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Verfasst: Mi 1. Feb 2006, 09:07
von pixfan
xebone hat geschrieben:
Die für mich wichtigste Aussage, wie sich das 18-200 im Verhältnis zum 18-70 schlägt habe ich bisher vermisst.
Hmm ich muss zugeben mir gehts da ähnlich. Mal 2-3 kurze Aussagen aber etwas fundiertere nicht ....
Kann da jmd. vielleicht etwas zusammenfassen mit Links oder selbst mit mehr als 2 Sätzen? Wäre super !

Ja vielleicht liegt das daran, dass sie sich kaum unterscheiden. Mal angenommen es wäre so, dann wirst du von Ken nicht viel hören, weil seine Blumensprache (und vermutlich auch Sichtweise, nicht abwertend gemeint) eine ausreichend differenzierte Analyse nicht ermöglicht.


Zu all dem noch ein Wort. Solche Diskussionen laufen immer ohne jeden Bezug auf eine Ausgabegröße ab. Schon deshalb ist es schwierig eine gemeinsame Sprache zu finden. Im Endeffekt ist "empfundene" Bildschärfe in erster Linie eine Funktion der Ausgabegröße.

Ein Beispiel: Die MTF Kurven werden standardmäßig für 10, 20 und 40 Linienpaare pro Millimeter angegeben. Für Bildschirmgröße und Prints bis etwa 20x30cm ist das Aussehen der 40er Kurve absolut irrelevant, da Bildelemente die in diese Größenordnung fallen nicht differenziert ausgegeben werden.

Ich selbst habe die Erfahrung gemacht, dass in den meisten Fällen die Schärfeunterschiede ähnlichpreisiger Objektive nur von akademischem Interesse sind.

Das soll heißen, dass ich persönlich nur beim Testen von absoluten Spitzenlinsen im Vergleich zu sogenannten leistbaren Linsen einen echten "Ahhh"-Effekt erlebt habe. Deshalb glaube ich auch nicht, dass ein Schärfevergleich zwischen dem 18-70mm und dem 18-200mm irgendein relevantes Ergebnis liefert. Relevant insofern, als dass ich mich aufgrund der Schärfeleistung für eine der beiden Linsen entscheiden würde.

Verfasst: Mi 1. Feb 2006, 09:31
von kosmoface
Walti hat geschrieben:Wenn er über was schreibt, hat er es zumindestens in der Hand gehabt und ausprobiert; also kann ich auch sicher sein, dass das halbwegs stimmt, was er schreibt.
Hmm, welches war das... das 70-300G? Wurde erstmal verrissen obwohl er es noch nichtmal kannte. Er wurde dann ebenfals oft zitiert. Irgendwann hat er es dann doch mal getestet und fand's gar nicht so schlecht.

Verfasst: Mi 1. Feb 2006, 09:44
von Walti
Ausnahmen bestätigen sich auch bei Ken Rockwell - und im Übrigen haben der Käferspezialist und ich beide Ausführunen getestet; 70-300 G (billig) und 70-300 ED (teuer) und optisch, soweit das eben möglich war, keinen Unterschied gefunden.
Wie gesagt, wenn man ihn kennt, schätzt man ihn auch als guten Unterhalter, der, wenn er was in der Hand hatte, auch was dazu sagen kann.

Verfasst: Mi 1. Feb 2006, 10:34
von Andreas H
Walti hat geschrieben:Ausnahmen bestätigen sich auch bei Ken Rockwell - und im Übrigen haben der Käferspezialist und ich beide Ausführunen getestet; 70-300 G (billig) und 70-300 ED (teuer) und optisch, soweit das eben möglich war, keinen Unterschied gefunden.
Dann habt Ihr nicht gründlich hingesehen.

Rockwell behauptete die beiden Objektive seien optisch und mechanisch gleich. Das ist einfach Unfug. Man sieht, wenn man in die Objektive hineinblickt, deutlich die mechanischen Unterschiede. In praktischen Aufnahmen sieht man auch recht schnell (schon ohne auf 100%-Ansicht zu gehen) einen deutlichen Unterschied in der Optik: Die Farbübertragung ist unterschiedlich. Während das ED frische Farben hat zeichnet das G etwas vergraut/verblaut. Die Schärfe bei 300mm und Offenblende ist beim ED auch etwas besser. Ob diese Unterschiede den dreifachen Preis rechtfertigen muß eben jeder für sich entscheiden, aber vorhanden sind sie.

Gerade diese Geschichte mit den 70-300ern zeigt daß Rockwell zumindest eine sehr selektive Wahrnehmung hat, wenn er sich erst einmal festgelegt hat. Seine Äußerungen über das 18-200 sind aus meiner Sicht nur eine Schwärmerei ohne irgendeine Erwähnung von Fakten.

Sicherlich ist er sehr unterhaltsam, aber als Grundlage für Objektiventscheidungen ist er eher weniger geeignet.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 1. Feb 2006, 10:58
von Walti
Jaja, da haste sicher recht; ich hab' ja auch immer wieder betont dass ich auch noch andere Quellen dabei habe ... :lol:
Trotzdem les' ich das immer wieder gerne, was er zu sagen hat.

Verfasst: Mi 1. Feb 2006, 15:02
von MeisterPetz
Naja, unterhaltsam... :roll: Was er da so schreibt ist häufig einfach Mumpitz. Mich ärgern solche offensichtlichen Falschinformationen mittlerweile mehr, als dass sie mich unterhalten. Ich erinnere nur an sein überschwengliches D200 Review, bevor er oder irgendjemand sonst das Ding in Händen hatte. Das schafft kein Vertrauen.

Gut das kann er machen, aber er umgibt sich mit dem Anspruch, auf seiner Seite, Einsteigern das Fotografieren näher bringen zu wollen. Dann kommen halt so Dinge, wie "Beware of the histogram display. It stinks....The histogram display is defective in design and therefore less than useless..." (D70 review), oder die Geschichte mit der Belichtungsmessung, die "halb" gespeichert wird. Es gibt noch viel mehr Dinge, die man als Einsteiger glauben könnte, weil man es einfach nicht besser weiss, und wenn man dann so fotografiert, wie er vorschlägt, kommt man auf keinen grünen Zweig.

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 08:38
von pixfan
Ja so ist das im Internet eben. Wir sind von klein auf wenig darauf trainiert erhaltene Infomationen zu selektieren. Was Mama, Papa, oder der Lehrer sagten, das stimmte in der Regel, oder HATTE zumindest zu stimmen.

Im Internet gelten andere Regeln. Da muss man beim Surfen stets eine "graue Skepsis" in einer schönen großen Vase neben dem Monitor stehen haben. :roll:

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 09:23
von Walti
Vor allem, wenn man auf verschiedene Meinungen stößt: hier schwarz, da weiß - da kommt selten grau raus.

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 11:14
von jodi2
Andreas H hat geschrieben:Gerade diese Geschichte mit den 70-300ern zeigt daß Rockwell zumindest eine sehr selektive Wahrnehmung hat, wenn er sich erst einmal festgelegt hat. Seine Äußerungen über das 18-200 sind aus meiner Sicht nur eine Schwärmerei ohne irgendeine Erwähnung von Fakten.
Hmm, ich fürchte, da muß ich inzwischen nach meiner anfänglichen Freude über den Review zustimmen...
Schon ein komischer Kauz für einen angeblich unabhängigen Profifotograf...

Grüßle
Jo

Verfasst: Do 2. Feb 2006, 13:12
von Andreas H
jodi2 hat geschrieben:Schon ein komischer Kauz für einen angeblich unabhängigen Profifotograf...
... aber nicht unbedingt unsympathisch, finde ich.

Ich denke mal er versteht sich selbst nicht als objektiven Tester und man tut ihm eigentlich unrecht wenn man ihn als solchen liest. So jemanden wie ihn gab es vor Jahrzehnten auch mal bei der Color Foto. Alexander Borell schrieb damals sehr subjektive Berichte über Fotogeräte aller Art. Das ergänzte die objektiven, methodischen Tests ganz gut. So relativiert lese ich eigentlich ganz gern was Rockwell so zu seinen Geräten zu bemerken hat, aber ich verstehe es nicht als Test.

Rockwells Bericht über das 18-200 verstehe ich so, daß er von diesem Objektiv einfach begeistert ist. Ich kann das auch ganz gut nachvollziehen, immerhin deckt es einen großen Brennweitenbereich ab und bietet allerlei Komfort. Deshalb interessiert mich das Objektiv auch sehr. Daß es in der Bildqualität, also in der Summe von Schärfe, Kontrast, Farbübertragung, Bokeh, Verzeichnung, Überstrahlung, Reflexverhalten (habe ich etwas vergessen?) auch nur annäherungsweise mit "guten" Objektiven mithalten kann halte ich für weder möglich noch notwendig.

Ich werde es mit meinem 18-70 vergleichen. Wenn es nicht viel schlechter ist werde ich es kaufen. Für viele Zwecke (Familienausflüge etc.) reicht mir diese Leistung allemal. Allerdings werde ich mich zugleich nach einem guten 17-35 umsehen, denn für viele andere Bilder (z. B. Landschaftsaufnahmen) reicht mir auch das 18-70 speziell bei 18mm schon lange nicht mehr aus.

Grüße
Andreas