Hallo,
ich habe eine Frage zu den Weitwinkelobjektiven.
In jeder Kaufempfehlung wird eine Brennweite KB <24mm als "must have" beschrieben (z.B. 14-24 zum 24-70 an D700).
Tenor: Je weiter desto besser, das Sigma 10-20 noch viel besser als das 12-24...
Nun ist es bei mir so dass ich eine DX-Kamera habe und das Tokina 12-24. Ich muss aber sagen dass ich die Brennweiten <16mm zwar verwende aber fast nie wirklich "brauche". Die 12mm-Bilder die ich habe wären entweder auch mit 16mm und einem Schritt zurück gegangen oder haben nichts gebracht da die perspektivische Verzeichnung das Bild am Rand unbrauchbar werden liess (bei eher dokumentatorischen Bilder drinnen). Und die schlechteren sahen einfach nur übel aus...
Bin ich nun altmodisch, aber <24mm KB empfinde ich nahezu immer als Effekthascherei um ansonsten langweilige Bilder aufzupeppen.
Nun könnte man (zurecht) argumentieren "lerne damit zu fotografieren", aber auch die Profibilder die man im Netz finden kann hauen mich zum grossen Teil nicht sooo um.
Kann es sein dass SWW-Aufnahmen nur wirken wenn sie richtig gross präsentiert werden? Ist das Gewöhnungssache und ich müsste mal mehr damit machen? Oder gibts noch mehr Leute die damit nicht so recht was anfangen können?
Oder ist das eher wie beim Fisheye: Für eines von 1000 Fotos mal ganz gut.
Hintergrund ist dass ich überlege das 16-85 anzuschaffen und das 12-24 abzustossen. Aber vielleicht beisse ich mir dann in den A... llerwertesten.
Gruß, Jean-Claude
Wie viel Weitwinkel?
Moderator: donholg
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das ist - wie ich meine - nun wirklich absolute ansichtssache!
als "must have" bezeichne ich persönlich eine brennweite < 24 mm (auf KB bezogen) aber nicht ... eher als "nice to have".
interessant ist die entwicklung (natürlich auch technisch): wenn man bedenkt, dass 35 mm (auf KB) noch in den 80ern "weitwinkel" waren, dann wurden 28 mm zum standard-weitwinkel, vor ein paar jahren 24 mm, ja heute am besten noch weniger ...
gut ist, wer das sinnvoll einsetzen kann, was er hat bzw. was er haben will.
als "must have" bezeichne ich persönlich eine brennweite < 24 mm (auf KB bezogen) aber nicht ... eher als "nice to have".
interessant ist die entwicklung (natürlich auch technisch): wenn man bedenkt, dass 35 mm (auf KB) noch in den 80ern "weitwinkel" waren, dann wurden 28 mm zum standard-weitwinkel, vor ein paar jahren 24 mm, ja heute am besten noch weniger ...
gut ist, wer das sinnvoll einsetzen kann, was er hat bzw. was er haben will.

Zuletzt geändert von knipser-jogi am Do 22. Jan 2009, 11:45, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn du dir mal gewisse Bilder von Gursky genauer ansiehst oder auch hier im Forum von alexis_sorbas, wirst du verstehen, wofür man die Weitwinkligkeit ohne Effekthascherei und trotzdem sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig, einsetzen kann.
Vorgestern auf einem Auto-Job haben wir bei der Perspektivwahl auch mal wieder die Vor UND Nachteile vom Weitwinkel ganz deutlich gemerkt.
Oftmals, und da gebe ich dir recht, finde ich extreme Weitwinkel schon zu abgegriffen.
Manche Bilder sehen so aus, als seien sie weitwinklig, nur weil "sich das so gehört" oder weil man ähnliche Bilder halt so kennt.
Vorgestern auf einem Auto-Job haben wir bei der Perspektivwahl auch mal wieder die Vor UND Nachteile vom Weitwinkel ganz deutlich gemerkt.
Oftmals, und da gebe ich dir recht, finde ich extreme Weitwinkel schon zu abgegriffen.
Manche Bilder sehen so aus, als seien sie weitwinklig, nur weil "sich das so gehört" oder weil man ähnliche Bilder halt so kennt.
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- Sollte mal wieder fotografieren...
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Ich benutze das Tokina gerne um perspektivische Verzeichnungen zu reduzieren.
Man kann ganz einfach nicht immer weiter weggehen, und wenn man dann was mit 12mm fotografiert wo eigentlich 16 auch gereicht haetten, dann kann man die Kamera waagerecht oder zumindest waagerechter halten wo man sie sonst nach oben oder unten neigen muesste. Das hilft ganz enorm solche Verzeichnungen zu reduzieren, den ueberfluessigen Bildinhalt kann (sollte) man nachher wegcroppen.
Seit ich das gelernt habe gibt es deutlich weniger umstuerzende Gebaeude. Also fuer Architektur moechte ich mein SWW nicht mehr missen.
Ausserdem verzeichnet so ein Tokina 12-24 bei 16 mm sicher deutlich weniger als ein 16-85.
Man kann ganz einfach nicht immer weiter weggehen, und wenn man dann was mit 12mm fotografiert wo eigentlich 16 auch gereicht haetten, dann kann man die Kamera waagerecht oder zumindest waagerechter halten wo man sie sonst nach oben oder unten neigen muesste. Das hilft ganz enorm solche Verzeichnungen zu reduzieren, den ueberfluessigen Bildinhalt kann (sollte) man nachher wegcroppen.
Seit ich das gelernt habe gibt es deutlich weniger umstuerzende Gebaeude. Also fuer Architektur moechte ich mein SWW nicht mehr missen.
Ausserdem verzeichnet so ein Tokina 12-24 bei 16 mm sicher deutlich weniger als ein 16-85.
Gruß,
Volker
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Moin,
Da ich "ab und an mal" mit WW, bzw. SWWs
arbeite:
Das hängt i.e.L. davon ab, was Du damit machen willst...
Da ich "beruflich bedingt formatunabhängig" arbeite,
habe ich mir angewöhnt, nicht Brennweiten, sondern Bildwinkel zu betrachten...
Da meine "Normalbrennweite" eher weitwinklig angelegt ist, ist mein "Normalbildwinkel",
bezogen auf die längere Formatseite, etwa 60°.
Das entspricht in KB/FX etwa einem 28-30mm Objektiv.
Daraus ergibt sich für mich eine "persönliche Richtlinie":
– Extrem Weitwinklig: 80° - 120°: Innenarchitektur, sehr "effektvolle" Landschaft...
p.s.: alles über ca. 95° ist perspektivisch sehr kritisch... da muss man sehr aufpassen, das einem "das Bild nicht visuell nicht um die Ohren fliegt"...
– Weitwinklig: 61°- 79°: Architektur, Innenarchitektur, Landschaft
– Normalbrennweite: 50°- 60° Architektur, Landschaft
... dazu musste die "NassZelle" (... im wahrsten Sinn des Wortes...
) visuell in ein
"grosszügiges Badezimmer" verwandelt werden...
... es gibt also "Notwendigkeiten"...
... besonders bei Innenarchitektur und Landschaft, weil man sich dann "mittendrin" fühlt...
Das aber erfordert entsprechende Bildqualität und damit hohen technischen Aufwand...
... das lohnt wohl nur im professionellen Bereich...
Beispiel Landschaft mit 100° hvof:

Sigma 10-20@10mm, an Nikon D2X, entsprechend etwa 100° horizontalem Bildwinkel
Da ich "ab und an mal" mit WW, bzw. SWWs

Das hängt i.e.L. davon ab, was Du damit machen willst...
Da ich "beruflich bedingt formatunabhängig" arbeite,
habe ich mir angewöhnt, nicht Brennweiten, sondern Bildwinkel zu betrachten...
Da meine "Normalbrennweite" eher weitwinklig angelegt ist, ist mein "Normalbildwinkel",
bezogen auf die längere Formatseite, etwa 60°.
Das entspricht in KB/FX etwa einem 28-30mm Objektiv.
Daraus ergibt sich für mich eine "persönliche Richtlinie":
– Extrem Weitwinklig: 80° - 120°: Innenarchitektur, sehr "effektvolle" Landschaft...
p.s.: alles über ca. 95° ist perspektivisch sehr kritisch... da muss man sehr aufpassen, das einem "das Bild nicht visuell nicht um die Ohren fliegt"...
– Weitwinklig: 61°- 79°: Architektur, Innenarchitektur, Landschaft
– Normalbrennweite: 50°- 60° Architektur, Landschaft
... Ich habe mal einen Werbeprospekt für einen Caravanhersteller fotografiert...... wofür man die Weitwinkligkeit ohne Effekthascherei und trotzdem sinnvoll,
wenn nicht sogar notwendig, einsetzen kann...
... dazu musste die "NassZelle" (... im wahrsten Sinn des Wortes...

"grosszügiges Badezimmer" verwandelt werden...


Kann man, muss man aber nicht... aber die "überwältigende Wirkung" kommt halt nur in "ganz Gross"...Kann es sein dass SWW-Aufnahmen nur wirken wenn sie richtig gross präsentiert werden?
... besonders bei Innenarchitektur und Landschaft, weil man sich dann "mittendrin" fühlt...
Das aber erfordert entsprechende Bildqualität und damit hohen technischen Aufwand...
... das lohnt wohl nur im professionellen Bereich...
Beispiel Landschaft mit 100° hvof:
Sigma 10-20@10mm, an Nikon D2X, entsprechend etwa 100° horizontalem Bildwinkel
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Do 22. Jan 2009, 19:45, insgesamt 2-mal geändert.
mfg
Alexis
Amateure sorgen sich um ihr Equipment
Profis sorgen sich um das Geld
Meister sorgen sich um das Licht
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Mir fallen dazu spontan zwei Bilder ein die ich ohne UWW so nicht hätte verwirklichen können:
http://www.flickr.com/photos/26862546@N ... 4/sizes/o/
http://www.flickr.com/photos/26862546@N ... 8/sizes/l/
Wenn Dir solche Bilder nicht gefallen weil die Linien so sehr stürzen dann brauchst Du wahrscheinlich kein UWW Objektiv.
Ich für meinen Teil denke daß ich den Letzten Urlaub auch problemlos nur mit dem 10-20 und einer längeren FB hätte bestreiten können.
http://www.flickr.com/photos/26862546@N ... 4/sizes/o/
http://www.flickr.com/photos/26862546@N ... 8/sizes/l/
Wenn Dir solche Bilder nicht gefallen weil die Linien so sehr stürzen dann brauchst Du wahrscheinlich kein UWW Objektiv.
Ich für meinen Teil denke daß ich den Letzten Urlaub auch problemlos nur mit dem 10-20 und einer längeren FB hätte bestreiten können.
mfg
Martin
Avatar by _Rainer
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Also das kommt wirklich auf deinen Anspruch an.
Trotzdem würde ich den ganzen Brennweitenbereich unter 24 mm Kleinbild als Spezialbrennweite ansehen, die man eigentlich nur braucht, wenn man konkrete Anwendungen plant. Ich selber fotografiere - auch aus beruflichen Gründen - viel Architektur und würde niemals auf ein UWW, wie das 10-20 oder ein 12-24 verzichten.
Trotzdem würde ich den ganzen Brennweitenbereich unter 24 mm Kleinbild als Spezialbrennweite ansehen, die man eigentlich nur braucht, wenn man konkrete Anwendungen plant. Ich selber fotografiere - auch aus beruflichen Gründen - viel Architektur und würde niemals auf ein UWW, wie das 10-20 oder ein 12-24 verzichten.
Grüße, Jakoha
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Dass Du mit der Frage nach der Notwendigkeit eines UWW nicht alleine dastehst, kannst Du schon daran sehen, wie häufig die bekannten UWW im Forum angeboten werden (ok, derzeit werden besonders viele DX wegen Wechsel auf FX angeboten). Insbesondere fällt bei Nachfragen auf, dass die meisten eh schon durch 2-4 Hände gegangen sind.
Ich selbst bin Weitwinkelfan, musste aber auch erst lernen, damit umzugehen.
Ein grosser Vorteil gegenüber der alleinigen Nutzung z.B. des 16-85 ist die kaum vorhandene Verzeichnung im Bereich bis 16mm oder auch noch darunter, wo die üblichen Standardzooms doch deutliche Verzeichnungen grade bei Architektur liefern.
Und dann eben die schon genannte Möglichkeit, Bilder im Hochformat aufzunehmen und nachträglich zu bewchneiden, um stürzende Linien zu vermeiden.
Aber ein Fotografen-Leben ohne UWW ist durchaus auch vorstellbar, es soll genug Leute geben, die erst ab/oberhalb der Standardbrennweite (30mmDX/50mmFX) zu grosser Form auflaufen.
Ich selbst bin Weitwinkelfan, musste aber auch erst lernen, damit umzugehen.
Ein grosser Vorteil gegenüber der alleinigen Nutzung z.B. des 16-85 ist die kaum vorhandene Verzeichnung im Bereich bis 16mm oder auch noch darunter, wo die üblichen Standardzooms doch deutliche Verzeichnungen grade bei Architektur liefern.
Und dann eben die schon genannte Möglichkeit, Bilder im Hochformat aufzunehmen und nachträglich zu bewchneiden, um stürzende Linien zu vermeiden.
Aber ein Fotografen-Leben ohne UWW ist durchaus auch vorstellbar, es soll genug Leute geben, die erst ab/oberhalb der Standardbrennweite (30mmDX/50mmFX) zu grosser Form auflaufen.
Z6 mit Zeiss ZM 4/18; 2,8/28; 1,4/35; 1,5/50; Leica Macro 4/90
Gut vorstellbar, aber auch wieder vom bevorzugten Einsatzgebiet abhängig. Außerdem sind viele Weitwinkelaufnahmen reine Effekthascherei.Michael_Leo hat geschrieben: Aber ein Fotografen-Leben ohne UWW ist durchaus auch vorstellbar, es soll genug Leute geben, die erst ab/oberhalb der Standardbrennweite (30mmDX/50mmFX) zu grosser Form auflaufen.
Zuletzt geändert von jakoha am Do 22. Jan 2009, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Das 16 - 85 hat einen Bildwinkel von 83° bei 16mm.Michael_Leo hat geschrieben: Ich selbst bin Weitwinkelfan, musste aber auch erst lernen, damit umzugehen.
Ein grosser Vorteil gegenüber der alleinigen Nutzung z.B. des 16-85 ist die kaum vorhandene Verzeichnung im Bereich bis 16mm oder auch noch darunter, wo die üblichen Standardzooms doch deutliche Verzeichnungen grade bei Architektur liefern.
Das 24 - 70 hat bei 24mm einen Bildwinkel von 84°
Im ersten Fall bezogen auf DX, im zweiten Fall bezogen auf FX.
Letztlich entspricht 16mm an DX tatsächlich dem gleichen Bildwinkel an 24mm bezogen auf FX.
Bezogen auf die Eingangsfrage bzgl. SWW denke ich, dass 14mm vom 14-24 schon eine extreme Sache ist, die wahrscheinlich wirklich die wenigsten "brauchen" Hier mal die Bildwinkel des 14-24 bezogen auf DX bzw. FX
Entnommen der Nikon Homepage.Bildwinkel114° - 84° (90° - 61° bei einer DX-Format-Kamera)
Die 20mm Festbrennweite hat einen Bildwinkel von 94° (an FX).
Ein Bildwinkel von ca. 83 / 84° war zu Analogzeiten schon ein richtiges WW, und ist es heute auch noch.
Man wird halt immer wieder so richtig schön irregeführt durch die mm angaben.
Von daher muss ich Alexis völlig rechtgeben, was zählt ist der Winkel und nicht die Brennweite!
@ Mague Welche Brennweite = welcher Bildwinkel = welches Aufnahmeformat (DX / FX) hast du für die Bilder verwendet?
Da ich inzwischen ja wieder "Vollformat = FX" bin, reichen mir inzwischen für ca. 98% meiner fotografischen Aufgaben mein 24-70 und das 70-200 plus 2-fach Konverter.
Für die restlichen 2 % werde ich mir wohl noch eine Festbrennweite 18 oder 20mm gönnen.
Mehr Bildwinkel habe ich zu Analogzeiten auch nicht benötigt.
Gruß
Jürgen
Es ist nicht immer leicht älter zu werden, aber bedenke die Alternative
Erfolg steigt nur dann zu Kopf, wenn der erforderliche Hohlraum vorhanden ist!
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