Seite 1 von 2
Praxiserfahrungen Kugelkopf vs 3D-Neiger vs Getriebeneiger
Verfasst: Mo 17. Okt 2005, 20:39
von stupid_man_suit
Hallo,
ich grüble und grüble herum, welche der 3 Varianten ich mir wohl als ersten und erstmal einzigen Stativkopf zulegen soll. festgelegt auf eine Art Motiv bin ich gar nicht, wobei ich das Stativ auf jeden Fall für Langzeitbelichtungen benutzen möchte.
finde die schnelle Einstellmöglichkeit eines Kugelkopfes sehr angenehm, die relative (im Vergleich zu den Anderen) Ungenauigkeit eher weniger.
3D-Neiger sind schön stabil, aber mir, glaube ich, zu viel Geschraube?
habe heute einen schönen Manfrotto 410 Getriebeneiger (~100 Euro, sehr guter Zustand, 1 Jahr Garantie, guter Preis??) gebraucht gesehen.. der Verkäufer meinte, ihm ist das Teil für Landschaftaufnahmen beispielsweise zu frickelig.
im Moment tendiere ich eher zu Letzterem, aber zum Ausprobieren sind 100 Euro für mich viel Geld.
bräuchte einfach ein paar Erfahrungen aus der Praxis, was sich bei euch warum bewährt hat, und was nicht
danke!
Grüße,
Thomas
Re: Praxiserfahrungen Kugelkopf vs 3D-Neiger vs Getriebeneig
Verfasst: Mo 17. Okt 2005, 21:11
von volkerm
stupid_man_suit hat geschrieben:finde die schnelle Einstellmöglichkeit eines Kugelkopfes sehr angenehm, die relative (im Vergleich zu den Anderen) Ungenauigkeit eher weniger.
Hi Thomas!
Richtig, ein Kugelkopf kann zur genauen Ausrichtung etwas nervenaufreibend sein. Die billigen Modelle ohne Friktion haben nur eine Klemmung (entweder ganz fest oder ganz lose), und sacken nach dem Festklemmen noch etwas nach. Damit ist eine genaue Positionierung wirklich Glückssache. Die besseren Modelle mit Friktion kann man so einstellen, daß man ohne Kraftanstrengung die Kamera sanft bewegen kann, und dann ohne Nachsacken präzise festsetzen kann. Sowas gibt es, ist aber nicht billig.
Der 3-Wege-Neiger ist mir zu viel Schrauberei. Ich habe hier noch einen Manfrotto 141RC für den Fall der Fälle rumliegen, aber schon eine Weile nicht mehr benutzt.
Ein Getriebeneiger für 100€ klingt doch gut, das würde ich probieren.
Verfasst: Di 18. Okt 2005, 07:20
von gs
Gegen den 410 sprechen vor allem die ungemein besch... Schnellwechselplatte und das recht hohe Gewicht. Zudem muss die Friktion bei langen Brennweiten explizit mit der Schnellverstellung arretiert werden, sonst gibts prächtige Verwackler, die Anfangs völlig unklärlich erscheinen.
Verfasst: Di 18. Okt 2005, 10:54
von soulman
gs hat geschrieben:Gegen den 410 sprechen vor allem die ungemein besch... Schnellwechselplatte und das recht hohe Gewicht. Zudem muss die Friktion bei langen Brennweiten explizit mit der Schnellverstellung arretiert werden, sonst gibts prächtige Verwackler, die Anfangs völlig unklärlich erscheinen.
hä??? was du sprechen?
für den 410 spricht vor allem seine hohe stabilität. das gewicht lässt sich leider nicht umgehen - btw, gibts kugelköpfe und neiger die noch schwerer und weniger universell sind - schliesslich trägt meiner u.a. auch eine grossformatkamera ohne mysteriöse verwackler. und gerade deswegen hat er so eine schnellwechselplatte. die aussage mit der mangelnden friktion und den langen brennweiten kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. wahrscheinlich ist dein neiger defekt.
gerade lange brennweiten lassen sich mit dem feintrieb perfekt auf den bildausschnitt positionieren.
ein getriebeneiger ist ja ein studioprodukt. dort kommt es nicht auf blitzartige ausschnittwechsel an. dafür aber auf millimetergenaue positionierung.
wenn du also nicht sportfotografie betreibst und so ein teil um einen grünen schein bekommen kannst...auf und der kuh nach!
sollte er dir wirklich nicht zusagen, kriegst ihn wenn nicht ums selbe geld, so doch mit nur wenig verlust sicher wieder weg.
Verfasst: Di 18. Okt 2005, 11:04
von gs
Sauber positionieren läßt er sich zwar, wenngleich bei langen Brennweiten eine implizite Arretierung via Schnellverstellung notwendig wird, sonst gehts wie gesagt in die Hose. Bei ein GF hingegen macht vorhandenes Restspiel ohne Arretierung weniger Probleme, da der Spiegelschlag fehlt.
Ansonsten ist und bleibt die Schnellwechselplatte ein Problem, zumal einige Kamera/Objektivkombis schlicht und ergreifend nicht passen.
Offen wäre zudem die Frage, warum Manfrotto den Schraubstock 'nur' in der Juniorklasse positioniert?
Verfasst: Di 18. Okt 2005, 11:05
von volkerm
soulman hat geschrieben:das gewicht lässt sich leider nicht umgehen - btw, gibts kugelköpfe und neiger die noch schwerer und weniger universell sind - schliesslich trägt meiner u.a. auch eine grossformatkamera ohne mysteriöse verwackler.
Der Manfrotto MA410 trägt 5kg bei einem Eigengewicht von 1220g.
Der Markins M10 Kugelkopf trägt 40kg bei einem Eigengewicht von 500g.

Verfasst: Di 18. Okt 2005, 12:08
von Heiner
Mal anders! Bei ebay gehen die gebrauchten für über 100 Euro weg!
Also kein Risiko! Kaufen, testen und behalten!

Re: Praxiserfahrungen Kugelkopf vs 3D-Neiger vs Getriebeneig
Verfasst: Di 18. Okt 2005, 12:54
von Marc Olivetti
volkerm hat geschrieben:Modelle mit Friktion kann man so einstellen, daß man ohne Kraftanstrengung die Kamera sanft bewegen kann, und dann ohne Nachsacken präzise festsetzen kann.
In etwa diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Der 141RC war mir einfach zu sperrig für den Außeneinsatz. Ich habe mir statt dessen einen 486RC2-Kugelkopf besorgt und der funktioniert in etwa so, wie volkerm beschrieben hat. Gerade, wenn zügiges Arbeiten erforderlich ist, ein großer Vorteil. Kopf leicht lösen - Kupplung schleifen lassen - Zielen - Verzurren (eine halbe Umdrehung des Hebels) - Kamera sitzt bombenfest.
Das mit dem Nicht-Nachsacken funktioniert, solange man keine zu schwere Linse ohne Stativschelle angeschraubt hat - das wird beim 3-Wege-Neiger aber auch kaum anders sein.
Verfasst: Di 18. Okt 2005, 13:51
von soulman
volkerm hat geschrieben:soulman hat geschrieben:das gewicht lässt sich leider nicht umgehen - btw, gibts kugelköpfe und neiger die noch schwerer und weniger universell sind - schliesslich trägt meiner u.a. auch eine grossformatkamera ohne mysteriöse verwackler.
Der Manfrotto MA410 trägt 5kg bei einem Eigengewicht von 1220g.
Der Markins M10 Kugelkopf trägt 40kg bei einem Eigengewicht von 500g.

wild ist der westen und grau die theorie!
@ volker !
was haben wir das bilder erzeugt und 40kg wiegt???
und die 5kg vom 410 kannst locker auf das doppelte ausweiten ohne dass sich was rührt.
ergo sind beides nur richtwerte.
nicht einmal eine sinar p2 8x10' mit einem tele (nikkor T 800mm), kompendium, doppelten bankrohr und angesetzter meßkassette kommt auf 10kg. und sowas is nicht klein. mit 800mm bei ~ und kompendium kommt man auf eine gesamtlänge von immerhin 100cm.
und das derreißt mein 410-er ohne zucken.
das AF-S 600mm/4D IF-ED II kommt vergleichsweise mit kamera und angesetzter sonnenblende auf grad mal 70cm bei 5,9kg ohne kamera.
das kreuz is ein anderes welches ich oft beobachte.
die leut kaufen sich ein stativ, nicht zu schwer solls sein und kurz und nicht auftragen auch und wenn geht fast geschenkt bitte.
und dann kaufen sie sich einen kopf mit dem man einem büffel den schädel einschlagen kann. weil die gschicht soll ja stabil sein!
und die stativhaxerl biegen sich unter der last wie mikado-stäbchen.
am stativ das max. 5kg trägt sitzt dann ein kopf der 20kg trägt und das doppellte vom stativ wiegt. aber ich hätt so gerne eins aus carbon....
wissts was ich mein?

Verfasst: Di 18. Okt 2005, 16:14
von KitCar
Ich habe den 141RC (3D Neiger) und bin total zufrieden.
Einzig negativ ist sein hohes Eigengewicht. Das fällt mir aber kaum auf, weil das 055 auch schon ne Menge wiegt :silly:
Einstellen kann man ihn mit ein wenig Übung auch blind und ruck zuck!
Vorteil ist auch hier zB bei Panorama Aufnahmen, dass man immer nur an einem Hebel drehen muss (leicht angezogen braucht man sogar nichts zu verstellen und kann einfach nach jedem Bild etwas weiter drehen)
Ich finde es hier auch deutlich einfacher, die Kamera horizontal in die Waage zu bekommen, vor allem bei Nachtaufnahmen, wo man oft nicht gerade viel Licht im Sucher und drumherum hat...