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Verfasst: Do 21. Sep 2006, 13:05
von Mattes
Hallo Phil.

Welche Objektive Du brauchst, hängt zuerst einmal von Deinen fotografischen Gewohnheiten ab. Da diese sich sicherlich derzeit erst ausprägen, rate ich Dir zu Objektiven, die den gängigen Brennweiten. Zu Kleinbildzeiten war der übliche Bereich etwa von 28 bis 200 oder 300 mm.

Wenn das Geld da ist, rate ich Dir zum Nikon 17-55 und einer der zahlreichen 2.8/80-200-Varianten. Weniger teuer, aber noch nicht schlecht ist das schon angesprochene Kitobjektiv 18-70 und das 5.6/70-200 mm, wobei ich die Lichtstärke von 2.8 schon sehr vermissen würde.

Wenn Du dann Deine fotografischen Vorlieben besser kennst, würde ich gezielt Deine Wunschobjektive dazukaufen. Das können dann z. B. Makros sein, wobei als Allrounder eine Brennweiten um 105 mm wohl der Standard ist. Solch eine Brennweite ist dann auch für Portraits zu gebrauchen.

Später kannst Du dann, falls Dich neue Motivbereiche reizen, eventuell in Superteles oder Superweitwinkel investieren, aber das würde ich abwarten.

Immer gut ist ein 1.8/50 mm, finde ich. Billiger kann man Lichtstärke nicht bekommen, die Abbildungsleistung ist ordentlich, und für Portraits ist das eine sehr gute Ausgangsbasis.

Generell rate ich einem Anfänger immer, jede Brennweite bewußt zu nutzen und den Umgang damit zu üben. Jedes Objektiv hat spezifische Vor- und Nachteile und bestimmte Eigenschaften, die man kennen und beherrschen sollte. Von daher rate ich eher davon ab, das komplette Objektivsortiment gleich am Anfang zu kaufen.

Zu den Filtern: ich finde (im Gegensatz zu Volker), dass gerade ein Polfilter durch die digitale Bildbearbeitung gut zu ersetzen ist. Einzige Ausnahme ist das Verhindern von Spiegelungen, aber in Sachen Farbwiedergabe finde ich die Bearbeitung am Rechner exakter. Das ist aber sicherlich auch Gewohnheitssache.

In speziellen Umgebungen (Hochgebirge) kann ein UV-Filter noch helfen, aber für die normalen Umweltbedingungen sind die Objektive bereits perfekt optimiert, soweit das mach- und bezahlbar ist.

Einen "Immerdrauf"-Filter als Schutz der Frontlinse halte ich für wenig sinnvoll. In gut 20 Jahren Fotografie hatte ich noch nie eine defekte Frontlinse, habe aber, über die Jahre, hunderte DM in die Filter investiert. Denn: wenn Filter, dann nur sehr gut. Billigfilter reissen die Bildqualität unwiederbringlich in den Keller.

Als Schutz für die Frontlinse halte ich eine (möglichst stabile) Gegenlichtblende für die beste Lösung. Auf meinen Objektiven ist diese immer drauf und hat bisher als Schutz immer ausgereicht.

Eine Ausnahme sehe ich auch hier: extrem "feindliche" Umweltbedingungen, z. B. am Meer (Salzwassergischt).

Viele Grüße

Mattes

Verfasst: Do 21. Sep 2006, 13:46
von dd
Hallo Phil,

ich würde erst einmal mit dem fotografieren, das du schon hast. Wenn du dort an Grenzen stößt, dann würde ich überlegen, ob neue Ausrüstungsteile weiterhelfen.

Gruß
Dirk

Verfasst: Do 21. Sep 2006, 14:17
von phil254
:) ich bedanke mich mal wieder für die zahlreichen antworten und werde versuchen alles zu beherzigen. in bezug auf die angesprochenen themen habt ihr mir sehr weitergeholfen! :daumen:

und mal wieder ist mir eine neue frage eingefallen (davon hab ich viele auf lager!)
wenn ich nun nachtphotos mache, dann wäre doch ein objektiv mit festbrennweite wegen der lichtstärke eher geeignet oder? oder lassen sich nachtphotos mit gleich guter qualität auch mit zoom objektiven und entsprechend längerer belichtungszeit bewerkstellen?

vielleicht sollte ich den thread umbennen in "nur dumme fragen" denn mir ist schonwieder was aufgefallen.
also, :zeit:
ich bin noch auf der suche nach einem stativ, könnt ihr mich da vielleicht beraten? ich weiss nicht so recht worauf es da ankommt, stehen tun sie doch alle oder?

gruß, phil.

Verfasst: Do 21. Sep 2006, 14:20
von Alex_NR
Moin Moin!

Soweit wäre eigentlich fast alles geklärt, aber um Dir zu raten was Du bräuchtest und wie Du Dein Sortiment ergänzen/austauschen solltest, wäre es nett zu wissen, welche Linsen Du überhaupt schon hast ......

Alex

Verfasst: Do 21. Sep 2006, 15:09
von phil254
hey,
also bisher in den händen halten kann ich nur das kit objektiv 18-70 mm.
aber ich muss zugeben dass ich schon kräftig eingekauft habe. vielleicht war es ein anfängerfehler, aber ich konnte bei manchen angeboten nich wiederstehen die hier im forum bei dem verkauf thread angeboten wurden. ich dachte mir, ob ich mir die objektive jez zulege oder später ist egal, und im notfall kann ich sie wieder verkaufen.
ich warte noch bis der paket bote klingelt, dann habe ich zusätzlich zu dem kit objektiv noch:

ein Sigma 8mm f4 EX DG Fisheye (ich finde fisheye bilder immer so dermassen krass..)

ein Nikon AF-S VR 24-120mm/3.5-5.6G IF-ED (habe bei landschaftsaufnahmen schon oft gemerkt dass mir der telebereich des 18-70 zu klein ist. wollte ein reh fotografieren aber als ich zu nah rangelaufen bin isses weg.. :cry: )

ein Nikon AF Micro 60mm 1:2,8D (wie schon gesagt, bin absoluter makro fan, und würde gerne selber ausprobieren)

wahrscheinlich fasst ihr euch jez alle an kopf :hmm: aber ich bin immer schon im machen schneller gewesen als im denken :bgrin: aber wie gesagt, wenn ich nachträglich feststelle dass ich das alles nich brauche verkaufe ich es eben weiter. natürlich hat das alles viel geld gekostet, aber ich muss sagen dass ich bei den 3 käufen insgesamt über 500 euro gespart habe im vergleich dazu wenn ich die original objektive gekauft hätte.

gruß, phil.

Verfasst: Do 21. Sep 2006, 15:19
von Dachstein
So schlecht finde ich die Wahl eigentlch gar nicht, denke du kannst recht zufrieden mit deinen Anschaffungen sein.

Über das Makro kannst dich freuen, das Objektiv ist im Makrobereich recht gut, hätte ich übrigend auch gerne und wird irgendwann mal in den nächsten Jahren den Weg in meinen Fotorucksack finden. Über das Fisheye kann ich dir leider nichts sagen, lediglich hätte ich statt dem 24 - 120 ein lichtstarkes Telezoom genommen, denn das macht gerade mal ein 180 mm Tele, ausserdem hast du ja ein ganz passables Standardzoom. Dafür ist es mechanisch ein Vergnügen, hatte mit dem Objektiv auch mal kurz das Vergnügen und musste sagen: sauber gemacht, Nikon :D .
Allerdings kannst du dir noch immer, so das Konto stimmt, ein lichtstarkes Tele oder eines mit VR zulagen.

MFG Dachstein

Verfasst: Fr 22. Sep 2006, 01:50
von multicoated
Hallo,

Lichtstärke bringt Dir nachts nur etwas, wenn Du bei dem vorhandenen Licht "aus der Hand" schießen willst. Allerdings sinkt dann auch die Schärfentiefe drastisch und um starke Lichtquellen bilden sich "Höfe".
Also lieber ein Stativ kaufen und das ganze dann mit Blende 8, 11 oder noch weiter geschlossen auf den Sensor bringen. :)

Verfasst: Fr 22. Sep 2006, 06:41
von gs
multicoated hat geschrieben:Hallo,

Lichtstärke bringt Dir nachts nur etwas, wenn Du bei dem vorhandenen Licht "aus der Hand" schießen willst. Allerdings sinkt dann auch die Schärfentiefe drastisch und um starke Lichtquellen bilden sich "Höfe".
Also lieber ein Stativ kaufen und das ganze dann mit Blende 8, 11 oder noch weiter geschlossen auf den Sensor bringen. :)
Genau so werden richtige Nachtaufnahmen gemacht. Lichtriesen, wie o.g. 17-55, sind hier regelmäßig fehl am Platz. :super:

Verfasst: Fr 22. Sep 2006, 10:31
von Dachstein
Das mit der Lichtstärke ist wieder so eine Diskussion, wo sich die Geister scheiden werden ;) Ich denke, vielen von uns ist klar, wie man ordentliche Nachtaufnamen macht (wobei ich bis jetzt noch keine wirkliche Nachtaufname mit einer meiner Digitalen gemacht habe, dafür ist der Film imo. wesentlich besser geeinet). Ich meinte lediglich, wenn jemand Tiere fotografieren will, dann ist man imo mit einem längeren Tele mit Blende 2,8 besser drann als mit einem mit Anfangsblende 5,6. Denn dann muss ich nicht mit der Empfindlichkeit hochgehen und bekomme trotzdem kurze Verschlusszeiten. Oder hab ich da einen Denkfehler drinnen. :hmm:

MFG Dachstein

Verfasst: Fr 22. Sep 2006, 10:59
von pixelmac
gs hat geschrieben:
pixelmac hat geschrieben:Die lichtstärksten Zooms haben eine Anfangsblende von 2.8, Festbrennweiten gibt es auch (in gemäßigten Brennweitenbereichen) auch ab 1.4 (das kann bei schlechtem Licht der Unterschied zwischen einem Super-Bild und Ausschuß sein)
Was implizit bedeuten würde, dass ein Super-Bild auch superscharf sein müsste. Muss es das denn wirklich, oder wurde es erst zum Super-Bild, weil es an Superschärfe fehlte? :hmm:
Ich hatte schon bewußt "kann" geschrieben. ;) Es gibt genug Super-Bilder, die nicht 100%ig scharf sind, und trotzdem toll wirken. Es gibt aber auch Situationen, bei denen der Unterschied zwischen gut und "Papierkorb" eben der Unterschied zwischen 1/250 und 1/60sec ist...