Stativberatung: Von Manfrotto zu Berlebach und weiteren

Fragen zum Equipment für exakten Bildaufbau, unverwackelte Fotos und perfekte Panoramen

Moderator: pilfi

ede.duembel
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Beitrag von ede.duembel »

weinlamm hat geschrieben: D3: ungefähr 1,3 kg Link
Tamron: ungefähr 1,4 kg Link
Kugelkopf: ungefähr 1,0 kg Als Link mal die Benro-Übersicht

Wäre man dann also noch drunter.
Aber dies ist doch genau die Milchmädchenrechnung, die es vielen Stativneulingen so leicht macht sich das falsche Stativ zu kaufen. Nach dem Motto: "steht doch drauf: 5kg". Und sich später wundern warum bei einer Belastung von "nur" 3,7 kg das Ganze nicht so recht befriedigend funktionieren will.....

Das Erste ist, dass da jeder Hersteller eine Belastungsgrenze nach Gutdünken angibt. Das ist nicht mehr als ein Anhaltspunkt, der noch dazu durch Marketing mehr oder weniger geschönt wurde.

Wenn man sich dann in der Realität anschaut wie der Schwerpunkt des Kameragewichtes zum Mittelpunkt des Statives steht, dann ist ganz schnell Schluss mit dieser Angabe. Z.B. so ein Dunkeltele ohne Stativschelle bildet einen ordentlichen Hebel dessen Kräfte über den Kopf und dann das Stativ abgeleitet werden müssen.

Zum Schluss verlinkst du aber dann ein video bei dem (übrigens ohne Angabe welches Stativ das war) ein Stativ offensichtlich aus dem Gleichgewicht gerät und die Kamera himmelt (oder besser erdet). Man weiss zwar nicht viel über das Setup, aber der Blickwinkel zeigt doch genau das von mir angesprochene Scenario: Kamera ordentlich angewinkelt und somit den Schwerpunkt ausserhalb des Mittelpunktes des Statives gerückt. Was passieren kann sieht man dann ja, wiederspricht aber deiner Message aus dem ersten Teil deines Postings.

Davon dass der TO hier mit bis zu 400mm Brenweite hantieren möchte fange ich gar nicht erst an. Dafür ist ein 190er Manfrotto einfach nicht gemacht. Das hat auch nichts mit Übertreibung oder Panikmache zu tun sondern mit Physik.

gruss ede
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lothmax
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Beitrag von lothmax »

weinlamm hat geschrieben: Ich hab ansonsten seit Jahren auf allen Stativen nen Manfrotto 488 drauf. Den Kopf finde ich super. Nur die Wechselplatten von denen ( RC2 ) sollte man in die Tonne treten. :roll: Die sind doch sehr "wackelig"; gerade im Sommer mit größeren Sachen. Das ist der große Schwachpunkt von dem System und das muss man halt wissen - und ggf. akzeptieren.
Es gibt da noch eine Lösung, ich arbeite selbst mit einem Manfrotto Kopf ( 468GRC4), empfinde die Platte ebenfalls als Schwachpunkt, den Kopf selbst allerdings absolute spitze. Die Lösung heißt : Umbau Acra Swiss kompatibel mit ' Wimberley Schnellkupplung C-12 ' ! Hab mir das gerade machen lassen, hervorragende Lösung, natürlich ziemlich kostspielig, weil man auch noch die passenden Platten für seine Objektive und Cams benötigt. Muß dazu sagen, die Umrüßtung voran getrieben hat, dass ich mit dem Novoflex Einstellschlitten CASTEL-Q fotografieren will, auf Dauer macht sich das aber bezahlt, die Bilder entschädigen :bgrin:
Gruß.......Lothmax

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Beitrag von donholg »

Aus eigener Erfahrung gebe ich Ede Recht.
Im Grenzbereich ist ein Allroundstativ ein Kompromiss, mit dem man Routine haben muss, damit irgendwas brauchbares dabei herauskommt.
Meine Luchsfotos von heute sind erst ab einer Belichtungszeit von 1/160sek durchgängig scharf geworden.
http://www.nikonpoint.de/viewtopic.php?t=76557

Bei meiner D3 mit 150-500 Dunkelzoom bei 500mm Brennweite (incl Kopf ca. 4,5kg) führen längere Belichtungszeiten zu deutlich mehr Ausschuss mit dem voll ausgezogenen Velbon und dem alten Benro KS-1, wenn es auf schnelle Reaktion sich bewegender Tiere ankommt.

Da kann man nicht warten, bis das System sich nach einer Neuausrichtung "beruhigt" hat und in Ruhe im Modus MUP erst mal alles ausschwingen lassen.
Idealerweise stützt man das System dann noch mit einem Bein gegen ein Stativbein und legt den linken Arm beschwerend auf die Stativschelle.

Solange ich noch mit der ollen Sigmamöhre rumknipse, fehlt mir aber die Motivation für eine Stativ/Kopf Kombination mehr Geld auszugeben, als das Objektiv gekostet hat, das ich draufschnalle. :bgrin:
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azb11
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Beitrag von azb11 »

Will meinen Senf auch noch mal dazugeben.

Hier wurde ja schon viel geschrieben, ich habe nicht allers gelesen, kann
allso schon mal gesagt worden sein.

Die Max Tragkraft, sagt die Max tragkraft aus incl. Kugelkopf oder Neiger.
Vom "Vertrauen des Stativ Benutzers" in diese Angabe wird nicht gesprochen.

Wenn die max Tragkraft draufliegt bekomme ich Angst um meine Cam
und Obtik.

Ein Kleinwagen fährt Vollgas auch 130 km/h, fühlst du dich dann dadrin wohl???? ich nicht......

Mit einem Mittelklassewagen wird es schon besser....

So ein Stativeinatz soll bei mir nicht nur zum reinen fotografieren sein, nein ich schaue auch mal auf oder um mich rum, atme intensiv die Luft des Waldes, lausche dem Vogel, betrachte mein Motiv neu, gewinne Abstand, plaudere mit Spaziegänger..... habe mir auch schon mal eine Ziggare angesteckt...dann will ich immer noch mich diesen Dingen zuwenden ohne Angst um mein Fotozeug zu haben,(rechne mal zusammen wieviel Kohle da so drauf stehen soll...) weil alles wackelt und flattert und ...nee das ist echt schei....

dann lasse ich lieber das Stativ ganz weg und muß mit der Einschränkung leben..
Gruß Henning
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Beitrag von Oli K. »

donholg hat geschrieben:...
Solange ich noch mit der ollen Sigmamöhre rumknipse, fehlt mir aber die Motivation für eine Stativ/Kopf Kombination mehr Geld auszugeben, als das Objektiv gekostet hat, das ich draufschnalle. :bgrin:
Holger...., mit 'nem Flaschenboden würde die teuerste Stativ/Kopfkombi auch nix bringen...., von daher FULLACK...














Bild
:wech:
;)
Grüße, Oli

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Beitrag von FM2-User »

Wenn mich die Leute auf der Sternwarte fragen, was man für Betrag X an guten Teleskopen kaufen kann, sage ich immer: Dreiviertel davon für eine gute Montierung und Stativ, den Rest in eine gebrauchte Optik.
Wirklich stabil und gleichzeitig bequem zu tragen ist nun mal im üblichen Preisrahmen nicht möglich.

Aber mir hat es auch schon mal ein 055-nat (also schwer aus Alu) mit R8 umgeblasen, obwohl der Schwerpunkt mangels Objektiv genau mittig saß.
Man ist also nie davor sicher.

In der 190er oder 055er-Klasse kann man gut ein "Arbeitstier" finden und damit glücklich werden. Hat man zu 50% immer das lange Tele dabei, kann man über was zusätzlich stabiles nachdenken.

Egal wie: Kameras und Objektive kommen und gehen. Gute Stative und Köpfe halten mindestens ein (halbes) Leben.
... und genaugenommen, lohnt es sich erst dann, die ganzen Objektivtests zu lesen, denn sonst brauche weder 10MP und mehr, noch VR und Co.
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Gruss - Torsten


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Beitrag von donholg »

@ Oli

:P :P :bgrin:










... dauert aber nicht mehr lange. ;)
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Beitrag von azb11 »

Komme gerade von draußen,...Regentropfen an Bäumen fotografieren,mit Stativ.

Wollte einfach mal so sagen wie dat so war :bgrin:

Ein wenig Wind, büschen Regen....gute Bedingungen für so ein Motiv.

Motiv ausgeguckt, mit dem Regenschirm in der Hand und dem Stativ in der anderen.
Stativ in Position gebracht, Cam drauf,...Schirm immer noch an der Schulter und in der Hand. Dann kam mir dieser Thread in den Sinn.....
Paar Bilder gemacht, noch mal weiter gegangen mit Cam auf dem Stativ und Schirm in der Hand.

Handy klingelt, Stativ mit Cam drauf abgestellt, so war eine Hand frei zum Handy aus der Tasche holen, in der anderen war ja der Schirm.
Langsamm wurden auch meine Finger ein wenig klamm..... 6 Grad,
Die reine fotofreude bei solchen Bedingungen ist dann bei mir ca 30- 60 Min. bei denen dann auch nichts zu Bruch gehen soll.

Dann habe ich so gedacht son Stativ muß echt ein "Verbünderter sein, jemannd auf den ich mich verlassen kann" wenn er sicher steht dann steht er, mit meiner Cam drauf, trotz Regen und büschen Wind....
Gruß Henning
Oli K.
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Beitrag von Oli K. »

Vielleicht einfach mal eine etwas andere Betrachtungsweise, wieso man an der Qualität einer Stativ/Kopf Kombi nicht sparen sollte (was aber auch nicht heißen soll, dass gute Kombis immer teuer sind!):

Da geht man also hin, kauft sich eine teure Kamera, ein mehr oder weniger teures Objektiv und nutzt z.B. gar kein Stativ (wofür auch) oder aber eine eher wackelige Angelegenheit, die das ganze Zeugs dann zwar halten mag, aber trotzdem nicht dafür ausgelegt ist und es dann in entsprechenden Situationen auch dazu kommt, dass man ggf. mit Aufwand für Fotos irgendwo hin gefahren ist und man feststellt, dass die Fotos alle nicht so werden, wie gedacht... nicht weil die Kamera oder das Objektiv es nicht hergeben würden, sondern weil die Verschlusszeiten vielleicht so kritisch sind, dass kein wirklich scharfes Bild zustande kommt oder das Handling so besch****n ist, das man in den richtigen Momenten nicht im Stande ist, die Situationen einzufangen... :idea:

Habe ich selbst schon erlebt.... und ganz ehrlich.... ist reine Zeitverschwendung. :idea: Besonders ärgerlich, wenn man dann auch noch sehr früh raus ist und man eine recht anstrengende Anfahrt hatte.

Davon abgesehen finde ich, sollte man allein deswegen schon eine solide Stativ/Kopf Kombi verwenden, um in der Lage zu sein das (technisch) mögliche Maximum aus der Kamera/Objektiv Kombination herauszuholen. Dafür gebe ich doch die ganze Kohle aus und mache mir die Mühe... :?: :!: :idea: Das gilt jetzt sicher nicht für jedes Foto, was man auch freihand hin bekommt, sondern eher für Landschaften, Makros, Wildlife etc halt überall wo ein Stativ normalerweise auch eingesetzt würde.

Soll heißen: Je nach Ausrüstung variiert natürlich der Bedarf für eine Stativ/Kopf Kombi. Und natürlich sollte man auch zukünftige Anschaffungen berücksichtigen. Aber am falschen Ende zu sparen und dann ein Stativ zu kaufen, was die Ausrüstung eher schlecht als recht trägt oder eins zu kaufen, das man gar nicht erst schleppen mag, halte ich für Zeit- und Geldverschwendung, zumal der Satz tatsächlich stimmt, dass man sich eine derartige Kombi fürs Leben kauft, da sie nicht an ein System gebunden ist. :idea:

Meine Empfehlung wäre daher einfach zu schauen, wie die eigene Ausrüstung aussieht, was sich daran in absehbarer Zeit ändern könnte, um dies beim Kauf zu berücksichtigen und einfach mal zu überlegen, wofür man das Stativ anschaffen möchte und vor allem wo man meint Kompromisse eingehen zu können. :idea:

Manchmal muss es ja nicht die Deluxe-Version sein (je nach Fall). Und was die Herstellerangaben angeht, wäre ich da sehr vorsichtig... Meine Erfahrung: Mindestens alle Angaben mit Zwei multiplizieren. :!:
Grüße, Oli

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Beitrag von Hanky »

ich kann dir da nur beipflichten Oli, es gibt selbst mit Kameras der Kategorie D3 & Co. Situation, wo selbst zigtausend ISOs nicht mehr zu Bildqualität führen. Was mich immer wieder erstaunt ist die Gewichtung, da wird ohne mit der Wimper zu zucken irre viel Geld für Gehäuse und den 'Objektivparkumbau' oder 'Objektivparkausbau' ausgegeben. Das ganze teure Geraffel vertraut man dann einer Hightec-Stativ/Kopfkombi für € 44,97 aus dem großen Fluß an. Gehäuse kommen und gehen, selbst Objektive werden oft getauscht ... ein gutes und verläßliches Stativ hält meist ewig.
Grüße
Hanky

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