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Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 09:20
von topas
So, dann stell ich hier auch mal meine Vermutungen an... ;-)

Capture Control ist doch ein Programm, um die D70 fernzusteuern, die ganzen Prozesse der Bildbearbeitung, die normalerweise in der Kamera erledigt werden, auszulagern und am Rechner zu beeinflussen. (Also auch die geladenen Kurven...)
Capture Editor ist doch eher ein Bildbearbeitungsprogramm (zugegeben zugeschnitten auf Nikon Digicams), also eher vergleichbar mit ner Bildbearbeitung ala Popshop. Da dort ja nicht die kamerainternen Prozesse zu beeinflussen sind, sollte doch irgendwie klar sein, oder nicht?

Um mal wieder zur Ausgangsfrage zurück zu kommen: Es ist eigentlich echt schade, aber das ist m.E. nur EIN wesentlicher Mangel der Firmware in der D70...

Just my few cents...!

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 10:17
von Arjay
Hmmm,

ich habe mich gerade wieder ein wenig ins Thema eingelesen, weil ich ja jetzt auch selber Experimente anstellen kann. :wink:

Eine Frage ist für mich nach der Lektüre dieses Threads weiter offen: Reden wir über JPEG- oder NEF-Aufnahmen?

Bei JPEGs muss sich die in die Kamera geladene Curve auswirken, bei NEFs nicht!

Also bei NEFs ist das durchaus ok, wenn eine Gerade standardmässig an Stelle der Curve angezeigt wird, denn die RAW-Daten werden ja nie direkt manipuliert (sonst wären es ja keine RAW-Daten mehr). Wollte man diese Curve automatisch im Nikon Capture Editor sehen, dann müsste sie ja immer auch zusammen mit der Bilddatei auf den Rechner zurückgeladen werden (und das scheint nicht der Fall zu sein).

Bei JPEGs wird die Curve auf die Bilddaten angewendet, wobei ihr Effekt dann direkt in die Datei eingerechnet wird.

Dann bleibt jetzt nur noch die folgende Frage: Wirkt sich eine in die Kamera geladene Curve genauso bei JPEGs auf die Farbwiedergabe aus, als wenn man die gleiche Curve im Nikon Capture Editor nachträglich auf NEF-Daten anwendet?

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 12:14
von schuberth1
Arjay hat geschrieben:Hmmm,

ich habe mich gerade wieder ein wenig ins Thema eingelesen, weil ich ja jetzt auch selber Experimente anstellen kann. :wink:

Eine Frage ist für mich nach der Lektüre dieses Threads weiter offen: Reden wir über JPEG- oder NEF-Aufnahmen?

Bei JPEGs muss sich die in die Kamera geladene Curve auswirken, bei NEFs nicht!

Also bei NEFs ist das durchaus ok, wenn eine Gerade standardmässig an Stelle der Curve angezeigt wird, denn die RAW-Daten werden ja nie direkt manipuliert (sonst wären es ja keine RAW-Daten mehr). Wollte man diese Curve automatisch im Nikon Capture Editor sehen, dann müsste sie ja immer auch zusammen mit der Bilddatei auf den Rechner zurückgeladen werden (und das scheint nicht der Fall zu sein).

Bei JPEGs wird die Curve auf die Bilddaten angewendet, wobei ihr Effekt dann direkt in die Datei eingerechnet wird.

Dann bleibt jetzt nur noch die folgende Frage: Wirkt sich eine in die Kamera geladene Curve genauso bei JPEGs auf die Farbwiedergabe aus, als wenn man die gleiche Curve im Nikon Capture Editor nachträglich auf NEF-Daten anwendet?
Hi,
ich glaube nicht. Weil, wenn Du bereits mit einer Kurve in JPEG fotografiert hast, dann sollten die Parameter ja die gleichen sein, wie wenn ich sie in Capture einspiele.
Aber warum habe ich dann in Capture eine Gerade, wenn ich das Foto lade? Und warum kann ich dann nochmal die gleiche Kurve drüberlaufen lassen und das Bild verändert sich. Mir persönlich gefallen die Bilder in Capture mit nochmaliger Kurvenanwendung wesentlich besser als die von der Kamera. ( Helligkeit )
Entweder die Software linkt uns, oder die Kamera.
Somit kann man sich das Aufspielen der Kurven eigentlich sparen.

Man müsste mal dern Versuch machen, eine total verhunzte Kurve mit absolut widrigen Tonwerten auf die Kamera laden und ein Foto machen, danach müsste man doch dieses schreckliches Bild in Capture laden können. Ist es jedoch wieder rel. normal, dann ist da was an der Kamera faul.
Kann diesen Versuch vielleicht mal jemand probieren und uns die Ergebnisse sagen?

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 13:49
von Gast
Beim Arbeiten mit NEF ist es doch so, dass alle Kameraeinstellungen wie Belichtungskorrektur, Schärfe, Tonwertkorrektur... mitgespeichert und auch bei der Darstellung in Nikon Capture /~View berücksichtigt werden. Der Unterschied und eben auch Vorteil zu JPEG ist der, dass man diese Kameraeinstellungen bei NEF und mit Nikon Capture einfach wieder rückgängig machen oder anders setzen kann. Z. B. wenn man die Schärfung bei der Aufnahme auf +1 gestellt hatte, kann man dies nachträglich auch auf "nicht schärfen" einstellen oder ein Belichtungskorrektur von z. B. -1,7 EV kann nachträglich uns sehr exakt wieder auf +-0 hochgezogen werden. Ebenso kann auch die Tonwertkorrektur nachträglich manipuliert werden.

Gruß

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 16:30
von schuberth1
Anonymous hat geschrieben:Beim Arbeiten mit NEF ist es doch so, dass alle Kameraeinstellungen wie Belichtungskorrektur, Schärfe, Tonwertkorrektur... mitgespeichert und auch bei der Darstellung in Nikon Capture /~View berücksichtigt werden. Der Unterschied und eben auch Vorteil zu JPEG ist der, dass man diese Kameraeinstellungen bei NEF und mit Nikon Capture einfach wieder rückgängig machen oder anders setzen kann. Z. B. wenn man die Schärfung bei der Aufnahme auf +1 gestellt hatte, kann man dies nachträglich auch auf "nicht schärfen" einstellen oder ein Belichtungskorrektur von z. B. -1,7 EV kann nachträglich uns sehr exakt wieder auf +-0 hochgezogen werden. Ebenso kann auch die Tonwertkorrektur nachträglich manipuliert werden.

Gruß
Hi,
kann es sein, dass beim NEF Format alles auf neutral ist, und nur die Einstellungen, die eigentlich in der Kamera und auch in den JPEG´s Veränderungen hervorrufen, mit einem Sternchen gekennzeichnet sind.
Meiner Meinung nach sind die NEF oder RAW Dateien absolut unbearbeitet, sozusagen Rohdaten. Deshalb auch nur ein Sternchen im Capture hinter der eigentlichen Veränderung.
Was mir noch aufgefallen ist, dass man bei RAW oder NEF Dateien im Capture viel mehr einstellen kann als bei den JPEG´s.

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 16:37
von wegus
Das NEF-Format unterscheidet nach Aufnahmeparameter und Capture-Editor Parameter. Es werden beide Werte eingetragen. Somit ist es möglich z.B. die Originalparameter jederzeit wieder herzustellen, auch wenn man das Bild mehrfach überarbeitet und gespeichert hat. Zumindest gilt das für diese elementaren ( mit Stern gekennzeichneten ) Parameter.

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 17:56
von jodi2
topas hat geschrieben:Capture Editor ist doch eher ein Bildbearbeitungsprogramm (zugegeben zugeschnitten auf Nikon Digicams), also eher vergleichbar mit ner Bildbearbeitung ala Popshop. Da dort ja nicht die kamerainternen Prozesse zu beeinflussen sind, sollte doch irgendwie klar sein, oder nicht?
Ich will ja nur, daß er mir einen in der Kamera aktiven Parameter "Curve" richtig anzeigt im Gradationskurvendiagramm. Schließlich zeigt das der Capture Editor ja bei den anderen RAW-Primärkorrekturen wie Schärfe, Kontrast, Farbe und Tonwert auch korrekt an.
Vermutlich meinen wir dasselbe. Das Gradationskurvendiagramm ist wohl einfach eine nachgeschaltete Tonwertbearbeitung, egal ob jpg oder nef, die in der Capture-Logik nix mit der gewählten Curve in der Tonwertkorrektur zu tun hat geschweige denn diese anzeigt.
Irgendwie wohl so, wie wenn ich mich drüber aufrege, daß mein Auto, das keine Tankanzeige hat, diesen Wert nicht mit in der Temperaturanzeige bringt...
Arjay hat geschrieben: Reden wir über JPEG- oder NEF-Aufnahmen?
Bei JPEGs muss sich die in die Kamera geladene Curve auswirken, bei NEFs nicht!
Also bei NEFs ist das durchaus ok, wenn eine Gerade standardmässig an Stelle der Curve angezeigt wird, denn die RAW-Daten werden ja nie direkt manipuliert (sonst wären es ja keine RAW-Daten mehr). Wollte man diese Curve automatisch im Nikon Capture Editor sehen, dann müsste sie ja immer auch zusammen mit der Bilddatei auf den Rechner zurückgeladen werden (und das scheint nicht der Fall zu sein).
Hmm, das würde Einiges erklären. Jetzt müßte man noch probieren, ob das bei allen Optimierungssettings so ist, daß Capture sie zwar ausliest, aber nicht anzeigt. Andererseits etwas schwer dann anhand des geöffneten NEFs in Capture zu beurteilen, ob einem die Kamera-Settings zusagen? Soll man sich dann erst ein jpg erzeugen, so man keins gleich dazu hat machen lassen? Und werden die anderen Settings zu Schärfe, Farbe usw. dann auch doppelt angewendet, wenn ich sie im Capture Editor nochmal wähle und ein jpg draus mache?
Es scheint wirklich so, daß man die Curve nochmal (also insgesamt dann doppelt so stark) anwendet, wenn man sie im Capture Editor nochmal aufruft und sie in der D70 schon aktiv war. Jedenfalls unterschiedet sich das JPG das mit dem NEF mit aktiver Curve gemacht wurde deutlich von dem jpg, was aus dem NEF rauskommt, wenn ich diese Curve dann nochmal im Capture Editor über das NEF laufen lassen. Nochmal geht das aber nicht, Capture Editor unterscheidet dann wohl einfach nur: Ok, einmal eine Curve in der D70 intern angewendet (ohn dass es weiß wie bzw. welche), dann nochmal eine in Capture Editor Gradationskurven drauf angewendet, auch falls sie beide gleich sind.
Und welche Einstellungen werden eigentlich für die Anzeige im Kameradisplay genommen???

Ächz, am besten man macht sich kein Gedanken drüber!

Und nochmal zum Punkt "Auto-Kontrast", weiß da noch jemand was dazu, ob das jetzt was mit Tonwertkorrektur "automatisch" in der D70 zu tun hat oder nicht?

Gruß
Jo

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 18:51
von Blue Heron
Also ich denke mir das einfach so, daß es in NCapture unter "RAW-Primärkorrektur" einfach keine Anzeige für die jeweilige Custom-Curve gibt. Das heißt aber nicht, daß sie nicht da ist und verwendet wird.

Die Kurve, die wir unter "Gradationskurven" sehen, ist ein ganz anderes Ding und wird ggf. noch zusätzlich angewandt.

Wir auch immer: wenn jemand mal eine extreme Custom-Curve in die Kamera lädt, dann wette ich, daß man das auch in NCapture (am Bild) sieht, daß man es aus- und einschalten kann und daß man zusätzlich die Gradationskurven und den LCH-Editor hat.

Blue

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 19:04
von schuberth1
Wie soll einer das kapieren.

Die digitale Fotografie = jedes Bild eine Überaschung.

Warum?

Zuerst weiß man nicht, wie das Bild aus der Kamera kommt, weil einem der Viewer was vorspielt ( Kurve angewandt, aber nicht sichtbar dargestellt, oder doch nicht angewandt, weil nochmal anwendbar, oder Kurve vielleicht garnicht in der Kamera? )

Dann spielt einem der Monitor was vor, satte Farben am Bildschirm aber nicht auf den Abzügen, oder umgekehrt, oder vielleicht ganz anders.

:lol: ähm, ich habe eine D70 mit Zubehör zu verkaufen :lol:

Ich glaube, ich nehme meina alte Minolta wieder, da ist alles von Hand einstellbar, da keine Automatik und keiner pfuscht mir am Bild rum.

Kann es sein, dass die Digitalen SLR so langsam mit uns fotografieren aber wir nicht mehr mit ihnen????

Verfasst: Mo 30. Aug 2004, 19:39
von schuberth1
Blue Heron hat geschrieben:Also ich denke mir das einfach so, daß es in NCapture unter "RAW-Primärkorrektur" einfach keine Anzeige für die jeweilige Custom-Curve gibt. Das heißt aber nicht, daß sie nicht da ist und verwendet wird.

Die Kurve, die wir unter "Gradationskurven" sehen, ist ein ganz anderes Ding und wird ggf. noch zusätzlich angewandt.

Wir auch immer: wenn jemand mal eine extreme Custom-Curve in die Kamera lädt, dann wette ich, daß man das auch in NCapture (am Bild) sieht, daß man es aus- und einschalten kann und daß man zusätzlich die Gradationskurven und den LCH-Editor hat.

Blue
also, es geht doch.
man kann sehen, was die Kurve in der Kamera bewirkt.
In Capture, in Raw-Primärkorrektur unter Tonwertkurve ist das Geheimnis begraben.
Dort gibt es nämlich den Punkt Benutzerdefinierte Gradationskurve.
Schaltet man auf normal, so verändert sich das Bild auf die Basis- einstellungen, als wenn keine Kurve und keine Veränderungen vorgenommen wurden. Schaltet man zwischen den beiden Einstellungen hin und her, kann man einen deutlichen Unterschied sehen. (je nach geladener Kurve) Auch die anderen Einstellungen, wie sie in der Kamera vorzunehmen sind, können betrachtet werden. Das geht aber nur mit NEF-files.