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Moderator: pilfi

mague
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von mague »

Insekten haben keine Fluchtdistanz.

Der Beweis trete ich jederdzeit gerne mit Bildern meines 60er Makros an.
mfg
Martin

Avatar by _Rainer
Blümchen74
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Beitrag von Blümchen74 »

Das müsste schlicht und ergeifend was mit dem Blendendurchmesser zu tun haben. Die Beugung schlägt dann zu, wenn das Verhältnis von "Rand" zu "Fläche" eine gewissen Wert überschreitet. Dann fallen die stärker gebeugten Strahlen stärker ins Gewicht. Der Umfang der Blende lässt sich in erster Potenz berechnen, die Fläche in zweiter. Es ergibt sich also irgendwann ein Missverhältnis.
Da die Blendenöffnung (in mm) von der Brennweite abhängt und die Brennweite von Makros i.d.R. etwas größer ist, kann man diese Objektive weiter abblenden. Mein 500er kann ich auch bis zum Anschlag zudrehen, beim 12-24 fängt es teilweise schon bei 8-11 an. Der Blendendurchmesser des 500ers bei f 22 entspricht ja auch f 0,52 bei 12 mm. Blende 8 bei 12 mm entspricht Blende 333 des 500ers (vom Durchmesser her).

Björn
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petsch

Beitrag von petsch »

ok danke, damit weiß ich erstmal, dass es doch keine Sinnestäuschung ist, wenn bei dem einen oder anderen Objektiv keine Beugungsunschärfe auftritt. Z.B. das Zoom-Objektiv an der Leica V-lux1, einer Brigde reagierte bei Blende 11 aufwärts schon mit ansteigender Beugungsunschärfe. eigentlich ist mir das erste Mal an den Nikkor-Micro aufgefallen, dass es scheinbar auch völlig "ohne" gehen kann und Beugungsunschärfe nicht zwingend dazu gehört. Damit Eins zu Null für Nikon gegen Leica - muß man mal so sagen.

Fluchtdistanz - ist vielleicht von Insektenart zu ~art verschieden. Eine Stubenfliege haut eher ab, wie eine Raupe, ein Schmetterling macht sich schneller davon als ein Käfer
Hier in Sachsen haben die Viecher noch überwiegend ein normales Verhalten und das heißt - gehe in Deckung und bringe Dich in Sicherheit :D
Selbst die schwerfälligen Maikäfer - und zwar die Großen, nicht die kleineren Junikäfer, die viele für Maikäfer halten, - selbst die gehen mit lautem Gebrumm hoch und weg.
mague
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Beitrag von mague »

Mein 60er nutze ich bisher bedenkenlos bis f/16. Ab 22 scheint es etwas nachzulassen.

Fluchtdistanz habe ich speziell bei Insekten bisher erst bei Schmetterlingen ansatzweise bemerkt.
Alle anderen lassen sich Problemlos ablichten wenn man sich langsam genug bewegt.
mfg
Martin

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weinlamm
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Beitrag von weinlamm »

petsch hat geschrieben:Wie hängt das u.U. zusammen ? Sind die Objektive anders korrigiert ? Ich habe ja regelrecht bei Blende 22 und Blende 32 auf die Beugungsunschärfe gewartet und sie gesucht - ist aber nicht, die Bilder sind zackescharf und klar.
Ich bin jetzt kein Techniker und weiss auch nicht, ob es jetzt wirklich nicht am 'Verhältnis von Rand zur Fläche' liegt, wie der Mitmoderator darstellt, aber ich glaube eher, dass das hier ein zufälliges Verhalten ist.

Es gibt Objektive die für Offenblende korrigiert sind - da lässt dann irgendwann die Leistung abgeblendet nach. Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Ich denke wann, kommt doch auch zum Teil auf die absolute Qualität des Objektivs an ( und vielleicht hier dann zusätzlich noch im Verhältnis von 'Rand und Fläche' )

Makroobjektive sind da einfach andere korrigiert; die sind für's Abblenden bestimmt und auch so ausgelegt. Früher ( vermutlich weil das Optimieren von Objektiven noch schwerer war, weil manuell gerechnet wurde und die technischen Verfahren noch nicht ganz so weit entwickelt ) hat man ja z.B. auch immer gesagt: lichtstarke Objektive wenn man viel Licht braucht - für Landschaftsfotografie nimm lieber ein lichtschwaches...

:arrgw:
petsch hat geschrieben:ich kann an meinen Makro-Objektiven keine Beugungsunschärfe feststellen, auch nicht bei Blende 32. Mir ist sehr wohl klar, dass es Beugungsunschärfe gibt und ich weiß, wie sie aussieht, denn an der Leica habe ich so oft genug selbst erlebt (schon ab Blende 16), aber das waren keine Makro-Objektive.
Das Makros anders korrigiert sind, hatte ich ja schon gesagt. Und Beugung bei den Leicas solltest du zum Teil schon bei f8 oder f11 haben. Die sind wirklich absolut für Offenblende korrigiert ( und da auch besser wie viele andere ) und lassen irgendwann halt nach. Wenn dich das genauer interessiert: von Erwin Puts gibts auf der Leica-Seite bei den Linsen unter "Wissenswertes" ne ziemlich ausführliche Darstellung zu fast allen Objektiven.
Nie glücklich ist, wer ewig dem nachjagt, was er nicht hat; und was er hat, vergißt.
Das gilt auch für Fotokram...
Blümchen74
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Beitrag von Blümchen74 »

Und Beugung bei den Leicas solltest du zum Teil schon bei f8 oder f11 haben. Die sind wirklich absolut für Offenblende korrigiert ( und da auch besser wie viele andere ) und lassen irgendwann halt nach.
Die hier erwähnte Leica ist eine Bridge, baugleich zur Panasonic Lumix DMC FZ50 und hat somit nichts mit den Leica-Objektiven zu tun. Das Objektiv hat eine Brennweite von 7,4-88,8 mm. Damit sind die tatsächlichen Blendendurchmesser wieder relativ klein.
Der exakte Grund für die Beugung ist eigentlich nicht die Kante, sondern das "Nichts" hinter der druch die Blende abgeschatteten Fläche, in dem sich die Lichtstahlen besser ausbreiten können. Damit wird dann auch klar, dass lediglich die Größe der Blende in mm einen Einfluß auf die Beugung hat. Die Brennweite des Objektives müsste unerheblich sein. Man braucht nicht mal eins. Eine Lochblende alleine reicht aus. Wichtiger wäre z. B. noch der Abstand der Blende zur Filmebene. Mit der Korrektur der Objektive hat das eher nichts zu tun. Niemand baut ein 2,8er um es dann auf maximale Leistung bei f 16 zu korrigieren. Bei f 16 bildet auch ein Mitropa-Aschenbecher scharf ab.
Die Kollegen von Canon bauen ja auch Objektive mit Beugungsgittern statt Linsen (DO-Reihe mit grünem Ring). Dort ist eine Scheibe mit einer sinnvollen Anordung von linien- oder punktförmigen "Blenden" enthalten ("Beugungsgitter"), an der durch Beugung statt Brechung die gewünschten Effekte erreicht werden.
Mehr zum Thema hier:
wikipedia
Von daher denke ich, dass es bei den Macros wirklich an der längeren Brennweite liegen muss. Jemand der ein 180er hat kann ja mal Fotos bei f 8- f 22 machen. Sollte nicht viel anders aussehen, als beim 150er oder 180er Makro.

Björn
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weinlamm
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Beitrag von weinlamm »

Ich will zwar nicht wirklich über Leica und deren Objektive sprechen, aber ich habe den Kollegen Petsch durchaus so verstanden, dass er mehrere Leica-Objektive hat "...bei dem einen oder anderen Objektiv..." und auch ne Bridge.

Und manchmal bin ich froh, dass ich nicht in nen Bereich gegangen bin, in dem ich diese technischen Wikipedia-Artikel verstehen können müsste... :roll: Hab ich nämlich nicht wirklich... Nur soviel: "Beugung ist, wenns Licht nicht reicht..." :hehe:
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