Man kann auch mit einem guten Makroobjektiv nicht top-scharfe Bilder machen, man kann evtl. suboptimale Bilder durch gute EBV sehr ansehnlich hinbekommen, aber Makro ist hier im Thread ja eher am Rande interessant. Wenn es interessiert kann man aber dennoch meinen folgenden Senf lesen.
Ein Achromat ist eine Nahlinse, die aus zwei zusammengekitteten Linsen besteh und im Besonderen einen Linsenfehler, die chromatische Aberration, ausgleichen (Abh. von der Farbe / Wellenläge verhält sich Licht in einer Linse anders, dadurch kann es zu Unschärfe oder farbigen Rändern kommen, der Achromat verringert diesen Effekt, weil sich dieser Fehler in den beiden zusammengebauten Linsen mehr oder weniger aufhebt). Der Qualitätsunterschied zwischen einer billigen Nahlinse und einem Achromaten ist erheblich, der Preisunterschied leider auch.
Mit Nahlinse/Achromat kann man nicht Bilder in der Ferne machen, man muss also, wenn man nur mit Tele unterwegs sein will, entscheiden, ob man mit Nahlinse Schmetterlinge oder ohne Vögel jagen will.
Der Charme eines langen Tele + schwache Nahlinse ist der Gewichtsvorteil, ein gewisser Preisvorteil, die große Brennweite und damit ein relativ großer Arbeitsabstand (Frontlinse bis Motiv) und das physikalische Argument, dass ein Tele meist für die Unendlicheinstellung optimiert ist und im Nahbereich nicht die optimale Schärfe bringt, mit Nahlinse setzt man dem Objektiv sozusagen eine Lesebrille auf, es kann auf unendlich eingestellt sein und in der Nähe Bilder machen.
Ein Telekonverter ist auch fein, man bekommt bei gleichem Arbeitsabstand einen größeren Abbilundgsmaßstab bzw. bei gleichem Abbildungsmaßstab mehr Platz zwischen Frontlinse und Motiv.
Der Zwischenring verlängert den Auszug, man betreibt das Objektiv noch weiter entfernt vom Bereich, für den es konstruiert wurde, man verliert durch den langen Auszug Licht (Stichwort effektive Blende), da die Kamera ja für uns die Belichtung misst, merkt man nur dass das Sucherbild etwas dunkler wird und die Belichtungszeit länger, der Charme von Zwischenringen ist, dass kein zusätzlichen Glas, das immer Linsenfehler macht, benutzt wird.
Beim Teleobjektiv ist vermutlich eine schwache Nahlinse und ein Zwischenring das Optimum, um ein Makro aufzupeppen finde ich einen TC fein, beim Normal oder WW-Objektiv lohnt es, das Objektiv mal anders herum an die Kamera zu basteln (Stichwort Retrostellung).
Jan
P.S.: Nach diesem Exkurs musst Du noch überlegen, ob Dir 300 mm reichen, dann ist das Tamron sicher der Preis/Leistungs-Sieger.
Noch ein Punkt je nach Einsatz der Fotografin kann der Wechsel von D80 auf D90 (oder eine andere modernere Nikon) sehr viel bringen, zumindest ich fand die D90 (und D7000) Bilder ohne Nachbearbeitung deutlich besser als meine Bilder aus der D80 . Ich würde die Preisdifferenz zwischen einem z.B. 70-200/4,0 + TC lieber zu Gunsten des moderneren Body sparen.
Irgendwie hab ich den Eindruck, dass der Thread massiv vom Thema abdriftet, oder hatte der TO irgendwas mit Macro am Hut?
Viel mehr würde mich doch interessieren, ob er seiner 71-jährigen Mutter schon mal maehr als 2kg Kamera in die Hand gedrückt hat und wie lange die damit glücklich werden soll... Vielleicht irre ich mich ja und sie ist fit wie ein Turnschuh. Aber die meisten Leute die ich in dem Alter so kenne, sind eher dabei ihr Equipment im Gewicht zu reduzieren.
Apropo, als ich damals meine 500D/77mm erhalten habe habe ich nicht schlecht über deren Gewicht gestaunt. Ein kurzes Macro wiegt auch nicht viel mehr.
stl hat geschrieben:Irgendwie hab ich den Eindruck, dass der Thread massiv vom Thema abdriftet, oder hatte der TO irgendwas mit Macro am Hut?
Das nicht, aber die Dame möchte Schmetterlinge fotografieren. Dafür ist eigentlich ein 70-200 nicht gedacht.
Sie bräuchte für Schmetterlinge ein Makro und für Vögel ein 70-300er. Das wäre sicher sinnvoller als ein 70-200er mit irgendwas drauf oder dran.
100% haben wir uns noch nicht entschieden So einfach ist es dann natürlich auch nicht mit meiner 71 jährigen Mutter, wobei ich das mal korrigieren sollte. Sie ist nämlich 72. Sollte ich als Sohn eigentlich wissen *lach
Jedenfalls ist sie kein Oma-Typ. Sie war mit mir letztes Jahr noch in Füssen und ist fleißig in Schluchten und in die Berge mit mir gelaufen.
Wir müssen einfach noch schauen was für sie am besten ist. Auch wenn sie noch viel mitmachen kann, sollte man schon ein wenig nach dem Gewicht schauen. Anderseits wäre es auch eine Idee, ein etwas größeres Makro Objektiv zu benutzen und sie soll sich in ruhe in die Wiese setzen und doch mit Stativ arbeiten. Wobei es auch immer lustig ist mit uns wenn wir den Schmetterlingen hinterherjagen
Eine Allround-Lösung (1 Objektiv) wäre für sie jedenfalls am besten. Aber das wollen wir ja alle
Ich denke, zum Einstieg wäre das Tamron 70-300 ideal, aufgrund des niedrigen Neupreises, verliert man selbst dann wenig, wenn man es nicht 2.-Hand erwirbt, aber wieder abgeben will.
Ich habe meinen neuen Achromat 1,5 dpa, Nikon 5T) mal ans Tele (Tamron 70-300) geschraubt, Abbildungsmaßstab, Arbeitsabstand und Bildqualität finde ich prima, sicher gut geeignet für Schmetterlinge,
aber
es wird mir auch wieder deutlich, wie komfortabel ein echtes Makro ist, man kann einfach ans Motiv rangehen und aus jeder Position fokussieren, dann entscheiden, wie man den Ausschnitt / Abbildungsmaßstab anpasst und sein Bild machen.
Mit Nahlinse muss man ein Gefühl für den richtigen Aufnahmeabstand entwickeln, sich dann anschleichen, trotz unscharfem Sucherbild halbwegs richtig aufs Motiv zielen, erst dann kann man fokussieren und sich unter Kontrolle im Sucherbild weiter um die Gestaltung des Bildes kümmern, dabei passiert es (mir noch) recht leicht, dass ich das Ziel wieder ganz aus den Augen verliere.
Danke Jan für dein testen.
Es wurde jetzt auch wirklich ein Tamron 70-300, da sie auch eine neue Brille benötigt und wir das Geld ja nicht drucken Wir waren hin und her am überlegen aber sie wird sich dann noch bis zum Sommer ein richtiges Makro holen. Jetzt wird erst mal das 70-300er genommen. Mal schauen wie sie damit zufrieden ist. Irgendwann kommt dann noch ein anderer Body (der kann dann gebraucht sein) damit sie auch für die Makro-Welt Live-View hat.
Ich denke, das ist eine gute Entscheidung und die Naheinstellgrenze ist auch nicht schlecht ohne weitere Investition.
Bzgl. neuer Kamera, der Wechsel D80=>D90 hat viel an meiner Zufriedenheit mit meinen eigenen Bildern verbessert, der Wechsel D90=>D7000 (nach Sturz) war nett, aber weniger lohnend m.E..
Dann gibt es auch noch die kleineren Modelle der entsprechenden Generationen, je nach Qualität von Augen und Brille mag ein beweglicher Monitor mehr wert sein als ein größerer Sucher.
Erst einmal viel Spass mit der Neuerwerbung.
Jan
Heute bekam sie ihre D5000 und sie ist super glücklich über den ausklappbaren Monitor bzw. Display. Wir haben uns nun entschieden das sie ein Sigma 105er OS Makro bekommt. Jetzt schau ich nur noch nach einem geeignetem Stativ für die baldigen Makroabenteuer. Also der Frühling kann dann mal kommen