UweL hat geschrieben:Genau. Da gibt es eine einfache Formel:
Druckgröße in cm = Pixel / DPI * 2,54
Das kann man sogar noch mehr verallgemeinern:
Wiedergabegröße in cm = px/dpi*2,54
Damit hat man auch "Nicht-Druck-Medien" erfaßt, etwa Bildschirme.
Und wenn man dessen (i. d. R. feste) Auflösung kennt, kann man damit errechnen, wie groß das betreffende Bild dort wiedergegeben wird oooooder auf wieviel Pixel man das Bild umrechnen muß, um eine bestimmte Wiedergabegröße in dem fraglichen Medium zu erzielen. Ausschließlich eine dpi-Angabe für eine Bilddatei ist eigentlich sinnfrei [1].
Die beiden Beispiele:
a) Ich habe eine Bilddatei in 500 Pixel Breite und einen Bildschirm mit einer Auflösung von 96 dpi.
Das sagt mir, daß das fragliche Bild auf diesem Monitor 13,2 cm breit ist (500px/96dpi = 5,21 Zoll = 13,2 cm). Habe ich einen Drucker, der 600 dpi kann, wird dieses Bild dort 2,1 cm breit sein.
b) Die gleiche Bilddatei, aber ich möchte, daß sie in 10 cm Breite auf meinem Bildschirm erscheint, dafür muß ich sie in eine Breite von 377 Pixeln umrechnen (10 cm = 3,9 Zoll; 3,9 Zoll*96dpi=377px). Will ich sie auf dem Drucker über die halbe A4-Seitenhöhe haben, sind 3480 Pixel fällig (14,8 cm = 5,8 Zoll; 5,8 Zoll*600 dpi = 3480 px). Da kann ich schon mit sichtbaren Umrechnungsverlusten rechnen.
Also: dpi-Angabe ohne Bezugsmedium ("Dieses JPG hat 200 dpi") ist Unsinn, die physische Größe gehört dazu ("Dieses JPG auf 9*13 ausgedruckt hat 200 dpi").
Grüße
Philipp
[1] Das ist so, wie wenn man von einer Dose beurteilen will, ob sie untergeht, wenn man sie ins Wasser schmeißt und nur ihr Volumen kennt. Um das beurteilen zu können, muß man die Dichte und damit auch die Masse kennen. Keiner würde von einer Dose, die auf dem Tisch steht, sagen können, ob sie untergeht, solange man nicht wenigstens grob ahnt, ob sie voll Blei oder voll Luft ist.
Ungefähr soviel sagt die reine dpi-Angabe über die "Größe" eines Bildes aus.