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Konzentitsche Ringe im Bild!?
Verfasst: So 9. Mär 2003, 03:11
von Hemul
Hallo zusammen,
eventuell gibt es hier im Forum ja Leute mit Erfahrung (Fotografen / Mikroskopiker), welche mir folgendes Phänomen erklären können.
Ich habe zur Veranschaulichung ein Testbild des Problems auf meinem Server hinterlegt. Dieses Testbild
zeigt die Kieselalge "
Pleurosigma angulatum", welche mit ihrer feinen Wabenstruktur ein ideales Testpräparat für die Mikroskop- und Kameraauflösung darstellt.
(In diesem Bild ist die Wabenstruktur leider nicht sichtbar. Allerdings erzeugen sie im Bild ein gut sichtbares Moire´ durch Überlagerung der Chippixel, ähnlich dem Scannvorgang eines Zeitschriftenbildes. Gut erkennbar in der mittleren Alge!)
Übrigens ein filigranes Meisterwerk der Natur bestehend aus zwei Hälften, deren obere Hälfte wie ein Steckkarton über die untere Hälfte gestülpt ist.
Leider zeigt das Bild (bitte im Augenblick die Schärfe und Beleuchtungsstimmigkeit noch nicht so beachten, da erste Testaufnahmen mit meiner neuen Coolpix 4500) aber noch etwas anderes, nämlich
konzentrische Ringe die von der Mitte nach außen laufen und faßt gleiche Abstände haben. Diese zerstören jedes Bild, da sie dort einfach nicht hineingehören!
"Newtonsche Ringe" sind es aber keinesfalls.
Selbst wenn ich die Kamera frei in der Hand halte und über das Mik.-Okular bewege, sind diese Ringe selbst auf dem Display sichtbar.
Falls also jemand eine Erklärung dafür hat, oder gar weiß, wie man diese und mit welchen Mitteln (Einstellungen, Zusatzlinsen usw.) beseitigen oder unterdrücken kann, wäre ich für jeden Tipp dankbar.
mfg
Hemul
Verfasst: So 9. Mär 2003, 08:50
von Reiner
Hm, ist das eine Durchlichtaufnahme
Dann könnte das ein Produkt aus Lichtverteilung und Kompressionsartefakten sein.
Hast Du dieselbe Aufnahme mal als TIFF gemacht

Verfasst: So 9. Mär 2003, 13:58
von Hemul
pixelfix hat geschrieben:Hm, ist das eine Durchlichtaufnahme
Dann könnte das ein Produkt aus Lichtverteilung und Kompressionsartefakten sein.
Hast Du dieselbe Aufnahme mal als TIFF gemacht

@pixelfix
Zunächst vielen Dank für Deine Antwort!
Nein, muss ich mal probieren!
Aber, etwas spricht "meiner Meinung nach" gegen Deine Vermutung. Ich sehe diese Ringe bereits im Display bevor ich überhaupt auf den Auslöser drücke bzw. bereits auf dem Monitor wenn ich das Displaybild am Videoausgang abgreife. Es sei denn, auch dieses Bild würde bereits komprimiert!?
Ich habe aber noch eine andere Vermutung zugesandt bekommen, die ich hier einmal unkommentiert zur Diskussion stellen möchte. Ich selbst habe von Fotografie zu wenig Ahnung und bin auf jede Hilfe angewiesen.
Zitat:
"
Der Effekt tritt nicht bei allen Coolpix-Kameras so deutlich in Erscheinung. Bei dem ersten Modell 990 war er selten bis nicht vorhanden, bei der 995 und 4500 viel stärker. Das liegt am Objektiv. Ob an den Linsen oder an einer "kreisförmigen" Aushärtung des Aralditklebers, mit dem die Linsen heute verkittet sind, ist nicht klar. Alles deutet darauf hin, daß die Glaslinsen oder die Klebschichten ringförmige Brechzahlunterschiede oder sonstige Effekte aufweisen, die dann infolge der kleinen Blenden am Mikroskop und des gerichteten, engwinkligen, nahezu kohärenten Lichts zu den ringförmigen Beugungserscheinungen führen."
Zitat Ende:
Die einzige Möglichkeit diesen Effekt zu mildern besteht in der Nachbearbeitung.
ImAugenblick behelfe ich mir damit, dass ich den Hintergrund mit den Kreisen auswähle und so stark weichzeichne das die Ringe nicht mehr erkennbar sind. Nur, dann wirkt das ganze Bild "künstlich" und nicht sehr natürlich. In Videoaufnahmen - von lebendem Untersuchungssubstrat bleibt dieser Effekt allerdings erhalten, da ich nicht jedes Einzelbild so bearbeiten kann. -
mfg
Hemul
Verfasst: So 9. Mär 2003, 18:22
von Pixel
Hallo,
wie bei Zitaten üblich Anfang und Ende zu markieren gehört auch die Nennung dazu, vom wem es stammt. Vor allem, damit wir die Aussage des Zitates auch richtig bewerten und einordnen können.
Wäre nett wenn Du uns das noch nachreichst.
Danke und Gruß Pixel
Verfasst: So 9. Mär 2003, 18:38
von Hemul
Pixel hat geschrieben:Hallo,
wie bei Zitaten üblich Anfang und Ende zu markieren gehört auch die Nennung dazu, vom wem es stammt. Vor allem, damit wir die Aussage des Zitates auch richtig bewerten und einordnen können.
Wäre nett wenn Du uns das noch nachreichst.
Danke und Gruß Pixel
@Pixel
Würde ich gerne tun, aber dieses Zitat stammt aus einer privaten Mail und aus diesen nenne ich grundsätzlich keine Namen, außerdem würde dies hier im Forum keinem etwas sagen, da der Schreiber nicht in diesem Forum postet.
Nur soviel, es ist ein anerkannter Mikroskopiker mit großem Sach- und Fachverstand der vielen Mik.-Anfängern - also auch mir - oft mit Rat und Tat zur Seite steht.
Anbieten kann ich nur, ihn per Mail zu kontaktieren um nachzufragen, ob er mit einer Namensnennung einverstanden ist, wenn dies wirklich für meine obige Fragestellung ausschalggebend sein sollte.
Wichtig schien mir lediglich das Zitat als Einschätzung bzw. Vermutung für mein Problem. Nur aus diesem Grunde habe ich einmal eine Ausnahme meiner Regel gemacht, Inhalte aus priv. Mails nicht öffentlich darzustellen.
Ich bitte um Verständnis.
mfg
Hemul
Verfasst: So 9. Mär 2003, 19:35
von Gast
@Hemul
Diese Ringe treten auch bei mir auf. Und zwar wenn ich durch ein Spektiv fotografiere (Coolpix4500 mit Swarovski AT80HD).
Aber nur dann, wenn ich gegen das Licht fotografiere, ansonsten nicht.
Es reicht schon wenn sich in der Bildmitte ein dunkles, lichtundurchlässiges Objekt befindet um die Ringe zu vermeiden.
Probiers mal aus.

Verfasst: So 9. Mär 2003, 23:34
von Pernasator
hallo
die Erklärung mit dem Kitt erscheint mir plausibel, beziehungsweise folgendes: die modernen Zooms enthalten meistens mindestens eine asphärische Linse (damit ist gemeint, dass die Oberflächenform nicht Ausschnitt einer Kugeloberfläche ist, sondern einer speziell berechneten mathematischen Kurve entspricht). Diese Linsen werden nach meinen Informationen so hergestellt, dass einer sphärischen Glaslinse ein "Mantel" aus Kunststoff aufgepresst wird (in einer entsprechenden asphärischen Pressform). Diese Zusammensetzung könnte ebenfalls die ungleichmäßigen optischen Eigenschaften in dem stark gebündelten Licht erklären.
Achim
Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 02:05
von Hemul
Anonymous hat geschrieben:@Hemul
Diese Ringe treten auch bei mir auf. Und zwar wenn ich durch ein Spektiv fotografiere (Coolpix4500 mit Swarovski AT80HD).
Aber nur dann, wenn ich gegen das Licht fotografiere, ansonsten nicht.
Es reicht schon wenn sich in der Bildmitte ein dunkles, lichtundurchlässiges Objekt befindet um die Ringe zu vermeiden.
Probiers mal aus.

@gast
Ja, ich bin auch schon einen Schritt weiter, denn ein weiterer Mikroskopiker und Experte hat mir u.a. folgende mögliche Erklärung geliefert, welche sich im Grunde mit dem o.a. Zitat deckt, bzw. dieses sogar um eine weitere Möglichkeit ergänzt!
Zitat:
"Das Phänomen der bei einigen Coolpix-Kameras auftretenden konzentrischen Ringe ist bekannt. Es hat mit dem Mikroskop nichts zu tun sondern mit dem Objektiv der Kamera. Offensichtlich verursacht der gerichtete, aus dem Okular austretenden Lichtstrahl entweder durch geringe Brechzahlunterschiede im Objektiv diese Ringe oder die Linsenfassungen des Objektivs glänzen (Kunststoff, Metall, Lack usw.) und verursachen die Ringe durch Reflexion. Mehrere Mikroskopiker haben darüber geklagt. Die Ringe traten aber nicht bei allen Coolpix-Kameras auf einige Exemplare arbeiten problemlos."
Zitat Ende.
Dies würde auch Deine Beobachtungen unterstreichen die Du ja bei Aufnahmen gegen das Licht beobachtet hattest. Nur, Deinen Tipp, ein lichtundurchlässiges Objekt in die Mitte zu bekommen, lässt sich beim Mik. nicht immer realisieren bzw. die von mir auf dem Objektträger "verpflichteten Kleindarsteller" halten sich kaum an meine Regie - Anweisungen.
Also werde ich bzw. der Betrachter im Internet wohl oder übel mit den Ringen leben müssen.
Aber es macht einfach Spaß, sich die Kamera Stück für Stück, wie damals mein Mikroskop auch, zu erarbeiten. Und dank des Forums und den unermütlichen Ratgebern gelingt dies mit Sicherheit schneller als im Aleingang im stillen Kämmerlein.
mfg
Hemul
Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 02:13
von Hemul
Pernasator hat geschrieben:hallo
die Erklärung mit dem Kitt erscheint mir plausibel, beziehungsweise folgendes: die modernen Zooms enthalten meistens mindestens eine asphärische Linse (damit ist gemeint, dass die Oberflächenform nicht Ausschnitt einer Kugeloberfläche ist, sondern einer speziell berechneten mathematischen Kurve entspricht). Diese Linsen werden nach meinen Informationen so hergestellt, dass einer sphärischen Glaslinse ein "Mantel" aus Kunststoff aufgepresst wird (in einer entsprechenden asphärischen Pressform). Diese Zusammensetzung könnte ebenfalls die ungleichmäßigen optischen Eigenschaften in dem stark gebündelten Licht erklären.
Achim
@pernasator
Dank für Deinen Kommentar. Auch Deine Vermutung würde im Grunde die in den beiden o.a. Zitaten wiedergegebenen Einschätzungen stützen.
Dennoch werde ich am Montag einmal die Mik.- Supporter bei Nikon kontaktieren, denn die dürften ja mit den selben Problemen zu kämpfen haben oder besser noch, eine mögliche Abhilfe (zusätzliche Kompensationsoptik o.ä.) kennen.
Falls ja, werde ich mit Sicherheit das Ergebnis posten, da ja auch andere User, siehe Beitrag oben, ein ähnliches Problem haben.
mfg
Hemul
PS
Zur "Versöhnung" habe ich die o.a. Algen auch mal im "Dunkelfeld" aufgenommen. Ergebnis:
Wenn man in dieses Bild einzoomt kann man sogar die winzige Gitterstruktur der Alge erkennen. Obwohl ein Mik.- Objektiv mit einer nApertur unter 0,8 eigentlich bereits ungeeignet ist.
Verfasst: Mo 10. Mär 2003, 10:49
von jockel
Hi,
vielleicht können Dir diese Leute hier weiterhelfen?
http://www.lmscope.com/produkt22/anwendung.html