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Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 13:50
von piedpiper
Der Fotograf hat geschrieben:Nicht falsch verstehen, daß ist keinerlei Kritik oder so! Ich frage mich eher, ob ich abartig/unkreativ/auf dem falschen Weg bin. Wozu nehmt Ihr 300mm?
Die Frage ist gar nicht so unberechtigt, aber für mich ganz einfach zu beantworten ...
Du gehst (wie viele andere auch) bei Deiner Überlegung von den Extremen eines Brennweitenbereichs aus (hier 300 mm). Ich habe eine andere Überlegung. Ich nutze meist (wenn ich nicht gerade Tiere fotografiere) Brennweiten bis irgendetwas um 100 mm. Typische Kombination wäre 17-55 + 85/1,4 (evtl. ergänzt um das 12-24). Wenn ich mehr benötige (und es sich nicht um Tier-/Wildlifefotografie handelt), steht das 70-200VR im Schrank. Schön lichtstark, aber schwer! Das 70-300 wäre für mich 'ne perfekte Immer-dabei-Ergänzung (wenn's optisch was taugt) für den Brennweitenbereich ab etwa 100 mm.
Ich gebe Dir aber in Einem recht: Wenn's mir auf 'ne ordentliche Lösung für 300 mm ankommt, würde ich zu einer anderen Lösung greifen (z.B. mein 120-300 von Sigma ...).

Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 14:39
von PeterB
Der Fotograf hat geschrieben:Nicht falsch verstehen, daß ist keinerlei Kritik oder so! Ich frage mich eher, ob ich abartig/unkreativ/auf dem falschen Weg bin. Wozu nehmt Ihr 300mm?
Beispielsweise beim Skifahren. Da kannst Du ohne lange Brennweite manche Motive vergessen. Oder bei Konzertfotos, wenn die Bühne weiter weg ist oder ich Publikum mit drauf haben will.
Aber nach etwas spontaner Begeisterung werde ich wohl doch auf dieses Objektiv verzichten: So eine Lichtstärke habe ich jetzt auch schon, und auf VR kann ich weitgehend verzichten.
@Danke, David, für den Link.
Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 14:47
von StefanM
PeterB hat geschrieben:Der Fotograf hat geschrieben:Nicht falsch verstehen, daß ist keinerlei Kritik oder so! Ich frage mich eher, ob ich abartig/unkreativ/auf dem falschen Weg bin. Wozu nehmt Ihr 300mm?
Beispielsweise beim Skifahren.
Da tu ich mich mit 200mm schon schwer. Steht man beim Rennen an der Absperrung, ist man eh nah genug am Tor. Ich war zwar noch nicht beim Weltcuprennen und kann daher nix über die Abstände vom Streckenrand sagen, bei dem Touri-Kleinkram ist man jedenfalls nah genug dran und braucht nicht so viel Brennweite.
Selber vorfahren oder sich positionieren und jemand anderes fotografieren geht mit langen Brennweiten auch sehr schwer find ich. Hier nutz ich eher Crops. Die Geschwindigkeit ist für mich zu hoch, den Ausschnitt immer passend mit zu zoomen usw. Da heißt es für meine koordinativen Fähigkeiten "festen Punkt anvisieren und zum rechten Augenblick abdrücken." Am Besten mit hoher Serienbildgeschwindigkeit, dann ist nahezu absolut sicher was passendes dabei. Da ich auf diese Weise selbst Regisseur bin und alles gut kalkulieren kann, ist mir auch da 200mm eher schon zu lang...
Man sieht hier wieder, wie unterschiedlich jeder ran geht. Beim nächsten Winter werde ich es auf jeden Fall mal mit längeren Brennweiten probieren. Mal sehen, vielleicht weiß ich gar nicht, was ich verpasse

Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 14:48
von David
@ Peter:
Ich kann mir vorstellen, dass der VR dir auf deinen Konzerten durchaus behilflilch sein könnte. Und der deutlich leisere AF ist bei so einer Veranstaltung auch nicht schlecht.

Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 17:37
von Maik Musall
Andreas H hat geschrieben:Meine Befürchtung ist, daß es ein ähnlich gruseliges Bokeh hat wie das 18-200. Gerade bei einem Tele (bei dem meistens irgendein unscharfer Hintergrund da ist) würde mich das sehr stören.
Das neue 70-300 hat 9 gerundete Blendenlamellen. Ich gehe davon aus, daß das Bokeh dem 70-200 in nichts nachsteht, abgesehen von der geringeren Lichtstärke.
Maik
Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 17:55
von Dirk-H
Maik Musall hat geschrieben:
Das neue 70-300 hat 9 gerundete Blendenlamellen. Ich gehe davon aus, daß das Bokeh dem 70-200 in nichts nachsteht, abgesehen von der geringeren Lichtstärke.
So einfach kann man das leider nicht Schlußfolgern.
Das behauptet nur das Marketing.
Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 18:15
von SirPatrick
Auf jeden Fall kann man behaupten, dass es sich dabei nicht um ein aufgemotztes AF-D 70-300 ED handelt, da der Linsenaufbau deutlich komplexer ist. Interessant finde ich an dieser Stelle, dass das Objektiv nicht im DX Format gerechnet wurde, was gerade im Telebereich doch Vorteile haben könnte. Die Glaskugel fängt an zu schreien

Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 18:16
von Dirk-H
SirPatrick hat geschrieben:Interessant finde ich an dieser Stelle, dass das Objektiv nicht im DX Format gerechnet wurde, was gerade im Telebereich doch Vorteile haben könnte.
Gerade da nicht.
Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 18:31
von ony
Das 70-300 kommt für 600.-€ mit AF-S und VR, was die Einsatzmöglichkeiten i.V. zum bisherigen 70-300 deutlich verbessert.
Wenn es jetzt noch eine geringfügig höhere Allgemeinschärfe, Offenblendeschärfe und vor allem Kontrast hat - was die letzten auf den Markt gekommenen Nikkore erwarten lassen - bin ich höchst zufrieden.
Wenn noch ein paar Lorbeeren für das 70-200 übrig bleiben, kann ich dies angesichts des vierfachen Preises verschmerzen.
Bei f5,6 ist mir oft die Tiefenschärfe schon zu gering, f2,8 und f4 benötige ich seltenst.
Wenn doch, muß ich halt an der ISO-Schraube drehen. Insgesamt ist es mir eigentlich Wurscht ob ich wg. hohen ISO-Werten, oder wg. optischer Schwächen bei f2,8 (z.B. meinem AF-D 80-200/2,8) Kompromisse bei der Bildqualität eingehen muß.
Für mich kommt da wohl genau das richtige Telezoom!
Gruß, Roland
Verfasst: Mi 9. Aug 2006, 18:42
von PeterB
David hat geschrieben:@ Peter:
Ich kann mir vorstellen, dass der VR dir auf deinen Konzerten durchaus behilflilch sein könnte. Und der deutlich leisere AF ist bei so einer Veranstaltung auch nicht schlecht.

Nee, David, leider nicht: Ich kann meine Linse schon ruhighalten, aber die Akteure zappeln immer so auf der Bühne rum: Da nützt VR nix. Aaaaber Lichtstärke!
