D100 - Belichtungsmesser falsch justiert?

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Moderator: donholg

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buntebilderknipser
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D100 - Belichtungsmesser falsch justiert?

Beitrag von buntebilderknipser »

Hallo,

nach einem Shooting im Studio, letztes Wochenende, habe ich festgestellt, das meine Objektive, von Nikon und Sigma, bei gleicher Blende unterschiedlich helle Bilder abbilden. Der Unterschied ist nur gering, so ca. 1/3 Blende - damit kann ich noch leben. Doch meine größte Überraschung war, das der Belichtungsmesser meiner D100 um 1 1/3 Blenden falsche Werte anzeigt. Ich habe eine Graukarte verwendet, einen Gossen Sixtomat 3 Belichtungsmesser und habe die Wert mit meiner Kamera verglichen. Der Belichtungsmesser von Gossen zeigt 125 / Blende 8 an und die Kamera muss auf 50 / Blende 8 eingestellt werden, damit der Belichtungsmesser in der Kamera richtig eingestellt ist. Die Bilder werden dann auch richtig belichtet und der Pfeil im Sucher steht auf der Null. Rechnet man dann noch die 2/3 Blenden Unterbelichtung hinzu, die die Kamera sowieso noch macht um ein Überstrahlen der Lichter zu vermeiden komme ich auf insgesamt 2 Blendenwerte. Erst dann steht die Tonwertkuve exat in der Mitte, in der Histogrammanzeige der Kamera. Wenn ich also einen Handbelichtungsmesser verwenden will, muss ich die Kamera immer um zwei Lichtwerte höher/länger einstellen. Ich habe diesen Versuch noch mit einem zweiten Handbelichtungsmesser durchgeführt und einer analogen Spiegelreflexkamer, das Ergebnis ist immer das Gleiche. Ein Freund von mir hat eine D20, dort haben wir exat das Gleiche festgestellt. Die D20 ist genauso justiert wie die D100, b.z.w. hat die gleichen Abweichungen. Kann mir jemand eine Erklärung für diese Justierung des Belichtungsmessers geben? DANKE !

Viele Grüße von

Bernhard :)
Zuletzt geändert von buntebilderknipser am Do 21. Apr 2005, 07:09, insgesamt 1-mal geändert.
MeisterPetz
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Beitrag von MeisterPetz »

Tritt das bei allen Belichtungsmodi auf, oder nur bei der Mehrfeldmessung?
volkerm
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Beitrag von volkerm »

Die Abweichung Sigma/Nikon hatte ich mit dem Sigma 15-30 erlebt, das immer um 1/3 Blende zu reichlich belichtet hat.

Könnte der Effekt mit dem Handbelichtungsmesser an unterschiedlich eingestellten ISO-Zahlen liegen?
.. und weg.
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buntebilderknipser
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Beitrag von buntebilderknipser »

Hallo,

Die ASA/ISO Einstellungen an der Kamera und am Belichtungsmesser waren identisch und das Ergebnis unabhängig von der gewählten Messart. (Mittenbetont/Integral, Mehrfeld, Spotmessung)

Viele Grüße von

:) Bernhard :D
Zuletzt geändert von buntebilderknipser am Mi 20. Apr 2005, 22:55, insgesamt 2-mal geändert.
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Zunächst einmal ist die Empfindlichkeit eines digitalen Systems mit der von Film nicht gleichzusetzen. Deshalb geben Digitalkamerahersteller ihre Empfindlichkeiten auch häufig etwas schwammig an ("entsprechend ISO 200" oder so ähnlich). Die Schwärzungskurve von Film verläuft eben anders als die Kurve eines Sensors, da greifen die alten Definitionen nicht mehr vollständig.

Dann muß man noch den Transmissionsgrad des jeweiligen Objektivs berücksichtigen. Ein viellinsiges Zoom kann ohne Weiteres mehr als eine Blende schlucken. Die auf dem Blendenring angegebene Blende ist die F-Blende (Durchmesser der Blendenöffnung/Brennweite). Die T-Blende, also die um den Transmissionsgrad des Objektivs bereinigte Blende, wird bei Fotoobjektiven nicht ausgewiesen.

Beides zusammen könnte das Problem erklären.

Vielleicht ist es auch etwas ganz banales: Die Blendenübertragung ist auch bei DSLR immer noch mechanisch und die Steuerwege sind extrem klein. Da wirken sich mechanische Toleranzen extrem aus.

Grüße
Andreas
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buntebilderknipser
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Beitrag von buntebilderknipser »

Den Belichtungsmesser der Kamera habe ich mit 7 Objektiven getestet, um sicher zu gehen, dass es nicht am Objektiv liegt. Es waren sowohl Festbrennweiten, als auch Zoomobjektive. Das Ergebnis war immer das Gleiche. Es gab teilweise 1/3 Blendentolleranz, sowohl was die Lichtdurchlässigkeit (Histogramm) als auch den Blendensimuator (Anzeige im Sucher) betrifft. Doch das liegt meiner Meinung nach noch innerhalb der vetretbaren Tolleranz, mit der ich auch leben kann. Doch die Belichtungsmesserabweichung von 1 1/3 Blenden zeigte sich bei allen Objektiven. Es kann eigentlich nur noch etwas mit dem Sensor zu tun haben.
Beim Service Point bei Nikon konnte man mir auch nicht weiterhelfen. Der Belichtungsmesser wird dort mit einer Lichtquelle und dann per Software eingestellt. Was mich wundert ist, dass bei der Canon D20, der Belichtungsmesser genauso justiert ist wie bei meiner D100.

Viele Grüße

Bernhard :roll:
Zuletzt geändert von buntebilderknipser am Do 21. Apr 2005, 07:52, insgesamt 2-mal geändert.
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Noch ein Versuch: Filmempfindlichkeit wird nach der ISO 5800/87 bestimmt. Darin ist das Meßverfahren (Belichtung, Verarbeitung, sensitometrische Auswertung) recht eingehend beschrieben.

Es ist leider auf Digitalkameras nicht anwendbar (meinen Sensor werde ich jedenfalls nicht in Entwickler tunken), so daß die Hersteller von Digitalkameras notgedrungen eigene Wege gehen müssen, lose angelehnt an die bestehende ISO. Der Sensor einer Digitalkamera kennt eben keine Gradation wie ein analoges Fotomaterial, die entsteht (jedenfalls bei Raw) erst spät im Verarbeitungsprozess und ist in weiten Grenzen manipulierbar.

Die Abweichung könnte beispielsweise durch das Laden einer Custom Curve schon wieder ganz anders aussehen als 1 1/3 Blenden.

Also was solls. Korrekturfaktor in den Gossen eingeben und die Sache stimmt wieder.

Grüße
Andreas
Heiner
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Beitrag von Heiner »

Normalerweise sollte man den externen Belichtungsmeeser auf die Kameraempfindlichkeitkorrigieren. Anhand von Kontrollaufnahmen kann man dann den Korrekturwert einstellen! :wink:
CU

Heiner


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buntebilderknipser
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Beitrag von buntebilderknipser »

Weshalb ich mir überhaupt soviel Gedanken mache? Ich fotografiere meistens unter sehr schlechten Lichtbedingungen. Da zählt jede Blende. Deshalb haben alle meine Objektive eine Anfangslichtstärke von 2,8 oder 1,8. Das macht sich im Preis und im Gewicht bemerkbar. Das geringere Rauschen des größeren Sensors bei Spiegelreflexkameras haben mich überzeugt von einer Sony DSC 828 zu einer Nikon D100 zu wechseln. Ist schon was anderes mit ISO 800 oder 1600 zu arbeiten. (arbeite ich fast nur) Und endlich sehe ich wieder im Sucher was ich da überhaupt fotografiere und das Sigma 14mm ist auch super.


Viele Grüße


:lol: Bernhard :wink:
volkerm
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Beitrag von volkerm »

Meine D100 ist zwar inzwischen in Tscharlies guten Händen, aber ich habe das gerade mit digitaler D1X und analoger F100 verglichen.

Testbedingungen: ISO 125, Glühlampenlicht, mit 85/1.8D gemessen auf Graukarte, beides mit Matrixmessung

F100: f5.6 1s
D1X: f5.6 1,5s

Also ein kleiner Unterschied von 1/2 Blendenstufe, wobei die Digi aber sogar etwas reichlicher belichtet. Handbelichtungsmesser zum Vergleich habe ich nicht (mehr).
.. und weg.
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