D70 - Staub auf Sensor bei Neukauf

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Moderator: donholg

kenn
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D70 - Staub auf Sensor bei Neukauf

Beitrag von kenn »

Hallo Forum!
Ich habe mir vergangenen Dienstag eine D70 gekauft und bin natürlich hellauf begeistert. Ich hatte vorher hier schon eine ganze Weile einige Diskussionen verfolgt, unter anderem die um die Staubentfernung vom CCD der Kamera.

Als ich auf irgendeinem der ersten 500 Bilder ein paar kleine dunkle Flecken sah (Bilder bei relativ kleiner Blende), wollte ich wissen, wie es um die Sauberkeit meines niegelnagelneuen Sensors stand. Die Kamera war jetzt zwei Tage alt. Ich fotografiere also den weißen, bewölkten Himmel mit kleinster Blende und mein Verdacht auf Staub bestätigt sich, bereits auf dem LCD sieht man einen schwarzen Fleck. Ich hatte bisher das Objektiv nicht einmal abgenommen.

Ich kaufe mir also in einer Apotheke eine Klistierspritze und puste vorsichtig in das Gehäuse mit geöffnetem Spiegel. Es hilft tatsächlich, der große schwarze Fleck ist verschwunden, aber bei genauerem Betrachten der Bilder bleiben 4-5 gut sichtbare Flecken. Nachdem ich nocheinmal vorsichtig in das Gehäuse puste (natürlich mit der Spritze) und sich auch dann noch keine Besserung einstellt, gehe ich zum Fotoladen, bei dem ich die Kamera gekauft habe frage, ob das denn normal sei...

Der Händler bei einem der renomierteren Fotoläden der Stadt (immerhin ein Nikon System Partner Pro) schaut sich die Flecken an und greift dann zu seinem Blasebalk und pustet, sehr viel stärker, als ich mich das getraut hatte, in das Gehäuse. Keine Besserung.

Und nun beginnt er, so ziemlich alle auf einschlägigen Seiten diskutierten Methoden zur Sensorreinigung auszuführen! Er greift zum Speckgrabber. Ganz wohl ist mir dabei nicht, aber ich denke, es ist schließlich auf seine Verantwortung. Nachdem er sich gute 20 Minuten mit seinen Speckgrabbern beschäftigt hat greift er zu irgendeinem Stäbchen mit trockener, aber irgendwie klebriger Spitze und versucht es damit. Auch scheinbar kein Erfolg. Zwischendurch bläst er immer wieder mit dem Blasebalk durch. Nun greift er zur 2-Propanol Flasche. Auf meine Frage, ob wirklich nichts passieren könnte, meinte er, die bei Nikon machen schließlich auch nichts anderes. Er befeuchtet also kleine Papierchen, die mit "Linsenreiniger" oder ähnlich beschriftet waren (sahen so etwas nach Papers aus), die er vorne an einem Stäbchen befestigt. Damit verbringt er weitere gute 20 Minuten, bevor er mir sagt, ich sollte doch lieber etwas meine Beine vertreten, so etwas könne dauern.

Nachdem ich nach einer Stunde (!) wiederkomme, ist er immer noch dabei. Er flucht, die Flecken gehen hier und dort weg, dann kommen wieder neue. Letztendlich gibt er auf und meint, ich solle die Verpackung holen, sie tauschen das Gerät um! Ein kaputten Pixel hatte er außerdem festgestellt.

Ich habe mir später die Bilder angeschaut, die er während der Reinigungsaktion gemacht hatte (er hatte sie zwar gelöscht, aber wofür gibt es Recovery Programme). Insgesamt zeigten sie, das während der ganzen Aktion sich das Bild eher verschlechterte, hin und wieder gingen die meisten Flecken weg, dann sah man wieder welche; die letzten Bilder zeigten sogar noch sehr stark sichtbare Rückstände vom Alkohol (vermutlich verflogen sie später wieder). Eigentlich sehr interessant, so konnte ich alle Reinigungsmethoden mal "hautnah" miterleben (was ich währenddessen garnicht lustig fand) und kann als Fazit daraus ziehen, daß alles andere als vorsichtiges Pusten die Sachen eher verschlimmern kann.

Der Händler gab mir also eine neue Kamera, nachdem ich alles zurückgebracht hatte (ich hatte glücklicherweise die Garantie-B-Scheine noch nicht abgeschickt). Ihr könnt euch vorstellen, welches Bild ich zuhause als allererstes gemacht habe, nachdem ich übervorsichtig und die Kamera immer nach unten haltend das jetzt ebenfalls wieder neue Kit-Objektiv draufgeschraubt habe. Himmel, superkleine Blende (F29).

Bild

Naja, einiges besser war es schon. Aber ganz sauber stelle ich mir anders vor. Ein paar Flecken sind immer noch zu sehen (siehe Bild - das ist das allererste Bild mit der zweiten Kamera, rechts sind die Tonwertkurven zur besseren Veranschaulichung stark verändert). Nach dieser langen Geschichte (ich hoffe, ich habe nicht zu weit ausgeholt) also meine Frage:

Wo ist die Toleranzgrenze für Schmutz auf dem Sensor bei einem Neugerät?

Ich bin zwar sicher, das ich die Kamera nicht nochmal wegbringe (nochmal einschicken werden sie die bestimmt nicht und so ein bisschen Staub kommt früher oder später sowieso). Aber...wie dreckig sind Eure Chips nach längerer Benutzung? Womit kann man leben und wann sollte man sie einschicken?
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

kenn hat geschrieben:Wo ist die Toleranzgrenze für Schmutz auf dem Sensor bei einem Neugerät?
Eigentlich Null. Aber bei meiner Kamera fiel mir auch nach kurzer Zeit Staub auf. Der wurde durch den Nikon-Service kostenlos entfernt (mit Terminabsprache, morgens gebracht, abends abgeholt). Ich habe die Kamera jetzt 10 Monate. Nach der anfänglichen Reinigung mußte ich nur noch ein- oder zweimal Staub mit dem Blasebalg entfernen, und das obwohl ich jeden Tag mehrmals die Objektive wechsele.

Vereinbare einen Termin mit Deiner zuständigen Nikon-Werkstatt und laß das Ding reinigen. Die können das. Und kosten tuts natürlich auch nichts.

Grüße
Andreas
MeisterPetz
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Beitrag von MeisterPetz »

Ich hatte auch gleich nach dem Kauf Staub drauf, dürfte also normal sein. Ich habe auch mit Blasebalg durchgeblasen, aber alles geht damit nicht weg. Andere Sensorreinigngsarten habe ich nicht probiert, und werde es auch nicht. Ich pfeife da jetzt drauf, Fotos mit Bende > 14 mache ich eh nie, und wenn man doch mal was sieht, stemple ichs weg.
Thomas H
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Beitrag von Thomas H »

Hi,
ich habe meine D70 jetzt ca. 10 Monate. Gleich zu Beginn habe ich mir angewöhnt, auf die Umgebung zu achten, wenn ich ein Objektiv wechsel.
Staubt es, warte ich lieber ab, auch wenn dann die eine oder andere Aufnahme nicht so der Hit ist, weil das Objektiv nicht das Richtige war.
Die Kamera halte ich mit der Öffnung grundsätzlich nach unten bzw. zur Seite. Schiebezooms als Luftpumpe sind tabu.
So habe ich bisher nicht einmal eine Reinigung mit Blasebalg oder ähnliches auf dem Filter vornehmen müssen. Vor dem Spiegel reinige ich ca. 1-2 mal im Monat den Bereich mit einer Ohrenspritze aus der Apotheke. Auch die Objektive kontrolliere ich regelmäßig am hinteren Bereich.
Viele Grüße
Thomas
Wenn ich noch keine Nikon hätte, dann würde ich mir eine kaufen!
Doc_Snuggles
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Beitrag von Doc_Snuggles »

Ich frage mich die ganze Zeit, was für einen hartneckigen Dreck da auf deiner D70 war.
Natürlich - auch auf meinem CCD war Schmutz, und das, obwohl ich das 18-70 erst einmal aufgesetzt hatte.

Jedenfalls habe ich meine D70 nicht zum Nikon-Service gebracht, sondern die Sensorreinigung mit Isopropanol und Q-Tips selbst gewagt (hatte es an meiner D30 damals schon ausprobiert). Den groben Staub war ich schnell los, ein- oder zwei winzige Körnchen blieben mir erhalten - ich fand, das fällt auf "normalen" Fotos nicht ins Gewicht. Die ganze Prozedur dauert weniger als eine Stunde und ich war mit dem Ergebnis durchaus zufrieden.
Jetzt frage ich mich: Hatte ich "harmloseren Schmutz"? Oder legt ihr einfach nur andere Maßstäbe an, was die Definition von "sauber" angeht?

Ich sehe eigentlich nur zwei Probleme bei der Q-Tips-Methode: Ich merke selbst, dass das Isopropanol nicht absolut rückstandsfrei verdunstet, und ich habe soviel Staub in meiner Raumluft, dass ich mich tierisch beeilen muß, um nicht alles noch schlimmer zu machen.
Vielleicht lege ich mir mal ein paar Sensor-Swaps zu und versuche es irgendwann mal damit.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass viele Leute vor der Reinigung ihres CCDs eine geradezu panische Angst entwickelt haben...

Ich würde mir jedenfalls niemals-nicht ein Traumbild durch die Lappen gehen lassen, nur weil ich aus Angst vor Staub nicht das Objektiv wechseln will!
"Meine Damen und Herren, wird 's euch mal zu heiß,
dann runter mit den Hosen und rauf aufs Eis" (Sidney Freedman)
kenn
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Beitrag von kenn »

@Doc_Snuggles
Ich denke auch, daß man da schnell etwas übervorsichtig werden kann (ich habe einige Hemmungen abgelegt, nachdem ich gesehen habe, wie der Fotohändler den sensor gereinigt hatte / es versucht hat).

Ich habe vor allem daraus gelernt, mir etwas weniger Sorgen um ein paar Punkte auf dem Sensor zu machen, die sieht man sowieso wahrscheinlich nur ab Blende >16 oder so und zu "klinisch" rein will ich meine Bilder sowieso nicht.
Pleff
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Beitrag von Pleff »

kenn hat geschrieben:ich habe einige Hemmungen abgelegt, nachdem ich gesehen habe, wie der Fotohändler den sensor gereinigt hatte / es versucht hat).
Nur wo Nikon dran steht ist auch Nikon-know how drin? Nicht immer! Aus Erfahrung in anderen Bereichen weiß ich, dass es eben an bestimmten Leuten mit dem entsprechenden Händchen ankommt, gute Ergebnisse zu erzielen.
Das ist wahrscheinlich wie mit dem Fotografieren... eigentlich ganz einfach ;-)

Panik hätte ich auch nur temporär vor der Do-it-yourself-Methode. Erstens würde ich da gerne dem Profi gerne mal dabei über die Schulter gesehen haben und zweitens hätte ich damit auf jeden Fall Zeit bis zum Ablauf der Garantie.

Objektive habe ich in der letzten Zeit wie blöd gewechselt...dafür sind sie ja entwickelt worden.

Fakt ist, dass die Kamera in der ersten Zeit (ohne massige Objektivwechsel) mehr Staub auf dem Sensor hatte als jetzt. Aber das Thema wurde ja hier auch schon beschrieben.

Der kleine Blasebalg jedenfalls hat schon eine große Verbesserung gebracht :-)

Gruß
Pleff
Gruß Pleff

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Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

kenn hat geschrieben:Ich denke auch, daß man da schnell etwas übervorsichtig werden kann (ich habe einige Hemmungen abgelegt, nachdem ich gesehen habe, wie der Fotohändler den sensor gereinigt hatte / es versucht hat).
Ich bin mir nicht sicher ob Du da die richtigen Schlüsse ziehst. Nikon hat sicherlich Gründe dafür, als Reinigung durch den Anwender nur das Abblasen mit Blasebalg vorzusehen.

Die Reinigung mit Pads und Alkohol beinhaltet mehr Risiken als die Reinigung von Linsenoberflächen, dessen sollte man sich bewußt sein. Kleine Putzspuren (Kratzer) auf einer Frontlinse haben keine Auswirkung auf die optische Leistung. Kratzer auf dem AA-Filter können genau so sichtbar werden wie der Staub der entfernt werden sollte. Das bedeutet für mich, daß diese Reinigung sehr sorgfältig durchgeführt werden sollte, am besten durch den Nikon-Service, und so selten wir möglich. Im Gegensatz zu den meisten Fotohändlern wissen die Nikon-Techniker was sie tun und außerdem haften sie für das was sie anrichten.

Grüße
Andreas
volkerm
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Beitrag von volkerm »

Andreas H hat geschrieben:Im Gegensatz zu den meisten Fotohändlern wissen die Nikon-Techniker was sie tun und außerdem haften sie für das was sie anrichten.
Ja, sehe ich auch so. Seit ich einem der Servicetechniker von Nikon Düsseldorf bei der Reinigung zuschauen durfte, weiß ich: das versuche ich nicht selbst. Auspusten ja, aber nicht auf dem Sensor rumwischen.
Zuletzt geändert von volkerm am So 6. Mär 2005, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
.. und weg.
Schlumpf
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Beitrag von Schlumpf »

Ich habe ebenfalls schon mit Isopropanol-Alkohol und Q-Tipps gereinigt. Absolut Problemlos, und seit dem selbst bei Blende 22 keine Probleme.
Gruß,
kleiner blauer Schlumpf


D70 | AF-S DX 18-70 | AF 50/1,8 | AF 35-135 Macro | AF 70-210/4 | Sigma 28/1,8 | Sigma 70-300 Macro APO Super II | Sigma 28-105 | Soligor 100/3,5 1:1 Macro
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