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Monitorkalibrierung

Verfasst: Di 28. Nov 2006, 01:03
von Christopher
Servus,

ich zerbreche mir gerade den Kopf und ärgere mich über mangelnde Vergleichstests über Kalibrierungsgeräte im Web :cry: (Oder bin ich einfach zu doof, Google richtig zu bedienen :oops: ).


Im Auge habe ich den "squid 2" aus der fotocommunity und den "Spyder2 PRO" welche Preislich in der 200-300* EUR Liga spielen.
Welches der beiden könnt ihr mir empfehlen?


MfG

Chis


*durch die Rabattaktion beim Spyder2PRO

Re: Monitorkalibrierung

Verfasst: Di 28. Nov 2006, 15:26
von piedpiper
Christopher hat geschrieben:Servus,

ich zerbreche mir gerade den Kopf und ärgere mich über mangelnde Vergleichstests über Kalibrierungsgeräte im Web :cry: (Oder bin ich einfach zu doof, Google richtig zu bedienen :oops: ).


Im Auge habe ich den "squid 2" aus der fotocommunity und den "Spyder2 PRO" welche Preislich in der 200-300* EUR Liga spielen.
Welches der beiden könnt ihr mir empfehlen?


MfG

Chis


*durch die Rabattaktion beim Spyder2PRO
Spyder! Squid kenne ich nicht ... :bgrin:

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 00:27
von 4Horsemen
Ich habe bisher calibr8 und Gretag 's Eye-One Display 2 ausprobiert und habe vor etwa 4 Wochen letzteres gekauft.

Vorteil für mich:
- recht viele Empfehlungen anderer Fotografen
- unbegrenzt viele Lizenzen für undendlich viele Rechner
- Möglichkeit des manuellen Vorauswählens einzelner Einstellungen...aber nicht zwingend !
- umfangreiche aber dennoch leicht verständliche Software
- Sehr einfacher Kalibrierungsprozess

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und habe damit meine beiden Monitore endlich auf gleichem Niveau...

Kostenpunkt meist um die 250 Euro oder als LE-Version mit einer einzigen Lizenz auch deutlich günstiger !

Zu finden auch unter Fuji Colorhunter (baugleich aber evtl. günstiger )

Verfasst: Mi 29. Nov 2006, 20:46
von derMichael
Hallo,

ich kann den Fuji Colorhunter empfehlen. Bin sehr zufrieden damit.
Das (baugleiche) Eye One 2 gibt es um Euro 269.

Bei den anderen Lösungen bin ich etwas skeptisch.

Gruß
Michael

Re: Monitorkalibrierung

Verfasst: Do 30. Nov 2006, 07:51
von StefanM
Christopher hat geschrieben:ich zerbreche mir gerade den Kopf und ärgere mich über mangelnde Vergleichstests über Kalibrierungsgeräte im Web
Du mußt Dir zuerst klar srüber werden, wie wichtig Dir das Thema ist. Es gibt 2 unterschiedliche Gerätekathegorien - Colorimeter und Spektralphotometer.

Colorimeter sind für 80-200 Euro erhältlich und messen Rot, Grün und Blau mit den Helligkeitsstufen 0-255 durch. Meißt kann die Software auch nicht "alles". Für Hobby und Hausgebrauch ist das schon ganz gut und besser als nix.

Ab ca. 250 Euro gibt es dann Spektralphotometer (Eye One 2), mit erheblich größernem Meß- und Funktionsumfang. Spektralphotometer messen nicht nur Helligkeitswerte in RGB, sondern richtig Farben anhand ihres Spektrums. Außerdem läßt je nach Investition die Software keine Wünsche mehr offen. Diese Lösung ist also die einzige technisch echte Kalibrierung, professionell und dementsprechend kostenintensiver. Ich denke, für Profis interessant, für unsereins nicht unbedingt nötig, zumal wir weder unter Normlicht oder zumindest gleich bleibenden Lichtverhältnissen arbeiten und die Anzeigegeräte wohl in den allermeisten Haushalten auch nicht State-of-the-EBVart sind.

Also, für kleines Geld (80€) ein ColorPlus, denn der hat den selben Meßkopf wie der Spyder 2 - zumindest in meiner Version. Colorvision hat da aber letztes Jahr mal umgestellt... Einen Spyder2 für knapp 200€ würde ich so aber nicht mehr kaufen, sondern dann 50,- drauflegen und das Eye One 2 kaufen. Dann hat man zumindest das Spektralphotometer, wenngleich auch nicht alle Features...

Soweit habe ich mir aufgrund meiner langen Recherchen das aus dem Web zusammengetragen. Ob das so alles 100% richtig ist, kann man mir nun gerne bestätigen oder mich berichtigen! Würde mich auch von informierter Seite interessieren, ob das nun "Wissen" oder "Halbwissen" oder garnix ist.

Ich fand das Thema zu unübersichtlich und komplex - wer eine gute Seite dazu kennt, darf gerne mal eine Adresse rausrücken :super:

Verfasst: Do 30. Nov 2006, 10:54
von alexis_sorbas
Moin,

Präzise und unabhängige Vergleiche habe ich noch nie gesehen...
Ich hatte mal einen Spyder (1), war aber letztlich (für mich) nicht präzise genug...
Jetzt habe ich einen Quato Proofmonitor mit dem dazugehörigen Messgerät. Damit ist D50 /D55 /D65 mit ISO/UGRA/SWOP- Zertifizierung kein Problem, ist damit wohl genau genug...

Da die wenigsten "Standardmonitore" D50 (5000K, Gamma 1,8) überhaupt darstellen können, können die "billigen" Monitorkalibrationsgeräte das auch gar nicht kalibrieren. Die Monitore / Messgeräte orientieren sich in der "Standardklasse" an sRGB, und in die Richtung werden sie auch kalibriert. Eckwerte 6500K und Gamma 2,2. Das ist in der groben Richtung sRGB/Adobe RGB. Dazu gibt es auch passendes "Normlicht" mit 6500K.

Letztlich kommt es (mal wieder) darauf an, was man damit machen (und/oder erreichen) will.

I.m.h.o. reicht für Monitore in der "unter-1000-Euro-Klasse" ein Messgerät im Bereich 100- 150€ völlig aus... Diese Monitore werden in aller Regel eh nicht genau genug gesteuert/konstantgehalten.

Die teureren Gretag-Macbeth bzw. Quato Messgeräte (sind teilweise baugleich) sind nur für "Proof"-Monitore der Oberklasse erforderlich.
Davon kenne ich keinen in der Preisklasse unter 1500€.
EDIT: Im "Schnäppchenmarkt" bei Quato gibt es einen 19" Proofer für knapp 1100€...

Einen Vergleichstest kann man nur schwer machen, die beteiligten variablen Parameter (Grafikkarte, Treiber, ICC-Implementation, Betriebssystem, Anwendungssoftware) sind viel zu groß.
Außerdem "verbauen" viele Monitorhersteller die Panels, die am Markt gerade am günstigsten zu bekommen sind... und die Mehrheit der Anwender braucht / sucht keine "farbkonsistenten" Modelle...
... und es wird für die "Mehrheit" produziert...

mfg

Alexis

Verfasst: Do 30. Nov 2006, 12:43
von jockel
Ich benutze den Squid2 am 5 Rechnern und der ist ok.
Die Software BasICColor Display ist auch für anspruchsvolle Leute gut genug.

Re: Monitorkalibrierung

Verfasst: Do 30. Nov 2006, 16:55
von Dirk-H
Der Fotograf hat geschrieben:Colorimeter messen Rot, Grün und Blau mit den Helligkeitsstufen 0-255 durch. Spektralphotometer messen nicht nur Helligkeitswerte in RGB, sondern richtig Farben anhand ihres Spektrums.
Rein physikalisch, optisch sollte RGB doch genügen, denn die Gesetze der Farbmischung sind doch eindeutig und werden vom Computer richtig umgesetzt. In der Praxis kann ich mir aber schon vorstellen, dass bei einer Grafikkarten/Monitor-Kombination 100% weiß etwas anderes sind als 100% rot + 100% grün + 100% blau ergeben sollte. Doch müßten diese Abweichungen doch vor allem bei günstigen Geräten auftauchen. Oder?

Re: Monitorkalibrierung

Verfasst: Do 30. Nov 2006, 17:19
von alexis_sorbas
Dirk-H hat geschrieben:...
Rein physikalisch, optisch sollte RGB doch genügen, denn die Gesetze der Farbmischung sind doch eindeutig und werden vom Computer richtig umgesetzt. In der Praxis kann ich mir aber schon vorstellen, dass bei einer Grafikkarten/Monitor-Kombination 100% weiß etwas anderes sind als 100% rot + 100% grün + 100% blau ergeben sollte. Doch müßten diese Abweichungen doch vor allem bei günstigen Geräten auftauchen. Oder?
Die reinen Monitormessgeräte sind in der Regel Colorimeter, die die RGB Kanäle messen. Die besseren (Gretag/Quato) sind 4-Kanal- Geräte und messen ausser RGB auch noch separat die Luminanz. Das macht deshalb Sinn, weil Proof-Monitore den Gammawert und die Luminanz / Chrominanz (--> Farbtemperatur!) der Hintergrundbeleuchtung über die Hardware steuern können. Dadurch muß das ICC-Profil nur die (Fehl-)Farbigkeit des Panels anpassen, was zu deutlich höherer Präzision führt ("Hardwarekalibration"). Bei der reinen Profilkalibration ("Softwarekalibration") muß das Profil Gamma, Schwarz- und Weisspunkt, Farbtemperatur etc. ausschließlich über das Profil "erledigen", was zu deutlichem Farbraumverlust führt.

mfg

Alexis

Re: Monitorkalibrierung

Verfasst: Do 30. Nov 2006, 18:14
von Dirk-H
alexis_sorbas hat geschrieben:Bei der reinen Profilkalibration ("Softwarekalibration")
Die habe ich aber selbst mit günstigen Geräten nicht. Dort fordert mich die Software auf, den Monitor (Helligkeit, Kontrast, Backlight, Farbtemperatur) von Hand einzustellen. Es fehlt gegenüber den Proof-Monitoren da also nur die Automatisierung. Aber um den Punkt ging es mir ja eigentlich gar nicht.