Es ist einfach ein ganz anderer Workflow auf den man sich einlassen muss. Man arbeitet nicht mehr mit einzelnen Dateien sondern mit einem Katalog, sprich Datenbank. Das ist die weitaus modernere Variante, aber halt relativ undurchsichtig.
Ja, auch mir fiel es am Anfang etwas schwer mich darauf einzulassen. Wichtig ist aber zu verstehen, dass die Bilder selbst nicht irgendwo in der Datenbank verschwinden, sondern die Infos dazu.
Wenn man Daten verschieben oder kopieren oder löschen möchte, dann sollte man das vermutlich nicht einfach mit dem Windows Explorer machen sondern mit den entsprechenden Funktionen von LR.
Richtig, LR bekommt davon nichts mit. Tut man es doch einmal, so kann man aus LR heraus jedoch die Bilder/Verzeichnisse suchen und die Referenzen in der Datenbank werden aktualisiert.
Diese Art von Workflow macht mir etwas Sorgen, weil wenn man es falsch macht (oder sich irgendwo ein Software-Bug versteckt) kann da ganz schnell einiges an Unheil passieren. Wenn man z.B. ein Foto in verschiedenen Formaten haben möchte (NEF, JPG gross, JPG klein, TIF oder was auch immer), müssen dann alle Varianten in den Katalog oder nur das Original, sprich NEF. Wenn man mehrere Varianten davon im Katalog hat, gibt es dann auch für jede ein eigenes Bearbeitungsset, sprich alle Fotos können unterschiedlich aussehen und werden als eigenständige Varianten in der Datenbank gepflegt?
Viele der genannten Probleme stellen sich gar nicht, da man in LR sehr elegant mir den virtuellen Kopien arbeiten kann die LR dann verwaltet. Etwas anders sieht es mit Exporten/Entwicklungen aus, das ist Geschmacksache, ob man sie wieder in die Datenbank einpflegt/Reimportiert.
All diese Möglichkeiten die man da hat, die machen mir Sorgen, nicht der RAW Konverter selber. Und das liegt aber hauptsächlich daran, dass ich eben noch nicht mit so einem Monstertool gearbeitet habe, genausowenig nutze ich z.B. die Bilderverwaltung von PSE. Wenn man die dann auch noch nutzt, womöglich parallel zu LR, dann weiss man ja am Ende nimmer wo was ist.
Andererseits, wenn man es gut einsetzt, hat man natürlich viel mehr Möglichkeiten Fotos mit bestimmten Kriterien anzuzeigen, zu suchen, zu sortieren....
Mehre Datenbanken auf die selben Bilder ist sicher keine gute Lösung.
Manche Leute lassen LR die Bilder importieren und vom Programm "irgendwo" ablegen. Das ist im Prinzip ok. Zum Wiederfinden hat man ja die Datenbank.
Wer sich mit "Netz und doppelten Boden" besser fühlt kann ja meinenm Flow folgen:
Ich lege die Bilder immer in eine Verzeichnisstruktur ab, die ich selbst im Betriebssystem vorgebe. Unterverzeichnisse, so wie ich sie für angemessen halte.
In LR werden die Bilder dann "Im Verzeichnis" importiert. LR schiebt da also gar nichts mehr.
Wenn ich einen Import gesichtet habe, nenne ich die Dateien mit Hilfe von LR um (Bei mir JJJJ-MM-TT-Thema-XXXX). Diese Umbenennung erfolgt dann auch auf Betriebssystem-Ebene. D.h. im schlimmsten aller Fälle, dem Totaverlust des DB-Katalogs könnte man die Bilder noch über die Suchfunktion des Betriebssystems finden.
Wer jetzt noch XMP erstellen aktiviert hat, hat Zugriff auf Bilder und die Container, unabhängig von der Datenbank. Alternative wäre Umwandlung in DNG
Wenn man sich auf diesen Workflow nicht einlassen will, ist es vermutlich besser kein LR zu nutzen, RAW Konverter hin oder her.
Wie bereits gesagt, der "Doppelte Boden" ist nicht zwangsweise nötig, vielleicht hilft er aber dem einen oder anderen seine Scheu vor der Datenbank abzulegen
Viele Grüße
hans