Das ist faszinierend, es wirft für mich aber eine Frage auf, zu der ich bisher nirgends eine Antwort finden konnte:
Der Dichtebereich "D" mit seinem Spitzenwert 3,0 - was bezeichnet der eigentlich genau?
- Der im oben verlinkten Thread zitierte Artikel schwärmt von der guten Ausdifferenzierung der Schattenpartien beim Einsatz eines optimierten Workflows mit einer hochqualitativen Offset-Druckmaschine. Zugleich aber wird man wohl auch im Printbereich mit einem logarithmischen Verlauf der Dichtekurven arbeiten. Ich möchte das aber noch mal genauer hinterfragen: Nimmt man an, dass D = 3.0 ein logarithmisches Maß ist, und dass es sich wohl um einen Logarithmus auf der Basis der Zahl 10 handelt, dann bedeutet das, dass ein maximales Kontrastverhältnis von 1:1000 handeln muss. Obwohl es zunächst mal so aussieht, dass ich meine anfangs gestellte Frage selbst beantwortet habe, bleibt da aber ein ganz entscheidender Punkt offen:
Bei einem logarithmischen Dichteverlauf und einer Datendarstellung mittels digitaler Zahlen (z.B. Zahlendarstellung mit 8 oder 16 Bit langen Ziffern) ergibt sich eine kleinste mögliche Abstufung (Auflösung) der Zahlenwerte von einer digitalen Zahl zum nächstmöglichen größeren/kleineren Wert. Und wenn eine solche Zahl nun einen logarithmischen Verlauf beschreibt, dann ändert sich diese Schrittgröße bezogen auf die Dichte auf dem Weg vom Wert Null zum Maximalwert - und zwar in einem logarithmischen Verhältnis.
So viel ich weiß arbeitet die Dichtedarstellung bei Bilddateien in den Lichtern mit höchster Auflösung, und nicht in den Schattenbereichen. Will man nun gerade in den Schattenbereichen die Darstellung verbessern, dann müsste man doch eigentlich mit einer anderen numerischen Zahlendefinition des Dichtewerts arbeiten, oder? Oder anders gesagt, wenn gerade in den Schattenpartien die Dichte-Auflösung eher schlecht ist, wie kann man dann durch eine Verbesserung des Parameters D eine bessere Differenzierung gerade der Schattenpartien erreichen?
Ich habe so ein Problem schon einmal in der Praxis beobachtet: Ich habe ein Bild, bei dem es um eine möglichst feine Farb- und Helliglkeitsabstufung im Bereich der tiefen Schattenpartien geht - ich habe mit den Mitteln des normalen Tintendrucks bisher noch nie einen zufrieden stellenden Druck dieses Bildes ohne Tonwert-Abrisse in den Schattenpartien zustande gebracht.