So, gestern ist endlich das Paket eingetroffen und ich konnte auch schon ein bißchen damit herumspielen.
Äußerlichkeiten
Insgesamt macht das Objektiv einen ganz soliden Eindruck. Von der Größe her entspricht es ziemlich genau dem 18-70mm AF-S Kitobjektiv, hat aber mit 77mm einen nochmals deutlich größeren Filterdurchmesser. In Verbindung mit der (mitgelieferten) Gegenlichtblende kann man also den Einsatz des integrierten Blitzgerätes an der D70 vergessen. Wenn man blitzen will sollte aber eigentlich auch das 18-70mm reichen.
Die Oberfläche ist matt beschichtet, was dem Objektiv eine etwas hochwertigere Anmutung verleiht, die in etwa an das Kitobjektiv herankommt. Jedoch wirkt es nicht ganz so durchdacht, denn auch das Bajonett für die Geli ist beschichtet, was das Aufsetzen zu einer ziemlich hakeligen Angelegenheit macht.
Betrieb
Eine erste Irritation ergab sich dagegen, als ich das Objektiv an die D70 ansetzen wollte, denn man muß schon zweimal hinsehen, um den kleinen Kontrollpunkt oberhalb des Blendenrings zu erkennen (bei Blende 11). Danach geht es aber wie Butter und der Bajonettanschluß aus Metall verheißt gutes für die Zukunft.
Der Fokussierring läßt sich um ein paar Millimeter verschieben, was dazu dient objektivseitig zwischen AF und MF umzuschalten. Dabei wird im Grunde nur die Kupplung zwischen dem Ring und der Mechanik getrennt, so daß der Fokussierring im AF-Modus leerläuft. Das ist zwar im Grunde eine gute Idee, birgt aber die Gefahr, daß man versehenlich den MF-Modus aktiviert, wenn man die Kamera am Objektiv anfaßt, was dann eine unschöne Überraschung beim nächsten Fokussiervorgang gibt. Ein separater Schalter wäre vielleicht die elegantere Lösung gewesen
Rechts neben dem Blendenring kann man die kleinste Blende mit einem Schiebeschalter arretieren, der daraufhin nach bester Nikon-manier ein oranges Kontrollfeld freigibt.
Fokus
Eine schöne Überraschung ergab sich beim MF-Betrieb des Objektivs, denn im Gegensatz zu vielen seiner heutigen Kollegen, ist das Sigma durchaus für den MF Betrieb geeignet. Beim Fokussieren spürt man einen Widerstand, fast wie ein gut gefetteter Schneckengang und keinesfalls so klapprig wie etwa das AF-D 50mm 1,8! Auch die Naheinstellgrenze bei 20cm ist ein hübsches Detail.
Die Kehrseite der Medaille ist dagegen der vergleichsweise langsame Autofokus, der einerseits mit dem großen Einstellbereich und andererseits mit dem weiten Fokussierweg zusammenhängt. Für die Praxis sollte es dennoch reichen, denn mit diesem Objektiv wird man wohl hauptsächlich available-light machen und nicht unbedingt Schwalben hinterherjagen.
Bildqualität
Sicherlich das wichtigste Kriterium, und auch das zeitaufwendigste. Was ich bisher an Testaufnahmen gemacht hatte, sah eigentlich ganz vielversprechend aus, jedoch möchte man es mir nachsehen, wenn Testbilder frühestens morgen dazukommen, denn momentan haben wir hier in Erlangen eine ziemlich feuchtkalte, graue Suppe, die nicht gerade einladend zum Fotografieren ist.
to be continued
Lieferumfang
Das Objektiv kommt zusammen mit der Gegenlichtblende, Front- und Rückdeckel sowie einem hübschen kleinen Köcher, der robust genug ist, um das Objektiv in einer Fototasche vor den bösen Nikkoren zu schützen
Dazu gibt es eine Anleitung in verständlichem Deutsch, die aber eigentlich keiner wirklich brauchen sollte.
Wenn ihr konkrete Fragen und Anregungen habt, meldet euch einfach. Ich habe noch keine Objektive getestet und weiß von daher nicht so genau worauf es euch ankommt.

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