Zerstreukreisdurchmesser

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Moderator: donholg

Koerth
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Beitrag von Koerth »

Hallo!
Andreas H hat geschrieben:Es geht doch darum was man bei der beabsichtigten Betrachtung eines Bilds als scharf oder unscharf ansieht, nicht bei der 100%-Lupenbetrachtung am Bildschirm.
Generell ja! Volle Zustimmung! Mit diesem Gedanken im Hintergrund erstelle ich meine Panos und plotte sie dementsprechend aus.

Im konkreten Fall nein! Es geht mir darum wie ich aus o.g. Equipment welche max. Schärfentiefe bekomme...

... hmm vielleicht gibt´s n kommunikatives oder Definitionsproblem (meinerseits) - ich versuchs mal mit nem Beispiel.:

Ich fotografiere am Architekturmodell (M 1:100) durch die Frontfassade oder durch den Eingangsbereich und möchte den Vorplatz, die Gegenstände und Außenanlagen darauf auch noch scharf abgebildet bekommen. Der Fokusbereich ist mehr als ausreichend scharf abgebildet, einige cm dahinter oder davor befindet sich im Unschärfebereich (Bokeh?) - ist auch reizvoll aber nicht in meinem Sinne.... ich hätte gern n Bereich von ca. +- 10 cm um den Fokuspunkt drumrum scharf.

Ist n bischen vergleichbar mit den Fotos des Miniwunderlands, welche ich hier schon gesehen habe - nur bräuchte ich ne größere "Tiefeschärfe" oder "Schärfentiefe" :???: :roll: ;)

Gruß
Arjay
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Beitrag von Arjay »

Hier gibt es einen sehr ausführlichen (leider englischen) Artikel über den Zerstreuungskreisdurchmesser ("Circle of Confusion"). Dort steht auch folgendes:
Pixel Size Constraints:

The smallest size of the image CoC may be limited by other factors. For digital sensors, the CoC cannot be smaller than the physical size of two pixels (image elements).

Man vergesse mir nicht den guten alten Nyquist (Abtasttheorem aus der Nachrichtentechnik)!

Hier gibt es übrigens eine Tabelle der COC-Werte für eine Reihe von Digitalkameras..

Ich hoffe, das hilft weiter ...
Gruß Timo.

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Koerth
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Beitrag von Koerth »

Hallo!
Arjay hat geschrieben:Hier gibt es einen sehr ausführlichen (leider englischen) Artikel über den Zerstreuungskreisdurchmesser ("Circle of Confusion"). Dort steht auch folgendes:
Pixel Size Constraints:

The smallest size of the image CoC may be limited by other factors. For digital sensors, the CoC cannot be smaller than the physical size of two pixels (image elements).

Man vergesse mir nicht den guten alten Nyquist (Abtasttheorem aus der Nachrichtentechnik)!

Hier gibt es übrigens eine Tabelle der COC-Werte für eine Reihe von Digitalkameras..

Ich hoffe, das hilft weiter ...
Danke Timo! Das war´s! Ich hab schon befürchtet mich versteht keiner... :cry: ;) ;)

Könnte ich dann o.g. Tabelle benutzen? oder ist sie aufgrund der Denkfehler nicht zu gebrauchen?

Gruß
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Vergiß nicht die Beugungsunschärfe mit hineinzurechnen.

Grüße
Andreas
Michael_Leo
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Beitrag von Michael_Leo »

"Circle of confusion" liesse sich auch anders interpretieren :bgrin:

Was ist mit den Anhaltewerten als max. Blende, oberhalb der eine Verschlechterung des Ergebnisses zu erwarten ist:

Blende 11 bei D200/D80/D40x (10MPIX)
Blende 16 bei D40/D50/D70/D100 (6MPIX)

Das hatte ich mir aus alten Veröffentlichungen zu dem Thema mal zusammengereimt und im Hinterkopf abgespeichert :hmm:

Gruss Michael
Koerth
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Beitrag von Koerth »

Hallo!

Bei 10cm Abstand und Blende 8 hätte ich n Bereich lt. o.g. Tabelle von ca. 10cm vor und hinter des Fokuspunktes, der scharf abgebildet ist.
... ausser ich hab mich wieder verrechnet :roll:

- Beugungsunschärfe mal aussen vor gelassen...
verändert die Nahlinse am gesamten optischen System so viel, dass die Beugungsunschärfe bei Blende 8 beim 28-70 sich sichtbar verändert?

Gruß
Arjay
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Beitrag von Arjay »

Der von Dir berechnete Tiefenschärfebereich kann unmöglich stimmen - ich erwarte hier eher einen Tiefenschärfebereich in der Größenordnung von Millimetern ...

Achtung: Bei Makroaufnahmen mit Verlängerungstubus musst Du den (großen) Objektivauszug berücksichtigen, der die effektiv wirksame Blende beeinflusst, so dass nicht mehr der eingestellte Blendenwert gilt:
Close-up Photography:

When you focus on very close objects (macro) there are other considerations that need to be factored into the formulas above. These are based on the reproduction ratio, usually a number from zero to one. For example at a reproduction ratio of 1:1 an f/8 setting becomes an effective aperture of f/16. Calculations for DOF, diffraction, depth of focus and even exposure are all affected because the lens focal plane has moved significantly away from the image plane. You need to use the effective aperture instead of the selected f-stop. At normal focusing distances this effect of lens movement is insignificant.
Verwendest Du eine Vorsatzlinse, dann ist der Effekt der Linse auf die effektive Brennweite des Objektivs zu berücksichtigen (so viel ich weiß)! An diesem Punkt kenne ich mich aber nicht detailliert aus - vielleicht gibt's hier noch einen anderen Mitschreiber/leser, der mehr zum Thema beitragen kann ...

Vorsatzlinsewn sind übrigens ofzt problematisch in Bezug auf chromatische Aberrationen. Etwas besser funktionieren sog. Achromaten, das sind Linsen-Kombis aus zwei miteinander verkitteten Linsen (gibt's z.B. von Canon für sehr viele Gewindedurchmesser).
Gruß Timo.

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ndende

Beitrag von zappa4ever »

Arjay hat geschrieben: Achtung: Bei Makroaufnahmen mit Verlängerungstubus musst Du den (großen) Objektivauszug berücksichtigen, der die effektiv wirksame Blende beeinflusst, so dass nicht mehr der eingestellte Blendenwert gilt:
AFAIK aber nur für die Belichtung relevant. Das Bild wird dunkler, an der Schärfentiefe ändert sich nix. Da gilt weiterhin der im Unendlich eingestellte Wert.
Außer du betrachtest als relevante Blende die im Sucher angeigte, die entspricht nicht der tatsächlichen Blende. Nikon verwirrt da mit seinem System die Benutzer etwas.
Gruß Roland...
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Koerth hat geschrieben:- Beugungsunschärfe mal aussen vor gelassen...
verändert die Nahlinse am gesamten optischen System so viel, dass die Beugungsunschärfe bei Blende 8 beim 28-70 sich sichtbar verändert?
Die Beugungsunschärfe hängt - vereinfacht dargestellt - von Blende und Abbildungsmaßstab ab. Damit wird sie die Rechenergebnisse bei den kleinen Blenden verfälschen, jedenfalls dann wenn man mit Makrozubehör arbeitet.

Grüße
Andreas
arxus
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Beitrag von arxus »

Es ist ganz einfach:
Bei identischer Sensor- oder Filmformatgrösse ist die Schärfentiefe im Makrobereich nur vom Abbildungsmassstab und der Blende abhängig!!
Also weder vom Body, noch vom angewendeten Objektiv!
Ist da Jemand anderer Meinung??
Gut Licht: Arxus
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