Hallo,
animiert durch lemostres Objektivvergleiche hab ich gestern mal folgenden Test gemacht:
Das 18-70 Bundle und 50/1,8ér auf´s Stativ und ein etwa sechs Meter entferntes Motiv anvisiert. Mit unterschiedlichen Blendeneinstellungen einige Bilder gemacht und dann verglichen.
Der Schärfeunterschied ist marginal und nur an den Bildrändern bei 100% Bildschirmansicht auszumachen (zugunsten des 50´er). Der Schärfeunterschied von Blende 5,6 auf Blende 8 (bei beiden) ist deutlich ausgeprägter, als der Schärfeunterschied zwischen 50ér und Bundle.
Die Kamera belichtet beim 50ér anders, die Bilder werden heller, die Farben sind (deshalb?) ausgezehrter (Fällt deutlich auf, den Schärfeunterschied muß man wirklich "suchen").
Subjektiv "gefallen" die Bilder des Bundle eher besser.
861 zu 849 Linienpaare........0,65214% Vignettierung........92% zu 89 %......drücken die Meßwerte der Fachpresse überhaupt einen in der Praxis relevanten Unterschied aus? Renne ich (wir?) bedeutungslosen akademischen Zahlenwerke hinterher? ...oder hab ich nur zufällig ein besonders gutes Bundle und eine etwas schlechtere Festbrennweite erwischt?
Gruß, Roland
PS: Werde heute mal den Test im Nahbereich wiederholen...
Wundertüte 50/1,8? oder auf "lemostres" Spuren...
Moderator: donholg
Wundertüte 50/1,8? oder auf "lemostres" Spuren...
Zuletzt geändert von ony am Di 13. Jul 2004, 07:30, insgesamt 1-mal geändert.
tja was du hier feststellst entspricht der tatsache das es neben der reinen abbildungsleistung (schärfe) noch andere, mindestens genau so wichtige, parameter gibt, die die qualität aines objektivs beschreiben. farbwiedergabe, kontrast, unschärfenbereich (bokeh), verhalten bei gegenlicht,vignettierung, verzeichnung und nah und fernfokusierung um nur die optischen eigenschaften zu nennen.
die reine schärfeleistung ist in den meisten fällen garnicht so wichtig und machmal auch nicht erwünscht (portraitobjektive). da die schärfeleistung aber relativ einfach zu ermitteln und vergleichen ist neigt man dazu diese als hauptkriterium herauszugreifen und als besonders wichtig anzusehen.
edit: die tatsache das viele das 50/1.8 als besonders scharf ansehen ist die in der tat sehr gute abbildungsleistung bei blenden >4 und der wirklich erstaunlich günstige preis und die damit einhergehende grosse verbreitung der linse.
gruss
lemonstre
die reine schärfeleistung ist in den meisten fällen garnicht so wichtig und machmal auch nicht erwünscht (portraitobjektive). da die schärfeleistung aber relativ einfach zu ermitteln und vergleichen ist neigt man dazu diese als hauptkriterium herauszugreifen und als besonders wichtig anzusehen.
edit: die tatsache das viele das 50/1.8 als besonders scharf ansehen ist die in der tat sehr gute abbildungsleistung bei blenden >4 und der wirklich erstaunlich günstige preis und die damit einhergehende grosse verbreitung der linse.
gruss
lemonstre
Zuletzt geändert von lemonstre am Di 13. Jul 2004, 08:41, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wundertüte 50/1,8? oder auf "lemostres" Spuren
Hallo Roland,ony hat geschrieben:drücken die Meßwerte der Fachpresse überhaupt einen in der Praxis relevanten Unterschied aus? Renne ich (wir?) bedeutungslosen akademischen Zahlenwerke hinterher? ...
hatte neulich denselben Schärfetest gemacht (zusätzlich auch mit 24-120VR und 35-70/2.8) und kam weitgehend zum gleichen Ergebnis.
Die Schärfe in der *Bildmitte* ist bei vielen Objektiven recht gut, auch mein 18-70 ist in dieser Hinsicht prima. Und wenn man dann etwas abblendet, wird's bei Kit-Objektiv und 50/1.8 so scharf, daß ich sie mit dem 6MP Sensor nicht unterscheiden kann ... jedenfalls in der Bildmitte.
In der *Randschärfe* habe ich aber je nach Objektiv und Blendenwert schon deutliche Unterschiede erkennen können, da sieht z.B. das 24-120VR bei 24mm ziemlich alt aus. Und mein 50mm ist bei f1.8 etwas weichgezeichnet, aber das sei ihm bei dem Preis verziehen.
Ob Randunschärfe etwas ausmacht, hängt sehr vom Motiv ab -- beim Portrait ist das sicher kein Problem. Aber mir ist schon wichtig, daß ein Objektiv "knackige" Schärfe liefern kann, wenn das Motiv es erfordert. Habe in den letzten Monaten etwas herum probiert und es gibt sie schon, die von den Tests genannten Unterschiede. Daß das 24-120VR im WW Bereich schlecht wegkommt, hat seinen Grund. Das von CF gerade wieder gelobte 35-70/2.8 macht dagegen schon bei Offenblende Bilder, die kontrastreich sind und scharf bis in die Bildränder (zugegeben, ist ja auch einfacher bei einem 2-fach Zoom). Meine Folgerung ist, daß die Messwerte letztlich doch eine Bedeutung für die Praxis haben.
Viele Grüße,
Volker
Re: Wundertüte 50/1,8? oder auf "lemostres" Spuren
Hallo volkerm,
Seite gestoßen, die zum einen rel. ausführlich die Einzelkriterien darstellt und zum anderen meine persönlichen Eindrücke zu den Objektiven und die, die man hier im Forum ließt (z.B. Deine Einschätzung zum 24-120) doch recht exakt wiedergibt.
So ist wohl das 18-70 Bundle für den Preis aussergewöhnlich gut und hält mit den Nikkoren-Zooms in der Preisklasse um die 700.- - 800.-€ mit.
Will man sich verbessern geht es erst bei dem von Dir genannten 35-70 mit 900.-€ los.
Gruß, Roland
Edit by Arjay: Link aktiviert.
Du hast wohl Recht. Ich bin beim Stöbern auf die ( http://www.camerasystems.info/bindex2.html )volkerm hat geschrieben:Hallo Roland,ony hat geschrieben:drücken die Meßwerte der Fachpresse überhaupt einen in der Praxis relevanten Unterschied aus? Renne ich (wir?) bedeutungslosen akademischen Zahlenwerke hinterher? ...
hatte neulich denselben Schärfetest gemacht (zusätzlich auch mit 24-120VR und 35-70/2.8) und kam weitgehend zum gleichen Ergebnis.
Die Schärfe in der *Bildmitte* ist bei vielen Objektiven recht gut, auch mein 18-70 ist in dieser Hinsicht prima. Und wenn man dann etwas abblendet, wird's bei Kit-Objektiv und 50/1.8 so scharf, daß ich sie mit dem 6MP Sensor nicht unterscheiden kann ... jedenfalls in der Bildmitte.
In der *Randschärfe* habe ich aber je nach Objektiv und Blendenwert schon deutliche Unterschiede erkennen können, da sieht z.B. das 24-120VR bei 24mm ziemlich alt aus. Und mein 50mm ist bei f1.8 etwas weichgezeichnet, aber das sei ihm bei dem Preis verziehen.
Ob Randunschärfe etwas ausmacht, hängt sehr vom Motiv ab -- beim Portrait ist das sicher kein Problem. Aber mir ist schon wichtig, daß ein Objektiv "knackige" Schärfe liefern kann, wenn das Motiv es erfordert. Habe in den letzten Monaten etwas herum probiert und es gibt sie schon, die von den Tests genannten Unterschiede. Daß das 24-120VR im WW Bereich schlecht wegkommt, hat seinen Grund. Das von CF gerade wieder gelobte 35-70/2.8 macht dagegen schon bei Offenblende Bilder, die kontrastreich sind und scharf bis in die Bildränder (zugegeben, ist ja auch einfacher bei einem 2-fach Zoom). Meine Folgerung ist, daß die Messwerte letztlich doch eine Bedeutung für die Praxis haben.
Viele Grüße,
Volker
Seite gestoßen, die zum einen rel. ausführlich die Einzelkriterien darstellt und zum anderen meine persönlichen Eindrücke zu den Objektiven und die, die man hier im Forum ließt (z.B. Deine Einschätzung zum 24-120) doch recht exakt wiedergibt.
So ist wohl das 18-70 Bundle für den Preis aussergewöhnlich gut und hält mit den Nikkoren-Zooms in der Preisklasse um die 700.- - 800.-€ mit.
Will man sich verbessern geht es erst bei dem von Dir genannten 35-70 mit 900.-€ los.
Gruß, Roland
Edit by Arjay: Link aktiviert.
Zuletzt geändert von ony am Mi 14. Jul 2004, 12:53, insgesamt 1-mal geändert.
Hallo Roland,
eine Anmerkung noch: das Nikkor 35-70/2.8 gibt es schon recht lange, und man findet es oft sehr günstig auf Ebay. Ich habe 260 EUR bezahlt (Version ohne "D", aber in sehr gutem Zustand). Sonnenblende war damals leider nicht dabei, gab es aber für wenig Geld neu zu kaufen. Das Objektiv ist also durchaus erschwinglich, sofern man sich auf Ebay einlassen will.
Viele Grüße,
Volker
eine Anmerkung noch: das Nikkor 35-70/2.8 gibt es schon recht lange, und man findet es oft sehr günstig auf Ebay. Ich habe 260 EUR bezahlt (Version ohne "D", aber in sehr gutem Zustand). Sonnenblende war damals leider nicht dabei, gab es aber für wenig Geld neu zu kaufen. Das Objektiv ist also durchaus erschwinglich, sofern man sich auf Ebay einlassen will.
Viele Grüße,
Volker
Der Vergleich und diese Aussage hat mich jetzt doch erheblich verunsichert...lemonstre hat geschrieben:die tatsache das viele das 50/1.8 als besonders scharf ansehen ist die in der tat sehr gute abbildungsleistung bei blenden >4 und der wirklich erstaunlich günstige preis und die damit einhergehende grosse verbreitung der linse.
Eigentlich hatte ich vor, mir als Ergänzung zu dem 18-70er Objektiv noch eben das 50/1.8 für Innenaufnahmen bei schwierigen Lichtverhältnissen zuzulegen.
Wenn jetzt die Meinung vorherrscht, dass dieses erst bei Blenden >4 eine ordentliche Qualität liefert, dann macht es doch keinen Sinn mehr, es überhaupt noch zu kaufen, oder? Mit dem Set-Objektiv bekomme ich bei 50mm und Blende 4,5 ja anscheinend ähnliche gute Bilder. Darüberhinaus kann ich auch auf 30mm "zurückdrehen", habe den grösseren Bildwinkel und auch Blende 4.
Warum also noch die Festbrennweite?
-
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Doch - aus zwei guten Gründen:MarkusM hat geschrieben:Wenn jetzt die Meinung vorherrscht, dass dieses erst bei Blenden >4 eine ordentliche Qualität liefert, dann macht es doch keinen Sinn mehr, es überhaupt noch zu kaufen, oder?
- Du kannst auch mit weit geöffneter Blende Bilder machen (das geht bei weniger lichtstarken Linsen eben nicht). Selbstverständlich musst Du dabei eine geringen Auflösungsverlust hinnehmen, so heftig ist der aber nicht. Bei Situationen mit wenig Licht stellt sich damit eher die Frage: Fotografieren können oder eben nicht - besonders bei hochgedrehter Empfindlichkeit. Blende 1,8 bedeutet gegenüber Blende 4 einen Gewinn um gut zwei Lichtwerte - das ist schon eine Menge.
- Das 50/1,8 ist bekannt für seine praktisch verzeichnungsfreie Abbildung. Wenn Du also z.B. auch mal Architektur fotografierst, musst Du Dich nicht mit der Bild-Entzerrung per EBV herumschlagen. Beim Kit-Objektiv ist das für Architekturaufnahmen Pflicht.
Gruß Timo.
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Hallo Markus,MarkusM hat geschrieben:Wenn jetzt die Meinung vorherrscht, dass dieses erst bei Blenden >4 eine ordentliche Qualität liefert, dann macht es doch keinen Sinn mehr, es überhaupt noch zu kaufen, oder?
ich stimme Arjay zu: es macht Sinn. Mein Kommentar mit dem "weichgezeichnet" ist nicht so zu verstehen, daß es unbrauchbar wäre. Es meint nur, daß das "Wunder" dieser Linse sich erst bei leichtem Abblenden einstellt

Das 1.8/50 ist eine nützliche Ergänzung zum Kitobjektiv für die Fälle, wo das Licht knapp ist - so, wie Du es geplant hattest. Auch bei 1.8 ist es gut brauchbar!
Viele Grüße,
Volker
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Das ist im Übrigen auch normal. Die meisten Objektive erreichen ihre beste Auflösung erst etwa bei einer Abblendung um zwei bis drei Blendenstufen.volkerm hat geschrieben:Es meint nur, daß das "Wunder" dieser Linse sich erst bei leichtem Abblenden einstellt
Gruß Timo.
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In dem Test von lemonstre hast Du Bildbeispiele.MarkusM hat geschrieben:Der Vergleich und diese Aussage hat mich jetzt doch erheblich verunsichert...lemonstre hat geschrieben:die tatsache das viele das 50/1.8 als besonders scharf ansehen ist die in der tat sehr gute abbildungsleistung bei blenden >4 und der wirklich erstaunlich günstige preis und die damit einhergehende grosse verbreitung der linse.
Eigentlich hatte ich vor, mir als Ergänzung zu dem 18-70er Objektiv noch eben das 50/1.8 für Innenaufnahmen bei schwierigen Lichtverhältnissen zuzulegen.
Wenn jetzt die Meinung vorherrscht, dass dieses erst bei Blenden >4 eine ordentliche Qualität liefert, dann macht es doch keinen Sinn mehr, es überhaupt noch zu kaufen, oder? Mit dem Set-Objektiv bekomme ich bei 50mm und Blende 4,5 ja anscheinend ähnliche gute Bilder. Darüberhinaus kann ich auch auf 30mm "zurückdrehen", habe den grösseren Bildwinkel und auch Blende 4.
Warum also noch die Festbrennweite?
Das 50/1,8 ergänzt (bei ähnlich guter Leistung) das Bundle bez. Lichtstärke (wie von Ariay schon beschrieben) und ermöglicht prima Porträts (75mm durch Crop, da große Blende mgl. > geringe Tiefenschärfe). Überlegenswert wäre alternativ das 60ér N-Macro. Lichtstärke 2,8, scharf schon bei Offenblende, Porträtgeeignet und zusätzlich eben ein Makro.
Gruß, Roland
Edit by Arjay: Code für Verlinkung korigiert.
Zuletzt geändert von ony am Mi 14. Jul 2004, 16:10, insgesamt 1-mal geändert.