Seite 3 von 4
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 08:34
von Kelbramaus
LarsAC hat geschrieben:Zumal man dann ja auch nicht einen Wert mit der Pipette einstellen und das ganze dann "etwas wärmer" oder "etwas kühler" drehen kann !?
Schon innerhalb eines Programms fände ich das nützlich (sowie in ACR/LR halt).
Lars
Das geht in NX nur über die Funktion "Graupunkt setzen" (statt "Farbtemperatur auswählen"), und anschließender Korrektur der beiden Regler.
D200User hat geschrieben:
Aber vielleicht kann mir ja jemand erklären, worin der tiefere Sinn und Zweck für einen solchen Messwert liegt.
Helmut
Ich habe es weiter oben schon geschrieben:
"Mir geht's ehrlich gesagt überwiegend darum, die Differenz ablesen zu können, wenn ich den WB manuell in NX verändere, also anhand des ursprünglichen Wertes (den der AWB ermittelt hat) die Abweichung erkennen zu können."
Also aus reiner Neugier
Gruß, Martina
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 08:50
von Suermel
Mir geht es ähnlich wie Stefan. Es gibt Fälle, da ist die Veränderung der Lichtverhältnisse marginal, und der Weißabgleich geht in eine deutlich andere Richtung. In aller Regel trifft der Auto-WB ganz gut, es gibt aber eben auch andere Situationen, wenn ich da nur ans Terrarium mit den unterschiedlichen Beleuchtungen denke. Sowohl wenn er trifft als auch wenn er nicht trifft wäre es mir für die Nachbearbeitung durchaus hilfreich, zu wissen, mit welchem Wert er das Ziel getroffen oder eben verfehlt hat. Das Ergebnis des Auto-Weißabgleichs betrachte ich als Vorschlag der Maschine, den ich übernehmen oder variieren kann.
Gerade wenn der Farbeindruck mehrerer Bilder ähnlich sein soll, ist das hilfreich.
Außerdem: derjenige, der die Information nicht nutzen will, braucht sich ja nicht drum zu kümmern. Es ist ja nur für die, die wollen.
Gruß
Suermel
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 09:20
von piedpiper
StefanM hat geschrieben:D200User hat geschrieben:
Aber vielleicht kann mir ja jemand erklären, worin der tiefere Sinn und Zweck für einen solchen Messwert liegt.
Mal abgesehen davon, ob die Angabe des Kelvin-Wertes nun eine präzise Aussage über die vorherrschende Farbtemperatur bei der Aufnahme macht oder nicht, so ist es eine extreme Hilfe!
Ich mache z.Z. Außenaufnahmen von Betrieben für einen großen Reifenhersteller und wenn ich da bei konstanten Bedingungen ca. 1/2 - 1h außen rumfotografiere glaubst Du garnicht, was der autom. Weißabgleich sich so alles einfallen läßt.
Natürlich gebe ich dem Auftraggeber dann keine CD mit mehrfarbigen Aufnahmen seiner Betriebe und seiner Logos ab sondern greife einen Kelvinwert auf und übertrage den auf alle Bilder der Serie um ein konsistentes Gesamtergebnis zu bekommen.
Richtig, Stefan! Das ist im übrigen der Grund, warum ich in der letzten Zeit immer seltener mit dem Auto-WA arbeite, sondern die Location vorher kurz einmesse (mit der Cam und der "Pre"-Option) und dann mit einem konstanten WA arbeite ...

Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 09:41
von StefanM
piedpiper hat geschrieben:Das ist im übrigen der Grund, warum ich in der letzten Zeit immer seltener mit dem Auto-WA arbeite, sondern die Location vorher kurz einmesse (mit der Cam und der "Pre"-Option) und dann mit einem konstanten WA arbeite ...

Ja, dafür fehlt mir aber noch eine EXPO-Disk. Ich tu mich bei sowas schwer, 140,-€ incl. Versand für eine 77mm-Disk zu investieren

Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 10:02
von Kelbramaus
piedpiper hat geschrieben:
Richtig, Stefan! Das ist im übrigen der Grund, warum ich in der letzten Zeit immer seltener mit dem Auto-WA arbeite, sondern die Location vorher kurz einmesse (mit der Cam und der "Pre"-Option) und dann mit einem konstanten WA arbeite ...

Auf welchen Objekten misst Du dann den Grauwert, um einen zuverlässigen Wert zu ermitteln?
Für meine Tabletop-Aufnahmen habe ich eine WhiBal-Graukarte, aber selbst bei reflexfreier Platzierung ergeben sich doch andere Werte, je nachdem auf welche Stelle der Karte ich mit der Pipette klicke.
Daher stelle ich mir das "Einmessen" draußen nicht einfach vor
Gruß, Martina
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 10:04
von alexis_sorbas
piedpiper hat geschrieben:... immer seltener mit dem Auto-WA arbeite, sondern die Location vorher kurz einmesse (mit der Cam und der "Pre"-Option) und dann mit einem konstanten WA arbeite ...

Moin,
.... schön, das es (noch) Fotografen gibt, die noch selber denken können
Die "Vorratsmessung", nicht nur die des Weißabgleichs, ist eine sehr praktische Geschichte... vor allem bei manuellen Kameras.
Betonung liegt auf "konstant"...
"Früher" machte man das durch Auswahl des Films (Tageslicht, Kunstlicht...) und mit CC-Filtern...
"Heute" mache ich das bei der Aufnahme entweder so wie piedpieper, oder gleich mit "fester" WB-Einstellung in Kelvin.
... von einem der auszog... nein, falsch, von einem, der NIEMALS "Auto WB" benutzt...benutzt hat... jemals benutzen wird...
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 10:10
von StefanM
Kelbramaus hat geschrieben:
Für meine Tabletop-Aufnahmen habe ich eine WhiBal-Graukarte, aber selbst bei reflexfreier Platzierung ergeben sich doch andere Werte, je nachdem auf welche Stelle der Karte ich mit der Pipette klicke.
Hast Du bei der Pipette auch einen großen Durchschnittswert eingestellt? Ich hatte damit ebenfalls bei Tabletop meine Problemchen, bis ich mal die Pipettengröße im Bildinfomenü auf 5x5 gestellt habe.
Ich nehme an, daß die Kamera aus dem gesamten Meßergebnis den Mittelwert bildet und dann schon zu ganz gut passenden Ergebnissen kommt.
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 10:11
von Kelbramaus
alexis_sorbas hat geschrieben:...
"Früher" machte man das durch Auswahl des Films (Tageslicht, Kunstlicht...) und mit CC-Filtern...
...
Das ist auch ein Grund, warum ich es sehr bedauere, dass ich erst vor 4 Jahren und gleich digital mit der Fotografie angefangen habe!
Vielleicht probiere ich es doch irgendwann mal analog aus...
Gruß, Martina
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 10:22
von Kelbramaus
StefanM hat geschrieben:Kelbramaus hat geschrieben:
Für meine Tabletop-Aufnahmen habe ich eine WhiBal-Graukarte, aber selbst bei reflexfreier Platzierung ergeben sich doch andere Werte, je nachdem auf welche Stelle der Karte ich mit der Pipette klicke.
Hast Du bei der Pipette auch einen großen Durchschnittswert eingestellt? Ich hatte damit ebenfalls bei Tabletop meine Problemchen, bis ich mal die Pipettengröße im Bildinfomenü auf 5x5 gestellt habe.
...
Hm, das weiß ich jetzt gar nicht mehr -
werde das aber unter dem Gesichtspunkt noch mal probieren...
Gruß, Martina
Verfasst: Mo 3. Mär 2008, 10:34
von alexis_sorbas
Kelbramaus hat geschrieben:...
Daher stelle ich mir das "Einmessen" draußen nicht einfach vor
Moin Martina,
das ist vergleichweise "supereinfach"...
... auch wenn die Erläuterung etwas länger ausfällt:
Kleiner "Ausflug in die Geschichte":
Die Farbtemperatur hat man "früher" mit einem Messgerät erfasst, das mit farbempfindlichen Sensoren hinter einer Diffusorscheibe die RGB-Verhältnisse und damit die Farbtemperatur gemessen hat.
Die Messung erfolgte mit zur (Haupt...)Lichtquelle ausgerichteter Diffusorscheibe...
Die "WB-Einstellung" erfolge dann durch die Filmwahl und/oder ggf. Korrekturfilterung.
Die eigentliche "Belichtungsmessung" hatte damit nix zu schaffen...
Im Unterschied zur TTL-Messung in den "modernen" Kameras haben "alte Dinger" keinen eingebauten Belichtungsmesser... das hat den Vorteil, das "selbstdenkende" Fotografen einen Handbelichtungsmesser benutzen können, mit dem z.B. eine weit genauere Lichtmessung möglich ist. Dazu wird der Belichtungsmesser mit aufgesetzter Kalotte vor das Motiv, in Richtung (Haupt-)Lichtquelle gehalten und gemessen.
Das nennt man "Lichtmessung". Diese Methode hat den Vorteil, nicht von den unterschiedlichen Reflexionseigenschaften des Motivs abhängig zu sein. So ist das Messergebnis für eine "weiße Wand" identisch zu dem einer "Schwarzen Wand"...
Die "Objektmessung", also die direkte Messung des vom Motiv reflektierten Lichtes, würde verschiedene Werte ergeben. Steht aber alles auch im NP-Wissen "Belichtungsmessung"...
Das als "Einleitung"...
Um nun "draußen" die Farbtemperatur zu messen, kann man natürlich nach wie vor ein entsprechendes Messgerät benutzen... ist aber ziemlich teuer...
Es geht aber auch mit der Digikam, denn die hat ja schon einen "Farbtemperaturmesser" eingebaut... manche haben sogar eine "Minikalotte" zur direkten Lichtmessung eingebaut, wie die D2X. Mit der kann man sehr schön per "PRE"-Messung mit "gen Himmel gerichteter Kalotte" eine "Vorratsmessung" machen.
Bei Kameras ohne Kalotte geht das nicht so ohne weiteres, deshalb gibt es extra "Vorsätze" für sowas. Was piedpieper da z.B. benutzt...
Noch ein Einschub:
Schon bevor es Digikams gab, war den Fotografen bewusst, das die TTL-Messung "nicht alles" war... deshalb gab es schon "damals" solche "Diffusor-Kalotten" als Objektivvorsatz... damit konnte man eine "Lichtmessung" machen... ohne einen Handbelichtungsmesser bemühen zu müssen.
So, und in "digitalen Zeiten" kann man das kombinieren...
Also setzt man einfach die "Kalotte" (... oder was-auch-immer-das-heutzutage-ist-oder-sich-nennt...) auf die Optik, richtet das Ding "gen Himmel" und man macht seine "PRE"-Messung...
Sofern sich die Lichtverhältnisse nicht dauernd ändern, kann man das dann so stehen lassen.
Es ist viel schneller gemacht als beschrieben...