Nikon 80-200/2.8 vs. Sigma 55-200/4-5.6

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

jenne hat geschrieben:BlueHeron schrieb weiter oben:
"(Blende 2.8 beim Nikon kannste vergessen, total verwaschen) ".
Daraus habe ich das so verstanden. Ist "verwaschen" eher unscharf oder eher weich?
j.
Wie auch immer, "verwaschen" ist natürlich nix. Später schreibt Roland aber, über *schlechte* Bildqualität könne er sich nicht beklagen. Ich lese das eher so, daß er zunächst enttäuscht war, weil die Bildqualität des 80-200 nicht so viel besser war als die des Sigma wie erhofft.

Ich habe übrigens meine D70 vom Service zurückbekommen, wo der AF noch mal kalibriert wurde. Seitdem ist das 80-200 auch bei Offenblende besser. Bei der Lichtstärke ist die Tiefenschärfe eben nicht mehr wirklich tief, und nicht immer kann man eine ganz leichte Defokussierung gleich als solche erkennen. Jetzt ist die Offenblende recht gut brauchbar. Irgendwie hatte ich mich auch gewundert, denn in all den Jahren habe ich das Objektiv an analogen Kameras auch bei offener Blende immer als gut empfunden.

Vielleicht liegt's ja bei Roland auch am Fokus? Hoffentlich berichtet er mal über weitere Erfahrungen.

Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am So 5. Dez 2004, 01:14, insgesamt 1-mal geändert.
jenne

Beitrag von jenne »

Ich hatte ganz zufällig die Gelegenheit, bei der Ballettaufführung meiner Tochter zeitweise dieses 80-200/2,8D auszuleihen (es war noch ein anderer mit D70 dort. Er bevorzugte das Sigma 18-125) und so konnte ich es mal testen. Ist natürlich relativ schwer, aber das macht nix. Es ist phantastisch, was man da für Portraits einfangen kann (200/2,8)! Soweit ich es bisher betrachtet habe, ist Blende 2,8 durchaus brauchbar. Es fokussierte nur relativ langsam, war aber auch knappes Licht.
j.
Blue Heron
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Beitrag von Blue Heron »

Sorry, ich war die ganz letzte Woche unterwegs.

Mit der schlechten Bildqualität bei Offenblende meine ich "verwaschen" und "unscharf überlagert", grade so, als hätte man auf ein halbwegs brauchbares Bild nochmals eine Blur-Version draufgelegt.

Das 80-200/2.8 ist schon ganz ordentlich .... aber ich hatte eben bezüglich Kontrast und Schärfe mehr erwartet. Dieses Objektiv ist - im Vergleich zum Sigma - *sauschwer* und da brauche ich einen wirklich triftigen Grund, das zu bezahlen und mitzuschleppen.

Roland
Roland ____ D200|18-70|Sigma 55-200|80-200/2.8|85/1,8|50/1.8|35/2|20/2.8|Sigma 105macro|SB-800|CP4500+CP990+Tele+WW

"Was ist nur los mit dem Gedicht? / die letzte Zeile reimt sich kaum!?"
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Blue Heron hat geschrieben:Mit der schlechten Bildqualität bei Offenblende meine ich "verwaschen" und "unscharf überlagert", grade so, als hätte man auf ein halbwegs brauchbares Bild nochmals eine Blur-Version draufgelegt.
Du beschreibst recht genau das Erscheinungsbild sphärischer Aberration. Wenn das im Nahbereich (<4m) auftritt, dann ist das bei diesem Objektiv normal und geht bei Abblendung weg.

Wenn es im Fernbereich auftritt, dann stimmt wohl irgendetwas nicht.

Meins nimmt im Fernbereich durchaus durch Abblendung an Schärfe und Kontrast zu, aber die Bilder bei Offenblende sind nicht "verwaschen" so wie Du beschreibst, sondern ein wenig weich.

Vergleich doch mal mit meinen Bildern. Hoffentlich sieht mich der Nachbar nicht mal irgendwann hier am Fenster. Der glaubt doch nie, daß ich's auf seine Dachziegel und nicht auf seine Frau abgesehen habe.

200mm, 2,8

Bild

200mm, 5,6

Bild

Beide Bilder mit Photoshop-Standardeinstellungen von NEF in Photoshop eingelesen (leicht Schärfung, leichtes Entrauschen).

Die Kamera war gerade zur Backfocus-Korrektur bei Nikon. Seitdem gefällt mir das Objektiv bei Offenblende recht gut.

Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am Di 7. Dez 2004, 00:15, insgesamt 1-mal geändert.
thg
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Beitrag von thg »

Andreas H hat geschrieben:Meins nimmt im Fernbereich durchaus durch Abblendung an Schärfe und Kontrast zu, aber die Bilder bei Offenblende sind nicht "verwaschen" so wie Du beschreibst, sondern ein wenig weich.
Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Wobei "etwas weich" relativ ist, der Effekt macht sich bei feinen Details stärker bemerkbar als bei flächigen Motiven. Und zwischen f2,8 und f8 liegen natürlich Welten. Beides kann dazu führen, dass beim Test einer Blendenreihe eine brauchbare Offenblende schmerzlicher empfunden wird, als sie tatsächlich ist.
Andreas H hat geschrieben:Hoffentlich sieht mich der Nachbar nicht mal irgendwann hier am Fenster. Der glaubt doch nie, daß ich's auf seine Dachziegel und nicht auf seine Frau abgesehen habe.
Da ist allerdings was dran. :? Obwohl niemand, der meine Nachbarin sieht, glauben würde... aber lassen wir das. Man sollte vielleicht immer eine allgemein vermittelbare Ausrede parat haben, wenn einem die Wahrheit sowieso niemand glauben wird. Allein ein Super-WW ruft genügend Irritationen seitens der Passanten hervor, weil niemand nachvollziehen kann, warum der Fotograf die Kamera ausgerechnet auf diesen merkwürdigen Punkt der Umgebung richtet...

lg,
thomas
volkerm
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Beitrag von volkerm »

@Andreas: Danke für die aussagekräftigen Bilder!

Viele Grüße,
volker
.. und weg.
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