mark
Fotokrams halt
topaxx
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Beitrag von topaxx »

frank.ho hat geschrieben:Hallo

mehr Schärfentiefe geht nicht :

http://www.heliconsoft.com/heliconfocus.html

Grüsse
Frank
Das ist die Software, deren Name mir entfallen war :super:
Gruß
Udo

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Beitrag von Reiner »

Wenn es ohnehin um Produktfotografie in geschlossenen Räumen, würde sich evtl. ein Balgen anbieten?!?
Reiner
Andreas H
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Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?

Beitrag von Andreas H »

Mark hat geschrieben:Die reale Brennweite ist aber in der Formel zur Berechnung der Blende enthalten, somit -> siehe weinlamm
Was hat das jetzt genau mit dieser Frage zu tun:
Hartmut hat geschrieben:Kann es sein je kürzer die Brennweite desto besser ist die mögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Bei einem gegebenen Aufnahmeformat und Abbildungsmaßstab und gleicher Blende (und andere Vergleiche sind doch wohl kaum zielführend) ist die Tiefenschärfe nun mal immer gleich, unabhängig von der Brennweite.

Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am Sa 29. Dez 2007, 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
weinlamm
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Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?

Beitrag von weinlamm »

Andreas H hat geschrieben:Bei einem gegebenen Aufnahmeformat und Abbildungsmaßstab und gleicher Blende (und andere Vergleiche sind doch wohl kaum zielführend) ist die Tiefenschärfe nun mal immer gleich, unabhängig von der Brennweite.

Grüße
Andreas
Ich bin da jetzt nicht so der Technikkenner, wie du. Was ich aber bislang gelernt habe ist, dass mit kürzerer Brennweite die Tiefenschärfe größer wird, mit kleinerer Blende und mit mehr Abstand.

Ich kann nicht genau sagen, wie sich kurze Brennweite und mehr Abstand gegenseitig aufheben und welche Formel es hierfür gibt. Aber wenn ich z.B. mein 60-er und mein 180-er Makro nehme und bei Blende 8 jeweils nen 1:1 Makro mache, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass mit dem 60-er die Tiefenschärfe größer ist wie mit dem 180-er.


Ähnliche Erfahrungen habe ich übrigens auch schon mit Telekonvertern gemacht. Durch die 2 Blenden, die z.B. ein 2-fach Konverter weg nimmt, müsste die Tiefenschärfe größer werden. Durch das Mehr an Brennweite dann wieder weniger. In der Summe hebt sich das gegenseitig wieder ( aber nur ungefähr ) wieder auf.
Nie glücklich ist, wer ewig dem nachjagt, was er nicht hat; und was er hat, vergißt.
Das gilt auch für Fotokram...
Andreas H
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Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?

Beitrag von Andreas H »

weinlamm hat geschrieben:Ich bin da jetzt nicht so der Technikkenner, wie du. Was ich aber bislang gelernt habe ist, dass mit kürzerer Brennweite die Tiefenschärfe größer wird, mit kleinerer Blende und mit mehr Abstand.
Um das mal richtigzustellen: meine Technikkenntnisse reichen gerade mal aus um einen DOF-Rechner anzuwerfen. ;)

Gib in einen beliebigen DOF-Rechner einfach mal ein:
- 50mm Brennweite, 20cm Entfernung, Blende 5,6
- 100mm Brennweite, 40cm Entfernung, Blende 5,6

Beides entspricht einem Abbildungsmaßstab von 1:1 (Bildweite gleich doppelter Brennweite, Bildweite = Gegenstandsweite).

Der DOF-Rechner wird dann die gleiche Tiefenschärfe ausweisen.

Man mag es ja zuerst nicht so richtig glauben, weil man eben an die große Tiefenschärfe von WW und die hauchdünne Tiefenschärfe von Teles IM FERNBEREICH gewöhnt ist. Aber da sind eben die Abbildungsmaßstäbe auch nicht gleich.

Und deshalb kann man durch andere Brennweiten im Makrobereich den Auszug kleiner halten, die Perspektive verändern oder auch den freien Arbeitsabstand. Die Tiefenschärfe läßt sich nur vergrößern wenn man zu ganz harten Maßnahmen greift, wie der oben verlinkte Naturfotograf.

Ach ja, ein Tiltobjektiv hat sicherlich im Mäusekino einer DSLR seinen ganz besonderen Reiz. Ich habe das mal probiert mit einer D70 als Piggyback auf einer Crown Graphic. Ich halte das für aussichtslos, dafür würde man eigentlich einen noch deutlich besseren Sucher brauchen als bei einer guten analogen Kleinbild-SLR. Die Schärfebeurteilung im Randbereich ist einfach nicht möglich.

Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am Sa 29. Dez 2007, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
topaxx
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Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?

Beitrag von topaxx »

Mark hat geschrieben:...
Abbildungsmaßstab 1:1 kann heute kaum noch einer Beantworten und ist recht uninteressant 1:1 an Vollformat ist z.B. nur 1:2 an DX,...
Ich denke, hier liegts du falsch:
Ein Abbildungsmaßstab von 1:1 besagt, dass ein Objekt von sagen wir mal 20mm Größe gleichgroß, also 20mm groß abgebildet wird. Dabei ist es völlig egal, ob das auf einem Mini-CCD einer Kompakten, einem APS-C(DX)-Chip, einem FX-Chip, einem KB-Film oder einem MF-Dia passiert; die 20mm -und damit der Abbildungsmaßstab- bleiben immer konstant.

Was sich mit dem Format des Aufnahmemediums ändert, ist die relative Breite des Objekts zum Gesamtbildauschnitt. Das hat aber keine Auswirkung auf die Schärfentiefe.
Gruß
Udo

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Beitrag von RainerT »

@weinlamm
Mit dem 180er ist die Gegenstandsweite bei gleichem Abbildungsmaßstab doch größer als mit dem 60er und die Schärfentiefe sollte gleich bleiben.
Sehr grob genähert kann man formulieren: die Schärfentiefe ist proportional zur Blendenzahl und zur Gegenstandsweite und umgekehrt proportional zur Brennweite. So hast Du es doch auch geschrieben und damit erzielt man die gleiche Schärfentiefe. Die Erfahrungen mit dem Telekonverter bestätigen das.


Die Formeln zur Schärfentiefe in der Fotografie hat Elmar Baumann hier
exakt nachgerechnet.

Grüße
Rainer
frankj
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Beitrag von frankj »

DoF hängt bei Nahaufnahmen (=Macros) ausschließlich vom Abbildungsmaßstab und der Blende ab.

Leider nimmt bei hoher Blende die Beugungsunschärfe zu somit tragen Blenden von über 16 wieder zur Verschlechterung der Schärfe bei.

Höhere Schärfentiefe haben demzufolge kleinere Sensoren (da der Abbildungsmasstab kleiner sein kann). Das führt nur zum Problem dass man mehr Licht braucht und auch bessere Objektive die die kleinere Fläche noch scharf und flach abbilden können!

Man kann nicht alles haben :hmm:

So wie man Belichtungsreihen machen kann kann man mittels spezieller Software (wie weiter oben schon verlinkt) auch Schärfereihen machen. Das hilft zumindest bei 'toten' objekten!
Zuletzt geändert von frankj am Sa 29. Dez 2007, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
Franz
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Beitrag von Andreas H »

frankj hat geschrieben:Höhere Schärfentiefe haben demzufolge kleinere Sensoren (da der Abbildungsmasstab kleiner sein kann). Das führt nur zum Problem dass man mehr Licht braucht und auch bessere Objektive die die kleinere Fläche noch scharf und flach abbilden können!

Man kann nicht alles haben :hmm:
Doch, man kann! ;)

Der Trick ist doch genau das zu tun was du geschrieben hast, man nimmt ein Objektiv für ein ganz kleines Aufnahmeformat, idealerweise 8mm Film. Das virtuelle Bild dieses Objektivs fotografiert man mit normalen Makromethoden ab (Balgen oder Zwischenringe, Makrooptik). Damit rettet man die große Tiefenschärfe des kleinen Formats in das große.

Wenn ich mich mal aufraffen kann probiere ich das mal aus, ein 12,5mm Objektiv einer alten Normal-8-Kamera müßte ich noch irgendwo herumliegen haben.

Grüße
Andreas
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