stürzende Linien im Weitwinkelbereich

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Moderator: donholg

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daggi
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stürzende Linien im Weitwinkelbereich

Beitrag von daggi »

Auch für den Fall, daß das hier schon mal besprochen wurde...ich habe alle möglichen Suchbegriffe eingeben, bin leider nicht fündig geworden.

Also, ich habe eine Coolpix 8800 VR. Im Weitwinkelbereich, der ja gar nicht so extrem stark ist, ärgern mit die stürzenden Linien. Ich richte das meist mit dem Fotobearbeitungsprogramm hinterher, aber dann habe ich immer den Eindruck, die Proportionen z.B. eines Hauses stimmen einfach nicht mehr. Eine Freundin von mir fotografiert mit der Canon Powershot 540 (4fach Zoom). Der Weitwinkelbereich ist sogar etwas weiter, aber sie hat keine stürzenden Linien. Ich verstehe das nicht. :???:

Über nicht allzu kompliziert formulierte Antworten (nach dem Motto: ich bin blond) würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße
Daggi (dumm-user)
CP 8800
Timo

Beitrag von Timo »

Jedes Weitwinkel verursacht stürzende Linien, wenn man es "nach oben kippt". Wenn die optische Achse der Linsen von der Seite gesehen parallel zum Boden verläuft, hast Du keine stürzenden Linien. Kippst Du die Cam nun nach oben, kannst Du die Linien im Sucher stürzen sehen, egal ob Du eine Nikon oder eine Canon oder eine ... nimmst.
zappa4ever
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Beitrag von zappa4ever »

Wobei stürzende Linien bei allen Brennweiten vorkommen, sie fallen halt nur im WW eher auf.

Dagegen hilft nur Kamera gerade halten oder einzel nachbearbeiten.
Gruß Roland...
Timo

Beitrag von Timo »

Jo, hast recht. Das hatte ich unklar formuliert.
Andreas H
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Re: stürzende Linien im Weitwinkelbereich

Beitrag von Andreas H »

daggi hat geschrieben:Ich richte das meist mit dem Fotobearbeitungsprogramm hinterher, aber dann habe ich immer den Eindruck, die Proportionen z.B. eines Hauses stimmen einfach nicht mehr.
Dann machst du einen Fehler beim Entzerren. Man kann Höhe/Breite so angleichen daß hinterher die Proportionen wieder stimmen.
daggi hat geschrieben:Eine Freundin von mir fotografiert mit der Canon Powershot 540 (4fach Zoom). Der Weitwinkelbereich ist sogar etwas weiter, aber sie hat keine stürzenden Linien. Ich verstehe das nicht. :???:
Wie schon weiter oben zu lesen, dann hält die Freundin einfach die Kamera gerade.

Grüße
Andreas
Arjay
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Beitrag von Arjay »

Ich weiß nicht, ob Deine Kamera einen Blitzschuh besitzt. Wenn ja, dann solltest Du bei Weitwinkelaufnahmen dort eine kleine Wasserwaage einsetzen. Wenn Du nämlich die optische Achse der Kamera bei WW-Aufnahmen genau waagrecht ausrichtest, dann sind auch keine stürzenden Linien mehr im Bild.

Was die Entzerrung stürzender Linien per EBV angeht, habe ich auch schon einiges an Frust erlebt. Die übliche Perspektiventzerrung mit einem Rechteckrahmen, den man zu einem Trapez verzerren kann, löst das Problem nur selten: Meist erfolgt die Verzerrung so, dass - wenn man das Bild nach oben breit zieht - die untere Bildkante in der Breite unverändert bleibt, während das Bild von dort ausgehend zu einem Trapez aufgezogen wird.

Und genau das ist nicht das, was gebraucht wird: Will man ein Bild ohne Veränderungen der Höhen/Breitenproportionen entzerren, so muss man das Trapez anders aufziehen. Denk' Dir eine horizontale Linie, die genau mittig durch das Bild geht - sie Seiten des Trapezes müssen sich genau um die Schnittpunkte dieser Linie mit den Seitenlinien des Ursprungsbildes drehen, dann funktioniert's.

Die Perspektiventzerrung in Photoshop CS2 arbeitet genau nach diesem Konzept.
Gruß Timo.

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Christian Böckle
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Beitrag von Christian Böckle »

Hallo daggi

Meines Erachtens meinst Du mit dem Begriff "stürzende Linien" ganz einfach die sog. VERZEICHNUNG Deines verwendeten Objektivs.
http://de.wikipedia.org/wiki/Verzeichnung

Verzeichnungen sind bezüglich des jeweilig verwendeten Objektivs KONSTRUKTIONSABHÄNGIG und somit bei jedem Objektiv unterschiedlich.

Und hier hilft es natürlich NICHT, eine "Wasserwaage" auf den Blitzschuh zu klemmen, oder die Kamera "gerade" zu halten.

Grund:
Wenn ich z.B. SEHR NAHE vor einem Turm stehe, und Diesen fotografieren möchte, so kann ich die Kamera natürlich gar nicht "gerade halten", weil ich ja sonst den oberen Teil des Turmes nicht auf das Bild bekomme (In diesem Beispiel macht sich eine Verzeichnung natürlich sehr stark bemerkbar.).
Anders formuliert:
Der Grad der Sichtbarkeit einer Verzeichnung im Weitwinkelbereich hängt also nur von der "geeigneten Wahl des Motivs" ab.
Das heißt:
Beim Fotografieren eines Turmes (oder Hauses) müßte ich mich also möglichst weit davon entfernen (ERST DANN wäre es wirklich möglich, die Kamera ziemlich "gerade" halten zu können), um den Verzeichnungs-Effekt gering zu halten.

Vereinfacht:
Die "Fotografier-Achse" sollte möglichst "senkrecht" auf das zu fotografierende Objekt treffen, womit wir aber wieder bei der "geeigneten Wahl des Motivs" angelangt sind.

Anmerkung:
Vergleiche zwischen zwei verschiedenen Objektiven können NUR SO getroffen werden, indem mit beiden Kameras bei derselben Brennweite, dasselbe Motiv vom selben Standpunkt aus, fotografiert wird.

Gruß
Christian
Andreas H
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Andreas H »

Der von daggi gewählte Begriff war doch vollkommen richtig. Es ging um stürzende Linien und nicht um eine tonnenförmige, kissenförmige oder wellenförmige Verzeichnung.

Und gegen die stürzenden Linien hilft entweder geradehalten bei der Aufnahme (und das wird durch eine Wasserwaage stark erleichtert) oder entsprechende Nachbearbeitung.

Grüße
Andreas
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