nachdem ich mich zuletzt mal etwas mit RAW-Convertern auseinandergesetzt habe und dabei u. a. die Belichtungskorrektur entdeckt habe, stellt sich mir folgende Frage:
In wie weit ist das Ganze ausreizbar? Vorausgesetzt ich habe ein RAW-Foto, kann ich damit wirklich ein z. B. zwei Stufen unterbelichtetes Foto einfach am Rechner so aufhellen, dass es aussieht, als hätte ich es original korrekt belichtet?
Das böte ja völlig neue Perspektiven
Ich möchte jetzt nicht über die Güte diverser Converter reden sondern lediglich die generelle Machbarkeit.
Ganz so einfach ist es nicht.
Du verstärkst beispielsweise beim Aufhellen auch das Rauschen in den Schatten, ähnlich wie beim heraufdrehen der ISO in der Kamera eine nachträgliche Signalverstärkung auch deutlicheres Rauschen bewirkt.
Allerdings hat das NEF Format (12bit) mit 4096 eben deutlich mehr als die 255 Helligkeitsstufen von jpg (8bit) und dadurch größere Reserven bei der nachträglichen Anpassung.
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
Du hast leider nicht geschrieben hast, mit welche RAWs Du umgehst, daher kann ich nur kurz zu den NEFs in Capture NX Stellung nehmen.
Es ist, wie donholg schon geschrieben hat, nicht ganz so simpel, Fehlbelichtungen auszugleichen. Entweder wird, wie beschrieben, in den Tiefen Rauschen provoziert und/oder es besteht auch die Gefahr ausgefressener Lichter, wenn einfach die Helligkeit erhöht wird, da diese stets auf das Ganze Bild wirkt..
CNX bietet z. B. die Möglichkeit, mit Tonwertkurve/Gradation zu arbeiten, um etwa nur die Mitten zu beeinflussen. Auch ist die Möglichkeit gegeben, mittels der Funktion D-Lighting speziell die Tiefen anzugehen. In Photoshop, das ich nicht benutze, bietet die Funktion "Tiefen/Lichter" adäquate Regler an. Sieh mir bitte nach, dass weiterführende Vertiefungen den Rahmen dieser Antwort sprengen würden.
Lies Dich einfach mal in die Hilfe zu Deiner RAW-Software ein, nimm Dir die Kopie einer RAW-Datei und spiele damit herum (im wahrsten Sinn des Wortes!). Dann werden sich Dir die Auswirkungen der verschiedenen Werkzeuge schnell erschließen.
Viele Grüße vom Biggesee
Wolfgang
Solange wir vor lauter Technik die Bilder nicht vergessen...
In etwas engeren Grenzen geht das rel. problemlos. Also +- 2/3 Blenden sind meist ohne große Einschränkungen machbar. Hängt nat. auch vom Ausgangsmaterial ab. Wenn das ursprüngliche schon rauscht, dann wird das nicht besser.
Übrigens lässt sich das aus dem reinen Bit-Vergleich (12 - 8) bicht erschließen, weil man dadurch nicht weiß, ob einfach die Helligkeitsstufen feiner sind oder einen größeren bereich abdecken. Aus meiner Erfahrung ist beides der Fall. D.h. du hats mehr Reserven in den Tiefen und Lichtern. Und feinere Abstufungen, was man beim Erhöhen des Kontrast, wo es nicht zu schnell zu Tonwertabrissen kommt im Histogramm.
Dazu kommen weitere Vorteile, wie nachträglicher Weißabgleich und verlustfreie Bearbeitung und Speicherung im NEF (RAW) Format, da die Konverter, wenn man im Orginalformat schreibt, nicht dioe Bilder na sich verändern, sondern ein "Kochrezept" dazu schreiben, wo die Änderungen beschrieben sind. Das Bild wird dann eben beim erneuten Öffnen neu berechnet. Danach könne sämtliche vorherigen Einstellungen wieder geändert oder gelöscht werden. Oder es können zusätzliche Einstellungen vorgenommen werden.