Quelle: http://www.n-tv.de/5195532.html
Digital hat gewonnen
Kodak gibt auf
Kodak gibt sich im Wettlauf mit der digitalen Fotografie geschlagen. Der Fotofilm-Hersteller steigt in Deutschland aus der Entwicklung von Bildern aus. Kodak verkauft seine zehn Laborbetriebe.
Die Fotolabore mit 1500 Mitarbeitern würden an eine neue Fotolabor-Gruppe mit dem Namen BHG Color&Print verkauft, teilte Kodak mit. Für die Mitarbeiter ändere sich trotz Eigentümerwechsel nichts, so das Unternehmen. Die Beschäftigungsverhältnisse würden mit allen Rechten und Pflichten weitergeführt. Allerdings liege angesichts des Zusammenführens zweier großer Laborbetriebe eine Konsolidierung auf der Hand, sagte Kodak-Geschäftsführer Martin Wolgschaft
BHG hat kürzlich bereits fünf Labore von der V-Dia Gruppe und der Berliner Wegert gekauft und verfügt mit den fünf Kodak-Betrieben ab Anfang Dezember über rund 25 Prozent Marktanteil in Deutschland. Damit ist die Firma, die einer Gruppe privater Investoren gehört, Nummer Zwei auf dem Markt hinter der Oldenburger CeWe Color. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte ein Kodak-Sprecher. Die Vermarktung des Großkunden-Geschäfts wolle Kodak behalten.
Das Geschäft mit der Entwicklung analoger Filme leidet unter dem Vormarsch der Digitalkameras. Die größten Kodak-Labore sind in Stuttgart, Lingen und Schwabach, wo jeweils mehr als 200 Menschen beschäftigt sind.
Digital hat gewonnen Kodak gibt auf
Moderator: pilfi
Nun durch die steigenden Verkaufszahlen von Digitalkameras ist bei der Fotoentwicklung sicher ein merklicher Rückgang zu verzeichnen. Und schlussendlich ist wieder der böse Konsument schuld daran der nur mehr wie wild drauf los fotogafiert und den digitalen Sauhaufen auf seiner Festplatte im Kreis fahren lässt.
Ich gebe zu ich kenne die neuesten Daten nicht, aber wie überall ist es auch hier eine Preisfrage. Denn ich nehme an, dass die fotografierende Mehrheit sehr wohl noch immer dazu neigt auch digital geknipste Fotos ausarbeiten zu lassen, nur kommt es halt immer auf den Preis drauf an. Sicher es wird nicht jedes digitale Bild augearbeitet, aber dafür werden auch zig mal mehr Schnappschüsse gemacht. Die besten Fotos aus dem Urlaub oder andere Erinnerungsfotos lasse ich nachwievor ausarbeiten da das Papier noch immer die einfachste Möglichkeit ist Bilder jemand anderem zu zeigen. Ich mein es ist schon a bissl unpraktisch den Laptop durch die Runde zu geben
Und schließlich ist die Haltbarkeit noch ein wichtiger Punkt der für Papier spricht. Es gibt noch keine wirklichen Erfahrungen wie lange digital gespeicherte Daten halten. Fotos verbleichen zwar über die Jahre, bekommen Kratzer oder gar Eselsohren, sind jedoch immer noch zu erkennen. In der digitalen Welt gibt es nur Nullen und Einsen - wenn diese mit dem entsprechenden Programm am Bildschirm noch so schön anzusehen sind - es bleiben Nullen und Einsen. Ist eine digitale Datei beschädigt, sind ein paar 0er und 1er "verrutscht" hat man nicht bloß einen Schönheitsfehler sondern ein ernstes Problem. Es kann mir niemand, auch bei noch so sorgfältiger Lagerung garantieren dass ich meine auf CD gesicherten Fotos in 30 Jahren noch betrachten kann.
Es gab im heurigen Sommer in Österreich Aktionen großer Handelsketten wie Mediamarkt, Cosmos, DM etc. bei denen die Entwicklung der ersten 100 Bilder gratis waren. Was war die Folge? Sagten sich die Konsumenten etwa: "Nein das brauch ich nicht, schließlich hab ich mir ja extra eine Digicam gekauft um Papier zu sparen!" Weit gefehlt! Es kam zu einem wohl von allen unterschätzen Ansturm auf die Entwicklungsstationen. Ich selbst hab 2x diese Aktion in Aspruch genommen, einmal bei Media Markt und einmal bei Cosmos - lezterer arbeitet mit dem Entwicklungsservice von Kodak zusammen. Bei Cosmos musste ich 4 Wochen auf meine Fotos warten weil Kodak den Ansturm nicht bewältigen konnte und Entwicklung auf Labors in halb Europa verteilen musste.
Dass es sehr gravierende Preisunterschiede gibt ist ja bekannt. Bei meinem Fotofachgeschäft bezahle ich 50 Cent für ein 10x15 Bild. Das finde ich ok. Fachgeschäfte arbeiten mit Qualität und nicht mit Masse. Dafür bezahle ich keine Transfergebühr, egal ob ich es online sende oder mit Datenträger ins Geschäft bringe. Bei Cosmos zahle ich 30 cent für ein 10x15 Bild plus Transfergebühr von 1,50 Euro. Und schlussendlich hab ich vorige Woche entdeckt dass es bei Müller auch eine Kodakstation gibt. Und siehe da bei Müller gibts Kodakfotos um 15 Cent das Bild. Außerdem wenn jetzt in allen DM und Bipa Filialen schon Fototerminals stehen und ich gestern im Postshop gelesen habe dass auch die österreichische Post Fotoausarbeitung anbietet!!
Und was ist die Moral von der Geschicht? Der Konsument verschmäht die Entwicklung sicher nicht.
Ich gebe zu ich kenne die neuesten Daten nicht, aber wie überall ist es auch hier eine Preisfrage. Denn ich nehme an, dass die fotografierende Mehrheit sehr wohl noch immer dazu neigt auch digital geknipste Fotos ausarbeiten zu lassen, nur kommt es halt immer auf den Preis drauf an. Sicher es wird nicht jedes digitale Bild augearbeitet, aber dafür werden auch zig mal mehr Schnappschüsse gemacht. Die besten Fotos aus dem Urlaub oder andere Erinnerungsfotos lasse ich nachwievor ausarbeiten da das Papier noch immer die einfachste Möglichkeit ist Bilder jemand anderem zu zeigen. Ich mein es ist schon a bissl unpraktisch den Laptop durch die Runde zu geben

Es gab im heurigen Sommer in Österreich Aktionen großer Handelsketten wie Mediamarkt, Cosmos, DM etc. bei denen die Entwicklung der ersten 100 Bilder gratis waren. Was war die Folge? Sagten sich die Konsumenten etwa: "Nein das brauch ich nicht, schließlich hab ich mir ja extra eine Digicam gekauft um Papier zu sparen!" Weit gefehlt! Es kam zu einem wohl von allen unterschätzen Ansturm auf die Entwicklungsstationen. Ich selbst hab 2x diese Aktion in Aspruch genommen, einmal bei Media Markt und einmal bei Cosmos - lezterer arbeitet mit dem Entwicklungsservice von Kodak zusammen. Bei Cosmos musste ich 4 Wochen auf meine Fotos warten weil Kodak den Ansturm nicht bewältigen konnte und Entwicklung auf Labors in halb Europa verteilen musste.
Dass es sehr gravierende Preisunterschiede gibt ist ja bekannt. Bei meinem Fotofachgeschäft bezahle ich 50 Cent für ein 10x15 Bild. Das finde ich ok. Fachgeschäfte arbeiten mit Qualität und nicht mit Masse. Dafür bezahle ich keine Transfergebühr, egal ob ich es online sende oder mit Datenträger ins Geschäft bringe. Bei Cosmos zahle ich 30 cent für ein 10x15 Bild plus Transfergebühr von 1,50 Euro. Und schlussendlich hab ich vorige Woche entdeckt dass es bei Müller auch eine Kodakstation gibt. Und siehe da bei Müller gibts Kodakfotos um 15 Cent das Bild. Außerdem wenn jetzt in allen DM und Bipa Filialen schon Fototerminals stehen und ich gestern im Postshop gelesen habe dass auch die österreichische Post Fotoausarbeitung anbietet!!
Und was ist die Moral von der Geschicht? Der Konsument verschmäht die Entwicklung sicher nicht.

Gruß
Martin
Let´s fetz sprach der Frosch und sprang in den Ventilator!
Martin
Let´s fetz sprach der Frosch und sprang in den Ventilator!
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- Batterie7 Kamera
- Beiträge: 331
- Registriert: Fr 14. Nov 2003, 12:25
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Full ACK zu Deinem Posting.
Es ist schon wahr, dass durch die Digitalgeschichte weniger Ausschuß produziert wird, da der Kunde nur das in Auftrag gibt, was er auch gut findet. Keine abgeschnittenen Köpfe mehr, keine "Da guckt Hansl aber nicht in die Kamera, und Gretl steht mit dem Rücken zu" mehr. Andererseits werden die Hansl und Gretl je einen Abzug von dem guten Foto haben wollen. Und daheim drucken nur noch Krösusse oder Unwissende - die abstrusen Kosten für die Verbrauchsmaterialien sorgen dafür.
Letzten Endes wurde das Theater durch die Einführung des Kinos nicht gekillt, das Fernsehen hat die Kinos auch nicht verschwinden lassen, die Malerei lebt wohl trotz Fotografie usw., also halte ich dieses Rumgejaule der Industrie für selbstgemachte Rechtfertigung der Rausschmisse, sonst nix.
Bedenken wir, dass ausgerechnet Kodak die erste Firma war, die eine massenmarkttaugliche Digitalkamera herausbrachte. Apples QuickTake 100 war nichts anderes als die ein wenig später auf den Markt gebrachte Kodak DC40 - letztere mit voll ausgenutzter CCD-Auflösung *g* und 48 Bilder im internen Speicher. QuickTake war der Testballon, und nachdem sie ein Riesenerfolg wurde (trotz Preises von knapp 2.000 Mark!), hat Kodak weitere Modelle schon unter eigenem Namen verkauft.
Spätestens dann war die Sache eigentlich entschieden, und als in Kürze auch noch AGFA und Fuji auf den Zug gesprungen waren, hätte selbst dem Dummsten glar sein müssen, wohin die Reise geht.
Jetzt machen es aber einige auf überrascht...
gruß
aljen
Es ist schon wahr, dass durch die Digitalgeschichte weniger Ausschuß produziert wird, da der Kunde nur das in Auftrag gibt, was er auch gut findet. Keine abgeschnittenen Köpfe mehr, keine "Da guckt Hansl aber nicht in die Kamera, und Gretl steht mit dem Rücken zu" mehr. Andererseits werden die Hansl und Gretl je einen Abzug von dem guten Foto haben wollen. Und daheim drucken nur noch Krösusse oder Unwissende - die abstrusen Kosten für die Verbrauchsmaterialien sorgen dafür.
Letzten Endes wurde das Theater durch die Einführung des Kinos nicht gekillt, das Fernsehen hat die Kinos auch nicht verschwinden lassen, die Malerei lebt wohl trotz Fotografie usw., also halte ich dieses Rumgejaule der Industrie für selbstgemachte Rechtfertigung der Rausschmisse, sonst nix.
Bedenken wir, dass ausgerechnet Kodak die erste Firma war, die eine massenmarkttaugliche Digitalkamera herausbrachte. Apples QuickTake 100 war nichts anderes als die ein wenig später auf den Markt gebrachte Kodak DC40 - letztere mit voll ausgenutzter CCD-Auflösung *g* und 48 Bilder im internen Speicher. QuickTake war der Testballon, und nachdem sie ein Riesenerfolg wurde (trotz Preises von knapp 2.000 Mark!), hat Kodak weitere Modelle schon unter eigenem Namen verkauft.
Spätestens dann war die Sache eigentlich entschieden, und als in Kürze auch noch AGFA und Fuji auf den Zug gesprungen waren, hätte selbst dem Dummsten glar sein müssen, wohin die Reise geht.
Jetzt machen es aber einige auf überrascht...
gruß
aljen
Leider keine Nikon-DSLR im Inventar, aber was soll's - das Bild entsteht nach wie vor in den Fingerspitzen.