sirweasel hat geschrieben:Ich habe gelesen die D200 soll etwas mehr rauschen. Und ich fotografiere am ehesten auf Messen oder in der Nacht Gebäude. Also eher bei widrigen Lichtverhältnissen.
So glaube ich das nicht. Insbesondere die Ergebnisse des dpreview-Tests zeigen, daß die D80 eher intern das Rauschen stark aufbereitet. Physikalisch gibt es keine Erklärung dafür, daß z.B. bei ISO800 ein Knick (zu weniger Rauschen hin) im Rauschverhalten ist.
Gehe mal davon aus, daß beide gleich stark rauschen und dass das Rauschen kein Problem ist, daß Dich in der Kaufentscheidung interessieren muß. Das würde ich sogar allen Herstellern und Modellen attestieren.
Das von mir gepostete Foto aus dem Studio (Schlüssel, Butterbrot, Ofenanzünder) bei ISO1600 zeigt, daß Du problemlos relativ rauschfreie - na, nennen wir es lieber rauscharme - Fotos auf Messen machen können wirst. Für Nachaufnahmen von Gebäuden ist es eh irrelevant, denn die machst Du bei ISO100 odermax. ISO200 und belichtest lange - da bekommst Du also per se rauschfreie Bilder...
Allerdings würde ich bei Nachaufnahmen - in dem Fall jetzt speziell zur baluen Stunde mit noch nicht so langen Belichtungszeiten - dann wegen der "richtigen" SVA eher zur D200 tendieren. Je nach verwendetem Objektiv und Stativ und ob Du manuell oder mit FB auslöst glaube ich nicht, daß nach 0,4s alle Schwingungen abgeklungen sind. Außerdem sind viele wichtige Funktionen im Kameraalltag an der D200 leicht erreichbar - ich hab mit der D80 als Zweitkamera geliebäugelt und am Samstag mal in der Hand gehabt...ich will mich da nicht mehr zurückgewöhnen, weil ich es anders verinnerlicht habe. Leider fällt so für mich erst mal die Entscheidung gegen Zweitkamera aus, weil mir als Hobby eine 2. D200 zu übertrieben ist, auch gebraucht.
Die wirklichen Vorteile der D200 sind in meinen Augen:
- echte SVA, leicht erreichbar (seit ich sie habe nutze ich sie öfters)
- abgedichtete Gehäuse (früher hab ich bei den allerersten Tropfen panisch alles weggepackt)
- mehr direkt erreichbare Konfigurationselemente
- mehr große AF-Felder (kann man in der D80 nur das mittlere vergrößern? Ich hab im Laden so den Eindruck gehabt...)
- Geschwindigkeit
Insbesondere den letzten beiden Punkten hätte ich (auch für mich) keine so große Bedeutung zugewiesen. Ich habe mit der D70 damals meine Kaufentscheidung zwischen Nikons und Sigmas 80-400 getroffen. U.a. habe ich von fleigendem Wassergefiederzeugs dabei kein einziges brauchbares Foto hinbekommen. Das damals gekaufte Sigma habe ich kürzlich durch das noch langsamere Nikon ersetzt, weil ich unglücklich damit war und habe letzte Woche, als ich "Innendienst" hatte meine Tochter im Kinderwagen zum Weiher geschleppt und da auf ner bank wie ein Opa ein wenig rumgesessen und experimentiert.
Anders als mit der D70 habe ich nun jede Menge technisch taugliche Bilder von im Wasser landendem Viehzeugs hinbekommen. Die großen AF-Felder und die hohe Serienbildgeschwindigkeit haben da geholfen, weil man so viel mehr potentiell mögliche Treffer landet. Man glaubt garnicht, wie viel Bilder zwar scharf und eigentlich o.k. rausgekommen sind, wo aber wegen Flügelschlag o.ä. das Bild unbrauchbar weil verdeckt war.
Solche Situationen wird die D200 zwar nicht besser meistern aber mit mehr Treffern belohnen. Ich denke, daß man das auch auf Sportmotive übertragen kann.
Hat die D80 denn auch die geniale Lock-On Funktion? Verfolgt man nämlich ein Ziel unter vielen möglichen irritiert das den AF dann nicht so sehr und er bleibt länger auf dem anvisierten Objekt - auch das ist was, was ich bisher als Firlefanz abgetan hab und es nun wirklich mal nutzen konnte.