OK, es ist auch ein manuelles 500/4 Nikkor dabei, aber ob man es glaubt oder nicht, es sind meine ersten etwas ernster gemeinten Gehversuche bei DeepSky.
Anlass ist eine von einem Astrofreund testweise ausgeliehene Astrotrac-Montierung mit Kaufoption als Weihnachtsgeschenk für mich.
Vorteil: Schnell aufgebaut und einsatzbereit.
Nachteil: Bei wenigen Minuten bzw 400mm Brennweite ist eigentlich Schluß.
Ergo: Sternbilder und leichte Deepsky-Objekte sollten drin sein.
Am Wochenende war es dann endlich soweit. Trotz leichten Dunstes waren eigentlich genug Sterne erkennbar, um ein, zwei Versuche zu starten.
Weil ich Vollpfosten nach dem ersten Begrabbeln vor wenigen Wochen die Polsucher-Beleuchtung angelassen habe, war latürnich nun die Batterie leer.
Aber mit etwas Erfahrung klappt das dann doch noch.
D810 mit vollem Akku rausgelegt (weil je kühler, je weniger Rauschen) und aufgebaut. Gar nicht so einfach, wenn die stocktaube schwarze Besuchskatze im Dunkel dauernd verschmust vor die Füße läuft, dabei dachte ich, ich hätte sie mit Leckerli im Hof ausreichend bestochen ...
Nun denn, erste Bilder: ISO 800 und schon bei 30 Sekunden eigentlich laut Histogramm korrekt belichtet

Braune Suppe auf dem Monitor, aber immerhin punktförmige Sterne.
Also etwas länger draufgehalten und auf die Möglichkeiten von LR gehofft.
Hier nun die erste Ausbeute.
Es geht mir nicht darum, die besten Astrobilder zu machen. Das können die meisten besser. Vielmer haben auf mich auch BIlder mit weniger Brennweite ihren Reiz, weil sie die Objekte in der Umgebung zeigen, wie sie auch im Feldstecher ansatzweise zu erkennen wären. Das "Live"-Gefühl kommt da m.E. am besten rüber.
Wer es perfekt will, muss das einfach die Suchmaschine bemühen.
Zunächst eine fischige Übersicht zu den lokalen Lichtverhältnissen - alles andere als optimal.
001 - Orion rising - Blickrichtung Ost
Frei nach dem Motto, nicht erst zu kleckern, gleich mal das 500/4er drauf. Mit LiveView fokussiert - was interessanterweise über die Farbverschiebung Intra/Extrafokal am besten funzte - und das helle Wölkchen in der oberen Bildmitte aufs Korn genommen.
(Milchstraße habe ich mit dem Fischauge natürlich auch gleich versucht, no way an dem Abend)
002 - M45 - Die Vorlage der Himmelsscheibe von Nebra
D810, Nikkor 500/f4 "P" @5.6, ISO640, 75s
... war dann doch etwas zu viel des Guten. Punktförmig geht anders. Also eine Nummer kleiner und zwei Blenden rauf: Zeiss 135/2.
Hier dann etwas abgeblendet, damit die helleren Sterne auch ein paar Strahlen bekommen.
003 - M31 - unsere kosmischen Nachbarn
D810, Zeiss 135/2 @3.3, ISO800, 97s Crop auf 1:1
ob der Strich unten rechts ein künstlicher Satellit oder ein Asteroid ist, müsste ich noch rausfinden. Auf späteren Aufnahmen flog er jedenfalls genau vor der Galaxie vorbei, hmpf.
Jedenfalls eine Gigantische Schärfentiefe von etwa 2,2 Millionen Lichtjahren: Sonnensystem (Strich), unsere Milchstraße (Sterne) und der Nachbar (M31 mit zwei Begleitern). Ganz nah an dem orangen Stern links unten ist auch eine noch viel weiter entfernte Galaxie, aber die war zu schwach und bei dem hellen Himmel unmöglich zu bekommen. Man muss ja noch Ziele haben.
Bei M31 ist der Rand zur rechten oberen Bildecke hin übrigens 100 000 Jahre jünger, als der gegenüberliegene zur Bildmitte hin. Zeitreisen sind also doch möglich, und das vom Garten hinterm Haus aus.
In dem Sinne war's das vorerst. Die Bearbeitung am Rechner ist der wichtigere Part und das dauert.
CLEAR SKIES
Torsten