Fokussiergeschwindingkeit bei AF-S abhängig vom Body?

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Moderator: donholg

TitusLE
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Fokussiergeschwindingkeit bei AF-S abhängig vom Body?

Beitrag von TitusLE »

Hallo zusammen,

ein Bekannter von mir, fotografierend mit Canon, hat mal einen Kurs bei Canon absolviert. Der Kursleiter meinte, er empfehle nur den Einsatz von Original-Objektiven, da - neben der optischen Überlegenheit - auch der Autofokus bei "größeren" Bodies schneller sei, da Objektiv und Body miteinander kommunizieren sollen. Wenn nun ein "größerer" Body dranhängt, sagt der dem Objektiv, dass es die Fokussiereinheit schneller bewegen soll als wenn ein kleinerer Body dranhängt, da der "größere" Body eben auch schneller rechne, um festzustellen, ob jetzt scharf ist oder nicht. Bei den Fremdherstellern sei das nicht so, da könne das Objektiv nur eine Geschwindigkeit, abgestimmt auf den langsamsten Body, so dass hier quasi Potential verschenkt wird. :cry:
Wir reden hier wohlgemerkt von ultraschallgetriebenen Objektiven!
Kann das so richtig sein? Oder hat da jemand was falsch verstanden/wiedergegeben? :arrgw:

Grüße
Marco
Oli K.
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Re: Fokussiergeschwindingkeit bei AF-S abhängig vom Body?

Beitrag von Oli K. »

TitusLE hat geschrieben:Hallo zusammen,

ein Bekannter von mir, fotografierend mit Canon, hat mal einen Kurs bei Canon absolviert. Der Kursleiter meinte, er empfehle nur den Einsatz von Original-Objektiven, da - neben der optischen Überlegenheit - auch der Autofokus bei "größeren" Bodies schneller sei, da Objektiv und Body miteinander kommunizieren sollen. Wenn nun ein "größerer" Body dranhängt, sagt der dem Objektiv, dass es die Fokussiereinheit schneller bewegen soll als wenn ein kleinerer Body dranhängt, da der "größere" Body eben auch schneller rechne, um festzustellen, ob jetzt scharf ist oder nicht. Bei den Fremdherstellern sei das nicht so, da könne das Objektiv nur eine Geschwindigkeit, abgestimmt auf den langsamsten Body, so dass hier quasi Potential verschenkt wird. :cry:
Wir reden hier wohlgemerkt von ultraschallgetriebenen Objektiven!
Kann das so richtig sein? Oder hat da jemand was falsch verstanden/wiedergegeben? :arrgw:

Grüße
Marco
Also ich denke man sollte hier schon die Kirche im Dorf lassen. Meines Wissens nach liegt der Vorteil von Ultraschallbetriebenen Objektiven darin, dass sie geschwindigkeitstechnisch eben nicht vom Body abhängig sind, da der eigentliche Motor im Objektiv sitzt. Aus dieser Perspektive macht es also keinen Unterschied (oder besser gesagt "fast").

Aber..., was durchaus zu einer schnelleren Fokussierung beitragen kann, ist einfach die Signalgeschindigkeit zwischen Body und Objektiv. D.h. da bei einem Profibody wahrscheinlich die momentane State-of-the-art Technik verbaut wird, ist es durchaus denkbar, dass es natürlich unterschiedliche Subsysteme gibt, die gewisse Kapazitäten besitzen und die je nach Produktklasse in ihrer Leistung dann auch sauber abgestuft werden. Sprich: Z.B. das AF-Modul in einer D70 arbeitet einfach mit einer anderen Geschwindigkeit als das AF-Modul einer D2xs, was wiederum bedeutet, dass die D2xs schneller fokussiert, weil die interne Verarbeitungsgeschwindigkeit einfach höher ist und wahrscheinlich auch der Datenbus der Elektronik eine grössere Bandbreite besitzt und damit einen höheren Datendurchsatz hat etc pp... :idea:

All diese - und noch andere - Komponenten haben auf die Geschwindigkeit einer Kamera einen Einfluss.

Dass da - also bei der internen Signalverarbeitung - allerdings die Marke eines Objektivs eine Rolle spielt, wäre mir jetzt neu. Ich denke man bekommt das, wofür man bezahlt.
Grüße, Oli

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Schubi
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Beitrag von Schubi »

Oli K. hat geschrieben: Aber..., was durchaus zu einer schnelleren Fokussierung beitragen kann, ist einfach die Signalgeschindigkeit zwischen Body und Objektiv. D.h. da bei einem Profibody wahrscheinlich die momentane State-of-the-art Technik verbaut wird, ist es durchaus denkbar, dass es natürlich unterschiedliche Subsysteme gibt, die gewisse Kapazitäten besitzen und die je nach Produktklasse in ihrer Leistung dann auch sauber abgestuft werden. Sprich: Z.B. das AF-Modul in einer D70 arbeitet einfach mit einer anderen Geschwindigkeit als das AF-Modul einer D2xs, was wiederum bedeutet, dass die D2xs schneller fokussiert, weil die interne Verarbeitungsgeschwindigkeit einfach höher ist und wahrscheinlich auch der Datenbus der Elektronik eine grössere Bandbreite besitzt und damit einen höheren Datendurchsatz hat etc pp... :idea:
So ist es. Der AF einer D2X/H ist deutlich schneller und treffsicherer als der AF der kleinen "Geschwister". Mit dem Objektiv hat das bei den AFS-Versionen weniger zu tun.
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Beitrag von Chaoslhb »

Schubi hat geschrieben: So ist es. Der AF einer D2X/H ist deutlich schneller und treffsicherer als der AF der kleinen "Geschwister". Mit dem Objektiv hat das bei den AFS-Versionen weniger zu tun.
Die Treffsicherheit hängt auch mit der Signalverarbeitung zusammen? Das liegt doch eher an der Grösse der AF Sensoren. Dachte die ist etwa gleich z.b. beim mittleren Kreuzsensor....
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Beitrag von pixelmac »

Wenn man Serien fotografiert, haben die schnellen Profigehäuse noch den Vorteil, dass die "Dunkelzeit" in der der Spiegel hochgeklappt ist, kürzer ist. Somit hat der AF mehr Zeit zwischen den Aufnahmen, das Geschehen zu analysieren und ggf. den AF zu korrigieren.
Gruß,
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Beitrag von Oli K. »

Chaoslhb hat geschrieben:
Schubi hat geschrieben: So ist es. Der AF einer D2X/H ist deutlich schneller und treffsicherer als der AF der kleinen "Geschwister". Mit dem Objektiv hat das bei den AFS-Versionen weniger zu tun.
Die Treffsicherheit hängt auch mit der Signalverarbeitung zusammen? Das liegt doch eher an der Grösse der AF Sensoren. Dachte die ist etwa gleich z.b. beim mittleren Kreuzsensor....
Aber sicher doch. :idea: Das AF-Modul arbeitet im Prinzip ein bestimmtes Schema ab und je Leistungsfähiger diese Subsysteme der Kamera sind, desto effektiver und schneller stehen verwertbare Ergebnisse zur Verfügung. Das lässt sich IMO auch durchaus von einem PC ableiten. Dort ist es hinsichtlich Systemleistung doch ähnlich... :idea:

Die grösse der AF-Sensoren haben IMO nichts mit der Geschwindigkeit zu tun. Die Grösse und der Typ ist lediglich dafür relevant, was alles erfasst und ausgewertet wird und im Falle eines Kreuzsensors ist die Treffsicherheit des AF-Moduls sicher höher, was nochmal zusätzlich dazu führt, dass der Workflow des AF-Moduls nicht mehrfach durchlaufen werden muss und nachjustiert wird und Zeit gespart wird.

In dem Technical Guide von Nikon kann man ein abstraktes Model des AF-Workflows vereinfach auf Seite 18 finden. :idea:
Grüße, Oli

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Beitrag von Andreas H »

Oli K. hat geschrieben:Das lässt sich IMO auch durchaus von einem PC ableiten. Dort ist es hinsichtlich Systemleistung doch ähnlich... :idea:
Irgendwo war mal das Funktionsprinzip des AF der F5 sehr detailliert dargestellt. Wenn ich mich richtig erinnere, dann war Nikon sehr stolz darauf daß verschiedene Prozesse dabei parallelisiert wurden.

Ich vermute mal daß Nikon bei den aktuellen Profimodellen ähnliche Technologien verwendet.

Grüße
Andreas
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Beitrag von TitusLE »

Erstmal vielen Dank für die Antworten.
Wenn ich das alles so lese, hat der Kollege nicht völlig Unrecht. Allerdings liegt die Ursache anders als er es wiedergegeben hat.
Ich werde ihn allerdings in dem Glauben lassen, damit er ein Argument mehr hat, immer nur die teuersten Canon-Ls zu kaufen :cool:

Grüße
Marco
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Beitrag von Jerico »

Ich habe das Nikon AF-S 300mm 1:4. Ich habe mich immer über den langsamen AF, trotz Ultraschall, an meiner D70 beklagt.
An meiner neuen D200 ist der AF fast doppelt so schnell, komischerweise ist der AF des 70-200 VR, an beiden Kameras, in etwa gleich schnell! :???:

Gruß

Jerico
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Schubi
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Beitrag von Schubi »

Jerico hat geschrieben:Ich habe das Nikon AF-S 300mm 1:4. Ich habe mich immer über den langsamen AF, trotz Ultraschall, an meiner D70 beklagt.
An meiner neuen D200 ist der AF fast doppelt so schnell, komischerweise ist der AF des 70-200 VR, an beiden Kameras, in etwa gleich schnell! :???:

Gruß

Jerico
Beim 70-200VR dürfte das VR der bremsende Faktor sein. Probier den AF doch mal bei ausgeschaltetem VR aus.
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