Makro Fragen

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Moderator: pilfi

mics
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Makro Fragen

Beitrag von mics »

Hallo,

habe eine allg. Frage wegen der Makrofotografie. Ist es richtig, wenn ich einen größeren Bereich scharf haben möchte, dass dies nur mit einem höheren Blendenwert geht?

Ist diese Spiegelvorauslösung bei Blumen und Gräsern eher nagativ? Immerhin ist ja nicht immer vollkommende Windstille und ohne diese Spiegelvorauslösung klackt's ja um einiges schneller ;-)

Ich wollte mir erst ein Sigma 150mm zulegen... habe jedoch vor ein paar Tagen ein Spontankauf gemacht. Nikkor 85mm f3,5. Mit meinen ersten Fotografieversuchen bin ich jedoch nicht zufrieden.

Jetzt weis ich jedenfalls das VR bei Makro wirklich nix bringt. Der VR ist auch irgendwie ganz anders im vergleich meines Sigma 120-400 Objektivs.

Gruß
Michael
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Blümchen74
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Beitrag von Blümchen74 »

habe eine allg. Frage wegen der Makrofotografie. Ist es richtig, wenn ich einen größeren Bereich scharf haben möchte, dass dies nur mit einem höheren Blendenwert geht?
Das ist für alle Fotos richtig, nicht nur für Makros. Allerdings ist die Teifenschärfe bei Makrofotos so gering, dass man oft recht weit abblendet. Irgendwann schlägt aber die Beugung zu und es wird alles matschig. Das ist wiederum objektivabhängig. Bei deinem 85er sollest du in den meisten Fällen bis 8, 11 oder 16 abblenden können. einfach ausprobieren.
Ist diese Spiegelvorauslösung bei Blumen und Gräsern eher nagativ? Immerhin ist ja nicht immer vollkommende Windstille und ohne diese Spiegelvorauslösung klackt's ja um einiges schneller Zwinkern
Die Verschlusszeit ändert sich dadurch nicht. Es könnte höchstens sein, dass sich etwas in der Zeit aus der Fokusebene bewegt. Das kann dir allerdings auch ohne SVA passieren.
Ich wollte mir erst ein Sigma 150mm zulegen... habe jedoch vor ein paar Tagen ein Spontankauf gemacht. Nikkor 85mm f3,5. Mit meinen ersten Fotografieversuchen bin ich jedoch nicht zufrieden.
Warum nicht? Beispielbilder oder eine Beschreibung des Problem wäre hilfreich. Mit meinem Auto bin ich auch nicht zufrieden. Weißt Du jetz warum? Klappern die Türen oder frisst er Öl ;) ? Versuche, das Problem möglichst gut zu beschreiben. Dann findet man am schnellsten die Ursache. Das 85er sollte aber eigentlich unkritisch sein. Nicht besonders lichtstark, keine extreme Brennweite, VR. Kein potentielles "Mimosen-Objektiv".
Jetzt weis ich jedenfalls das VR bei Makro wirklich nix bringt. Der VR ist auch irgendwie ganz anders im vergleich meines Sigma 120-400 Objektivs.

Warum nicht? Bei meinem 105er bringt er viel. Er lässt nur in seiner Wirkung im Nahbereich nach, hilft aber trotzdem ungemein. Schon mal Nahaufnahmen ohne VR gemacht? Da ist der Ausschuss deutlich größer.

Gruß
Björn
Bekennender Stativ- und Kugelkopffetischist...
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Beitrag von cocktail-foto »

Zum vergrößern der Schärfentiefe kannst du entweder eine Kamera mit kleinerem Chip nehmen - Bridge Kameras sind da sehr brauchbar -

oder

viele Fotos machen, jeweils mit minimal versetztem Schärfenbereich, und diese dann mit Software (z.B. Photoshop) zusammenrechnen. Hilfreich sind hier vor allem die älteren Makroobjektive, da sie beim Fokussieren im Makrobereich nicht die Brennweite verändern. Z.B. AF-D 60/105/200.
Die AF-S 60/85/105 verändern die Brennweite.

Wie das beim Sigma 150/2.8 ist weiß ich nicht, aber vielleicht kann es mir jemand sagen. Ich interessiere mich nämlich auch für dieses Objektiv.

Mir hilft der VR vom 105er bei Freihandmakros übrigens sehr.
Oli K.
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Beitrag von Oli K. »

Hi,

hm..., dass man mit den ersten Versuchen, die mit neuer Ausrüstung entstehen häufig unzufrieden ist, ist nichts Ungewöhnliches. :idea: Häufig liegts einfach daran, dass man den Umgang einfach nicht gewöhnt ist und sich an ein neues Thema auch erst mal herantasten muss. Wenn jeder mit dem entsprechenden Objektiv sofort die perfekten Fotos machen würde, wär's ja langweilig....

Viel wichtiger finde ich eigentlich die Frage, *was* willst Du im Makrobereich *wie* fotografieren :?:

Freistellen etc sind dann Methoden, die man dann je nach Ausrüstung mehr oder weniger einfach hin bekommt. Schau Dir einfach mal ein paar Makroaufnahmen an, die Dir gefallen. Du wirst feststellen, dass die meisten Aufnahmen alle bei Blende 5.6 ~ 8 und auch weit darüber bei 11 oder 14 liegen. :idea: Das Freistellen an sich muss also nichts mit der maximal möglichen Offenblende zu tun haben... :idea: Vor allem muss man in den meisten Fällen auch noch so freistellen, dass das eigentliche Motiv auch noch die entsprechende Schärfe besitzt, also die Schärfeebene die richtige Tiefe besitzt, wie Du schon bemerkt hast.

Dennoch behaupte ich mal, vernünftig freistellen kannst Du trotzdem auch mit Deinem neuen 85/3.5. :idea: Wieso auch nicht :?: ;)

Wie gut oder schlecht etwas freigestellt wird ist nämlich eher eine Frage der Abstände, der Positionen und der Komposition. :idea: Erst danach spielt die Technik mMn eine Rolle und kann einen Unterschied z.b. in der Auflösung des Hintergrunds machen... Es soll Leute geben, die machen wunderschöne Makros mit dem 60mm Objektiv und das sicher nicht, weil das objektiv vielleicht eine 2.8'er Blende hat...

Von daher ist Übung, Analyse und Vergleich angesagt...

Das soll allerdings auch nicht heißen, dass ein Makro Objektiv mit großer Brennweite keinen Sinn macht. Ich selbst nutze das 200/4 Nikkor und ja, der Hintergrund ist einfacher aufzulösen, was aber aufgrund der höheren Brennweite auch normal ist. Dennoch muss man auch mit einem 150 oder 200mm Objektiv sauber arbeiten, um richtig frei zu stellen und selbst mit dieser Brennweite können Bilder misslingen, wenn die o.g. Regeln nicht eingehalten werden. :idea: (Kann ich Dir jede Menge von zeigen...)

Wo wir dann wieder beim Thema Übung, Analyse und Vergleich wären...

An Deinem Objektiv dürfte es jedenfalls nicht liegen, dass Du mit den Ergebnissen nicht zufrieden bist...., behaupte ich jetzt mal. :bgrin: ;)



PS: Den VR würde ich ausschließlich bei Freihandnutzung einschalten. Ansonten kannst Du den getrost auslassen... :idea:
Grüße, Oli

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Re: Makro Fragen

Beitrag von pixelmac »

mics hat geschrieben:dass dies nur mit einem höheren Blendenwert geht?
Ja. Je stärker im Macrobereich desto weniger spielt der Schärfentiefebereich durch Brennweitenunterschiede eine Rolle. Da ist der Hauptunterschied der Arbeitsabstand. Bei kurzbrennweitigen Macroobjektiven hast Du das Motiv dann direkt vor der Linse, was die richtige Beleuchtung erschwert und ggf. die Fluchtdistanz bei Tieren unterschreitet.
mics hat geschrieben:Jetzt weis ich jedenfalls das VR bei Makro wirklich nix bringt. Der VR ist auch irgendwie ganz anders im vergleich meines Sigma 120-400 Objektivs.
VR kann nur die Verwacklung in der Horizontalen und Vertikalen korrigieren. Im Macrobereich ist aber der Abstand mindestens genauso wichtig (bei Tiefenschärfebereichen im Millimeterbereich). D.h. je stärker die Vergrößerung, desto weniger hilft VR, da die Verwacklungen nach vorne und hinten die Schärfentiefeeben ggf. zu weit verschieben. VR ist durchaus hilfreich, wenn man nicht in den extrembereich geht. Aber ab einer gewissen Vergrößerung wirst Du um ein Stativ kaum herumkommen...
Gruß,
Volker
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Beitrag von Mundi »

Wenn man sich ernsthaft mit der Makrofotografie beschäftigen möchte, muß man sich über ein gutes Stativ, Kugelkopf und auch einen Einstellschlitten Gedanken machen. Nur ein Makroobjektiv an die Kamera schrauben, reicht für Nahaufnahmen aber kaum für Makros. Ohne diese Gerätschaften gehe ich nicht mehr auf Makropirsch. Damit ist zu wenig Tiefenschärfe auch kein Thema mehr. Mit dem schon erwähnten Focusstacking kann man tolle Effekte erzielen. Das gilt allerdings nur für statische Objekte.
Beispiel: D700, Sigma 180/3,5, Stativ, Kugelkopf, Einstellschlitten, 10 Bilder mit Heliconfocus zusammengerechnet.
Bild
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Beitrag von mics »

Danke für die vielen Antworten

Die ersten Aufnahmen habe ich nicht mehr. Ich war aber heute wieder unterwegs und habe etwas rumgeknipst. Hat schon besser funktioniert.

Hier ein 100% Crop Ausschnitt. War aber eher Zufall. Der Focusbreich lag woanders aber dieser Ausschnitt ist dann doch der beste vom ganzen Bild. f6,3 mit Stativ.

Bild

Die offene Mohnblüte (kein 100% Crop) finde ich eigentlich recht gut, nur mit f10 (mit Stativ) ist hier der Hintergrund natürlich nicht so, wie man es sich wünscht.

Bild

Mit meinem Sigma 120-400er sind da irgendwie auf die schnelle schönere Fotos geschossen... was den weichen Hintergrund angeht. Sogar ohne Stativ.

Natürlich merke ich, dass die Schärfe des Makroobjektivs besser ist, hier aber doch viel mehr Zeit für ein Motiv benötigt wird. Diese Zeit muss ich mir einfach nehmen.

Auch ist es nicht immer einfach ein schönes Motiv zu finden. Am ersten Tag noch... ein Grashalm mit Wassertropen, eher kein gutes Motiv dachte ich mir und inzwischen schon solche (und recht schöne) im Internet davon gesehen.

Dann noch ein Ameisenhaufen... schnell mal VR an und rumgeknipst. Hier ein 100% Crop Ausschnitt. So im nachhinein hätte ich es doch gerne mit Stativ probiert. Wäre vielleicht besser geworden. Aber ich probiere mich lieber mal mehr an etwas... was nicht so rumrennt ;-)

Bild

Ohne Erfahrung solcher Makro Objektive... der Spontankauf war eher wegen dem Makro und dem VR. So als nebenher... bei Spaziergängen. Aber was will ich erwarten... habe es ja erst 2 Tage. Ich werde meine Erfahrungen machen...

Gruß
Michael
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donholg
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Beitrag von donholg »

Ich würde es gegen das Sigma 150mm umtauschen.
Du hast damit einen größeren Abstand zu Deinen Motiven (Fluchtdistanz).
Außerdem hat es eine Stativschelle und ist optisch extrem gut.
Das Bokeh des 85ers finde ich fürchterlich.
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Beitrag von weinlamm »

Makro geht halt nicht so "nebenher". :(( Da muss man sich ziemlich konzentrieren. Wind, Viecher die sich bewegen, die eigene Duseligkeit... und vieles mehr. Ich bin schon mal mit dem Satz nach Hause gekommen: "... Natur ist doof und Schmetterlinge sind Scheiße... " :roll: Kann mich noch ziemlich intensiv an diese Erfahrungen erinnern... Es kann nur besser werden; man muss aber üben... ;)

Wenn man so hübsche Bilder haben will mit freigestelltem Hintergrund, dann müssen die Bedingungen stimmen. Entweder die angesprochene längere Brennweite ( aber auch die ist kein Allheilmittel - schau aber mal beim Tiefenschärfenrechner ).

Man kann sich bei kürzeren Brennweiten damit behelfen, dass man nicht so weit abblendet - die 150-er Brennweite hilft einem auch nicht so viel weiter, weil man dann vielleicht die manchmal gewünschte Tiefenschärfe nicht hinbekommt. Und als Beleg, dass es mit kürzeren Brennweiten auch geht mal nen Bild mit der D50, 60-er Makro und f9:

Bild

Manchmal liegt es halt daran, dass die Gesamtsituation zum Fotografieren so nicht geeignet ist. Dann muss man halt suchen, bis es passt. Es gibt auch Leute, die dann alles Umliegende umknicken u.ä. Da bin ich aber nicht unbedingt nen Freund von, weil ich da jetzt nicht so sehr der Naturfreak bin und von daher manchmal gar nicht wüsste, was ich das vielleicht an gefähredeten Zeugs "umhaue" um nen nettes Bild eines Feld-/Wald-/Wiesengewächses zu produzieren. ;)
Nie glücklich ist, wer ewig dem nachjagt, was er nicht hat; und was er hat, vergißt.
Das gilt auch für Fotokram...
petsch

Beitrag von petsch »

[Blümchen74"]
Das ist für alle Fotos richtig, nicht nur für Makros. Allerdings ist die Teifenschärfe bei Makrofotos so gering, dass man oft recht weit abblendet. Irgendwann schlägt aber die Beugung zu und es wird alles matschig. Das ist wiederum objektivabhängig. Bei deinem 85er sollest du in den meisten Fällen bis 8, 11 oder 16 abblenden können. einfach ausprobieren.
ich kann an meinen Makro-Objektiven keine Beugungsunschärfe feststellen, auch nicht bei Blende 32. Mir ist sehr wohl klar, dass es Beugungsunschärfe gibt und ich weiß, wie sie aussieht, denn an der Leica habe ich so oft genug selbst erlebt (schon ab Blende 16), aber das waren keine Makro-Objektive.

Jetzt sowohl am neuen Nikkor AF-S Micro 85mm,3.5 VR, als auch mit dem älteren Nikkor AF Micro 105mm,2.8 und auch mit dem Nikkor AF 85mm,1.8 (dieses mit dem Zwischenring 36mm) kann ich trotz allerkleinster Blendenöffnung keinerlei Beugungsunschärfe finden.

Wie hängt das u.U. zusammen ? Sind die Objektive anders korrigiert ? Ich habe ja regelrecht bei Blende 22 und Blende 32 auf die Beugungsunschärfe gewartet und sie gesucht - ist aber nicht, die Bilder sind zackescharf und klar.
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