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Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 10:34
von mod_ebm
Ihr vergleicht jetzt nicht die MP3-Kompression mit JPEG? MP3 (genauer MPEG1 Layer3) benutzt sogenannte akkustische Modelle und schneidet alles weg, was das menschliche Gehör nicht hört (hinzu kommen RLE und Huffman), sprich nach nem lauten Ton hört das Ohr den leisen nicht und ähnliches. MP3 hat seine Grenzen bei komplexen Arrangements wie klassischer Musik. Dort hört man auch bei 256kbit noch einen Unterschied.

JPEG teilt die Bilder Kanalweise in Blöcke ein und untersucht diese auf Ähnlichkeit zu bestimmten Mustern (diskrete Cosinus Transformation, DCT), hinzu kommen auch hier RLE und Huffmann... Dann werden nur noch die Nummern der Muster in der DCT-Tabelle abgespeichert. Die Kompresson wird optisch um so besser, je kleiner die Blöcke sind und wenn angepasste DCT-Tabellen verwendet werden. Dabei werden die Dateien natürlich größer.

Was Nikon in seinen NEFs macht, weiß ich nicht, ließe sich aber bestimmt bei einem Raw-Converter, der unter GPL steht nachschauen...

Zum Thema: Die Kompression soll, wie schon geschrieben, vernachlässigbar geringen Qualitätsverlust bringen. Nikon spricht glaub ich von quasi verlustfrei.

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 11:41
von Stephan Stoske
Hi,

@Roland:
> Denn mp3 ist im High-End Bereich ... vollkommen unbrauchbar.

Sorry fürs Offtopic, aber das ist ausgemachter Blödsinn.

MP3, vor allem bei Codierung per VBR, ist durchaus für HighEnd-Anwendungen geeignet. Die meisten Anwender vergessen bei der Beurteilung nur, dass sie nicht die MP3-Kompression beurteilen, sondern den Billigst-DAC in ihrem MP3-Player. Das Teil im iPod z.B. kostet 90 Cent und hat ein Dutzend Operationsverstärker mitten im Signalweg. Hier geht bedeutend mehr Qualität verloren als durch die Kompression. Benutzt man den digitalen Ausgang und einen hochwertigen DAC, machen die Leute ob des Qualitätgewinns schon dicke Backen, obwohl es sich immer noch um dieselbe (für schlechte gehaltene) MP3-Datei handelt.

Grüße, Stephan Stoske

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 12:09
von zappa4ever
Stephan Stoske hat geschrieben:Hi,

@Roland:
> Denn mp3 ist im High-End Bereich ... vollkommen unbrauchbar.

Sorry fürs Offtopic, aber das ist ausgemachter Blödsinn....
Danke für die Blumen und den netten Gesprächsbeitrag. Frohe Ostern.

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 12:32
von Stephan Stoske
Hi,

> Danke für die Blumen und den netten Gesprächsbeitrag.

Oh bitte, keine Ursache.
Bei mangelnder Differenzierung helfe ich besonders gerne.

> Frohe Ostern.

Stimmt, sorry, frohe Ostern.

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 13:16
von MonsterBabyBLN
immer wieder faszinierend..

man stellt ne konkrete frage nämlich was technisch bei NEF komprimierung passiert und es entbrennt eine streitdiskussion über mp3s..

ich kenne übringens auch die gebrauchsanweisung von nikon, man solls nich glauben...

na und natürlich frohe ostern ***

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 13:20
von Herbert
An meiner D200 habe ich keine Einbußen im komprimierten NEF-Format festgestellt.

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 13:46
von mod_ebm
MonsterBabyBLN hat geschrieben:immer wieder faszinierend..

man stellt ne konkrete frage nämlich was technisch bei NEF komprimierung passiert und es entbrennt eine streitdiskussion über mp3s..

ich kenne übringens auch die gebrauchsanweisung von nikon, man solls nich glauben...

na und natürlich frohe ostern ***
Ich hab mir eben mal die Quellen zu dcraw angeschaut. Da sieht es so aus, als wäre die Kompression simples LZIF. (Edit: in den NEF steckt nen TIFF-Dialekt als Kontainer.)

Auch von mir frohe Ostern

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 15:43
von Elwood
Wie es bei der D2x aussieht weiss ich leider nicht, aber soweit ich
es verstanden habe werden bei der D70 die 4096 Werte eines
Kanals in Gruppen eingeteilt.

Die Werte 0 bis 215 werden nicht veraendert, die Werte von
216 bis 4095 werden nichtlinear in 653 Gruppen verteilt.
Die letzte Gruppe hat mehr Werte als die erste.

Demnach ergeben sich also 869 Werte die mittels verlustloser
Run-Length Kodierung komprimiert werden. Auf diese Weise
werden die urspruenglichen 12 bit auf effektive 6 bit komprimiert.

Bei der Dekompression muessen nun die Werte zwischen 216
und 4096 wieder rekonstruiert werden, hierbei kann es zu
Abrissen in der Werteskala kommen die normalerweise
irrelevant sind.

Ich denke, dass ist das was Nikon "virtual lossless" bezeichnet.

- Juergen -

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 16:19
von TestOr
Tach auch !

Also ich hab zwar nur ne D200 aber ich benutze mitlerweile auch nur noch
die kompremierten NEF´s. Ich kann in der Quali keine Unterschiede sehen.
Es spart Speicherplatz auf der CF Karte, aber leider wird die Nachbearbeitung verlängert. Das öffnen der Bilder dauert einfach länger.

Aber wie gesagt Verluste in der Darstellung waren nicht feststellbar.

Gruß TestOr

Verfasst: Mo 9. Apr 2007, 17:05
von mod_ebm
Elwood hat geschrieben: Die Werte 0 bis 215 werden nicht veraendert, die Werte von
216 bis 4095 werden nichtlinear in 653 Gruppen verteilt.
Die letzte Gruppe hat mehr Werte als die erste.

Demnach ergeben sich also 869 Werte die mittels verlustloser
Run-Length Kodierung komprimiert werden. Auf diese Weise
werden die urspruenglichen 12 bit auf effektive 6 bit komprimiert.

- Juergen -
Klingt für mich nach Huffman? Wikipedia

Ist also die übliche Datenreduzierung (RLE+Huffman)