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Häßliche Artefakte vom Verkleinern und Schärfen

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 10:26
von Rudi-Carrera
Ich möchte mich einmal mit einem Problem an euch wenden.

Ich nehme meine Bilder mit der Coolpix 8800 mit 8 M-Pixeln und JPF- mit der gerinsten Kopressionsstufe auf. Wenn ich die Bilder nun fürs Web auf 800x600 und danach auf 320x240 verkleinere, dann muß ich zwangsläufig nachschärfen. Nun sieht man aber an schrägenen Linien diese Treppenstufeneffekte und die verstärken sich beim Schärfen. Ich hab nun verschiedene Varianten beim "unscharf maskieren" versucht, ich hab via Hochpass geschärft, alles befriedigt mein Auge aber nicht.

Wie geht ihr da vor? Gibts nen Trick, wie man das besser hinbekommt?

Je mehr ich in der EBV mache, desto mehr fallen mir Problembereiche auf, die ich früher gar nicht gesehen hätte.

Als Beispiel für ein Bild hätte ich eine Aufnahme aus dem Technik Museum in Berlin anzubieten, da sieht man den Effekt recht gut:

Bild

Gruß

Rolf

Re: Häßliche Artefakte vom Verkleinern und Schärfen

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 11:26
von alexis_sorbas
Rudi-Carrera hat geschrieben:... da sieht man den Effekt recht gut:
...
Ähem, wo denn, bitte?

mfg

Alexis

p.s: Mit welchen Einstellungen und mit welchem Programm hast Du das denn kleingerechnet/ bzw. geschärft?

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 11:29
von Rudi-Carrera
Z.B. an den hellen Stellen der Querbalken, das sieht aus, als obs ne Kordel wäre! Oder auf halber Bildhöhe, die weissen Verkleidungen links.

Rolf

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 11:30
von Rudi-Carrera
Ups, das PS hatte ich übersehen. Ich nutze Photoshop CS. Ich hab die Bilder direkt auf 800x600 verkleinert und nutze verschiedene Schärfeeinstellungen, je nach Motiv und Aufnahme.

Rolf

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 16:33
von alexis_sorbas
Rudi-Carrera hat geschrieben:Ups, das PS hatte ich übersehen. Ich nutze Photoshop CS. Ich hab die Bilder direkt auf 800x600 verkleinert und nutze verschiedene Schärfeeinstellungen, je nach Motiv und Aufnahme.

Rolf
So schlimm sieht das für mich nicht aus, abgesehen von etwas zu viel Schärfen. Und ein wenig Kompressionsartefakte gibts auch noch. Für WEB-Anwendungen finde ich das aber eigentlich noch o.k.

mfg

Alexis

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 17:05
von Marc Olivetti
Bei wirklich kritischen Aufnahmen habe ich bessere (aber bei weitem keine wirklich zufriedenstellenden) Erfahrungen mit folgendem Vorgehen gemacht:

Die Datei wird in mehreren Schritten verkleinert. Und zwar immer genau auf die jeweilige Hälfte der Ausgangslänge und -breite. Dann kann die Software nämlich immer aus vier benachbarten Pixeln ein neues berechnen und muss nicht aus schrägen Pixelanzahlen irgendwas Neues zaubern. Erst wenn eine erneute Halbierung die Zielgröße unterschreiten würde, nimmt man statt dessen das Endformat.

So hat man unterwegs auch noch etwas mehr Kontrolle über die kritischen Bildteile und kann auch schon mal etwas mit der Schärfe spielen (Stärke, Selektion, Schärfungsmethode).

Auch die Schlussschärfung fällt dann nicht so arg aus und Halos machen sich möglicherweise nicht so stark bemerkbar.

Das Ganze ist aber immer auch vom Motiv abhängig.

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 17:10
von Rudi-Carrera
Also sehe ich das richtig, dass diese dummen Digitaleffekte bei euch auch ein Problem sind und ich nicht alleine mit meinen Eindrücken stehe?!

Was hab ich nicht alles schon probiert, ein richtiges Aha-Erlebnis wars leider nie.

Aber, wenn ich an früher denke, menen geliebten Velvia mit 50 ASA gibts nicht mehr, ich hab in der digitalen Fotographie kein Plopp-Problem, wie beim Dia, eigentlich sollte ich zufrieden sein.

Ich sag mir halt immer, wenn ich zufrieden bin, bin ich tot.

Gruß

Rolf

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 18:04
von andYpsilon
Bild

Rolf, in welcher Reihenfolge hast Du denn geschärft und verkleinert? Das Schärfen sollte immer der letzte Arbeitsschritt sein. Das Prinzip von Marc, in kleineren Schritten zu inter- oder extrapolieren, bringt einen schon etwas weiter, besonders viel bringt's aber beim Vergrößern. Da verwende ich nämlich die Reihenfolge

1. Leicht vergrößern (-> Bildgröße -> "Bild neu berechnen mit: "Bikubisch schärfer")
2. Kontrast leicht erhöhen
3. Leichte Scharfzeichnung (USM, Hochpass)
4. wieder zu Punkt 1, bis Endgröße erreicht ist.

Hast Du das mal umgekehrt versucht? Also

1. Leicht verkleinern (-> Bildgröße -> "Bild neu berechnen mit: "Bikubisch glatter")
2. Kontrast leicht verringern
3. Eventuell sogar leichte Weichzeichnung?
4. wieder zu Punkt 1, bis Endgröße erreicht ist.

Ich schätze mal, Dein Problem ist einfach, dass die Schärfe (ist ja lediglich eine Erhöhung des Kantenkontrasts) von dem verwendeten bikubischen Algorithmus als besonders wichtig eingestuft und von daher beim Verkleinern erhalten oder sogar leicht verstärkt wird. Fallen dann noch Zwischenstufen weg (es sind ja weniger Pixel), dann entstehen Treppen. Dem kannst Du logischerweise dadurch entgehen, dass Du den Kontrast generell etwas zurückfährst und insbesondere den Kantenkontrast durch leichtes Weichzeichnen (eventuell mit 'Bearbeiten -> Verblassen ...' anschließend reduzieren, 40 % waren bei mir ausreichend) abmilderst. Wenn Du fürs Verkleinern die optimierten Algorithmen von CS2 verwendest, also "bikubisch glatter", dürften die Artefakte zumindest kleiner ausfallen. Beim Vergrößern ist die Betonung des Kantenkontrasts für die Detailschärfe wesentlich, daher der Algorithmus "bikubisch schärfer".

Wie gesagt, bei starken Vergrößerungen gehen wir eigentlich immer so vor und erzielen damit bessere Ergebnisse als mit irgendwelcher "Wundersoftware" wie S-Spline & Co. Ich denke, es müsste auch umgekehrt funzen - leider ist Dein Bild schon so klein, dass ich's hier nicht sinnvoll testen kann.

Probier doch mal und berichte ... Bild

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 20:39
von Rudi-Carrera
Ich bin morgen auf der CeBIt. Wenn ich So zurück bin, teste ich es mal. Ich kann dir auch ein Bild in orig. Größe zukommen lassen.

Ich melde mich!!!

Gruß

Rolf

Verfasst: Fr 10. Mär 2006, 21:12
von Oli K.
Hm, also ich meine Bikubisch glatter eignet sich eher für die Vergrösserung von Bildern, wenn man zum Bspl. eine 6MP Aufnahme auf ein etwas grösseres Format hochrechnen möchte... :idea: Besonders in solch grossen Dateien fällt es dann noch nichtmal auf, dass man nach oben etwas skaliert hat.