Tiefenschärfe bei Makroaufnahmen ???

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Moderator: donholg

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Erix
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Tiefenschärfe bei Makroaufnahmen ???

Beitrag von Erix »

Hi Leute
Habe mich in den letzten Tagen erstmals etwas mit Makroaufnahmen beschäftigt. Zuerst nur mit aufgeschraubtem "Vergrößerungsfilter" am Normalobjektiv, dann mit einem ausgeborgten Nikkor 105/2,8 D. Die Ergebnisse mit der Linse waren ja voraussehbar schlecht. Die Fotos mit dem 105er waren um etliches besser, jedoch kommt mir vor, daß die Tiefenschärfe bei diesem Objektiv sehr begrenzt ist. D.h. es ist fast unmöglich eine Blume, ein Insekt, etc. auch nur annähernd vollständig scharf abzubilden. Entweder vorn scharf und hinten unscharf oder umgekehrt oder in der Mitte scharf und vorn und hinten unscharf, etc. Mich stört das gewaltig ! :evil: Das heißt es war unter den 100 Fotos die ich gemacht habe kein einziges dabei das mir von der Schärfe her gefallen hätte !
Wie sieht es mit dem 60er Micro (das ich mir leisten könnte :) ) oder dem 200er Micro (das ich mir nicht leisten könnte :( ) oder Fremdfabrikaten aus ? Gibt es da eines, das prinzipiell mehr Tiefenschärfe bietet ?
Grüße
Erik
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Papa Schlumpf
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Beitrag von Papa Schlumpf »

Erix hat geschrieben:Gibt es da eines, das prinzipiell mehr Tiefenschärfe bietet ?
Tach,
also ich kann nur mal was Grunsätzliches dazu sagen. Im wesentlichen wird die "Schärfentiefe" von der Blende und sekundär von der Brennweite bestimmt. Also erst mal völlig unabhängig vom Objektivhersteller. Und jetzt kommts: :!:
Im Makrobereich hat die Brennweite keinen Einfluß mehr auf die Schärfentiefe. (Höchstens noch einen eher subjektiven Einfluß, da sich der Bildwinkel bei längeren Brennweiten, bsp. 200er, verkleinert.)
Dazu kommt dann noch die Einstellentfernung. Je kürzer (Makro) um so geringer die Schärfentiefe.
Im Unendlich-Bereich sollte sich die Schärfentiefe etwa 1/3 vor und 2/3 hinter der Einstellebene sein. Im Makrobereich aber 1/2 vor und 1/2 dahinter.
Da ich selbst KEIN Makro besitze, ist das natürlich erst mal alles theoretisches Gerede. Ob es sich tatsächlich so verhält, müssten Dir die "Spezialisten" im Forum sagen. :wink:
Grüße
JackMcBeer
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Beitrag von JackMcBeer »

Wie hier bereits mehrere Male geschrieben, hängt die Schärfentiefe von folgenden Größen ab:
1. Brennweite
2. Bild(Film/Sensor)-Diagonale
3. Entfernung
4. Blende
Aus diesen 4 Werten kann man die Schärfentiefe exakt berechnen.
An Punkt 2 kann man nichts ändern, es sei denn man nimmt eine Kamera mit kleineren Sensor
Punkt 1 kann man ändern, hängt aber direkt mit Punkt 3 zusammen. Also kleinere Brennweite bedingt eine kürzere Entfernung für gleiche Bildgröße
Bleibt nurnoch Punkt 4. Also theoretisch muss man die Blende soweit wie möglich zudrehen. Deshalb kann man Macroobjektive meist sehr weit abblenden. Da schlägt aber ein weiterer Wert negativ zu Buche: die Beugungsunschärfe. Wird das Blendenloch sehr klein, entstehen dort neue Unschärfen, die der hinzugewonnenen Schärfentiefe entgegenwirken, das Bild hat dann zwar eine bessere Schärfentiefe, wird aber insgesamt unschärfer.

Das alles sind physikalisch abhängige Sachen, die sich nicht so einfach überlisten lassen.

Beste Grüße,
Jack.
Ich hasse die Wirklichkeit, es ist aber der einzige Ort, wo man ein gutes Steak bekommt.
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