Welches Programm zeigt den Kelvin-Wert des Auto-WB an??

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Moderator: pilfi

Reiner
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Reiner »

Man kann Kameras zwar auf eine Farbtemperatur einstellen, aber man kann mit ihnen keine Farbtemperatur messen!
Die D2 Modelle machen das zwar ansatzweise über den Ambientesensor, aber auch der ist weit davon entfernt, verlässliche Kelvin-Werte zu erzeugen.

Das, was der autom. Weissabgleich macht, ist eine ähnliche Geschichte wie die Matrix-"Messung". Sie basiert keinesfalls auf einer reinen Messung, sondern vielmehr auf künstlicher Intelligenz oder Fuzzy-Logik!

Also würden irgendwelche Kelvin-Werte nur eine scheinbare Verlässlichkeit vorgaukeln. Und vermutlich würden sich zigtausende Fotografen beschweren, warum die "Nikon-Kelvin" anders aussehen, wie die der anderen Kamera-Hersteller und umgekehrt.....

Ich vermute, dass auch RAW-Therapee, ähnlich arbeitet. Vielleicht unter Einbeziehung irgendwelcher EXIF-Werte. Mit ziemlicher Sicherheit ist das aber so eine Art "Reverse-Engineering" anhand der Bilddaten....
Es wäre interessant zu sehen, wie Bilder dann in versch. Programmen aussehen, wenn man jeweils die Kelvin- und Tint-Werte aus RAW-Therapee angibt.
Reiner
Kelbramaus
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Beitrag von Kelbramaus »

weinlamm hat geschrieben:
Kelbramaus hat geschrieben:Meinst Du damit Bilder aus einer Fuji-Cam, oder gibt's Fuji-Film-Profile für RAW Therapee?
Fuji-Cam. Glaub kaum, dass es da entsprechende Profile gibt.

Für Capture gibts da ja die Custom-Kurven. Da sind auch Fuji mit dabei. Kann man entweder nachträglich anwenden oder gleich in die Kamera laden. Aber den Kelvin-Wert des Weissabgleichs hat man davon noch lange nicht... :arrgw:
Stimmt :bgrin:
aber abgesehen davon vermisse ich die Custom-Velvia-Kurve, wie ich sie in der bzw. für die D70 habe, auch immer wieder.


Reiner hat geschrieben:Man kann Kameras zwar auf eine Farbtemperatur einstellen, aber man kann mit ihnen keine Farbtemperatur messen!
...
Also würden irgendwelche Kelvin-Werte nur eine scheinbare Verlässlichkeit vorgaukeln. Und vermutlich würden sich zigtausende Fotografen beschweren, warum die "Nikon-Kelvin" anders aussehen, wie die der anderen Kamera-Hersteller und umgekehrt.....
Ja, das ist wohl so...

Mir geht's ehrlich gesagt überwiegend darum, die Differenz ablesen zu können, wenn ich den WB manuell in NX verändere, also anhand des ursprünglichen Wertes (den der AWB ermittelt hat) die Abweichung erkennen zu können.
Und das nach Möglichkeit innerhalb der Nikon-Software.

Gruß, Martina
Zuletzt geändert von Kelbramaus am So 2. Mär 2008, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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LarsAC
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Beitrag von LarsAC »

Reiner hat geschrieben:Es wäre interessant zu sehen, wie Bilder dann in versch. Programmen aussehen, wenn man jeweils die Kelvin- und Tint-Werte aus RAW-Therapee angibt.
Noch interessanter fände ich, die Werte aus NX irgendwo anders einzugeben... Aber genau das hat Nikon leider (genau darum?) verhindert.

Lars
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Beitrag von Kelbramaus »

LarsAC hat geschrieben:
Reiner hat geschrieben:Es wäre interessant zu sehen, wie Bilder dann in versch. Programmen aussehen, wenn man jeweils die Kelvin- und Tint-Werte aus RAW-Therapee angibt.
Noch interessanter fände ich, die Werte aus NX irgendwo anders einzugeben... Aber genau das hat Nikon leider (genau darum?) verhindert.

Lars
Da das ja nicht funktioniert, habe ich jetzt mal interessehalber das selbe D70-NEF in 3 Konvertern geöffnet und den ermittelten Wert des WB abgelesen - kameraintern hatte ich "sonnig" eingestellt:

1) CS2 : 4850, Farbton -4
2) Raw Therapee: 4819, Farbton 1.123
3) Bibble : 5100, Farbton 5

Das kann ja bei Auto-WB fast nur noch heftiger ausfallen, oder??

Gruß, Martina
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Jens D.
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Beitrag von Jens D. »

Hallo,

wie Reiner schon schrieb, wird der Kelvin-Wert von jedem Programm anhand der Bild- und Metadaten ermittelt.
Je nachdem wie das Programm dies macht, kommen auch unterschiedliche Kelvin-Werte zustande.

Der Kelvin-Wert hängt von unzähligen Faktoren ab. Da spielt nicht nur der verwendete Algorithmus eine Rolle, sondern z.B. auch das Farbprofil in dem man das Bild weiterverarbeiten möchte und die daraus resultierenden Werte.

Eine Abweichung von 500 Kelvin oder mehr, bei verschiedenen Programmen ist deshalb nichts ungewöhnlich. Aus diesem Grund kann man die Kelvin-Wert auch nicht miteinander vergleichen.

Cu, Jens
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Beitrag von Kelbramaus »

Jens D. hat geschrieben:Hallo,

wie Reiner schon schrieb, wird der Kelvin-Wert von jedem Programm anhand der Bild- und Metadaten ermittelt.
Je nachdem wie das Programm dies macht, kommen auch unterschiedliche Kelvin-Werte zustande.

Der Kelvin-Wert hängt von unzähligen Faktoren ab. Da spielt nicht nur der verwendete Algorithmus eine Rolle, ...
So wird ja auch ein und das selbe NEF in jedem Konverter (bei identischen, neutralen Einstellungen) anders "verarbeitet".
Von daher sollte mich das mit den unterschiedlichen Kelvin-Werten je Konverter gar nicht wundern...

Gruß, Martina
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Beitrag von Suermel »

Reiner hat geschrieben: Das, was der autom. Weissabgleich macht, ist eine ähnliche Geschichte wie die Matrix-"Messung". Sie basiert keinesfalls auf einer reinen Messung, sondern vielmehr auf künstlicher Intelligenz oder Fuzzy-Logik!

Also würden irgendwelche Kelvin-Werte nur eine scheinbare Verlässlichkeit vorgaukeln.
Für irgendeinen Wert entscheidet sich das Programm ja. Wieso sollte der nicht angegeben werden? Die Angabe des Wertes oder dessen Weglassen ist für mich kein Indikator für Verläßlichkeit, weder scheinbar noch anscheinend. Für mich wäre es einfach ein Service, den ich erwarte.

Gruß
Suermel
LarsAC
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Beitrag von LarsAC »

Zumal man dann ja auch nicht einen Wert mit der Pipette einstellen und das ganze dann "etwas wärmer" oder "etwas kühler" drehen kann !?

Schon innerhalb eines Programms fände ich das nützlich (sowie in ACR/LR halt).

Lars
D200User
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Beitrag von D200User »

Ich frage mich, was die Angabe real für einen Wert hat.

Derzeit sehe ich da nur einen zusätzlichen Wert, der die Sterilität der Bildbetrachtung im digitalen Zeitalter um ein weiteres Quentchen ergänzt.

Für mich reicht es vollkommen, dass ich am Bildschirm ggf. dem Empfinden bei der Aufnahme durch gezielte Regelung Ausdruck verleihen kann und ggf. meine Bildaussage damit unterstütze.

Ich bin nicht der technisch orientierte Bildbetrachter sondern jemand, der die Bildaussage sucht und sich am Dargestellten ggf. erfreut oder sagt: "Nee nix für mich oder ist nicht sauber umgesetzt".

Aber vielleicht kann mir ja jemand erklären, worin der tiefere Sinn und Zweck für einen solchen Messwert liegt.

Helmut
Zuletzt geändert von D200User am So 2. Mär 2008, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
StefanM

Beitrag von StefanM »

D200User hat geschrieben: Aber vielleicht kann mir ja jemand erklären, worin der tiefere Sinn und Zweck für einen solchen Messwert liegt.
Mal abgesehen davon, ob die Angabe des Kelvin-Wertes nun eine präzise Aussage über die vorherrschende Farbtemperatur bei der Aufnahme macht oder nicht, so ist es eine extreme Hilfe!

Ich mache z.Z. Außenaufnahmen von Betrieben für einen großen Reifenhersteller und wenn ich da bei konstanten Bedingungen ca. 1/2 - 1h außen rumfotografiere glaubst Du garnicht, was der autom. Weißabgleich sich so alles einfallen läßt.

Natürlich gebe ich dem Auftraggeber dann keine CD mit mehrfarbigen Aufnahmen seiner Betriebe und seiner Logos ab sondern greife einen Kelvinwert auf und übertrage den auf alle Bilder der Serie um ein konsistentes Gesamtergebnis zu bekommen.
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