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Wie schon angesprochen, ist Qeqertarsuaq eine recht große Ortschaft, die auch über einen eigenen Fußballplatz verfügt. An selbigem sind sogar Trainerbänke zu finden. Eine grönländische Fußballliga, wie man sie aus unseren Breiten kennt, gibt es jedoch nicht. Allerdings werden in den Sommermonaten immer wieder Fußballturniere ausgetragen und dann wohl auch ein grönländischer Meister gekürt. Wer hierbei allerdings für die immensen Reisekosten aufkommt, besonders wenn Mannschaften aus West- und Ostgrönland aufeinander treffen sollten, entzieht sich meiner Kenntnis und auch der des befragten Einheimischen.
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Das Ziel unseres Ausfluges nach Qeqertarsuaq ist hier zu sehen, ein Wasserfall, der mit Sicherheit auch einen einheimischen Namen trägt, den ich mir ob der wirren Buchstabenkombinationen aber nicht merken konnte. Interessanterweise gab es zu diesem Wasserfall einen weitestgehend gut sichtbaren Pfad, so dass wir hier auch noch dem ein oder anderen Touristen über den Weg liefen, der nicht zu unserem Schiff gehörte. Diese wiederum genossen die Ausführungen unseres Geologen Denis hinsichtlich der Besonderheiten der Discoinsel.
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Netterweise hatte der Großteil unserer Gruppe das morgendliche Briefing so verstanden, dass die Wanderung, die geplant war, bis zum Wasserfall führen sollte und anschließend wieder zurück. Neben fünf weiteren Mitreisenden hatte ich aber noch im Ohr, dass von einer anderthalbstündigen Tour die Rede war, wir den Wasserfall aber bereits nach 30 Minuten erreichten. Denis, unser Guide, war auch ein wenig verwundert, als der Großteil schon wieder den Rückweg antrat, denn er wollte eigentlich noch ein gutes Stück weiter ins Landesinnere laufen. So erhielten wir sechs Verbliebenen eine zusätzliche Geologiestunde und Ansichten, die der große Rest gar nicht mehr mit bekam. Dabei entstand unter anderem dieses Foto. Die rötliche Färbung des Felsen kommt wohl durch diverse Eisenablagerungen in den Sedimentschichten zustande und kann, je nach Einlagerung, stark variieren. Als kleines Anekdötchen am Rande: Auf dem Rückweg vom Wasserfall kam ich mit einer Mitreisenden ins Gespräch, die mit Mann und Kleinkind unterwegs war. Die junge Familie hatte sechseinhalb Jahre in Grönland gewohnt und nahm diese Rreise als Art Abschiedstournee. Und während wir uns unterhielten, woher wir denn so kommen, stellten wir fest, dass sie in Cottbus studierte, was in etwa 20km von meinem Heimatstädtchen entfernt liegt... Die Welt ist wirklich manchmal ein Dorf.
Im Anschluss an diese kleine Wandertour ging es zum Mittagessen wieder an Bord. und wir fuhren ein Stück an der Küste der Discoinsel weiter in die Discobucht hinein. Doch davon dann morgen mehr.