Hallo,
jetzt endlich mit etwas Verspätung meine Kritik zu unserem ersten Pixopolisfotobuch (Standard: A4 hochkant, Hardcover).
Wir haben es zwar schon eine Weile, aber es gab beim ersten Exemplar einige Fehler und ich wollte Pixopolis erst die Gelegenheit geben, diese zu beheben, weil ich annahm, daß sie nicht normal/üblich sind.
Inzwischen sind drei Exemplare bei uns und leider ist keins tadellos.
Aber der Reihe nach. Mein erster Eindruck zuhaus sowie von Fotofreunden: Begeisterung! Für Druck bzw. Fertigung bzw. Wertigkeit/Haptik eine 1-, nur kleine tolerierbare Fehler und ebenfalls eine 1- für den Designer: Klar hab ich auch ein paar Fehler gemacht, aber fürs erste Buch keine großen Patzer und aus den Kleinigkeiten lern ich fürs zweite...
Hier ein paar Eindrücke (Ja, ich mag das Cover so, es muß nicht immer Hochglanz sein...):
Auf den zweiten Eindruck waren es leider doch einige Fehler, vor allem in der Fertigung, vor allem denke ich unnötige.
Erster und größter Fehler war, daß scheinbar jemand beim Binden vor allem von einem Faden zu ungeduldig oder zu hektisch war (bin aber kein Buchbinder...), rund 20% der Seiten sind an der gleichen Stelle vom Binde-Faden 3-4mm tief eingerissen worden und je nach Bild bzw. Farbe/Helligkeit sieht das dann nicht so toll aus, wenn da wenn da in der Mitte ein paar mm Riß bzw. Papier in andere Farbe rausquellen. 80% der Seiten und 9/10 der Nähte/Fadenlöcher sind tadellos, daher denk ich, daß es nicht sein müßte.
Hier das negativste Bespiel und noch eins in schwarz:
Zweiter Fehler: Auf einer Seite ein ca. 1-2mm breiter weißer Rand an zwei Seiten der Doppelseite rund ums doppelseitige Foto. Ich hab nochmal geprüft, ob ich evt. in der Software gepennt hab, aber nein, daß Foto ist doppelseitenfüllend und es ging ja sogar noch Beschnitt ab:
Dritter Fehler: Auf mindestens rund 20% der Seitenränder rechts und links sind Farbe bzw. Druck abgeblättert/abgekratzt, als ob das Buch schon jahrzehntelang benutzt worden wäre oder jemand die Seiten mal ein paarmal über eine rohe Hauswand oder Sandpapier gezogen hätte oder als ob der Druck(er) da mangelhaft war:
Ich hab in der Euphorie am Anfang gedacht, na ja, sooooo schlimm seine die Fehler nicht, außerdem bin ich ja DSLR-Pixelpieper, dem Normal"gucker" fällt nichts davon auf. Aber weit gefehlt, auf den ein oder anderen Fehler bzw. auf die ein oder andere Seite haben mich erst Kollegen oder Bekannte gestoßen, die herzlich wenig Ahnung von (Digital)Fotografie und auch keine von Fotobüchern haben. Und inzwischen stößt mir das erste Exepmlar eigentlich recht sauer auf, jedesmal, wenn ich es anschaue.
Dann kam vor einer Woche Exemplar Nummer zwei (wo ich die drei Fehler per mail und mit Belegfotos reklamiert hatte) als auch durch ein Mißverständnis Exemplar Nummer drei als Neuauftrag, wo ich kleine Fehler von mir (Schärfe, Entrauschen, Bildgrößen, Position einiger Texte) noch korrgiert hatte.
Keines davon hat mehr den ersten Fehler mit der mangelhaften Bindung bzw. den Einrissen durch Bindefäden. Allerdings sieht man an manchen Stellen geringe (vernachlässigbare) Ansätze dazu, ich vermute daher als Laie, dieser Fehler ist wohl bindungstypisch bei dieser Art der Bindung/bei Fadenbindung bzw. die Gefahr dafür ist relativ hoch und verlangt recht viel Sorgfalt beim Binden.
Auch der dritte Fehler tauchte nicht mehr auf, keine abgeblätterten Rändern mehr, vielleicht lags beim ersten mal wirklich nur am Druck.
Dafür tauchte der zweite Fehler (schmale weiße Ränder am Seitenrand obwohl in der SW alles ok war) gleich auf mehreren und bei jedem Exemplar auf anderen Seiten auf, obwohl die Seite nicht geänderr wurde oder es gar deselbe Gesamtdatei wie beim ersten Exemplar war.
Und es kam leider noch ein neuer dazu und zwar dass einige (wenige) Doppelseiten nicht mittig gebunden (oder gedruckt?) wurden. Da die in der SW sichtbaren Doppelseiten ja nicht den physischen/gedruckten hinther entsprechen, sondern erst durch die Bindung "verheiratet" werden, also nebeneinander kommen, muß die Bindung ziemlich exakt sein, sonst lunzt in der Mitte ständig eine völlig andere Seite durch, sie hier, links relativ dunkel einseitige Bild, rechts schwarzer Hintergund und in der Mitte kommen 3mm des hellblauen Himmels der realen linken Hälfte der Doppelseite heraus:
Eigentlich hatte ich jetzt damit erstmal genung von Fotobüchern und wollte es nach drei Versuchen gut sein lassen mit Pixopolis, allenfalls nochmal einen Versuch mit fotobuch.de machen, aber die Kundenbetreung von Pixopolis ist wirklich außerordentlich nett, bemüht und engagiert und hat mir einen so fairen Preis für meine drei mehr oder weniger fehlerhaften Exemplare gemacht (für ein weiteres Exemplar reicht die Zeit nicht, das Buch muß über'n Teich...), daß ich aus Fairness noch einen Versuch (wohl mit einem anderen Inhalt) machen muß. Die Kundenbetreung war optimistisch, daß sie es besser können, schaumermal...
Zu Buch und Bindung und allgemein kann ich noch sagen:
- Ich mag die Bindung (habe aber noch wenig Vergleich), auch das Öffnen bzw. Aufgeschlagen-Bleiben (wie Dirk mal erwähnte) des Buches ist gut.
- Die Papierqualität/Haptik finde ich sehr gut, Cover/Einband spitze.
- Die Druckqualität fand ich anfangs auch sehr gut (bis auf die erwähnten Fehler). Nach einer Weile fiel mir aber auf, daß mich nur die ganz- und doppelseitigen Fotos so richtig begeistern, schon bei 13x18 finde ich das Foto recht flau und noch kleinere sind noch flauer, kein Vergleich zu einem simplen 10x15 Labor- oder Selphybild und auch "richtige" Bücher (hab ein wenig in meinen A4 Kochbüchern geschmökert) bekommen das bei kleineren Bildgrößen besser hin. Ich hab daraufhin wie erwähnt bei einigen kleinen Bildern ein wenig an USM in diverse Richtungen gespielt (Wert erhöht, Radius erhöht, beides erhöht) und nochmal hochgeladen, ohne beim dritten Exemplar da große Verbesserung (oder Verschlechterungen) zu sehen. Ich denke die Druckqualität ist halt bei diesen Fotobüchern einfach so, zwar kein Farblaser (Würg....) aber eben auch noch kein Fotolabor oder Offsetdruck. Ich denke man sollte also vorrangig ganz- oder doppelseitige Bilder machen oder wenig Ansprüche an die kleinen haben, sie vielleicht mehr als Collagen sehen. Minibücher unter A4 halte ich daher für recht suboptimal.
- Ich habe auch relativ viele Fotos von Freunden mit (guten) 6 MP Kompaktknipsen eingebunden (ich fotografier mich selbst so selten...). Im Kleinen und bei Tageslicht/Sonne sind die wunderbar, aber sobald's ein wenig dunkler oder auch nur bewölkt war und dann ganzseitig oder doppelseitig, waren die sichtbar schlechter und vor allem deutlich rauschiger als meine D70 Bilder, obwohl vermutlich alle mit ISO 64-100 und Fuji Realphoto und die D70 ja nur ISO 200 macht. Komprimierung kanns auch nicht sein, die Bilder waren meist doppelt so groß wie die gleiche Situation mit meiner D70. Ich hätte nicht gedacht, daß man "die Kleinen" so deutlich heraussieht.
- Allgemein war ich auch überrascht, wie mies im Druck generell Bilder mit hohen ISOs rauskamen. Nachtaufnahmen/Langzeit mit ISO200 waren wunderbar, aber vierstellige ISO und viele dunkle Bereiche, Grusel...
- Die Pixopolis Software war erstaunlich exakt und die Vorschau sehr genau, das Buch kam (bis auf die Fehler) raus wie erwartet/angezeigt, weder anders/schlechter noch deutlich besser (wie z.B. bei Details/Schärfe bei kleinen Bildern erhofft).