bin neu hier - dass heisst nicht ganz. Habe mich nun endlich vom passiven (nur lesenden) zum aktiven Mitglied gewandelt.

Vielleicht kann mir jemand etwas zu o.g. Objektiv sagen, welches ich mir vor ca. 1 Monat zu meiner D80 gekauft habe.
Hatte bisher nur das 18-200 VR und bin damit eigentlich recht zufrieden. Ein wirklich gutes Reiseobjektiv, dem man aufgrund seiner Flexibilität so manchen kleinen Fehler gerne verzeiht.

Da ich zusätzlich ein Zoom im Normal- bis leichten Telebereich mit höherer Lichtstärke gesucht habe, habe ich mich für das 28-75 von Tamron entschieden. Mir war mir bekannt, dass das Tamron teils hoch gelobt und dann auch wieder verteufelt wird. Dass das Objektive nicht der Qualität eines Nikon entspricht, war mir auch klar. Der Preis eines vergleichbaren Nikon ist jedoch 4-5 mal so hoch.

Nach etwa einem Monat Benutzung und vielen, vielen Bildern habe ich jedoch immer noch sehr gemischte Gefühle, was das Objektiv betrifft.
Besonders bei offener Blende im Bereich 60-75mm bekomme ich einfach keine scharfen Bilder hin. Dass ein Objektiv dieser Preisklasse offenblendig etwas "weicher" ist, habe ich erwartet.
Kurios ist nur, dass im unteren Brennweitenbereich zwischen 28-50mm auch offen IMHO knackscharfe Bilder rauskommen.
Das Problem tritt also erst jenseits der 50mm auf. Dem ist nur durch radikales abblenden beizukommen. Ab ca. Blende 5 ist dann alles OK. Mir ist dabei aufgefallen, dass bei fotografierten Gesichtern die Augen, auf die ich fokussiert hatte, immer unscharf waren, dafür die Ohren aber weitgehend scharf abgebildet wurden. (Möglicherweise Backfokus ???). Bei meinem 18-200 habe ich diesen Effekt übrigens nicht feststellen können.
Um die Kamera als Fehlerquelle auszuschliessen, habe ich mir die D80 eines Bekannten ausgeliehen - mit dem gleichen Ergebnis!
Habe zur Veranschaulichung ein paar Testbilder beigefügt, anhand derer das Phänomen zu erkennen ist. (Möglicherweise bin ich der 1000-ste, der hier mit solchen Testbildern nervt, aber ich bin in der Sache langsam wirklich ratlos

Mein Testaufbau bestand aus bedruckten Kärtchen, welche ich seitlich versetzt und mit einem Abstand von je 5cm hintereinander aufgestellt habe. Fokussiert wurde immer auf das Kärtchen mit der Bezeichnung "-0-". Diese Karte lag auch im Zentrum des Bildes, sodass ich den zentralen AF-Kreuzsensor benutzt habe (alle Bilder sind nur Ausschnitte des Originals - daher der Versatz). Der Kreis auf dem Kärtchen mit dem senkrechten Balken darin sollte mit einem Durchmesser von ca. 3,5cm gross genug für den AF sein.
Bild 1: 28mm, F2,8. Aufnahmedistanz: 50cm
Bild 2: 50mm, F2,8. Aufnahmedistanz: 1m
Bild 3: 75mm, F2,8. Aufnahmedistanz: 1,5m
Bild 4: 75mm, F4,0. Aufnahmediszanz: 1,5m
Bild 5: 75mm, F5,6. Aufnahmedistanz: 1,5m
Die Bilder mit 28mm und 50mm sind wie gesagt selbst bei F2,8 ohne Fehl und Tadel. Bei 75mm muss ich jedoch immer bis auf F5,6 abblenden, damit der anfokussierte Bereich richtig scharf wird. Und Freistellen auf 2,8-er Niveau ist damit ja dann auch passé.
Ich muss dazu sagen, dass es bereits das dritte Exemplar dieses Objektivtyps ist. Die ersten beiden waren diesbezüglich noch schlechter, sodass ich sie - dank meines kulanten Händlers - sofort umgetauschen konnte.
Was meint Ihr, ist das normal bei diesem Objektiv oder ist das ein Fall für den Tamron-Service?
Wäre echt schade, da es ansonsten eine klasse Linse ist! Und immer abblenden? Dazu brauche ich dann wirklich kein 2,8-er.
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Gruss,
Florian