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Verfasst: Sa 3. Jun 2006, 12:34
von agerer
Hallo,

ich fotografiere vom Stativ aus furchtbar gern aus unterschiedlichen Entfernungen mit Blitz mein Bücherregal und kann damit Schärfe und Verzeichnung in einem Bereich von 0,10 bis 7 Meter testen.

Um die Schärfe bei "unendlich" feststellen zu können, richte ich die Kamera auf Häuser und Gärten (z.B. auf kleine Gegenstände) aus.

Randabschattungen/Vignettierungen teste ich mit untersch. Brennweiten und offener Blende mit satt blauem Himmel. Haben wir leider nicht immer.

Verfasst: Sa 3. Jun 2006, 16:24
von Marc Olivetti
Vielleicht hilft Euch ja mein Testchart weiter.

Verfasst: Sa 3. Jun 2006, 18:28
von StefanM
Marc Olivetti hat geschrieben:Vielleicht hilft Euch ja mein Testchart weiter.
Na, das ist ja mal eine gute Basis :super:

Vielleicht kann man das ja noch erweitern - wie groß ist es angelegt, damit die Auflösungsfelder passen - ist A3 quer richtig?

Verfasst: So 4. Jun 2006, 09:05
von David
@ Olli:
Interessant!
:)


Und hast du auch Tipps zwecks/für die praktische Umsetzung?

Verfasst: So 4. Jun 2006, 13:44
von BLAckthunDEr
rottek hat geschrieben:Ich hatte es heute mal mit Fotos "ins Grüne", also Bäume und Büsche mit vielen Blättern versucht, fand das trotz der Strukturen aber nicht so ganz aussagekräftig.
Pflanzen sind dazu denkbar schlecht geeignet. Erstens finde ich, dass man hieran Schärfe eh nicht unbedingt ausmachen kann. Zweitens können sich Pflanzen im Wind bewegen. Drittens können sich Pflanzen bewegen. ;)

Verfasst: So 4. Jun 2006, 13:46
von Marc Olivetti
Eines Vorweg: Das Ganze ersetzt natürlich keinen Laboraufbau. Dennoch lassen sich solche Dinge wie schlechte Schärfeverteilung, CAs und Vignettierung ganz passabel ablesen.

Das Ganze ist zwar als A3-Vorlage angelegt. Aber niemand ist gehindert, sich das auch noch größer zu ziehen. Die Auflösungsangaben leiden darunter nicht, weil sie ja in Linienpaare pro Bildhöhe angegeben sind. Die Bildbegrenzung entspricht hierbei dem dicken schwarzen Rahmen.

Der sollte bei der Einrichtung auch im Sucher die Begrenzung darstellen. Wenn der Suchermittelpunkt auf das Mittelkreuz gerichtet ist und das Gitternetz der Kamera zu den Linien des Charts parallel liegt, sollte die Kamera in etwa in einer Ebene mit dem Chart stehen. Ein gutes Stativ ist natürlich Voraussetzung. Umgebungsbedingungen: gestreutes Tageslicht (nicht von der Seite wie auf dem Balkon oder so) im Schattenbereich oder bei bedecktem Himmel.

Ich habe dann Belichtungsserien mit der Zeitautomatik gemacht: Offenblende und dann klassisch 5,6 - 8 - 11 - 16 - 22 - Geschlossenblende. Die Schlussfolgerungen kann dann jeder selbst ziehen.

Re: Versuchsaufbau!

Verfasst: So 4. Jun 2006, 13:50
von BLAckthunDEr
Fips hat geschrieben:Ich hatte auch schon ein paar Themen über Objektivtests gelesen. Der Versuchsaufbau war meistens mit viel Aufwand verbunden.
Aus Gründen, die donholg genannt hat, halt ich Studiotests für besonders kritisch. Dazu kommt, dass die Motive total uninteressant sind. Die Schärfe anhand eines Testcharts zu beurteilen ist irgendwie ermüdend.

Fips hat geschrieben:Ich war schon etwas schockiert als ich beim durchstöbern des Forums auf einige Threads gestoßen bin die Objektive mit f2,8 getestet haben und als Fazit die beste Abbildungsleistung bei f5,6-f8 hatten :(
Das ist aber absolut normal.

Re: Versuchsaufbau!

Verfasst: So 4. Jun 2006, 21:05
von Andreas H
BLAckthunDEr hat geschrieben:Aus Gründen, die donholg genannt hat, halt ich Studiotests für besonders kritisch. Dazu kommt, dass die Motive total uninteressant sind. Die Schärfe anhand eines Testcharts zu beurteilen ist irgendwie ermüdend.
Nicht nur das. Es gelingt auch nicht immer den Schärfeeindruck eines Objektivs (der sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt) aus dem Bild eines Auflösungstestcharts in einer Laborumgebung abzuleiten.

Nicht zuletzt deshalb war hier wohl nach einem praxisnahen Test gefragt.

Wenn man wirklich einen Labortest machen will, dann bietet sich Imatest an. Da gibt's ein Paket aus Software und Testcharts. Das Ganze ist ungeheuer aufwendig, ergibt aber reproduzierbare und vergleichbare Werte. Die Übertragbarkeit in die Praxis ist aber - wie bei allen Labortests - eine schwierige Angelegenheit. Anders kann ich mir nicht erklären warum die Tester die Imatest verwenden zuweilen zu so unterschiedlichen Bewertungen kommen können.

Grüße
Andreas

Verfasst: So 4. Jun 2006, 21:51
von soulman
auf die gefahr hin, jetzt gesteinigt zu werden...

ich teste wie folgt:
ich pack meine fototasche und stativ und geh zum händler meiner wahl. dort angekommen - wir kennen uns - sag ich:
"servus alter, horch zu! du gibst mir jetzt das objektiv xy aus der auslage damit ichs ein wenig an meinen bodys testen kann, ja?"
dann mach ich damit innen und aussen - mit allen brennweiten soferne es ein zoom ist - und mit allen blenden ein paar raw+jpeg. selbiges tu ich mit meiner mitgenommenen referenzoptik. referenzoptik bedeutet in dem fall z.b. daß ich mir jene optik mitnehme, die sich brennweitenmäßig teilweise mit der neuen optik überschneidet.
daheim schau ich mir das ganze am bildschirm an und lass mir die interessanten teile (von der referenz und der neuen optik) von einem profilabor ausbelichten.
das ist praxisnah und liefert brauchbare ergebnisse zur beurteilung.

ich fotografiere weder bücheregale noch an die wand gepappte inseratenteile der sonntagszeitung und auch keine ziegelwände in der praxis, also sind solche tests nur zeitverschwendung.

ich weiss, dass mein AF-Nikkor 24-85/2.8-4 D bei 24mm und offenblende im linken bildteil schlechter abbildet, als im rechten. ab f5.6 ist das wie weggeblasen und knackscharf.
ich habe derzeit aber noch keine bessere optik mit dem selben brennweiten- u. anfangsöffnungsbereich gefunden die auch halbwegs bezahlbar wäre. ca. 3% meiner aufnahmen mache ich mit 24mm bei f2.8. warum also wechseln?

Verfasst: Mo 5. Jun 2006, 12:46
von bekay
ich hab's 'mal hiermit versucht

http://www.traumflieger.de/objektivtest ... v_test.php

zur Beurteilung der Schaerfe ist das sicherlich ausreichend, B.K.