Sinn von VR an DSLR

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

Jamboreee
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Sinn von VR an DSLR

Beitrag von Jamboreee »

Hallo!
Für wie sinnvoll haltet ihr VR oder die anderen Verwacklungshilfen?
Wann macht das eurer Meinung nach Sinn? Wird es sich auf breiter Front durchsetzen?

Ich habe es an meiner Dimage A1 und finde es zumindest dort sehr sinnvoll (Innenaufnahmen in der Kirche oder bei Veranstaltungen ohne Blitz). Jetzt überlege ich mir VR für meine D70 und D1X.

Hauptsächlich wäre es für Tierfotographie gedacht.

Was denkt ihr? Bei einer analogen SLR mit 100 ASA - Film macht es sicher mehr Sinn als an einer digitalen SLR mit lichtstärkerem (da kürzerbrennweitigem) Objektiv (sprich 2,8/ "450" statt 2,8/ 300 + TK).
Dazu natürlich noch die erhöhte Empfindlichkeit von 200 ISO oder bei Bedarf bis 800 ISO (bei -dank Neat Image- noch guter Qualität).
Das wären dann sowieso schonmal 2-4 mal kürzere Zeiten als an der analogen SLR mit 100ASA und längerem Objektiv.
Macht da VR das nochmals 3 Blendenstufen bringt wirklich viel Sinn?
Einbeinstativ benütze ich sowieso meistens.

Ich denke halt, dass die meisten genialen Tierbilder (Pölking & Co) mit analogen SLR und 100 ISO gemacht wurden ist da für DSLR wirklich noch ein Stabilistor notwendig?

Danke schonmal für eure Komments!

Ralph
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SirPatrick
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Beitrag von SirPatrick »

Notwendigkeit hin oder her. Da könnte man sich ebenfalls fragen, ob es sinnvoll ist, an einer dSLR < f2.8 Objektive zu benutzen. VR ist eine gute Sache, ob aSLR oder dSLR. Und auch wenn Du nahezu rauschfreies ISO 800 hast, kannst Du mit VR im Innenraum bei mäßiger Beleuchtung auf den Blitz verzichten. Ausgenommen, Du hast den Parkinson ;-)
D200 : AF-S DX 17-55/2.8 : AF-S VR 70-200/2.8 : AF-S VR 105/2.8 Micro
Reiner
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Re: Sinn von VR an DSLR

Beitrag von Reiner »

Jamboreee hat geschrieben:Für wie sinnvoll haltet ihr VR oder die anderen Verwacklungshilfen?
Ich habe mir ja kürzlich das VR70-200 gekauft. Weniger wegen dem VR, als dem AF-S Antrieb.
Aber ich komme mittlerweile zu der Überzeugung, daß es der Bildqualität insgesamt nutzt. Auch wenn man Belichtuntgszeiten hat, die eigentlich ohne VR auskommen würden, so lasse ich es permanent an, da dadurch vermutlich feine Details noch besser abgebildet werden.
Ich meine damit den Grenzbereich, in welchem ein Bild eigentlich schon scharf ist, aber feinste Zeichnungen (in der Natur Fell, Federn) noch einen Tick besser sein könnten.
Wann macht das eurer Meinung nach Sinn?
Unsinnig ist es in keinem Fall, aber man *muss* es nicht haben!
Wird es sich auf breiter Front durchsetzen?
Kommt ganz einfach auf den Preis drauf an. Das 24-120VR geht schon in die Richtung "Masse".

Zum Rest fehlt mir jetzt die Zeit :roll: :wink:

edit: Jetzt kommt der Rest....

Ich verstehe, wo Du mit dem Hinweis auf die Pölking Bilder hinzielst, aber ganz so viel hat das mit Deiner ursprünglichen Frage nicht zu tun...

Das vorhandensein hervorragender Aufnahmen hängt bei diesen Leuten nicht primär mit dem verwendeten Equipment ab. Da kommen aus meiner Sicht noch mind. zwei wichtigere Faktoren zuvor.

- Erfahrung: Sowohl in technischer Hinsicht, als auch in der Sachkenntnis der zu fotografierenden Objekte (Gerade bei Tieren z.B. deren Verhalten, Lebensgewohnheiten)

- Zeit: So "nebenbei", wie ich das z.B. betreibe werden derartige Bilder, zumindest anfänglich, mehr oder minder nur per Zufall herauskommen. Wenn man allerdings "hauptamtlich" (oder schon sehr lange) derartige Fotos anfertigt, dann hat man auch genügend Zeit um derart schöne Bilder hinzubekommen (Ausschuss haben auch die grossen Fotografen :wink: ).
Da muss ja bei "uns" schon soviel zusammenpassen... Du musst gerade Zeit haben (Urlaub, Wochenende, Feierabend) die Licht-/Wetterverhältnisse müssen stimmen. Und dann müssen die Viecher auch noch das machen, was Du gerade sehen möchtest :roll:

Aber trotzalledem.... Solchen "Nebenbei-Fotografen" wie mir (& Dir?) hilft so eine Funktion natürlich die Ausschussrate infolge mangelnder Erfahrungen und Zeit ein wenig zu kompensieren.
Zuletzt geändert von Reiner am Fr 24. Dez 2004, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
Reiner
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Beitrag von jodi2 »

Bei einer analogen SLR mit 100 ASA - Film macht es sicher mehr Sinn als an einer digitalen SLR mit lichtstärkerem (da kürzerbrennweitigem) Objektiv (sprich 2,8/ "450" statt 2,8/ 300 + TK).
Dazu natürlich noch die erhöhte Empfindlichkeit von 200 ISO oder bei Bedarf bis 800 ISO (bei -dank Neat Image- noch guter Qualität).
Das wären dann sowieso schonmal 2-4 mal kürzere Zeiten als an der analogen SLR mit 100ASA und längerem Objektiv.
Macht da VR das nochmals 3 Blendenstufen bringt wirklich viel Sinn?
Einbeinstativ benütze ich sowieso meistens.
Die Logik verstehe ich nicht ganz. Ok, man bekommt an DSLR für weniger Geld und Gewicht ein 50% längeres Tele bei gleicher Lichtstärke, in der Regel 2.8. Ich bekomm aber bei DX kein kürzeres und lichtstärkeres Tele, ein 200/1.8 oder 1.4 DX ist mir bisher noch nicht begegnet.
Und da man sich ja an vorhandenen Linsen orientieren muß, vergißt Du völlig auf der anderen Seite die mit DSLR/Cropfaktor mind. proportional wachsende Verwacklungsgefahr. Wo ich mit einer analogen SLR ein 70-200 bei vollem Tele vielleicht grade noch ruhig halten kann, ist das an einer DSLR mit realen 300mm dann schon nicht mehr möglich.
Da es noch kein AF-S 50-135/2.8 gibt, wird man wohl meist ein 80-200 oder 70-200 nehmen und dann denke ich, ist VR sogar wichtiger als bei analog.
Ich nutze jedenfalls aus dem Grund mein 70-300 kaum, weil ich mit den 300mm Freihand (ich bevorzuge ohne Stativ herumzulaufen) kaum mehr etwas anfangen kann und entweder muß ich mal auf 200mm "downgraden" und/oder VR nehmen.

Wie weit VR aber Einbein ersetzt (spontan würde ich sagen, ja, kann es ersetzen) oder umgekehrt, wie weit Einbein VR überflüssig macht, kann ich nicht verläßlich sagen, dazu fehlt mir Einbeinerfahrung.
Ich denke halt, dass die meisten genialen Tierbilder (Pölking & Co) mit analogen SLR und 100 ISO gemacht wurden ist da für DSLR wirklich noch ein Stabilistor notwendig?
Ich denke, das liegt vorrangig daran, daß bis vor kurzem noch keine DSLR für Profiansprüche verfügbar waren. Und VR gibt es ja auch bei Nikon noch nicht lange und nur bei wenig Linsen. Dazu würde ich viele Profis als eher konservativ einschätzen. Außerdem haben sie ja schon reichlich teures Equipment, soll da jeder sofort alles über Board werfen, um auf DSLR und Bildstabi umsteigen?
Ein Argument gegen VR oder DSLR ist das also meiner Meinung nach nicht.

Schöne Weihnachten!
Jo
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Beitrag von ManU »

Ich verweise auf meine eigenen Bilder von Reinoldi-Kirchturm: http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.php?t=13808

Ohne VR an meinem 24-120 VR wären die Bilder womöglich nichts geworden. Den ISO-Wert hatte ich bereits auf ISO 640, d.h. hier wäre kaum noch Luft nach oben gewesen. Ich geb mein 24-120 VR nicht mehr her, auch wenn mein Lieblingsobjektiv momentan das 50/1.8 ist, aber letztgenanntes ist nicht als Standardobjektiv zu gebrauchen. ;-)
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Beitrag von gs »

Stabisysteme jeglicher Art ermöglichen Freihandfotografie in Bereichen, die ohne sie definitiv so nicht möglich wären. Anbei eine unveränderte Adhoc-Aufnahme mit dem 70-200 VR bei einer 1/20s freihand und längster Brennweite: http://www.pbase.com/wenduine/image/37823447 (Bildgrößenumschaltung und Exif in der Fußzeile)

lg Gerhard
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Re: Sinn von VR an DSLR

Beitrag von Belli »

Jamboreee hat geschrieben:Ich denke halt, dass die meisten genialen Tierbilder (Pölking & Co) mit analogen SLR und 100 ISO gemacht wurden ist da für DSLR wirklich noch ein Stabilistor notwendig?
Klar! Aus dem einfachen Grund, weil es bei diesen Aufnahmen noch keine Bildstabilisierungssysteme gab. Je länger es diese aber geben wird, umso mehr "geniale Aufnahmen" werden in Zukunft mit solchen Systemen auftauchen. Mit Bildstabilisierung hat man einfach mehr Reserve. Dies gilt für den Anfänger genauso wie für den Profi. Ich habe eines, bin weit weg von einem Profi und möchte es nicht mehr vermissen.

Gruss Thomas
Jamboreee
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Beitrag von Jamboreee »

@jodi2
Naja, meine Logic war folgende:
Wenn ich mal schaue wie viele Bilder (im Naturbereich) mit einem 2,8/300 und 1,4x TK und 100ASA- Filmen gemacht wurden. Dann benötige ich bei einer DSLR eben nur ein 2,8/300 ohne TK (+ eine Blende), und habe 200 ISO (nochmal + eine Blende), da habe ich schonmal eine 1/4 so lange Zeit wie bei obiger Anordnung.
Klar, dass du ein 70-300 an einer digitalen nicht aus der Hand nützen kannst, es entspricht ja einem 105-450mm Supertelezoom. Allerdings käme ja auch niemand auf die Idee mite einer analogen und einem 100-400mm Zoom ohne Stativ loszuziehen!
Wenn du eben ein 55-200 benutzt entspricht das ja deinem 70-300 und da brauchst du dann auch nicht unbedingt ein Stativ. In sofern verstehe ich deine Logik nicht, bei gleichem Zoombereich hast du auch die selbe Verwacklungsgefahr (eher weniger, weil du bei Bedarf an der ISO- Schraube drehen kannst- ich lege zumindest bei der analogen nicht einen 400er Film ein, nur weil ich ein Bild im Wald machen will!).

Klar, dass bei voller Ausnutzung des "Televorteils" freihand VR etwas bringt.
Ebenso einverstanden, dass viele Bilder jetzt möglich werden, die früher so vielleicht undenkbar waren. Ich fand das Bild der Kerzen (1/20 bei 200mm) schon sehr überzeugend, aber naja, ob das jetzt freihand nötig ist?
Mit meiner A1 hatte ich das Phänomen, dass bei einem Vortrag die Tafel usw. scharf waren, aber die Personen eben unscharf (Bewegung).

Viele Grüße und frohe Weihnachten an Alle!

Ralph
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Beitrag von gs »

>Ich fand das Bild der Kerzen (1/20 bei 200mm) schon sehr überzeugend, aber naja, ob das jetzt freihand nötig ist?

Kommt natürlich auf die jeweilige Situation bzw. den Zweck an und sei es nur Bewegungsunschärfe als Gestaltungsmittel. Umgekehrt gibt es genügend Situationen, in denen Mann/Frau an der Freihandgrenze selbst bei ISO 1600 scheitern würde. VR und Co. verschieben somit die Grenzen des Machbaren ohne Bindung an unflexibles Ein- oder Dreibeingerät. Praktische Beispiele hätte ich genügend ...

lg Gerhard
ManU
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Beitrag von ManU »

Hier habe ich zwei Testaufnahmen gezeigt, einmal ohne und einmal mit VR: http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.p ... 4&start=60
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