Kleiner CCD-Sensor: Was soll das?

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Moderator: donholg

DerJohannes
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Kleiner CCD-Sensor: Was soll das?

Beitrag von DerJohannes »

Ich habe da mal eine grundsätzliche Frage zu den kleinen CCD-Sensoren, die nach wie vor konsequent in die Nikon-Kameras verbaut werden (auch in die "Professional"-Geräte ab 2000 Euro aufwärts).

Meine Gedanken dazu:

1) Analoge Kleinbild-Kameras lichten jedes Bild auf eine Fläche von i.d.R. 24 x 36 mm ab.

2) "Kleinbild" heißt Kleinbild, weil die in 1) erwähnte Fläche klein ist.

3) Bilder von Mittelformat- und Großformat-Kameras (sowohl im analogen Umfeld, als auch im digitalen Umfeld, siehe digitale Hasselblads) machen i.d.R. eindeutig bessere Bilder, weil auf einer größeren Sensorfläche mehr Bildinformation eingeht (die man dann "nur" noch verwerten muss). Die bessere Qualität kann man schon auf DinA5-Abzügen "mit Krückstock" erkennen. Daraus wage ich die These abzuleiten, dass Sensoren mit größeren Flächen bei entsprechendem Willen seitens der Hersteller mittelfristig auch die besseren Bilder machen KÖNNEN.

4) Der kleine CCD-Sensor von Nikon-Kameras führt zu einer Reihe von Effekten, dir mir persönlich nicht gefallen (vor allem, wenn es sich um Nikon-Kameras dreht):
- das Sucherbild ist mickrig im Vergleich zu den analogen Kameras (man vergleiche nur mal den Blick durch eine F90 mit dem Blick durch eine D70s...okay, das Sucherbild der D200 soll besser sein, aber die Grundproblematik bleibt)
- Die "optische" Brennweite verlängert sich. Weitwinkel-Aufnahmen sind nur mit extrem kurzen Objektiv-Brennweiten machbar, Normalobjektive mutieren zu Tele-Objektiven (und 1.4er-35mm-Objektive, die etwa mit dem 1.4er-50mm-Nikkor vergleichbar wären, existieren nicht)...
- Es werden "Schmalspur"-DX-Objektive gebaut, die nicht zu den analogen Nikons kompatibel sind, weil sie für Kleinbild einen zu kleinen Bereich abbilden.
- Die "Superklein"-CCD-Sensoren werden immer höher gezüchtet (wann fällt die 20-MPixel-Grenze?), statt einfach mal wieder (wenigstens) auf Kleinbildformat umzusteigen.

5) Meine Oma hat einen Plasmafernseher von Aldi im Wohnzimmer (das denke ich mir jetzt aus, weil ich damit etwas verdeutlichen will), dessen Bildschirmfläche die halbe Zimmerwand ausfüllt. Der Fortschritt der Technik hat sich HIER schon bemerkbar gemacht.

Ich glaube, man muss kein Anhänger von Verschwörungstheorien sein, um auf den Gedanken zu kommen, dass Nikon (und die meisten anderen Hersteller) mit Absicht in eine falsche Richtung entwickelt, um diese Technologie irgendwann -sagen wir in fünf bis zehn Jahren- schlagartig veraltet sein zu lassen.

Kleine CCD-Sensoren (wie vor 5 Jahren)...muss dieser Kompromiss wirklich immer noch sein? :???:

Johannes
Zuletzt geändert von DerJohannes am Mi 19. Sep 2007, 08:59, insgesamt 1-mal geändert.
Andreas H
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Re: Kleiner CCD-Sensor: Was soll das?

Beitrag von Andreas H »

DerJohannes hat geschrieben:Normalobjektive mutieren zu Zoom-Objektiven (und 1.4er-35mm-Objektive, die etwa mit dem 1.4er-50mm-Nikkor vergleichbar wären, existieren nicht)...
Leider mutiert mein 1,8/50 zu überhaupt nichts, es bleibt ein 1,8/50 und ein Zoom wird es leider auch nicht. Schade eigentlich. Und ein 1,4/30mm gibt es von Sigma.

Das Thema "Kleinbild oder APS-C" wurde schon häufig ergebnislos diskutiert, nutz doch einfach mal die Suchfunktion.

Im Übrigen war es in der Geschichte der Fotografie eigentlich immer so, daß kleinere Formate die größeren verdrängt haben. Warum sollte nun unbedingt beim Kleinbildformat Schluß sein?

Grüße
Andreas
mc.manu
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Beitrag von mc.manu »

stimmt, mutieren tut nichts.

Meine Meinung:
Es gibt heutzutage hervoragende DX-Objektive im WW-Bereich für jeden Geldbeutel (12-24/4, 17-55/2,8, 18-70/3,5-4,5, 18,55/3,5-5,6), also kein Problem mehr im Gegensatz zu früher, wo z.B die D70 nur mit 28-80er (=42-120) angeboten wurde. Des weiteren kommt der Verlängerungsfaktor dem Telebereich zu Gute. Wenn ich mir überlege, wieviel mehr die Objektive kosten/wiegen würden, freue ich mich jedes mal. Ich habe ein 70-200/2,8VR, ein vergleichbares 105-300/2,8VR würde vermutlich das dreifache Kosten und wiegen. Das einzige was halt ist, daß man lichtstärkere Objektive bräuchte, un eine Szene gleichen Bildwinkels freizustellen. Ich bin 100% für den Konsequenten Ausbau der DX-Linie.

PS. Ja, alle KB-Brennweitenäquivalenzen nur auf den Bildwinkel bezogen.
StefanM

Re: Kleiner CCD-Sensor: Was soll das?

Beitrag von StefanM »

DerJohannes hat geschrieben: Ich glaube, man muss kein Anhänger von Verschwörungstheorien sein, um auf den Gedanken zu kommen, dass Nikon (und die meisten anderen Hersteller) mit Absicht in eine falsche Richtung entwickelt, um diese Technologie irgendwann -sagen wir in fünf bis zehn Jahren- schlagartig veraltet sein zu lassen.
Wenn Du es so sehen willst, bitte. Einfach "nicht kaufen" löst Dein Problem. Andere, die Deine Probleme nicht haben, werden derweil viel Spaß an der digitalen Spiegelreflexfotografie haben.

Hint: Es ist technisch erheblich schwieriger, den Wafern die doppelte fehlerfreie Chipfläche zu entlocken. Die Entwicklung wird gedeien und eines Tages wirst Du dann vielleicht ein FF-Kamera Dein Eigen nennen.

Solltest Du den Wunsch schon vorher verspüren -> die Canon EOS 5D existiert!

Alles andere drumrum ist erstmal sinnlos zu diskutieren, weil nix bei rum kommt.

Hint2: Fotografen, die die langen Brennweiten bevorzugen, freuen sich über APS-C große CCDs.
weinlamm
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Beitrag von weinlamm »

Und für Makro hat der kleine Chip sogar riesig Vorteile: Die Tiefenschärfe ist größer wie beim FF-Chip. Es gibt sogar Leute, die genau aus dem Grund für Makros die digitalen Knipsen ( mit noch kleinerem Sensor ) nutzen.
Nie glücklich ist, wer ewig dem nachjagt, was er nicht hat; und was er hat, vergißt.
Das gilt auch für Fotokram...
DerJohannes
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Beitrag von DerJohannes »

Das Thema "Kleinbild oder APS-C" wurde schon häufig ergebnislos diskutiert, nutz doch einfach mal die Suchfunktion.
Wenn die Diskussionen bis jetzt ergebnislos waren, macht das eine erneute Diskussion um so sinnvoller. (Hoffentlich fangen die Politiker nicht an, wie Du zu denken ("Da haben wir schon mal ergebnislos drüber diskutiert, also lassen wir's bleiben..."))
Des weiteren kommt der Verlängerungsfaktor dem Telebereich zu Gute.
Das ist bis jetzt das einzige Argument, das für die kleinen CCDs spricht. Auch ich werde mich bei Gelegenheit darüber freuen. Leider ist meine "Lieblingsbrennweite" 35 Millimeter bei einer analogen Spiegelreflex; ich stehe sozusagen mehr auf "Ran ans Motiv!"
Alles andere drumrum ist erstmal sinnlos zu diskutieren, weil nix bei rum kommt.
Schon wieder! Warum soll man resignieren? Ich bin -aus rein physikalischen Gründen- überzeugt, dass eine Rückkehr zum Kleinbildformat sinnvoll ist. Und Revolutionen beginnen von unten. Wenn der Bedarf nicht da ist, weil alle resigniert haben, dann wird sich nichts tun. Oder ist das etwa der "Wofür-ich-viel-Geld-ausgegeben-habe-kann-nicht-schlecht-sein-Effekt"?
Es ist technisch erheblich schwieriger, den Wafern die doppelte fehlerfreie Chipfläche zu entlocken.
Stimmt. Einen Computerbildschirm mit der doppelten Anzahl von Pixeln herzustellen aber auch, oder einen Computerchip mit der doppelten Anzahl von Transistoren, oder einen Plasmafernseher mit der doppelten Bildschirmfläche... Na und? Willkommen in der Zukunft!

Ich habe übrigens eine D70s, mit der ich auch ziemlich zufrieden bin (wenn ich nicht kurz vorher durch meine F90 geschaut habe).

Johannes
Herbert

Re: Kleiner CCD-Sensor: Was soll das?

Beitrag von Herbert »

DerJohannes hat geschrieben:Ich habe da mal eine grundsätzliche Frage zu den kleinen CCD-Sensoren, die nach wie vor konsequent in die Nikon-Kameras verbaut werden (auch in die "Professional"-Geräte ab 2000 Euro aufwärts).

Meine Gedanken dazu:

1) Analoge Kleinbild-Kameras lichten jedes Bild auf eine Fläche von i.d.R. 24 x 36 mm ab.

2) "Kleinbild" heißt Kleinbild, weil die in 1) erwähnte Fläche klein ist.

3) Bilder von Mittelformat- und Großformat-Kameras (sowohl im analogen Umfeld, als auch im digitalen Umfeld, siehe digitale Hasselblads) machen i.d.R. eindeutig bessere Bilder, weil auf einer größeren Sensorfläche mehr Bildinformation eingeht (die man dann "nur" noch verwerten muss). Die bessere Qualität kann man schon auf DinA5-Abzügen "mit Krückstock" erkennen. Daraus wage ich die These abzuleiten, dass Sensoren mit größeren Flächen bei entsprechendem Willen seitens der Hersteller mittelfristig auch die besseren Bilder machen KÖNNEN.

4) Der kleine CCD-Sensor von Nikon-Kameras führt zu einer Reihe von Effekten, dir mir persönlich nicht gefallen (vor allem, wenn es sich um Nikon-Kameras dreht):
- das Sucherbild ist mickrig im Vergleich zu den analogen Kameras (man vergleiche nur mal den Blick durch eine F90 mit dem Blick durch eine D70s...okay, das Sucherbild der D200 soll besser sein, aber die Grundproblematik bleibt)
- Die "optische" Brennweite verlängert sich. Weitwinkel-Aufnahmen sind nur mit extrem kurzen Objektiv-Brennweiten machbar, Normalobjektive mutieren zu Zoom-Objektiven (und 1.4er-35mm-Objektive, die etwa mit dem 1.4er-50mm-Nikkor vergleichbar wären, existieren nicht)...
- Es werden "Schmalspur"-DX-Objektive gebaut, die nicht zu den analogen Nikons kompatibel sind, weil sie für Kleinbild einen zu kleinen Bereich abbilden.
- Die "Superklein"-CCD-Sensoren werden immer höher gezüchtet (wann fällt die 20-MPixel-Grenze?), statt einfach mal wieder (wenigstens) auf Kleinbildformat umzusteigen.

5) Meine Oma hat einen Plasmafernseher von Aldi im Wohnzimmer (das denke ich mir jetzt aus, weil ich damit etwas verdeutlichen will), dessen Bildschirmfläche die halbe Zimmerwand ausfüllt. Der Fortschritt der Technik hat sich HIER schon bemerkbar gemacht.

Ich glaube, man muss kein Anhänger von Verschwörungstheorien sein, um auf den Gedanken zu kommen, dass Nikon (und die meisten anderen Hersteller) mit Absicht in eine falsche Richtung entwickelt, um diese Technologie irgendwann -sagen wir in fünf bis zehn Jahren- schlagartig veraltet sein zu lassen.

Kleine CCD-Sensoren (wie vor 5 Jahren)...muss dieser Kompromiss wirklich immer noch sein? :???:

Johannes

Der Vollformatsensor wird auch zu Problemen führen, die Dir überhaupt nicht gefallen werden. Ich verweise auf die schon oft diskutierte Weitwinkelproblematik. Mit dem VF-Sensor sind die Probleme nicht weg, sie verlagern sich nur. Außerdem wird ein VF-Sensor die Kamera deutlich teurer machen, weil neue digitale Weitwinkelobjektive konstruiert werden müste. Zudem machen die hohen Produktionskosten eines VF-Sensors die Kamera einiges teurer (vgl. Canon). Die heutigen Weitwinkeloptiken sind doch auch nur sehr eingeschränkt digital verwendbar. Du hättest nichts gewonnen, höchstens eine erheblich teurere Kamera.
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Beitrag von mc.manu »

DerJohannes hat geschrieben:Leider ist meine "Lieblingsbrennweite" 35 Millimeter bei einer analogen Spiegelreflex; ich stehe sozusagen mehr auf "Ran ans Motiv!"
24mmx1,5=36mm... :)

Da es mit ähnlich geht, werde ich mit auch noch ein 24er anschaffen.
multicoated
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Beitrag von multicoated »

DerJohannes hat geschrieben:Schon wieder! Warum soll man resignieren? Ich bin -aus rein physikalischen Gründen- überzeugt, dass eine Rückkehr zum Kleinbildformat sinnvoll ist. Und Revolutionen beginnen von unten. Wenn der Bedarf nicht da ist, weil alle resigniert haben, dann wird sich nichts tun. Oder ist das etwa der "Wofür-ich-viel-Geld-ausgegeben-habe-kann-nicht-schlecht-sein-Effekt"?
Sowohl FF als auch APS-C haben Vor- und Nachteile. Ich wüsste momentan nicht, wofür ich mehr als 6-12MP benötigen sollte, habe nur das WW-Format mit einem APS-C-Objektiv abgedeckt und nutze sonst KB-Objektive, weil ich auch noch ein Film-Gehäuse besitze.
Wir haben das wirklich schon ausführlich und nuancenreich durchdiskutiert - es gibt neben den Hin- und hergerissenen immer Verfechter des einen oder anderen Standards, die die für sich wichtigen Argumente eben vertreten.

Einfach mal lesen, das beschäftigt und klärt auf. :bgrin:
Zuletzt geändert von multicoated am Mi 19. Sep 2007, 16:51, insgesamt 1-mal geändert.
freundliche Grüße

Mathias

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Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

DerJohannes hat geschrieben:
Das Thema "Kleinbild oder APS-C" wurde schon häufig ergebnislos diskutiert, nutz doch einfach mal die Suchfunktion.
Wenn die Diskussionen bis jetzt ergebnislos waren, macht das eine erneute Diskussion um so sinnvoller. (Hoffentlich fangen die Politiker nicht an, wie Du zu denken ("Da haben wir schon mal ergebnislos drüber diskutiert, also lassen wir's bleiben..."))
Du hast bisher außer einer etwas wilden Verschwörungstheorie keinen einzigen neuen Aspekt aufgezeigt. Nur dann wäre eine neue Diskussion wirklich neu.

Deshalb wird diese Diskussion genau so ergebnislos bleiben wie alle anderen davor.

Grüße
Andreas
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