Monopod Alu oder Carbon

Fragen zum Equipment für exakten Bildaufbau, unverwackelte Fotos und perfekte Panoramen

Moderator: pilfi

Mattes

Beitrag von Mattes »

zappa4ever hat geschrieben:
Mattes hat geschrieben: Ich bin von dem Carbonzeug wenig überzeugt, weil die Biegestabilität recht gering ist. Mal nicht aufgepasst beim Einladen in den Kofferraum, und das teure Carbonbeinchen ist hin.
Wo hast du diese Erkenntnis denn her ? Die Carbonfasern haben zwar grundsätzlich nur eine Zugfestigkeit, jedoch wird durch eine schräge Wicklung abhängig vom Winkel und überkreuzt praktisch jede gewünschte Bige- Schub - Zug oder Druckfestigkeit erreicht.
Mattes hat geschrieben: Ich würde - ausser es geht um wirklich deutliche Gewichtsersparnis - immer zu Metall (Alu) greifen.
Alu ist eines der kerbempfindlichsten Materialien und hat bez. auf das Gewicht die gleiche Steifigkeit wie Stahl. Das bedeutet aber auch, dass es dann bei gleicher Steifigkeit soviel wiegt wie Stahl.
- E-Modul (Stahl) ca. 3x E-Modul (Alu)
- Dichte (Stahl) ca. 3x Dichte von (Alu)
Hallo Roland.

Diese Erkenntnis ist ein schlichter Erfahrungswert. Sowohl bei mir als auch bei einem Fotofreund haben sich Carbinstative (ein Einbein, ein Dreibein) schon durch äussere Beschädigung zerlegt: ein Haarriss, der sich schon per Hand vergrössern liess, war Folge eines seitlichen Aufschlags (eines Metallstativs übrigens), das andere liess sich nach einer Verformung nicht mehr einschieben.

Übrigens habe ich im näheren Bekanntenkreis auch schon ein gebrochenes Carbonpaddel und einen zerbröselten Carbon-Rennradlenker gehabt ...

Natürlich sehen Metallstative schneller benutzt aus, aber hinsichtlich der mechanischen Belastbarkeit in der Praxis halte ich sie für überlegen.

Wenn sich - wie im vorliegenden Fall - nicht einmal eine signifikante Gewichtsersparnis ergibt, sehe ich keinen Grund, deutlich mehr Geld für ein Carbonstativ auszugeben.

Nur meine Meinung ...

Grüße

Mattes
StefanM

Beitrag von StefanM »

Mattes hat geschrieben:Wenn sich - wie im vorliegenden Fall - nicht einmal eine signifikante Gewichtsersparnis ergibt, sehe ich keinen Grund, deutlich mehr Geld für ein Carbonstativ auszugeben.
Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen :!: Das Carbonstatin ist 10 cm länger als das Alustativ ;)

Und in dem Fall würde ich sagen, daß es genau die 10cm sind, bei denen "size matters" angesagt ist. Mit Kamera drauf sollte beim Carbonstativ eine rückenschohnende Gesamthöhe erzielbar sein, Beim Alueinbein steht man (ich jedenfalls) bei der länge immer mit einem markanten Knick irgendwo im Körper davor, um durchzuschauen.
Tuatara
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Beitrag von Tuatara »

StefanM hat geschrieben:Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen :!: Das Carbonstatin ist 10 cm länger als das Alustativ ;)
Das ist in dem Fall schon klar, mir geht es aber mehr um den prinzipiellen Unterschied zwischen Carbon- und Alu-Monopods. Ob es sich also lohnt, mehr Geld allein aufgrund des anderen Materials auszugeben. :)
Gruß

Tua

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StefanM

Beitrag von StefanM »

Das war mir schon klar, Tua, aber für einen Vergleich braucht man halt eine normierte Datenbasis.

Wenn man ein Stativ findet, daß in Alu und Karbon absolut identisch gebaut wird, dann kann man was zur Gewichtsersparnis sagen. Bei Benro gibt es z.B. das 058n6 in Alu und Karbon bei nahezu identischen Abmessungen - das Karbon trägt mit 4kg 60% mehr als das Alu mit 2,5kg und wiegt ca. 15% weniger. Da sieht man schon eher, wohin die Reise geht.

Zu den anderen Materialeigenschaften wird es schon schwerer...soweit ich das gehört hab ist Karbon in der Schwingungsdämpfung besser. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor!

Bzgl Haltbarkeit kann ich das Schicksal von mod_ebm anführen - nagelneues 055er, Hund verheddert sich mit Leine (?) und reißt Stativ um, Verriegelung defekt, Bein krumm, läßt sich nicht zusammenschieben und haftpflichttechnisch IIRC ein Totalschaden. Also nicht nur Karbon ist für den plötzlichen Totalschaden anfällig, die Materialien haben alle irgendwo eine Eigenschaft, wo sie gegenüber den Alternativen schlecht aussehen.

Ich empfinde z.B. Karbon als sehr angenehm handhabbar zur kalten Jahreszeit, da frieren Dir nirgends die Finger an! Bis auf letzteres und das gewicht denke ich aber, daß es beim Einbein ziemlich egal ist, ob Alu oder Karbon :cool:
Zuletzt geändert von StefanM am Di 29. Jan 2008, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Tuatara »

Ohne es jetzt genau auszurechnen, die Größe variiert um etwas weniger als 7%, das Gewicht ist gleich. Somit habe ich einen Gewichtsvorteil von geschätzten 7%.

Nicht all zu viel, wie ich finde :)
Gruß

Tua

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Tuatara
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Beitrag von Tuatara »

StefanM hat geschrieben:Ich empfinde z.B. Karbon als sehr angenehm handhabbar zur kalten Jahreszeit, da frieren Dir nirgends die Finger an!
Zitat: Im Griffbereich haben die Monopods eine Schaumgummi-Beschichtung. /Zitat

Ich werde es dort anfassen. ;) :cool:
Gruß

Tua

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Beitrag von zappa4ever »

So wie der Thread läuft fällt mir auf, dass du nur Argumente der einer Seite berücksichtigst. Wenn du nur eine Bestätigung deiner Wahl haben wolltest, dann schreib das doch einfach.
Ohne es jetzt genau auszurechnen, die Größe variiert um etwas weniger als 7%, das Gewicht ist gleich. Somit habe ich einen Gewichtsvorteil von geschätzten 7%.
Wie hast du denn mit dieser Rechenweise deine D2X begründet.
Gruß Roland...
Tuatara
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Beitrag von Tuatara »

zappa4ever hat geschrieben:So wie der Thread läuft fällt mir auf, dass du nur Argumente der einer Seite berücksichtigst. Wenn du nur eine Bestätigung deiner Wahl haben wolltest, dann schreib das doch einfach.
Das siehst Du falsch, ich wollte einfach nur wissen ob es ein -für mich entscheidendes- Argument gegen Alu geben kann, an das ich bisher nicht gedacht habe, weil mir eben kein solches eingefallen ist.

zappa4ever hat geschrieben:Wie hast du denn mit dieser Rechenweise deine D2X begründet.
Sollte ich lieber möglichst schwere Stative und möglichst leichte Kameras kaufen? ;) Ein deart geringer Unterschied ist für mich nicht entscheidend.
Bei der Kamera spielt Haptik für mich eine sehr entscheidende Rolle. Ausserdem warte ich NICHT auf das FX-Format, da ich sehr gerne im Telebereich fotografiere und da kommen mir 300 -> 450mm entgegen. Somit habe ich vor, die D2x längere Zeit zu nutzen. Zudem war der Preis unschlagbar, habe die D80+Griff (mit etwas Zubehör) und das Kit-Obj. Sigma 18-200 (ohne OS) verkauft und hatte im Gegenzug die D2x. Da war die Entscheidung recht leicht :)
Zuletzt geändert von Tuatara am Di 29. Jan 2008, 23:10, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß

Tua

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Mattes

Beitrag von Mattes »

StefanM hat geschrieben:[...]Das Carbonstatin ist 10 cm länger als das Alustativ ;)

Und in dem Fall würde ich sagen, daß es genau die 10cm sind, bei denen "size matters" angesagt ist. Mit Kamera drauf sollte beim Carbonstativ eine rückenschohnende Gesamthöhe erzielbar sein, Beim Alueinbein steht man (ich jedenfalls) bei der länge immer mit einem markanten Knick irgendwo im Körper davor, um durchzuschauen.
Hi Stefan.

Das Problem kenne ich - ich bin selbst 1,96 m gross. Mein Manfrotto 681B mit Spikefuß und 234RC bietet das Stativ ca. 15 cm mehr Höhe, als ich brauche (bei Montage des 80-200 AF-S an der Stativschelle).

Ich gebe Dir vollkommen recht, ein (auch nur etwas) zu kurzes Stativ vermiest einem vieles.

Grüße

Mattes
Maximilian M.
Betterie1
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Beitrag von Maximilian M. »

Tuatara hat geschrieben:Das ist in dem Fall schon klar, mir geht es aber mehr um den prinzipiellen Unterschied zwischen Carbon- und Alu-Monopods. Ob es sich also lohnt, mehr Geld allein aufgrund des anderen Materials auszugeben. :)
Ich kann neben Fotografieren besonders gut zittern und habe deshalb ein Einbein immer dabei. Die Fotos werden aber sicher nicht wegen oder trotz Alu oder Carbon gut oder schlecht.
Ein Carbon-Mono ist etwas, was man sich leistet. Beim Stativ sieht das mitunter anders aus, da ist der Gewichtsunterschied oft beachtlich. Ich habe mich immer wieder eingehend informiert, weil ich doch langsam etwas bequemer werde. Ich bin bei meinem alten geblieben, aus Alu, denn etwas signifikant besseres hab ich nie gefunden.
. Ich hab das Ding allerdings nie quer durch die Kofferraumöffnung getreten, noch damit Pfähle eingeschlagen. Da fehlt mir jede praktische Erfahrung. Das Ding lebt noch, hat 185 max. Höhe, eine ausklappbare Fußplatte (gibt es wenig Stabilität mehr) und hat immer die Mamiya 645 mit 180er Tele getragen und trägt jetzt die DSLR spielend.

Max
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