Klenkes hat geschrieben:Ich bin gespannt, der hohe Norden reizt mich und ich warte darauf, dass die Kinder mal aus dem Haus sind...die ersten beiden machen mich neugierig

Der hohe Norden kann aber auch tückisch sein... manch einer an Bord sprach vom arktischen Fieber, dass einen ein Leben lang nicht mehr loslässt... Mich hats jedenfalls voll erwischt.
Tag 2, Zwei Anlandungen Discoisland
#3
Nach dem ersten Frühstück an Bord, erhielten wir durch unsere beiden Guides eine kurze Unterweisung hinsichtlich der Verhaltensregeln in der arktischen Natur, gingen vor Anker und begaben uns auf unsere erste Anlandung mit den Zodiac-Schlauchbooten. Daran schloss sich eine Wanderung durch die wunderbare und grüne Natur auf der Discoinsel an, wobei uns Denis, unser Geologen-Guide, viel von der interessanten geologischen Beschaffenheit zu berichten wusste. Leider hatte sich das Wetter nicht sonderlich gebessert, es gab lediglich keine Regenschauer mehr. Die Wanderung war dennoch ein wunderbares Erlebnis, hatte man doch das Gefühl, völig allein zu sein, sieht man von den Mitreisenden einmal ab.
#4
Nach dem wir zum Mittagessen zurück an Bord waren, lichtete die Crew den Anker und wir fuhren ein Stück aus dem Fjord heraus, passierten dabei die kleine Siedlung Kangerluk, welche ca 30 Einwohner beherbergt. In unmittelbarer Nähe suchten wir einen weiteren Ankerplatz um noch einen zweiten Landgang zu unternehmen.
#5
Der zweite Landgang stand ganz im Zeichen der in Grönland beheimateten Tierwelt. Zum einen besichtigten wir einen Sammelpunkt kanadischer Wildgänse, wobei eine von diesen fast unseren Expeditionleader über den Haufen geflogen hätte, zum anderen sahen wir den ersten Buckelwal, allerdings in reichlicher Entfernung, so dass zumindest bei mir, kein brauchbares Foto entstand. Wie auf dem Bild zu erkennen ist, riss nun aber die Wolkendecke auf und die ersten grönländischen Sonnenstrahlen brachen durch. Kleiner Nachteil, die Sonne erweckte auch eine ansehnliche Masse an Mückenschwärmen, und brachte uns Passagieren die Erkenntnis, dass zumindest deutsche Anti-Mücken-Produkte grönländischen Mücken nur ein müdes Lächeln abrang...
An Bord zurückgekehrt, wurde das Abendessen serviert, die ersten Gespräche an die Bar verlegt und wir Passagiere erhielten die wenig erfreuliche Information, dass der Wind völlig untypisch für diese Jahreszeit aus nördlicher Richtung bläst. Die gemessenen Geschwindgkeiten machten es nahezu unmöglich gegen den Wind anzusegeln, so dass das Programm bereits am ersten Tag der Reise völlig über den Haufen geworfen wurde und wir nicht zunächst gen Norden segelten, sondern einen Abstecher in die Discobucht machen würden. Als wir aus dem Fjord heraus wieder die offene See erreichten, wurde deutlich, was die Windgeschwindigkeit für Einfluss auf den Seegang hat. Etwa die Hälfte aller Passagiere war mit anderen Sachen beschäftigt, als sich den abendlichen Vortrag zur geologischen Entstehung Grönlands anzuhören.