Anfängerfrage: Blitz und Brillenschatten

Die Rubrik für das künstliche Licht und dessen optimalen Einsatz

Moderator: pilfi

Andy Ypsilon
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Anfängerfrage: Blitz und Brillenschatten

Beitrag von Andy Ypsilon »

Hallo zusammen,

so seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem "Blitzen" und habe mir eine kleine Low-Budget Ausrüstung geleistet. Jetzt habe ich folgendes Problem: immer dieser ungünstige Brillenrahmen ! Wie geht man den am cleversten vor, um diesen Schatten zu vermindern ? Muss ich durch einen großen Schirm blitzen oder brauche ich mehr als 2xSB900 oder oder oder ?
Kann mir jemand generelle Tipps geben, wie man vorgehen kann, um diese Schatten zu vermeiden ?

Danke und schönes Wochenende !
Andy

zur Info: habe 2 Schirme (1x Silber und 1x zum Durchblitzen - beide Durchmesser ca. 1m) und 2x SB900 und einen Reflektor (Gold und Silber)
thowi
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Beitrag von thowi »

Hi,

weiches Licht ist genau der richtige Ansatz. Erreichen kannst du das, indem du durch eine Softbox blitzt oder über Wände. Ich bevorzuge letztere Variante. Einfach mal den Blitz nach hinten statt nach vorne schwenken und gucken, was passiert :D

Ich kann übrigens die Homepage von Neil van Niekerk empfehlen. Der hat verdammt viele gute Tipps parat.

vlg
thowi
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Andy Ypsilon
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Beitrag von Andy Ypsilon »

Danke thowi !

der Tipp mit Meil van Niekerk war sehr gut, danke !

Dann werde ich noch ein paar weitere Sets testen heute Nacht. Auf die Idee über die Wand zu blitzen wäre ich jetzt auch so schnell nicht gekommen...

Danke für Deine Hilfe !
thowi
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Beitrag von thowi »

Gerne doch. Optimalerweise blitzt du über 2 Wände. Sprich, blitz genau nach hinten über deine Schulter. Das Licht trifft dann an die Wand hinter dir, reflektiert an die Decke und fällt dann auf das Motiv. Doppelt weich also... hierbei ist die wichtige Regel Einfallswinkel = Ausfallswinkel zu beachten!

Viel Erfolg.
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Andy Ypsilon
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Beitrag von Andy Ypsilon »

... reicht der eine Blitz (über die Wand) dabei, oder bietet es sich an, noch einen 2. von einer Seite (durch einen Schirm) auf das "Objekt" zu richten ?
Naja wahrscheinlich ist es eine Frage der Location ... und von einigen anderen Einstellungen wie ich schon erfahren habe.
Jedenfalls ist es ein spannendes Thema :super:
thowi
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Beitrag von thowi »

Ist spannend, ja.
Wenn ich mobil unterwegs bin hab ich meistens 2 auf der cam. Einen nach hinten und einen nach vorne mit -2 oder so. Kommt aber auf Motiv, Räumlichkeiten und Situation an. Je nachdem kann man auch 2 über Wände ballern lassen oder eben einen nach vorne und einen nach hinten oder einen nach hinten über Wände und einen gegenüber in eine Ecke ebenfalls gegen Wände oder oder oder oder.... :cool:
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Andy Ypsilon
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Beitrag von Andy Ypsilon »

genau das muss ich auch noch alles testen !

Btw ich kann der Workshop von Zack Arias (http://www.zarias.com/) empfehlen (One Light Workshop). Der erklärt Grundlagen zum Blitzen ganz gut und verständlich.
piedpiper
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Beitrag von piedpiper »

Es gibt einen amerikanischen Profifotografen, dem zu dieser Problemeinstellung einfiel, dass das Model doch bitte auf Kontaktlinsen umsteigen möge ... :cool:

Spaß beiseite: Brille und Blitzlicht ist ein ziemlicher Alptraum. Nicht nur wegen der Schatten, sondern auch wegen der (i.d.R. nicht gewünschten) Reflexionen. Letzterea bekämpft man mit dem idealen Winkel zwischen Blitz und Brille, wobei 1-2° zwischen Wohl und Wehe unterscheiden. Bei den Schatten gilt: Je weicher das Licht, desto besser. Weiches Licht produziert man bei Aufsteckblitzen am besten mit Durchlichtschirmen; denn: je grösser die Lichtquelle in Relation zum fotografierten Objekt, desto weicher! Das heisst in der Praxis: Je näher man ran geht, desto weicher wird das Licht! Und da man mit Durchlichtschirmen näher ran kommt als mit Reflexschirmen, sind diese meist meine Wahl (je grösser der Durchmesser, desto besser). Indirektes Blitzen ist natürlich nicht falsch, aber dabei gibt's zwei Dinge zu berücksichtigen: Die Wand/Decke über die man blitzt, sollte möglichst weiß sein! Ist dem nicht so, wird's mit Weißabgleich schwierig. Und: Je mehr Strecke der Blitz zurücklegen muss, desto mehr Leistung verliert er natürlich (verdoppelt sich der Weg zwischen Blitz und Objekt, beträgt die Blitzleistung nur noch 1/4!). Das heißt in der Praxis nix anderes, als dass man den Blitz dann schon im Grenzbereich (max. Leistung) fährt. Beim SB-900 bedeutet das dann schon mal Zwangspause nach 20 Aufnahmen ... :cool:
Gruss, Andreas
Andy Ypsilon
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Beitrag von Andy Ypsilon »

Danke für Deine Tipps Andreas !

Es wäre sicherlich interessant, einen Deiner Workshops zu besuchen :super: Meine Vorstellungen gehen schon so in die Richtung, wie die Bilder, die ich auf Deiner (Eurer) Homepage erkenne :-) Wirklich schöne und interessante Bilder !
Hattest Du nicht mal ein Tutorial online und wo finde ich das gleich noch mal ?

Und noch eine Frage:
Auf was muss man achten, wenn man den Hintergrund schwarz haben möchte und mit kleiner Blende (1.4 oder 1.8) arbeiten will? Kurze Verschlusszeit (in Auto FP geht ja mehr als 1/200), Abstand des Objekts zur Wand. und und und...
Was muss man denn hierzu beim Blitz beachten, sodass er nicht den Hintergrund mit Ausleuchtet ? Ist hier die Zoomfunktion (trotz Schirm) ein wichtiger Faktor ?
Und welche Messmethode bietet sich dann an, Spot wahrscheinlich, oder ?
piedpiper
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Beitrag von piedpiper »

Das Tutorial gibt's bisher nur auf einem fremden Blog in einzelnen Häppchen - ich werde aber nach meinem Urlaub das ganze mal hier für den NP zusammenfassen und zur Verfügung stellen. Einstweilen kannst Du hier schauen: http://www.nikonpoint.de/viewtopic.php?t=62288

Zu Deiner Fragestellung ganz allgemein: Das ist einzig und allein eine Frage der Leistungsregelung. Sorg für einen ausreichenden Abstand zum Hintergrund (Abstand Model-Hintergrund sollte grösser sein als Abstand Blitz-Model). Und dann regel die Leistung des Blitzes so weit runter, bis wirklich nur das Model ausgeleuchtet wird. Am besten probierst Du das mal aus, indem Du den Blitz auf manuellen Modus stellst und dann sukzessive mit verschiedenen Leistungsstufen arbeitest (1/2, 1/4, 1/8, 1/16 usw.). Ein Lichtformer schluckt zusätzlich Licht, was in diesem Fall ja sogar gewünscht ist. Das war jetzt eine Beschreibung für's Studio. Outdoor hast Du noch das Thema ambient light (Umgebungslicht), das zu berücksichtigen ist. Wenn dies sich auch auf den Hntergrund auswirkt (ist meist so), dann benötigt man im Prinzip mal eine Unterbellichtung der gesamten Szenerie und anschließend lediglich das Model wieder aufzuhellen. Eine Spotmessung macht keinen Sinn, da Du zunächst ja nur das ambient light misst. Wichtig: Wenn Du im TTL-Modus fotografierst, achte darauf, dass nicht die "BL" Option ausgewählt ist. Die bedeutet nämlich balanced lighting und sorgt dafür, dass auch der Hintergrund vernünftig ausgeleuchtet wird.

So, ich muss zum Flieger ... bis die Tage! :cool:
Gruss, Andreas
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